Niederfallen hat etwas Dramatisches, etwas sehr Ausdrucksstarkes. Die Liturgie kennt es nur am Karfreitag zum Beginn des Gottesdienstes und bei der Weihe eines Diakons oder Priesters, geht also sparsam mit diesem Zeichen um.
Jesus tut es vor seinem Leiden und nach dem letzten Abendmahl. Genau so wie vorher, während seines Wirkens und Lehrens, viele Menschen vor ihn niedergefallen sind oder sich niedergeworfen haben, um ihn um etwas zu bitten.
Es hat den Gestus der Unterwerfung, der Selbsterniedrigung. Das aufrechte Stehen hat Würde und ist deswegen auch eine aus dem Judentum übernommene Gebetshaltung. Es spricht von Gleichrangigkeit und Ernstnehmen. Die Bodennähe hingegen scheint die Würde aufzugeben, man nimmt sich selbst die Augenhöhe.
Papst Benedikt XVI. sprach an diesem Mittwoch über dieses Niederwerfen Jesu in seiner Katechesereihe über das Beten. Er sprach über die Verbindung der äußeren mit der inneren Haltung. Und da ist die Überraschung: Es ist das Einstimmen in den Willen des Vaters, aber auch Vertrauen. Das mag uns, die wir in unserer Kultur so sehr auf Status aus sind, überraschen, aber das Vertrauen zeigt sich in der Aufgabe des eigenen Willens im Gebet. Weiterlesen “Vom Beten und von der Würde”