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Schlagwort: Sklaverei

54 Sklaven

Veröffentlicht am 23. Juni 2017

Für mich arbeiten 54 Sklaven. Kein Scherz, das kann man ermitteln. Sklaverei ist ja nicht nur, wenn man direkt involviert ist, sondern auch, wenn man von den Produkten und der Arbeit profitiert, und sei es indirekt. Über eine Webseite kann man ausrechnen, die der eigene „Fußabdruck“ beim Thema Sklaverei ist, Fußabdruck ist der Begriff, den man auch beim Klima benutzt, er bezeichnet da das eigene Erzeugen von Schadstoffen.

54 Sklaven also. Das klingt nicht gut. Einer ist zuviel, aber wenn ich mich umsehe, die Kleidung und Schuhe, die Dinge des täglichen Lebens, und dann die Preise dazu denke, dann wird das schon plausibel. Die Webseite macht natürlich Annahmen und peilt über den Daumen, aber selbst das reicht schon aus, um mir eine Idee zu geben.

Vor einigen Tagen kam ein Kollege aus Sizilien zurück und berichtete, wie dort Flüchtlinge unbezahlt in der Landwirtschaft arbeiten. Das ist Sklaverei. Sie können nicht weg, müssen arbeiten, die Gewinne streicht jemand anderes ein. Und ich habe keine Ahnung, ob von diesen Produkten nicht irgendwas bei mir auf dem Teller landet.

Papst Franziskus hat den Menschenhandel und alle damit verbundenen Phänomene immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt. So eine kleine Aktion wie der Selbsttest im Netz zeigen mir, wie wichtig das ist, selbst wenn mir keine „gehandelten“ Menschen über den Weg laufen.

 

Strukturelle Sünde

 

Die Theologie hat dazu den Begriff der „strukturellen Sünde“ entwickelt, also der Sünde, in die ich verwickelt bin und aus der ich gar nicht heraus kann, weil ich mich hier in Wirtschaftsstrukturen bewege, in denen zum Beispiel Menschenhandel eine Rolle spielt. Natürlich fußt Sünde immer auf der Sünde Einzelner, aber die Komplexität unserer Welt führt eben zu Netzen, aus denen ich nicht heraus kann. Man lese zum Beispiel Papst Johannes Paul II. dazu, aber nicht nur Päpste haben sich dazu geäußert.

Die Umkehr – das ist ja das Gegenstück zur Sünde – muss aus dieser strukturellen Sünde gemeinsam passieren, einer alleine kann das gar nicht machen, dazu sind wir zu sehr vernetzt. Deswegen ist es richtig, immer wieder auf Menschenhandel hinzuweisen, aber es ist auch wichtig, das beim Namen „Sünde“ zu nennen und nicht nur bei wirtschaftlichen Kategorien zu belassen.

In der Kirche hat Sklaverei immer schon Licht und Schatten hervorgerufen, es gab Kämpfer gegen und Profiteure von Sklaverei. Um so wichtiger, hier eindeutig Stellung zu beziehen.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Menschenhandel, Papst Franziskus, Sklaverei, strukturelle Sünde15 Kommentare zu 54 Sklaven

Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“

Veröffentlicht am 27. März 201226. März 2012

Es ist eine wenig wahrgenommene Geschichte, die sich in den vergangenen Reisen Papst Benedikt XVI. verbirgt. Der Papst reist auf den Spuren der Sklaven und der Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung eines ganzen Kontinents und der Menschen, die von dort stammen.

 

Dort, wo einst Schiffsladung nach Schiffsladung von Sklaven gen Neue Welt verschickt wurden, am Strand von Ouidah in Benin, steht das „Tor ohne Wiederkehr“. Nicht weit entfernt davon auf dem Weg zur Stadt das „Tor der Vergebung“. Der Papst war im November 2011 dort, am Beginn des Weges der Sklaven. Diesen symbolträchtigen Ort hatte er sich ausgesucht, um an Afrikas Beitrag zu Frieden und Versöhnung in der Welt zu erinnern. Der Kontinent sei kein Empfänger, sondern ein Geber.

Die Kirche des Kontinents sei aufgerufen, Frieden und Gerechtigkeit zu fördern, so Benedikt XVI.. Die beiden Pforten erinnerten uns an unsere Pflicht, jede Form der Sklaverei anzuprangern und zu bekämpfen. In Ouidah übergab der Papst der Kirche Afikas auch den Grundlagentext, der aus der Bischofssynode zu Afrika entstanden war, „Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“.

 

Nun steht Benedikt XVI. in Santiago de Cuba symbolisch am Strand des Ankommens. Weiterlesen “Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Afrika, Befreiung, Benedikt XVI., Benin, Gerechtigkeit und Frieden, Jungfrau von Cobre, Kuba, Mexiko, Papstreise, Santiago de Cuba, Sklaven, Sklaverei, UnabhängigkeitSchreiben Sie einen Kommentar zu Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“

Muttergottes der Befreiung

Veröffentlicht am 27. März 201226. März 2012

Freiheit ist etwas ganz Besonderes. Besonders die indigene Bevölkerung Amerikas und die dort hin gezwungenen Sklaven wissen davon zu erzählen. Der Kampf um die Freiheit braucht aber immer auch eine Identität und ein besonderes Symbol. 1612 wurde eine Figur gefunden, die dieses Symbol für Kuba sein sollte: La Virgen de la Caridad del Cobre. Juan und Rodrigo de Hoyos und Juan Moreno – zwei indigene Kubaner und ein Sklave afrikanischer Abstammung – hatten beim Fischen im Wasser die Holzfigur einer Muttergottes gefunden, versehen mit der Aufschrift „Ich bin die Jungfrau der Nächstenliebe“. Die Figur wurde zu einer Kupfermine gebracht, wodurch sie ihren Beinamen „vom Kupfer / del Cobre“ bekam.

Spätestens 1801 wurde dieser Ort dann der Symbolort für die Sklavenbefreiung auf Kuba, ein Manifest zur Sklavenbefreiung ist mit dem Heiligtum verbunden. Später wurde si auch Patronin der Befreiung der Insel vom Kolonialismus.

Die Muttergottes wurde zur Fürsprecherin der Befreiung. Sie konnte es aber nur werden, weil sie eine „örtliche“ Figur war. Von Unterdrückten und einem Sklaven gefunden gehört sie diesen Menschen, die ihre Freiheit erstreiten wollten oder erstritten haben.

Ganz ähnlich ist es überall auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Die Muttergottes ist die Fürsprecherin, wenn die indigene Bevölkerung und die Sklaven eine solche brauchten. Sie war oft zugänglicher als der Weg zur ‚offiziellen’ Religion, die häufig genug mit den Mächtigen verbunden war.

 

Die Goldene Rose

Papst Benedikt XVI. hat den Wallfahrtsort der Virgen de la Caridad del Cobre nun mit der Goldenen Rose gewürdig. Damit griff der Papst eine Tradition auf, deren Wurzeln weit ins Mittelalter zurück reichen. Bei einer Prozession am Laetare–Sonntag in der Fastenzeit trugen die Päpste eine solche Rose, sie sei Zeichen der Passion und Auferstehung, so Papst Eugen III: Gold und Geruch – die Rosen waren mit Balsam und Weihrauch gefüllt – wiesen auf die Auferstehung, die Dornen auf das Leiden hin.

Bereits damals wurden verdiente Würdenträger der Kirche, später auch Fürsten mit dem Geschenk einer solchen Rose ausgezeichnet. Die Rose war aber immer auch als Mahnung und nie ausschließlich als eine Würdigung gedacht: Eine Erinnerung, was mit dem Christsein an Verantwortung verbunden ist.

Davon abgeleitet ist der Brauch, Wallfahrtsorten ebenfalls eine Rose zu übergeben. Papst Benedikt XVI. hat dies bereits in Altötting, Mariazell, Fatima und Aparecida in Brasilien getan.

 

Hemingway und Fidel

Jetzt hat auch das Marienheiligtum von Cobre diese Rose erhalten. Sie ist nicht die einzige Gabe, die dort zu besichtigen ist. Papst Johannes Paul II. hatte eine Krone geschenkt und symbolisch die Muttergottes zur Nationalheiligen ‚gekrönt’. Auch Ernest Hemingway hat eine Gabe hinterlassen: Er hat seinen Nobelpreis für Literatur der Muttergottes gewidmet. Hemingway lebte damals überwiegend auf der Insel und auch der durch das Nobelpreiskommitee gewürdigte Werk, Der Alte Mann und das Meer, spielt dort. Nachdem der Preis gestohlen und wiedergebracht wurde, ist das Original der Medaille allerdings sicher verschlossen.

Man findet aber auch Votivgaben an die Muttergottes, unter anderem die einer Mutter, die darum bittet, dass ihre Söhne von der Guerilla verschont bleiben mögen. Die Namen der beiden Söhne: Raúl und Fidel Castro.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Befreiung, Benedikt XVI., Castro, Freiheit, Hemingway, Kuba, Papstreise, Sklaverei, Virgen del CobreSchreiben Sie einen Kommentar zu Muttergottes der Befreiung

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