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Schlagwort: Revolution

Konservativ und christlich, mal wieder

Veröffentlicht am 2. März 20183. März 2018

„Das Konservative und das Christliche sind keine Gegensätze, sondern bilden eine auflösbare Einheit, denn das Christliche ist für das Konservative geradezu konstitutiv.“ Das sagt ein bekannter CSU-Politiker in der Zeitung Die Welt. Erst neulich hatte derselbe Politiker eine „konservative Revolution“ gefordert.

Zunächst ist es dankenswert, dass das Christliche so hoch geschätzt wird. Gleichzeitig bin ich aber etwas verwirrt, hatte doch ein Kollege aus der gleichen Partei vor noch gar nicht langer Zeit sich über die Wortmeldungen der Kirchen zum Thema Flüchtlinge beschwert. Ganz so hoch wird das Christliche dann doch nicht geschätzt. Oder es wird eine Version des Christlichen geschätzt, die man sich selbst zurecht legt. Wie auch immer.

 

Keine moralische Fundierung einer Partei

 

Das führt uns zur Frage: was ist hier mit „Christlich“ gemeint? Und ich stelle diese Frage ganz und gar nicht polemisch. Nicht gemeint sein kann eine moralische Fundierung einer politischen Richtung oder Partei. Christen engagieren sich in allen möglichen Parteien, niemand hat das Recht, ihnen ihre christliche Motivation abzusprechen, nur weil es in einer anderen Partei mündet. Man mag debattieren, was geht und was nicht, aber „das Christliche“ ist keine Ressource für nur eine Partei. Auch wenn sie das im Namen führt.

Rom: Kerzen vor einer Heiligenfigur
Fromm? Christlich? Konservativ?

Nun hat der Politiker aber „das Konservative“ mit „dem Christlichen“ in Verbindung gebracht, auch wenn er damit eigentlich seine Partei meint. Ist Christsein automatisch konservativ? Natürlich wollen wir bewahren, wir Christen. Aber gleichzeitig wollen wir aufbauen, am Reich Gottes mitbauen, und zwar hier schon, auf Erden. Mindestens die Welt verändern wollen, nennt der Papst das.

 

Vor den Karren spannen

 

Das lässt sich nicht vor einen Karren spannen, der sprachlich im vorletzten Jahrhundert gebaut wurde. Konservativ und dessen sprachlichen Gegensätze entspringen einer politisch-soziologischen Zeit, die heute nicht mehr existiert. Manchmal ist es halt hoch-progressiv, konservativ zu sein, und manchmal ist es nur Beton.

Ich mag diese Einheit, die hier gefordert wird, gerne auflösen. Ich glaube nicht, dass es etwas bringt, das Christliche fest an alte Begriffe zu ketten. Das ist nämlich nicht konservativ, das ist von gestern.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter christlich, CSU, Die Welt, Dobrint, konservativ, Partei, Revolution2 Kommentare zu Konservativ und christlich, mal wieder

Ich bitte euch, Revolutionäre zu sein

Veröffentlicht am 3. Oktober 2014

Am kommenden Sonntag beginnt die außerordentliche papst-franziskus-rioGeneralversammlung der Bischofssynode – kurz aber nicht korrekt „Bischofssynode“ genannt – zum Thema Familie. Viel Tinte ist bereits verwendet worden, die Erwartungen sind entweder hoch oder man erwartet sich gar nichts, man spricht von „Krise der Familie“ oder davon, was das mit wiederverheirateten Geschiedenen zu tun hat, von Regeln gegen Seelsorge, Dogma gegen Pastoral und so weiter und so weiter.

Bevor es losgeht möchte ich eine Formulierung Papst Franziskus’ in Erinnerung bringen. So ähnlich gibt es das häufiger von ihm, aber beim Weltjugendtag hat er das besonders prägnant formuliert und eine Aufforderung zur Familie angeschlossen. Sein Anliegen: positiv sprechen. Etwas unternehmen, etwas tun, etwas wagen. Kurz: leben.

 

„Gott ruft zu endgültigen Entscheidungen, für jeden hat er einen Plan: Ihn zu entdecken und der eigenen Berufung zu entsprechen bedeutet, einer glücklichen Selbstverwirklichung entgegenzugehen. Gott ruft uns alle zur Heiligkeit; er ruft uns, sein Leben zu leben, doch für jeden hat er einen persönlichen Weg. Einige sind berufen, sich zu heiligen, indem sie durch das Sakrament der Ehe eine Familie gründen. Es wird gesagt, die Ehe sei heute „aus der Mode“ gekommen. Ist die Ehe aus der Mode gekommen? [Nein…]. In der Kultur des Provisorischen, des Relativen predigen viele, das Wichtige sei, den Augenblick zu „genießen“, sich für das ganze Leben zu verpflichten, endgültige Entscheidungen „für immer“ zu treffen, sei nicht der Mühe wert, denn man weiß ja nicht, was das Morgen bereithält. Ich hingegen bitte euch, Revolutionäre zu sein; ich bitte euch, gegen den Strom zu schwimmen; ja in diesem Punkt bitte ich euch, gegen diese Kultur des Provisorischen zu rebellieren, die im Grunde meint, dass ihr nicht imstande seid, Verantwortung zu übernehmen; die meint, dass ihr nicht fähig seid, wirklich zu lieben. Ich habe Vertrauen in euch junge Freunde und bete für euch. Habt den Mut, „gegen den Strom zu schwimmen“. Und habt auch den Mut, treu zu sein.“

 

Papst Franziskus, Rio de Janeiro am 28. Juli 2013

Kategorien Allgemein, Franziskus, Papstreise, Rom, VatikanSchlagwörter Bindung, Bischofssynode, Ehe, Familie, Franziskus, Generalversammlung, Papst, Revolution, Revolutionäre, Rio5 Kommentare zu Ich bitte euch, Revolutionäre zu sein

Der wahre Revolutionär

Veröffentlicht am 11. Februar 201411. Februar 2014

Papst Benedikt XVI. verlässt die GeneralaudienzAm 11. Februar 2013: Die revolutionäre Tat Papst Benedikt XVI., mit einem wachen Blick auf die Realität seinen Rücktritt anzukündigen. Damit habe dieser Papst das Papstamt für immer verändert lauteten viele Kommentare, auch der meine.

Ein Jahr später ist das irgendwie in den Hintergrund geraten. Franziskus wird auf eine Art und Weise mit dem Amt identifiziert, wie es bei Benedikt nie der Fall war. Und während der Rücktritt ja gerade Mensch und Amt wörtlich voneinander trennte, findet im Augenblick in den Augen der Öffentlichkeit das Gegenteil statt.

Nun kann man sagen, dass wir und noch nicht richtig daran gewöhnt haben, dass nun diese Möglichkeit eines Rücktritts besteht. Die Kirche denkt immer in Präzedenzfällen, und einen zurück getretenen Papst gibt es ja nun. Und dass das auch noch problemlos vonstatten geht, mit Treffen, Besuchen und einem geringen Maß an Öffentlichkeit, das ist um so mehr das Zeichen dafür, dass es kein Ausnahmefall bleiben wird. Irgendwann wird wieder ein Papst zurück treten, wer und wann das auch immer sein wird.

Bei all dem Revolutionären, mit dem Papst Franziskus im Augenblick in Verbindung gebracht wird, ist doch der bei weitem revolutionärste Akt immer noch der Rücktritt seines Vorgängers. Alles, was an Wandel derzeit in der Kirche geschieht, verdankt sich ihm. Danke, Papst Benedikt.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Februar, Franziskus, Papstwahl, Revolution, Rücktritt, Wandel7 Kommentare zu Der wahre Revolutionär

Frieden wagen

Veröffentlicht am 1. Januar 201430. Dezember 2013

Es fehlt das Spektakuläre. Papst Franziskus wage nichts, habe ich neulich ein Mitglied der Familie Mann in der Zeitung ‚Die Zeit’ gelesen. Das deute ich so, dass Wagnis sichtbar sein muss und die großen Themen angehen muss.

Muss es aber gar nicht. An diesem Neujahrstag feiert die Kirche den Tag des Friedens. Franziskus hatte dazu eine Botschaft veröffentlicht, in der er – noch einmal – seine Grundlinie in Sachen Frieden bekräftigt: „Brüderlichkeit (ist) Fundament und Weg des Friedens“.

Haben Sie das schon mal probiert? Streit, Demütigungen, Abweisen, Herablassen und all den anderen Dingen des Unfriedens die Hand auszustrecken? Das ist ein ziemliches Wagnis, denn man riskiert Verletzung und Zurückweisung. Und ich spreche hier nur vom Frieden unter uns friedfertigen Mitteleuropäern, wie das in Afrika aussieht, wage ich mir nicht auszumalen.

Papst Franziskus fordert das „Wiederentdecken der Brüderlichkeit in der Wirtschaft“ und nennt „politische Maßnahmen“, um „eine übertriebene Unausgeglichenheit bei den Einkommen zu vermindern“. Auch das ist ein Wagnis, müssen wir uns doch Gedanken über unsere scheinbar so stabile Wirtschaft machen, um die uns ganz Europa derzeit beneidet. Deutschland, Österreich, die Schweiz: Es gibt große und wachsende Unterschiede, zum Beispiel in der Bildungsgerechtigkeit, um nur einen Bereich zu nennen.

Es stimmt, da fehlt das Spektakuläre. Wer sich den Papst wünscht, der die Fahne hisst und laut wird, der wird tatsächlich nicht glücklich werden, er wird enttäuscht vom mangelnden Wagen des Papstes.

„Revolution der zärtlichen Liebe Gottes“ hatte Papst Franziskus das in Evangelii Gaudium genannt. Wenn es um Würde geht, um Frieden, um Geschwisterlichkeit, dann funktioniert das Spektakuläre nicht, dann ist es die Zärtlichkeit, die etwas bewegt: „Christus umarmt den ganzen Menschen und möchte, dass niemand verloren geht… Er tut das ohne Druck und ohne den Zwang, ihm die Türen des Herzens und des Geistes zu öffnen.“ Ohne Druck und Zwang.

Enttäuscht zu sein vom Papst hat etwas von Selbstimmunisierung. Dann muss ich mich dem nicht stellen, was der Papst – ohne Druck und Zwang – will. Wer ein Wagnis sehen will, der muss bei sich selbst anfangen. Nein, das ist falsch formuliert: Wenn ich ein Wagnis sehen will, dann muss ich bei mir selber anfangen.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und GerechtigkeitSchlagwörter Botschaft, Franziskus, Frieden, Geschwisterlichkeit, Revolution6 Kommentare zu Frieden wagen

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