
Alle waren überrascht, als sich Joseph Kardinal Ratzinger am 19. April 2005 den Namen Benedikt XVI. gab. Man sucht die selbstgewählten Namen nach Bedeutungen ab und sieht sie als eine Andeutung dahin, was für ein Programm sich ein Papst gibt. Benedikt XVI. nahm 2006 ganz bewusst auf seinen Vorgänger gleichen Namens Bezug, Benedikt XV., den Friedenssucher während des Ersten Weltkrieges, und auf den Mönch Benedikt, der am Anfang der abendländischen Mönchsbewegung steht.
Die Tradition der Papstnamen kam erst langsam in Gang, genauer gesagt: Nach 500 Jahren. 532 hatte der neugewählte Papst ein Problem: Er sollte Bischof von Rom sein, hatte aber den Namen eines heidnischen Gottes, nämlich Mercurio. Also benannte er sich um und wurde der erste Johannes in der Papstliste. Ein anderer nannte sich ebenfalls Johannes, weil sein Taufname Petrus war. Er empfand es als Anmaßung, wie der Apostel zu heißen. Danach wurde es allmählich üblich, dass sich neugewählte Päpste umbenannten und bald wurde auch regelrecht ein Programm daraus. Der Name wurde zu einer Aussage. Weiterlesen “Paul VII.? Johannes Paul III.? Benedikt XVII.? Gregor, Linus, Pius?”