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Schlagwort: Protest

Lasst uns reden!

Veröffentlicht am 3. Januar 20153. Januar 2015

Noch einmal Pegida. Ich halte das ganze für hinreichend gefährlich, um es nicht am Rande liegen zu lassen. Es betrifft Politik und Parteien, es betrifft Medien und öffentliche Debatten, es betrifft das Internet, es geht um Wut und Protest und Angst und Information. Seit Wochen steht die Republik recht klar und deutlich gegen Pegida, Pegida aber wächst und wächst. Die neue Rechte wird beschworen, AfD und Rechtsradikale nachgewiesen und so weiter. Aber irgendwie dreht sich das im Kreis.

Und plötzlich gab es ein neues Argument. Das begann damit, dass eine Stiftung ausrechnete, dass Einwanderer unterm Strich mehr einbringen als kosten. Dann ging es damit weiter, dass das bestritten wurde, und an der Stelle wurde es für mich interessant.

Hans-Werner Sinn ist Wirtschaftswissenschaftler und sagt in einem Artikel zu Beginn der Woche, dass wie gesagt Einwanderung – anders als von anderen vorgerechnet – Geld kostet. Trotzdem brauchen wir Einwanderung, und die nicht zu knapp. Ich zitiere wie die FAZ ihn zitiert: „Wollte man die Relation von Alten und Jungen und damit zugleich das relative Rentenniveau und die Beitragssätze zur Rentenversicherung auf dem heutigen Niveau stabilisieren, würden insgesamt 32 Millionen junge Zuwanderer benötigt, die meisten davon wohl aus außereuropäischen Gebieten“. In Worten: zweiunddreißig Millionen Einwanderer, damit es uns Morgen so gut geht wie heute.

Die Debatte (oder hier) geht nun in die Richtung, ob die Zahlen stimmen und was man alles einrechnen muss, darf und soll, was alles richtig und wichtig ist, die Aussage zur Notwendigkeit von Einwanderern aber nicht abschwächt. Und selbst wenn das Wirtschaftswachstum blühen würde, die Steuereinnahmen steigen und die Abgaben auch und deswegen die Zahl der benötigten Steuerzahler nicht so hoch läge, sagen wir konservativ bei der Hälfte, wären das immer noch 16 Mio Einwanderer.

 

32 Millionen Einwanderer

 

Umkehrschluss: Wenn wir keine Einwanderung von jungen Menschen bekommen, dann lassen sich das Rentenniveau und die Beitragssätze zur Rentenversicherung nicht auf heutigem Niveau stabilisieren. Die Demos in zwanzig Jahren möchte ich sehen, wenn kein Geld mehr da ist, die Rente zu zahlen, wenn all diejenigen, die jetzt Mitte 50 sind eine wertlose Rente bekommen, weil niemand mehr da ist, der das zahlt. Wir haben hier in der Redaktion immer Praktikanten und aus vielen Gesprächen genau darüber weiß ich, dass die nachfolgende Generation nicht gerade davon begeistert ist, die Rechnung zahlen zu müssen. Die wollen auch was vom Leben haben. Weiterlesen “Lasst uns reden!”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und GerechtigkeitSchlagwörter Demokratie, Deutschland, Einwanderer, Gesellschaft, Pegida, Protest, Werte78 Kommentare zu Lasst uns reden!

Glaube à la Pegida

Veröffentlicht am 1. Januar 201531. Dezember 2014

Die Kirche verrät den Glauben, wenn sie sich gegen Pegida richtet. Klingt das vertraut? Mir jedenfalls sehr, denn wir bekommen hier dauernd solche eMails, offenen Briefe und dergleichen in die Redaktion. Bei Facebook hört sich das dann unschöner an, da wird gleich beschimpft, aber der Tenor ist derselbe: Gegen die selbsterklärten Gegner der Islamisierung zu sein, sei ein Verrat am Glauben. Die letzte der vielen eMails: Das Ausschalten der Dombeleuchtung in Köln knipse der abendländischen Kultur das Licht aus.

Spätestens jetzt klingt das Argument vertraut. Selbsterklärte Verteidiger des Abendlandes sehen überall Feinde. Wer nicht für uns ist und wagt, eine eigene Meinung zu haben, ist gegen uns.

Aus der Angst der Pegida-Mitläufer heraus ist das vielleicht nachvollziehbar, man muss aber schon einen schweren Denkfehler machen, um das so aussprechen zu können. Nämlich den: Das, wofür Pegida steht, ist mit christlichem Glauben vereinbar. Ist es aber nicht.

Ein auch nur oberflächliches Blättern in den Evangelien zeigt einen Jesus, der anders mit Menschen umgeht, als das die Slogans in Dresden und anderswo tun. Das Christentum, was bei den Demos herbeibehauptet wird, ist eines in der Defensive, in Gefahr. Man darf aber nicht den Fehler machen, den Glauben für die Rechtfertigung eigener Ängste heran zu ziehen. Die Kirche hat das selber lange Zeit gemacht, das sind nicht wirklich schöne Kapitel in der Geschichte. Deswegen jetzt auch der gute Rat: Tut das nicht!

Ein Christentum, das deckungsgleich ist mit einer bestimmten europäischen kleinbürgerlichen Kultur, ist kein Christentum. Ein Christentum, das gegen einen Feind in Stellung gebracht wird, den es so gar nicht gibt, ist kein Christentum.

Die Kritiker haben insofern recht, als auch das Gegenteil nicht gilt: Ein Christentum, dass dem Wohlfühl-Diskurs in Deutschland dient, ist kein Christentum, richtig. Nur wenn der Glaube etwas mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu tun hat, dann ist er wirklich christlicher Glaube.

Das Absingen von ehemalig christlichen Weihnachtsliedern in Dresden erfüllt diesen Tatbestand aber noch nicht.

Wenn also der Kölner Dom es der Dresdener Oper gleich macht und seine Beleuchtung ausschaltet, um nicht als Kulisse für die Demos missbraucht werden zu können, dann kann man nur sagen: Bravo!

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, VatikanSchlagwörter Demokratie, Deutschland, Einwanderer, Gesellschaft, Pegida, Protest, Werte106 Kommentare zu Glaube à la Pegida

Gesunder Menschenverstand, bitte!

Veröffentlicht am 19. September 201219. September 2012

„Der gesunde Verstand ist die am besten verteilte Sache der Welt, denn jeder denkt, genug davon zu haben.” So – in etwa – sieht Rene Descartes die Dinge. Man könnte daran zweifeln, wenn man die Nachricht liest, dass ein französisches Satiremagazin erneut Mohammed- Karikaturen veröffentlicht hat. Jetzt, in dieser Situation. Als ob der dumme Film in den letzten Wochen nicht schon genug Unruhe gestiftet hätte.

Aber halt: Es geht auch um die Pressefreiheit. Die ist ein hohes Gut und man sollte hohe Preise dafür bezahlen, sie schützen zu können. „Charlie Hebdo“ – so heißt das Magazin – weiß ein Lied davon zu singen, nach der letzten Aktion dieser Art wurden die Redaktionsräume abgebrannt.

Aber ist das wirklich eine Frage der Pressefreiheit? Wir wissen doch heute schon, wie darauf reagiert werden wird. Erneut Proteste, erneut verbrannte Fahnen, der Hass wird geschürt, Menschenleben werden gefährdet und jeder Weg in Richtung Verständigung wird erneut verbaut.

Ich mag die Pressefreiheit. Aber sie ist keine Götze. Wenn ich die Wirkungen meines Tuns vernünftig und begründet abschätzen kann, dann gehört das in eine ethische Abwägung meines Handelns hinein. Natürlich darf ich mich nicht den Ideologen beugen, die den Zorn und die Wut bewusst gegen den Westen instrumentalisieren. Aber ich sollte vielleicht doch vorsichtig damit sein, diesen Ideologen immer neue Munition zu geben. Weiterlesen “Gesunder Menschenverstand, bitte!”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Charlie Hebdo, Frieden, Islam, Libanonreise, Mohammed, Muslime, Protest, Satire, Verständigung2 Kommentare zu Gesunder Menschenverstand, bitte!

„Die große und zeichenhafte Ehrfurcht vor dem Heiligen“

Veröffentlicht am 16. August 20128. August 2012

Wir sind alle gegen Zensur und überhartes Vorgehen gegen Menschen, die Ihre eigene Meinung ausdrücken. Deswegen finden die Musikerinnen von Pussy Riots auch in den Medien so viel Aufmerksamkeit. Es scheint, als würden sie nun für ihren Protest gegen den russischen Präsidenten in einer orthodoxen Kirche bestraft werden, auch wenn Putin selber Milde im Urteil empfielt.

Erlöserkathedrale, Moskau, Gemälde von Fyodor Klages

Die Frauen stürmten mit entblößtem Busen Moskaus orthodoxe Kathedrale, drangen in den Altarraum ein, den dort nur Geistliche betreten dürfen, und brüllten: „Maria, Mutter Gottes – verjage Putin!” Für den Spiegel dar das Grund genug, von den „Fehlern der unbarmherzigen Kirche“ zu sprechen. Am 17. August soll nun das Urteil fallen.

Wer das mit unseren Augen und Vorstellungen von Öffentlichkeit und Protest denkt, verkennt, wie tief der Vorfall das religiöse Empfinden orthodoxer Gläubiger verstört. Blasphemie wird dort ernst genommen, während wir gelernt haben, diesen Vorwurf weniger ernst zu nehmen, als er ist. Diskussionen in der jüngeren Vergangenheit über die Frage, was denn nun rechtlich zu ahnden sei, zeigen dies.

 

Meine Kollegin Gudrun Sailer hat mit dem Ostkirchenfachmann und Theologen Nikolaus Wyrwoll darüber gesprochen, wie diese Angelegenheit – die Kirche hatte lange gezögert, den ‚Protest’ von Pussy Riot „Blasphenie“ zu nennen – mit orthodoxen Augen betrachtet wird.

Mit der Verurteilung des Protestes spreche die Kirche ihren Gläubigen aus der Seele, sagt der deutsche katholische Priester Nikolaus Wyrwoll, Bischöflicher Beauftragter für die Kontakte mit den Kirchen des Ostens und für Ökumene. Er sieht ..

 

„.. diese große und zeichenhafte Ehrfurcht der Russen, vieler Russen, vor dem Heiligen. Weiterlesen “„Die große und zeichenhafte Ehrfurcht vor dem Heiligen“”

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Demokratie, Ehrfurcht, Frömmigkeit, Heilige, orthodoxe Kirche, Protest, Pussy Riot, Sakral2 Kommentare zu „Die große und zeichenhafte Ehrfurcht vor dem Heiligen“

Netzkultur, fehlende

Veröffentlicht am 8. März 20128. März 2012

Als mich gestern ein Kollege anrief und mir sagte, dass die Website des Vatikan nicht aufrufbar sei, habe ich zuerst das Übliche gedacht: Schon wieder diese Technik! Wurde dann aber eines besseren belehrt: Anonymous Italia hatte protestieren wollen und deswegen – nach eigenen Angaben – die Seite vatican.va lahm gelegt.

Warum? Gute Frage. Das wird nicht ganz klar. Der Blog der Hacker gibt Gründe an, aber die sind doch eher verwirrt. Es geht um die Gebote, die Liturgie, um Sklaverei, die Nazis, Missbrauch und um Wissenschaft. Irgendwie also um überhaupt alles. Es sei mir erlaubt, ein wenig gelangweilt zu sein.

Man habe das als „Antwort auf die Lehre, die Liturgie und auf die absurden und anachronistischen Gebote“ getan. Die Kirche habe Bücher verbrannt, Gegner und Kritiker genauso, die Kirche habe universell gültige und  plausible Ideen abgelehnt, und die Kirche habe den Eingang ins Paradies durch den Verkauf von Ablässen versilbert. „Ihr seid verantwortlich für die Versklavung ganzer Bevölkerungen … und in jüngerer Zeit habt ihr eine wichtige Rolle bei der Hilfe für die Kriminellen im Nazi-Krieg gespielt, denen ihr die Flucht in andere Länder ermöglicht habt ..“ Dann kommt noch der Missbrauch dazu und so weiter.

Von einem Philosophie-Prof habe ich einmal gelernt, dass wer alles sagen will, nichts sagt. So hört sich Anonymous an. „Wir sind irgendwie gegen alles und so“.

A sagt, die Kirche sei ein „Relikt vergangener Zeiten.“ Das mag man so sehen und man mag das diskutieren. Aber bitte nicht in diesem pubertären Gehabe.

Wer gegen Kirche oder Glauben ist, der darf das sein. Er darf sich aber auch informieren – und es sei gesagt: die meisten sind gut informiert. Es ist aber pures Gehabe, Quellen dieser Information, und genau das und nichts anderes ist vatican.va, zu blockieren.

Ihr seid ganz große Helden! Bravo! Darf ich jetzt bitte weiter arbeiten?

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Anonymous, Internet, Neue Medien, Protest, vatican.va, Vatikan, Website45 Kommentare zu Netzkultur, fehlende

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