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Schlagwort: Schweiz

„Das Religiöse ist immer auch politisch“

Veröffentlicht am 26. Juli 201426. Juli 2014

Die Schweiz ist nicht nur Idyll und Berge und Schnee und Urlaub, nicht nur Großstadt und Banken und Finanzwirtschaft. Die Schweiz, das sind auch Einwanderer, das Land ist beliebt wegen seines Reichtums, seiner ökonomischen Sicherheit und seiner stabilen Demokratie. Das finden nicht alle Schweizer gut, die SVP hatte im Februar bundesweit über eine „Masseneinwanderungsinitiative“ gestartet mit hässlichen Bildern und viel Angstmache vor Überfremdung.

Im Juni war ich dort unterwegs, habe viele Leute getroffen, interviewt oder einfach nur eine Unterhaltung geführt, um da Land und die Kirche dort kennen zu lernen. Das Gespräch kam immer wieder auf diese politische Polarisierung zu sprechen. Die sitzt tief.

Die Uni Fribourg setzt etwas dagegen. Auch da war ich zu Besuch. An der Fakultät für Katholische Theologie soll ein Zentrum entstehen, und zwar für islamische Theologie. Was es damit auf sich hat, habe ich den Rektor der Hochschule gefragt, Dominikanerpater und Professor Guido Vergauwen.

 

Pater Guido Vergauwen OP, Theologieprofessor und Rektor der Uni Fribourg
Pater Guido Vergauwen OP, Theologieprofessor und Rektor der Uni Fribourg

„Das Religiöse ist immer auch politisch“, sagt Pater Guido. „Tatsächlich ist das Projekt langfristig aus Fragen entstanden, die zu tun haben mit der Integration der islamischen Bevölkerung. Natürlich kommen dann sofort auch politische Rückfragen, die mit der Integration zusammen hängen.“ Das mit der Theologie beginnt also politisch, mit einer Bundesparlamentsinitiative 2009, es sollte um eine „Schweizerisierung“ der Muslime gehen, sagt Pater Guido. Von diesen rein politischen Absichten hat sich das Projekt aber seitdem emanzipiert. Auch wenn es noch nicht Realität ist – die politischen Rückfragen, von denen der Rektor spricht, sind ganz konkrete Anfragen einer Schweizer Partei – geht es doch einen wissenschaftlichen, nicht einen politischen und damit verzweckten Weg.

 

Theologie, nicht Religionswissenschaft

 

Deswegen ist es auch Theologie, nicht Religionswissenschaft. Es soll theologische Wissenschaft sein, erklärt Pater Guido Vergauwen, „ausdrücklich aus der Glaubensperspektive heraus. Aus den Gesprächen mit Vertretern der muslimischen Gemeinschaft hier in der Schweiz ist uns sehr rasch klar geworden, dass sie sich nicht theoretisch mit ihrer eigenen Religion auseinander setzen wollen. Sie wollen sich aber auch nicht theoretisch auseinandersetzen mit der Religion des Anderen. Sondern sie wollen quasi auf Augenhöhe als Glaubende miteinander ins Gespräch kommen. Ich denke, dass theologisch da schon viel Vorarbeit geleistet ist, die Frage Christentum und Islam ist selbstverständlich keine neue Frage, aber ich denke, dass wir vor allem hier in der Schweiz theologisch noch manches aufarbeiten können und müssen.“

Man mag da eben an die Masseneinwanderungsinitiative der SVP denken, die im Februar dieses Jahres zur Abstimmung stand und die einen erschreckenden Grad an Fremdenfeindlichkeit gezeigt hat.

Als ‚Dialogwissenschaft’ könnte man das Projekt bezeichnen, wobei man bei Dialog immer die Bedingungen dazu mitdenken müsse: Gegenseitiger Respekt, die Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen auch einmal stehen zu lassen und den gemeinsamen Wunsch, die Gesellschaft zu prägen. Weiterlesen “„Das Religiöse ist immer auch politisch“”

Kategorien Allgemein, Glaube und VernunftSchlagwörter Dialog, Fakultät, Fribourg, Islam, katholische Theologie, Masseneinwanderungsinitiative, Muslime, Schweiz, Theologie15 Kommentare zu „Das Religiöse ist immer auch politisch“

Mauern

Veröffentlicht am 10. Februar 2014

Maßlosigkeit schadet. Das meinen die Schweizer und haben mit „Ja“ gestimmt, als es um die Frage der Zuwanderungsbeschränkung ging. Die Europäische Union – nicht ihr Geld, aber ihre Menschen – sollen mehr als bisher draußen gehalten werden.

Wie in der Physik, die uns erklärt dass auf jede Aktion eine gleichgroße Reaktion folgt, fordern jetzt die Politiker im Umkehrschluss Folgen für die Schweiz: Sie könnte nicht nur vom Binnenmarkt profitieren, sich ansonsten abschotten und die Früchte für sich behalten wollen.

Man kann die Haltung der Schweizer, die für „ja“ gestimmt haben, ganz verschieben beschreiben: Sorge, Angst, Unsicherheit etc. Vor etwas über einer Woche war ich in Genf unterwegs und habe die Plakate gesehen, die dort an jeder Ecke standen: Da ging es für die Kampagne-führende Partei genau um diese Begriffe. Aber das beste Wort zur Beschreibung finde ich ist das Wort ‚Unbehagen’. Das lässt im Unklaren, worum und wogegen es genau geht. Es gibt ein Gefühl des zu kurz Kommens, der letztlich nicht fassbaren Sorge, nicht mehr entscheiden, bestimmen und prägen zu können. Alles könne sich ändern und die, die nicht hierher „gehören“, könnten das entscheiden. Wie in Bayern, als es um die Freizügigkeit von Südost-Europäern ging, da wurde genau dieses Unbehagen zu Wahlkampfzwecken angesteuert.

Maßlosigkeit schadet: Das ist in der Allgemeinheit erst einmal richtig. Aber in der Tugendlehre ist das Gegenstück der Maßlosigkeit die Klugheit. Klug ist, wer das richtige Maß hält, wer die Kräfte und Bewegungen abschätzen und einschätzen kann. Dazu gehört dann auch eine geistliche Haltung oder ein Charakter oder eine innere Sicherheit, wie man das auch immer nennen will.

Der Wunsch sich zu schützen ist falsch. Und auch der Gegenwunsch, dann auch sich selber gegen die Schweizer abzuschotten, ist falsch. Alles was Mauern baut ist falsch. Vor Globalisierung und der Veränderung, die damit einher geht, kann man sich nicht abschotten, man muss sie gestalten. Das wäre die Aufgabe, auch der Schweiz.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Abstimmung, Globalisierung, Mauern, Schweiz, Unbehagen12 Kommentare zu Mauern

Immer wieder: Katholisch trotz Austritt?

Veröffentlicht am 4. Januar 2013

Ab und zu bekommen wir in der Redaktion Anrufe mit der Bitte um Hilfen. So auch heute: Jemand wollte eine vatikanische Kontonummer haben, um seinen „Mitgliedsbeitrag“ für die Kirche nach dem Austritt aus der Körperschaft Kirche direkt an den Vatikan zu überweisen. Auch nach dem Urteil in diesem Fall ist die Frage also scheinbar noch nicht ganz geklärt.

In Freiburg im Breisgau war es Helmut Zapp, pensionierter Kirchenrechtler, der aus der Körperschaft austreten wollte aber gleichzeitig der Kirche gegenüber sagte, er wolle katholisch bleiben. Ähnliche Fälle hatte es zuvor in der Schweiz gegen, und Zapp blieb auch in Deutschland nicht der Einzige, wie der Anruf in unserer Redaktion zeigt.

Der Schauplatz der Entscheidungen ist etwas unglücklich gewählt: Es sind immer wieder die Gerichte, die Klärung schaffen sollen. Zapp bekam erst Recht, dann aber hob der Verwaltungsgerichtshof die Entscheidung auf. Zapp ging nach Leipzig an das Bundesverwaltungsgericht, das dann im Sinn der Kirche entschied: Es kann nicht nur einen Austritt aus der Körperschaft geben.

 

Kantonale Kirchen

 

So richtig kompliziert wird das ganze aber in der Schweiz. Hier hat das Bundesgericht unlängst zugelassen, dass jemand aus der Körperschaft austritt und doch katholisch bleibt. Das Gericht fällte ein entsprechendes Urteil zu einem Fall einer Frau aus Luzern, die aus der staatskirchenrechtlichen Körperschaft austreten und gleichzeitig katholisch bleiben wollte. Weiterlesen “Immer wieder: Katholisch trotz Austritt?”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Austritt, Kanton, Kirchensteuer, Schweiz29 Kommentare zu Immer wieder: Katholisch trotz Austritt?

Am Golde hängt doch alles. Oder doch nicht?

Veröffentlicht am 5. Oktober 20128. Oktober 2012

Zur Kircheneteuerdebatte hat mein Kollege Stefan Kempis einen langen Beitrag gemacht, in dem er die verschiedenen Systeme vorstellt. Sein Schluss: Das deutsche System ist das gerechteste. Der Beitrag ist zwar auch auf der Seite von Radio Vatikan zu lesen, ich stelle ihn aber auch noch einmal in den Blog und lade zur Diskussion ein.

 

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Ach ja – und die Kirche hätte dann gerne auch noch ihren Anteil, die Kirchensteuer. Stefan von Kempis stellt die Modelle der Kirchenfinanzierung in verschiedenen Ländern Europas vor und fragt: Welches System ist eigentlich besser?

 

Wer zur Kirche gehören will, muss auch Kirchensteuer zahlen: Eigentlich ein ganz banaler Satz, der Ende September auch vom deutschen Bundesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Bei der Kirchensteuer geht es um Solidarität, erklärte Erzbischof Robert Zollitsch, der die Deutsche Bischofskonferenz leitet: Wer zur katholischen Kirche gehöre, der leiste auch einen finanziellen Beitrag. Wer hingegen unsolidarisch sei, der verabschiede sich aus der Gemeinschaft der Glaubenden. Die Solidarität der Glaubenden ist laut Zollitsch auch deshalb unverzichtbar, weil fast zwei Drittel der deutschen Katholiken gar keine Kirchensteuer zahlen müssen: Arbeitslose, Rentner, Kinder und alle Personen, die kein eigenes Einkommen beziehen.

Wir gehen in diesem Beitrag davon aus: Die Kirche darf Steuern erheben, einen Mitgliedsbeitrag sozusagen. Und wir stellen, stattdessen, die Systemfrage: Was ist denn das beste, auch das gerechteste Kirchenfinanzierungs-System? Weiterlesen “Am Golde hängt doch alles. Oder doch nicht?”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Deutschland, Kirche, Kirchenfinanzierung, Kirchensteuer, Österreich, Ottopermille, Schweiz, Steuer, Zugehörigkeit23 Kommentare zu Am Golde hängt doch alles. Oder doch nicht?

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