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Schlagwort: Rückzug

Option Benedikt?

Veröffentlicht am 4. Februar 20184. Februar 2018

„Das ist nicht das, wofür wir stehen“: Kardinal Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, war sehr deutlich in einer Ansprache beim einer Demo für Lebensschutz. Er wendete sich ausdrücklich gegen die „Benedict Option“, einem Buch entnommen, das für eine katholische Gegenkultur spricht.

Moment einmal, Option Benedikt? Etwa: Entweltlichung? Nein, mitnichten. Benedikt ist in diesem Fall Benedikt von Nursia, der Klostergründer und Mönch. Das Buch hat die These, dass es ein Abwenden von der moralisch dekadenten Welt braucht, um noch christlich leben zu können.

 

Dekadenz-These

 

Kreuzgang in einem österreichischen Kloster
Klosterleben: Keine Gegenkultur

Und Kardinal Cupich ist dagegen. Danke Kardinal Cupich. Abgesehen von der sehr schlichten Einsicht, dass so eine Gegenkultur genau das Gegenteil von dem ist, was der Auftrag Jesu enthält, beruht die Annahme des Buches auf einem beliebten aber trotzdem falschen Mythos: nämlich dem, dass Benedikt sich von der moralischen Dekadenz der Römer abgewandt habe, die schlussendlich zum Untergang des römischen Reiches geführt habe.

Die These ist alt, aber falsch. Kulturkritiker können nicht von ihr lassen, sie ist einfach zu verführerisch. Witzigerweise gründet sie auf dem englischen Historiker Edward Gibbon, bei ihm ist es ausgerechnet das Christentum, welches das Imperium Romanum geschwächt habe. In Abwandlung ist das die Dekadenz-These, der wir gerne begegnen.

Der Untergang des römischen Reiches hatte viele Gründe und war Ergebnis einer Entwicklung, die nicht auf einen Grund zurück zu führen ist. Schon gar nicht auf die angebliche moralische Dekadenz.

 

Engagement

 

Und deswegen hatte auch der Rückzug Benedikts andere Gründe. Und deswegen taugt er nicht als Pate für eine Option, die für die Abwendung von der Welt wirbt. Fragen Sie einen x-beliebigen Benediktiner, oder besser noch einen Missionsbenediktiner, im Kloster leben heißt nicht sich von der Welt trennen.

Ich würde sogar behaupten, dass die beschworene Benedikt-Option letztlich nichts anderes ist als Resignation. Es ist keine positive, keine kreative Antwort auf den Ruf Christi in unserer Zeit, sondern der Versuch, zu retten was zu retten ist, weil man irgendwie mit den Herausforderungen von heute nicht klar kommt. Und Resignation scheint mir keine christliche Tugend zu sein.

Warum sage ich das hier? Spielt das hier überhaupt eine Rolle? Vielleicht nicht in der überzogenen Argumentationslogik des Autors des Buches über die angebliche „Option Benedikt“. Aber das herab schauen auf die Welt, das sich trennen wollen von angeblichen antichristlichen Strömungen, das eine innere Trennung voraussetzende Klagen über die Welt, das gibt es überall. Dagegen setzt Kardinal Cupich das Engagement. Und nicht nur er. Und das ist gut so.

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Benedikt, Blase Cupich, Kardinal, Mönch, Rückzug, USA34 Kommentare zu Option Benedikt?

Und es funktioniert

Veröffentlicht am 10. Februar 201630. Januar 2016

Es ist morgen mal wieder Jahrestag. 2013, Rosenmontag, Sie wissen schon. Papst Benedikt XVI. kündigt an, dass er am Ende des Monats seinen Amtsverzicht erklärt. Der Rest ist Geschichte.

Seitdem ist immer wieder der Hut vor der Entscheidung des Papstes gezogen worden. Inklusiver meines Hutes. Ich finde es beachtlich und von Größe zeugend, wenn jemand einsieht, dass er zu schwach ist und das eigene Amt beschädigen könnte.

Weihnachtskonzert im Studio von RV, Jugendkantorei am Eichstätter Dom. Foto (c) Christian Klenk
Weihnachtskonzert im Studio von RV, Jugendkantorei am Eichstätter Dom. Foto (c) Christian Klenk

Dadurch, dass Benedikt XVI. der erste Papst war, der das in dieser Form getan hat – wir lassen die mittelalterlichen Päpste weg, das war ein ganz anderes Papsttum – hat er der Kirche einen Dienst erwiesen. Das heißt nicht, dass dieser oder der nächste Papst auch zurück treten müsste. Aber sie haben mindestens die Option. Damit hat Papst emeritus Benedikt dem Amt etwas von dem verklärt überhöhtem genommen, was eigentlich einem Priesteramt schadet. Damit hat er eine lange Entwicklung fortgesetzt, die vielleicht mit Paul VI. begann, der vom Tragesessel herunter stieg und die Tiara ablegte.

Aber es war nicht der einzige Dienst, den Benedikt XVI. damals geleistet hat. Der zweite Dienst für die Kirche war und ist, dass der Papst emeritus diese Entscheidung auch durchhält. Dass er seinen Lebensabend in den vatikanischen Gärten verbringt, ruhig und ohne viel Aufhebens. Dass er nicht wie Politiker noch ein Betätigungsfeld gesucht hat.

Damit hat er nicht nur das Papsttum um eine Option bereichert, sondern diese Option auch mit Leben gefüllt. Zukünftige Päpste, die zurück treten, mögen vielleicht andere Lebensformen für sich wählen, das Maß des Rücktritts wird aber Papst emeritus Benedikt XVI. sein. Rücktritt heißt Still, heißt Rückzug.

Wobei dieser Rückzug sehr menschlich verläuft. In den Worten von Papstsprecher Pater Federico Lombardi: „Er ist ja kein Gefangener.“ Er empfängt Gäste, er schreibt noch ein wenig, oder besser, er schrieb. Er bekommt Besuch von Menschen, die ihm Musik schenken, ab und zu tritt er auch noch an der Seite von Papst Franziskus öffentlich auf, aber sehr selten. So er eben kann.

Auch das hat Größe. Und ein Blick in die Politik zeigt, dass das nicht selbstverständlich ist. Auch emeritierte Bischöfe sind oft noch aktiv und ermahnen ihre Nachfolger. Nicht so Benedikt XVI.

Und wenn morgen mal wieder Jahrestag der Ankündigung ist, dann gilt das nicht für diesen zweiten Teil des Doppeldienstes. Der dauert noch an. Möge er das noch möglichst lange tun!

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Franziskus, Konklave, Papst, Rücktritt, Rückzug12 Kommentare zu Und es funktioniert

Die verstörende und heilbringende Gegenwart Christi

Veröffentlicht am 3. März 20123. März 2012

Das Thema lässt uns nicht los, und das zu Recht: ‚Entweltlichung’. Man kann vieles daran ausbuchstabieren, und viele tun das ja auch. Zeit für mich, mal wieder einen Beitrag zu leisten, auch wenn es nicht mein eigener Beitrag ist:

Eine Pressemeldung von heute zum Thema:

Kardinal Reinhard Marx hat einem Rückzug der Kirche aus der modernen Gesellschaft und einer dahin zielenden Interpretation des Begriffs Entweltlichung eine Absage erteilt. „Die Worte und das Handeln Jesu sind klare Orientierungspunkte für die Verwandlung der Welt und auch meines Lebens. Mitten in der Welt sollen wir Zeugnis ablegen von der neuen Welt, die mit Jesus Christus angebrochen ist“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagabend, 3. März, in einem Radiobeitrag für das zweite Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks. Das sei für ihn die geistliche Dimension der Frage, die in den letzten Monaten immer wieder unter dem Stichwort Entweltlichung behandelt werde.

„Es kann vom Evangelium her nicht um einen Rückzug der Kirche aus der Welt gehen, sondern es geht um ein In-der-Welt-sein, damit durch die verstörende und zugleich heilbringende Gegenwart Jesu Christi die Welt auf die neue Schöpfung hin verwandelt wird“, stellte der Kardinal klar. Der Glaube an einen Gott, der die Welt unbedingt liebt und in Liebe verwandeln will, störe den selbstzufriedenen Weltenlauf, störe Selbstgenügsamkeit und die Versuchung, sich über die anderen zu erheben und sich womöglich sogar selbst als Mittelpunkt der besten aller Welten zu sehen.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Engagement, Entweltlichung, Gesellschaft, Glaube, Gott, Kardinal Marx, Reinhard Marx, Rückzug6 Kommentare zu Die verstörende und heilbringende Gegenwart Christi

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