Es gibt erstaunlich viele Menschen, die die Gebete der Laudes oder der Vesper oder beides täglich beten. Geweihten Priestern ist dies aufgegeben, aber darüber hinaus finden eine ganze Menge Christinnen und Christen dort eine Sprache für das Gebet, die ihnen entspricht.
Erstaunlich ist dies vielleicht deshalb, weil die Sprache der Psalmen und deren Bildwelt nicht mehr die unsere ist. Es geht um eine Agrargesellschaft und um mediterane Pflanzen, es geht um Könige und Feinde, um Krieg und Unterwerfung. Und doch überliefern sich in diesen Texten oder besser in diesen Gesängen Erfahrungen mit Gott, die weitergebbar sind.
Mache ich mir diese Worte zu eigen, kann ich lernen, mein Leben in ihnen auszudrücken. Das ist manchmal sperrig und geht nicht von heute auf morgen. Wie alle Dichtung brauchen auch die Psalmen Aufmerksamkeit und Wachheit des Betenden.
Papst Benedikt XVI. schloss an diesem Mittwoch seine Generalaudienz-Katechesen zu den Psalmen ab, und er fügte die Einladung an alle an, „noch mehr mit den Worten der Psalmen zu beten, vielleicht sogar die Laudes, die Vesper und die Komplet zu eurem regelmäßigen Gebet zu machen.“ Das könne eine Bereicherung werden.
Der Papst sprach heute über Psalm 110:
„Dieser Königspsalm wurde von der Kirche stets sehr geliebt. Die feierlichen Anfangsworte: „So spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße“ (V. 1), Weiterlesen “„Setze dich mir zur Rechten“”