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Schlagwort: NGO

Politikverbot ist Machtspiel

Veröffentlicht am 9. November 20208. November 2020
Der Papst beteiligt sich an der Debatte Kreuzskulptur

Kirche und Politik, das kann ja nicht gut gehen. Die jüngste Enzyklika des Papstes war der wohl politischste Text, der aus dem Vatikan gekommen ist. Und das in einer Zeit, in der Politik und Vernunft unter Beschuss stehen. Der Papst beteiligt sich an der Debatte, was aber den eigenen Leuten nicht Recht ist.

Er wolle aus der Kirche eine Hilfsorganisation machen, eine NGO, lautet der Vorwurf. Dass Franziskus quasi seit Amtsantritt immer wieder sagt, dass er genau das nicht will, zählt nicht. Kirche, und vor allem Vatikan, soll sich bitte raus halten. Warum ist das so? Warum haben einige Kreise in der Kirche etwas dagegen, wenn der Papst sich in diese Richtung äußert? Und was für Wirkungen hat das?

Der Papst beteiligt sich an der Debatte

Der Vorwurf lautet vor allem, dass der Papst eine „linke“ Agenda habe. Wenn man sich das genauer anschaut, dann ist der Papst tatsächlich „staatsgläubig“, er glaubt, dass es Institutionen braucht, um Recht abzusichern. Er ist aber nicht – und hier ist die Wurzel der Kritik – wirtschaftsgläubig.

Ist das schon links?

Der Papst will Verantwortung nicht nur individuell, sondern auch als Gesellschaft. Er vertritt nicht eine Individualethik, wo jeder sich vor sich selbst rechtfertigen muss. Sondern auch eine gesellschaftliche Ethik, wo Nationen und Gesellschaften Verantwortung übernehmen müssen.

Ist das schon links?

„Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. … Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.“

Ist das links? Das Zitat stammt übrigens aus der Rede von Benedikt XVI. vor dem Bundestag im September 2011. War das links?

Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit

Der Kern der Kritik am Papst und der Angeblichen Verwandlung der Kirche in eine NGO ist aber noch ein anderer. Es ist der Versuch, den Papst zu delegitimieren. Die Aufforderung, sich aus Politik heraus zu halten, ist nichts anderes als der Versuch, die Debatte zu monopolisieren.

Fragen nach Gerechtigkeit und Gleichheit, Schöpfung und dem Leben sollen auf keinen Fall von einer kirchlichen Autorität besprochen werden. Das wollen die Mächtigen der Welt schön unter sich ausmachen.

Die Mächtigen unter sich

Und wenn man sich ansieht, aus welchen Ecken diese Kritik gefüttert wird, dann stellt man schnell fest, dass es die Besitzbürger sind, die hier den Papst zu delegitimieren suchen.

Das Politikverbot für den Papst ist selber ein Machtspiel. Und zwar auf Kosten derer, die keine Anteile an der Debatte haben. Die erst noch beteiligt werden müssen und wollen. Die will man heraus drängen oder heraus halten.

Man darf, kann und soll die einzelnen Thesen debattieren und kritisieren. Das ist selbst schon politisches Tun. Aber wenn wir hören oder lesen, dass sich Bitteschön jemand nicht an einer Debatte beteiligen darf, dann sollten wir sehr vorsichtig sein.

Der Papst stellt Macht und deren Legitimierung und Organisation in Frage. Und nie war das so wichtig wie heute.

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Ethik, Gesellschaft, Kirche, Moral, NGO, Papst Franziskus, PolitikSchreiben Sie einen Kommentar zu Politikverbot ist Machtspiel

Lösungen oder Utopien

Veröffentlicht am 10. August 2017

Drei Ausstellungen – Teil 1

Die Moschee von Casablanca steht fast neben dem Petersdom. Getrennt werden die beiden nur vom Hafen von Rotterdam: Eine Idee für ein Bauwerk mitten im Meer, eine künstliche Insel mit den Kopien von Bauwerken und Landschaften.

Ein Zelt ist auch Kleidung und Kleidung wird Zelt. Und auch eine eigene “National”-Fahne gibt es zu sehen: Stadelijk Museum Amsterdam

Das Ganze ist aber keine Idee für das Urlaubsparadies der Zukunft, sozusagen für die Reichen, die mit einer Reise alle Orte auf einmal abhaken wollen. Schon der Standort der Insel gibt seinen wirklichen Zweck preis: Sie soll – so die Idee – zwischen Europa und Afrika gebaut werden. Es ist eine Insel für Flüchtlinge und Migranten. Eine Integrationsinsel. Samt Verfassung, Regeln und allem drum und dran entworfen.

Utopie? Praktikable Lösung? Gedankenspiel? Es gibt viele Ideen zur Bewältigung der Krise, die besten befassen sich politisch mit den Lösungen in den Ländern, aus denen die Menschen kommen. Es gibt neben politischen auch wirtschaftliche Versuche, polizeiliche, und so weiter. Aber daneben haben sich auch Designer und Techniker an Lösungen gemacht. Oder an Utopien.

 

Ausstellung in Amsterdam

 

Versammelt werden die Lösungen derzeit in einer Ausstellung in Amsterdam, im Stadelijk Museum.

Da gibt es ein Instant-Klassenzimmer für Kinder, zum Ausklappen aus einer Metallkiste. Da gibt es Apps für Flüchtlinge, um sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Da gibt es die verschiedensten Formen von Unterbringungsmöglichkeiten. Da gibt es Design, dass unsere Umgebung etwa im Sanitärbereich an andere Kulturen anpasst. Da gibt es sehr viel Technik, etwa eine Drohne speziell zum Auffinden von in Seenot geratenen Flüchtlingen.

Noch bis zum 3. September kann man das da besichtigen. Das sind alles nicht die großen, alles irgendwie in Ordnung bringenden Lösungen. Meistens sind es sehr konkrete Ideen für sehr konkrete Situationen, aber auch die wollen ja bewältigt werden.

Die künstliche Insel dagegen ist zwar auch irgendwie konkret gedacht, gehört aber im Spannungsfeld des Titels der Ausstellung – Solutions or Utopia – eher nach Utopia. Wobei mir noch nicht einmal klar ist, ob das überhaupt wünschenswert wäre, alle Flüchtlinge und Migranten erst einmal fünf Jahre zusammen leben zu lassen und zu unterrichten, wie es die Idee ist, und sie dann mit dem Recht auf Weiterreise zu versehen. Aber soweit ich weiß, ist die Idee über die Ausstellungsvitrine auch noch nicht hinaus gekommen.

 

Kreativ

 

Die Ausstellung lohnt sich erstens, weil man viel Kreativität sehen kann, im Dienst an Menschen in Not. Da kann auch Design und Technik viel tun. Zweitens lohnt sie sich, weil sie zeigt, wie weit gespannt die Probleme sind, denen Migranten bei uns begegnen. Das ist nicht nur Arbeitserlaubnis und Unterkunft. Die ausgestellten Stücke betreffen die verschiedensten Lebensbereiche, die eine Antwort brauchen.

„Solutions“ – Lösungen – für alles und überhaupt gibt es auch hier nicht zu besichtigen. Aber das wäre auch eine Überforderung. Es sind aber nicht nur NGOs und Staaten, die sich den Problemen und Lösungen widmen. Und das zu sehen tut gut.

Zu besichtigen in Amsterdam.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Amsterdam, Flucht, Flüchtlingskrise, Migration, Mittelmeer, NGO, Rettung, Stadelijk Museum6 Kommentare zu Lösungen oder Utopien

Was die UN nicht versteht

Veröffentlicht am 5. Februar 20145. Februar 2014

Mit etwas Entsetzen habe ich gerade den Bericht gelesen, den die UN-Organisation zu Kinderschutz über den Vatikan verfasst hat. Da stehen viele wichtige Dinge drin, da wird der Vatikan gelobt – was die Nachrichtenagenturen und Webseiten nicht bringen – und da wird der Vatikan gerügt, worauf schon bei der Anhörung mit der Versicherung reagiert wurde, dass man alles tun werde, um dahin zu kommen, dass Kinder wirklich und effektiv geschützt würden. Das Lob bezieht sich ganz zu Beginn des Reports dann auch auf die bisher gegangenen Schritte, auf die vom Vatikan eingeführten gesetzlichen Regelungen. Die Rügen beziehen sich auf die noch nicht gemachten Schritte, und da wird noch einiges passieren müssen.

Mein Entsetzen bezieht sich auf etwas anderes. Es bezieht sich darauf, dass die UN offenbar nicht verstanden hat, was der Vatikan ist. Er ist keine NGO (keine Woche vergeht, in der der Papst das nicht in einer Morgenpredigt sagt) und keine Zentralbehörde der Weltkirche. Der Bericht will zum Beispiel in Nr. 17 einen Kontrollmechanismus, mit dem der Vatikan die Ausgaben der gesamten Kirche für Kinder überwachen soll. Der Bericht schlägt ebenfalls vor, dass eine Ansprechstelle geschaffen werden soll, die für alle Kinder auf der Welt, die in katholischen Schulen sind, erreichbar ist. Wie viele Sprachen sollen denn da vorgehalten werden? Die UN stellt sich eine Zentralbehörde vor oder einen Staat, das ist die Kirche aber nicht.

 

Zentrale Kontrollstelle Vatikan

 

Wenn Kindern geholfen werden soll und wenn ihre Rechte und ihre Unversehrtheit garantiert werden soll, dann braucht es klare Aussagen aus dem Vatikan, und die gibt es. Konkret werden muss es dann aber vor Ort. Die UN versteht nicht, wie die Kirche funktioniert und deswegen sind einige ihrer Vorschläge völlig irreal.

Leider gibt es noch weitere Unklarheiten, die den Bericht eintrüben: Punkt 43 spricht über die Beichte, also ein Schweigen in einem klar definierten Bereich, tut dann aber so, als ob das für alles Schweigen in der Kirche gelte. Dabei ist es doch genau umgekehrt: Das Zudecken und Vertuschen ist eben nicht von Sakramenten gedeckt. Im Punkt 44 wird dann gefordert, dass alle Fälle von Missbrauch den Strafverfolgungsbehörden automatisch gemeldet werden. Es gibt einige Länder – zum Beispiel Deutschland – die diese Pflicht aus guten Gründen nicht eingeführt haben. Der Vatikan besteht deswegen richtigerweise darauf, dass man sich an die Gesetze des Landes und der Kirche hält. Hier verkennt die Kommission die Rechtslagen in verschiedenen Ländern. Weiterlesen “Was die UN nicht versteht”

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Rom, VatikanSchlagwörter Bericht, Genf, Kinderschutz, Kirche, Kontrolle, Missbrauch, NGO, UN, UNO, Vatikan126 Kommentare zu Was die UN nicht versteht

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