Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Raum

Räume entstehen beim Gehen

Veröffentlicht am 29. März 2017

Mit Räumen muss man umgehen lernen. Es ist ein Thema, zu dem ich hier immer wieder zurück komme. Räume haben es mir angetan, neulich erst war ich in einer Ausstellung in Leipzig, dann im öffentlichen Raum Dresdens, vor der Frauenkirche. Und jetzt wieder, wenn ich darf, und zwar in einer Ausstellung in Berlin.

Joseph Beuys: Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, Museum Hamburger Bahnhof, Berlin
Joseph Beuys: Richtkräfte einer neuen Gesellschaft, Museum Hamburger Bahnhof, Berlin

Räume sprechen. Wer einmal eine Kathedrale besucht hat und auf sich hat wirken lassen, kennt das. Kirchen, davor Tempel und so weiter der-räumlichen Religion. Es ist ja kein Zufall, dass die ersten Christen nicht etwa Tempel übernommen haben, sondern Basiliken, nicht die alten Kult-Orte, sondern Versammlungsorte. Das sagt einiges über die christliche Religion aus.

Aber auch Machtinhaber aller Zeiten haben Räume genutzt. Und zwar nicht zur zur Darstellung, sondern auch zur aktiven Machtausübung. Sei es durch Transparenz, wie beim Reichstagsgebäude für den Bundestag in Berlin, sei es durch ästhetische Unterwerfung, gigantische Schreibtische, lange Korridore etc.

Bibliotheken sollen zur Konzentration anregen, Büros zur Effektivität, Kirchen zur Einkehr oder Anbetung, und dann sind da Schulen, Fabriken, Theater, Museen und so weiter und so weiter. Und nicht zuletzt unsere eigenen vier Wände.

 

In alle Richtungen

 

In Berlin werden derzeit Räume und Installationen ausgestellt, die Künstler entworfen haben. Es sind also ganz besondere Räume, die keinen „Nutzen“ haben, wie wir das im Alltag vermuten würden. Raum kostet Geld, da ist es schon ein Luxus, Räume um der Räume willen zu haben. Also braucht es Kunst, die uns das vor Augen und vor Sinnen führt. „Moving in every direction“ heißt die Ausstellung, zu sehen im Museum Hamburger Bahnhof, noch bis Mitte September.

Da gibt es wunderbare anregende Räume zu besehen und begehen, ein wenig Beuys geht immer, aber da sind auch andere Namen, bekannte und eher unbekannte, die präsentieren. Meine Lieblingsräume sind zwei Installationen, die aus Klang bestehen. Man steht irgendwo, schließt die Augen und hört. Drumherum entsteht dann Raum, aus verschiedenen Richtungen kommen Klänge, lösen sich aber und ziehen sozusagen an einem vorbei. Wunderbare Erfahrungen.

Leider gibt es aber auch einiges an intellektualistischer Arroganz zu besichtigen, die entsteht, wenn Kunst nicht mehr die Kommunikation sucht, sondern sich abwendet von Menschen, die vielleicht nicht alles richtig verstehen, was sich der Künstler oder die Künstlerin in ihrem Studio so alles gedacht haben. Weiterlesen „Räume entstehen beim Gehen“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Ausstellung, begehbar, Berlin, Bruce Naumann, Hamburger Bahnhof, Joseph Beuys, Raum4 Kommentare zu Räume entstehen beim Gehen

Er teilt das Risiko

Veröffentlicht am 27. März 201527. März 2015

Was will der Papst eigentlich? Wenn man bei den vielen Artikeln zum zweiten Jahrestag der Papstwahl – von uns Journalisten gerne als Anlass für Einschätzungen genommen – eine Frage immer wieder und in ganz verschiedenen Schattierungen hat lesen können, dann diese. Es gibt eine Unsicherheit darüber, wofür der Papst steht, was er genau umsetzen will, man kann nicht wirklich einschätzen, was er als nächstes tun will.

Mir begegnet diese Frage schon etwas länger, sei etwa einem halben Jahr, meistens in der Form „wann endlich …?“. Und da ist ja auch etwas dran, es gibt einige Prozesse wie zum Beispiel die Kurienreform, die man konkret nennen kann. Aber was er mit der ganzen Kirche will, das ist nicht unmittelbar einsichtig.

Meine Antwort darauf kennen Sie vielleicht schon. Ich nenne gerne das Prinzip „die Zeit ist wichtiger als der Raum“, das Pater Jorge Bergoglio SJ bereits als Provinzialoberer der Jesuiten genutzt hat und das sich auch in Evangelii Gaudium unter den vier pastoralphilosophischen Prinzipien wieder findet. Nicht das Besetzen von Positionen, nicht das Innehaben von etwas ist wichtig, sondern der Raum, die Offenheit, der Prozess. Und das bedeutet eben, dass wir aushalten müssen, dass es keine Entscheidungen gibt, wo wir doch endlich welche haben möchten. „Aber jetzt muss er doch mal …“. Muss er?

Es ist überfordernd, die Dinge immer offen zu lassen. Der Heilige Geist – dem in so einem offenen Prozess Raum gegeben wird – ist anstrengend. Wir wollen uns irgendwie festmachen, irgendwo Schritte setzen, so dass nicht alles flüssig ist und wir mit unseren Einschätzungen vor Anker gehen können. Immer im Ungewissen zu bleiben, ist wie gesagt überfordernd.

Bei Papst Franziskus ist dieses Prinzip aber weder Entscheidungsschwäche noch Personalismus. Dahinter liegt – unter anderem – eine Überzeugung von seiner Rolle als Papst. Blicken wir zurück auf die Bischofssynode 2014:

Papst Franziskus leitet das Morgengebet bei der Bischofssynode in rom
Morgengebet bei der Synode

Der viel beachtete Absatz in der Eröffnungsansprache der Synode lautete so: „Alles, was sich jemand zu sagen gedrängt fühlt, darf mit Parrhesia [Freimut] ausgesprochen werden. Nach dem letzten Konsistorium (Februar 2014), bei dem über die Familie gesprochen wurde, hat mir ein Kardinal geschrieben: ‚Schade, dass einige Kardinäle aus Respekt vor dem Papst nicht den Mut gehabt haben, gewisse Dinge zu sagen, weil sie meinten, dass der Papst vielleicht anders denken könnte.’ Das ist nicht in Ordnung, das ist keine Synodalität, weil man alles sagen soll, wozu man sich im Herrn zu sprechen gedrängt fühlt: ohne menschliche Rücksichten, ohne Furcht! Und zugleich soll man in Demut zuhören und offenen Herzens annehmen, was die Brüder sagen. Mit diesen beiden Geisteshaltungen üben wir die Synodalität aus.”

 

Parrhesia – Freimut

 

Das ist also der Prozess, den ich angesprochen habe, Parrhesia/Freimut ist ein Wort, dass sich bei Papst Franziskus immer wieder findet, er will dass sich alle einbringen und reden und debattieren können.

Das Gegenstück zu diesem Text stammt sozusagen wie eine Klammer aus der Schlussansprache, er habe mit Dank und Freude gehört, dass die Bischöfe mit Parrhesia [dasselbe Wort wie in der Eröffnungsansprache] gesprochen hätten: „Wie ich zu Beginn der Synode gesagt habe, ist es nötig, das alles in Ruhe und innerem Frieden zu durchleben, damit die Synode cum Petro et sub Petro (mit Petrus und unter der Leitung Petri) verläuft, und die Anwesenheit des Papstes ist für das alles Garantie.“ Hier erklärt sich der Grund für die Parrhesia: „Die Aufgabe des Papstes ist es nämlich, die Einheit der Kirche zu garantieren (..).“ Und dann zählte er zur sichtbaren Überraschung aller die Canones des Kirchenrechtes auf, in denen die volle ordentliche, oberste, volle, unmittelbare und universale Autorität des Papstes in der Kirche beschrieben ist. Starker Stoff, könnte man meinen: Erst bittet er um offene Aussprache, dann aber wedelt der Papst mit dem Kirchenrecht und sagt, dass es zum Schluss doch seine Entscheidung ist. Weiterlesen „Er teilt das Risiko“

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Autorität, Bischofssynode, Franziskus, Michel de Certeau, Papst, Papstamt, Parrhesia, Raum, Zeit8 Kommentare zu Er teilt das Risiko

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2025
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.OKNeinDatenschutzerklärung