„Jeder Christ und jede Gemeinschaft ist in dem Maße missionarisch, in dem sie das Evangelium bringt und lebt und die Liebe Gottes zu allen, besonders zu den Notleidenden bezeugt.“ Ein Satz aus der Predigt von Papst Franziskus am Sonntag.
Zunächst mal ein nicht sehr auffälliger Satz, aber er ist bei mir hängen geblieben, weil er über eines der Themen spricht, die uns als Kirch schon lange beschäftigen: Wie heute in der modernen Welt den Glauben verkündigen? Nennen wir es Neuevangelisierung, nennen wir es missionarische Seelsorge, nennen wir es verkündende Kirche: Der klassische Begriff ist „Mission“, also der Auftrag zur Verkündigung.
Papst Franziskus benennt ein Maß, an dem wir „missionarisch“ erkennen können. Zuerst klang das in meinen Ohren leicht tautologisch: Es ist blau, weil es blau ist. Ich will das auch gar nicht zu der Weisheit letztem Schluss erklären, aber es weist auf zwei Dinge hin: Erstens geht es nicht ohne Evangelium und zweitens nicht ohne die Notleidenden als Präferenz. Oder umgekehrt formuliert: Es geht nicht um uns selbst.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass wir bei der Frage, ob das Salz noch salzig ist, zu viel in den Spiegel sehen. Wir gründen Institute, stellen Menschen ein, verfassen Papiere, diskutieren Konzepte und betreiben Organisationsentwicklung. Das mag alles schön und gut sein, aber der Satz erinnert mich, dass ich vielleicht ein wenig altmodisch bin.
Das Maß der Verkündung einer Gemeinschaft zeigt sich darin, wie wenig sie mit sich selber beschäftigt ist.