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Schlagwort: Presse

Der Pressebalkon

Veröffentlicht am 10. Oktober 201511. Oktober 2015

Man berichtet nicht über ein Ereignis, sondern man berichtet, was andere über ein Ereignis berichten. So in etwa charakterisiert ein erfahrener Vatikan-Journalist das, was er derzeit in Rom tut. Anstatt selber bei der Synode dabei sein zu können, müsse man sich auf die Berichte der Berichterstatter verlassen. Also unter anderem auf meinen.

Vor der Pressekonferenz: Im Büro sind die Bischöfe Kurtz (USA/links) und Osorno (Spanien/rechts) dazwischen Kardinal Tagle (Philippinen).
Vor der Pressekonferenz: Im Büro sind die Bischöfe Kurtz (USA/links) und Osoro (Spanien/rechts) dazwischen Kardinal Tagle (Philippinen).

Man müsste die Synode in der Audienzhalle stattfinden lassen, wollte man alle Journalisten unterbringen wollen, die zusehen wollten. Zumindest an Tag Eins. Vielleicht auch noch an Tag Zwei. Außerdem würden die Worte der Synodenmitglieder dann an die Kameras und die Schreibblöcke gerichtet, nicht an die anwesenden Anderen, es ist wie in Bundestag und anderen Parlamenten, nehmen wir nur einmal an, ganz hypothetisch, ein Beitrag würde die Pros und Cons von Frauenpriesterweihe debattieren. Wirklich nur hypothetisch, um einen Fall zu konstruieren. Dann würde fünf Minuten später getwittert: „Synode diskutiert Frauenpriestertum“ und sämtliche Berichterstattung, sämtliche Fragen bei Interviews, ganz zu schweigen von Erwartungshaltungen, würden sich um diese eine Frage drehen. Man kann also gar nicht nachdenklich ein Argument von allen Seiten betrachten, außer man tut es vertraulich. Der Papst wollte diese Offenheit und Vertraulichkeit und die schließen eine volle Transparenz aus.

Damit wird es schwer, zu berichten. Und schlimmer noch, die Schwierigkeit selber wird zum Thema. Denn nicht alle halten sich an die Regeln. Kardinal Baldisseri, Leiter der Synode, nannte es „grave“, schwerwiegend, dass auf der Webseite der polnischen Bischofskonferenz Zusammenfassungen aller bisherigen Statements samt Namen erschienen sind. Das widerspreche der Vertraulichkeit, in der gesprochen werde.

 

Wer veröffentlicht was?

 

Nicht wenige Synodalen sind ziemlich verärgert, dass sich einer heraus nimmt, sich nicht an die Regeln halten zu müssen.

Einige Bischöfe haben ihre Texte selber online gestellt, wie etwa Erzbischof Heiner Koch. Das dürfen sie ausdrücklich auch. Aber den anderen das Recht zu nehmen, darüber selber zu entscheiden, und edierte Versionen samt Namen zu veröffentlichen, das ist schon ein Ding.

Jetzt wird derjenige, der sich nicht daran gehalten hat, im Netz von interessierten Kreisen dafür gelobt, den ausdrücklichen Willen des Papstes missachtet zu haben. Soviel zum Thema Treue zum Papstamt.

Aber zurück zum Thema: Wie berichtet man also über die Synode? Eine perfekte Lösung gibt es nicht. Natürlich gibt es Vorsicht von Seiten der Journalisten, den Worten derer zu Glauben, die einerseits für die Institution arbeiten und andererseits die einzige Informationsquelle sind, jedenfalls was die Zusammenschau angeht (man kann ja auch einzelne Interviews anfragen und der Vatikan ermutigt auch dazu). Eine alle Seiten zufrieden stellende Lösung dafür gibt es nicht. Vertraulichkeit wird gewünscht und irgendwie muss man sie schützen.

Also sitzen wir hier im Pressebalkon, hören zu und lesen mit, machen Notizen, gruppieren und ordnen Dinge, die irgendwie zusammen gehören, gewichten je nachdem, was oft oder nur selten genannt wird, und versuchen so gut wir können zu berichten.

 

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, VatikanSchlagwörter Berichterstattung, Bischofssynode, Familie, Medien, Öffentlichkeit, Presse, Vatikan14 Kommentare zu Der Pressebalkon

Papstkritik, diesmal an Franziskus

Veröffentlicht am 12. Oktober 2013
Generalaudienz, (c) Osservatore Romano
Generalaudienz, (c) Osservatore Romano

Reform ist das langsame und lange Bohren dicker Bretter, sie erfordert Leidenschaft und Augenmaß. So mag ich an dieser Stelle Max Weber leicht verfremdet zitieren. Aber es ist wahr: Anders als uns die knall- und bombonbunte Welt der Politik weißmachen will, ist Reform nicht über Nacht zu haben, auch nicht im Vatikan.

Aber mit den ersten Schritten in Richtung einer Reform kommen auch die ersten Kritiken am Papst.

 

Endlich gibt es qualifizierte Kritik am Papst

 

Mit Kritik meine ich hier nicht die Fortsetzung dessen, was einige Freunde von Liturgie und Stil zu Beginn des Pontifikates über die Messfeiern, Gewänder, das Auftreten etc. des Papstes gesagt haben. Ich meine die „zweite Generation“ von Kritik, die auf mittlerweile acht Monaten Beobachtung beruht und die sich nun in den Medien äußert.

In einer österreichichen Talkshow, in Radiosendungen, in den Fragerunden nach Vorträgen und beim Lesen von Zeitungen begegnet mir diese Kritik nun verstärkt, auch ein Zeichen dafür, dass wir in den Mühen der Ebene angekommen sind. Auch dieser Papst lebt bei allem Charisma und allen Reisen und ungewöhnlichen Begegnungen den Alltag.

Ich finde diese Kritik gut und hilfreich, weil in den Auseinandersetzungen um Kirche, Glauben und Reform die eigene Begeisterung nicht mehr reicht, man muss ins Argument, denken und streiten und reden, um bestehen zu können. Das hilft, die eigenen Denkweisen und Überlegungen zu schärfen, denn mit einfachen Aussagen kommt man da – zu Recht – nicht weit. Kritik hilft mir beim Denken, so wie mir der Zweifel beim Glauben hilft.

Drei Vorwürfe habe ich herausgesucht. Diese drei möchte ich in drei Beiträgen kurz ansprechen.

 

Erstens: Alles nur Stil, alles nur äußerlich

 

Vorwurf 1: Der Papst kümmert sich nicht um die Reform. Man werde wenig bis gar nichts sehen, sondern nur Worte hören. Ab und zu folgt dann auch der Verweis auf das Alter des Papstes.

Diesen Vorwurf muss man Ernst nehmen, weil er mit Erwartungen zu tun hat, die Franziskus selber geweckt hat. Die Ernennung der acht Kardinäle und vor allem auch die Vorkonklaverede geben eindeutige Hinweise, die begleitenden Interviews der Kardinäle um die Papstwahl herum sekundieren das.

Vorwurf 1b, eine Variante von 1: Dem Papst geht es eigentlich nicht um strukturelle Reform, sie ist zweitrangig. Da gibt es auch einige Papstzitate zu, die Strukturreform und das Sprechen darüber deutlich in die zweite Reihe rücken. Weiterlesen „Papstkritik, diesmal an Franziskus“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Entscheidung, Erwartung, Franziskus, Kirchenreform, Kritik, Leitung, Medien, Papst, Pontifikat, Presse, Reform, Wahrnehmung18 Kommentare zu Papstkritik, diesmal an Franziskus

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