Wie gestalten wir unsere Welt? Das ist das Thema der Politik, und das ist auch das Thema der Kirche. Christen wollen die Welt prägen. Der Bundestag ist genau der richtige Ort für so eine Debatte. Er ist auch der Ort für Debatten, die ein gewisses Niveau haben und die über das Finden der Beschlussfähigkeit hinausgeht.
Benedikt XVI. spricht hier über den Positivismus, er spricht über Naturrecht und über Theologen wie Origines und Augustinus. Harte Kost, nicht einfach zu verdauen, aber es ist auch kein einfaches Thema.
Wer die Welt nur naturwissenschaftlich-erfassbar, nur funktional verstehe, könne keine Brücke zu Ethik und Recht bauen, so der Papst. Vernunft werde so ungerechtfertigterweise auf Messbares eingeengt. Es brauche auch diese Art zu denken, daran ließ der Papst keinen Zweifel. Aber es dürfe nicht alles sein: „Wo die positivistische Vernunft sich allein als die genügende Kultur ansieht und alle anderen kulturellen Realitäten in den Status der Subkultur verbannt, da verkleinert sie den Menschen, ja sie bedroht seine Menschlichkeit. Ich sage das gerade im Hinblick auf Europa, in dem weite Kreise versuchen, nur den Positivismus als gemeinsame Kultur und als gemeinsame Grundlage für die Rechtsbildung anzuerkennen, alle übrigen Einsichten und Werte unserer Kultur in den Status einer Subkultur verwiesen und damit Europa gegenüber den anderen Kulturen der Welt in einem Status der Kulturlosigkeit gerückt.“ Weiterlesen „Die Rede im Bundestag“