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Schlagwort: Sozialismus

Gierig, kurzsichtig und illusorisch: Der Papst und die Wirtschaft

Veröffentlicht am 13. Mai 201913. Mai 2019
Wirtschaft dient dem Menschen Wie viel Zeit bleibt noch? Euroscheine, Quelle Pixabay

Die SPD in Deutschland hatte auf einmal eine Sozialismusdebatte. Der Juso-Chef hatte von Verstaatlichung gesprochen und nachgelegt, die Reaktionen kamen prompt, dafür, dagegen, weil Wahlkampf ist leider oft absehbar. Die Debatte dahinter ist die nach einem menschlichen Wirtschaftssystem. Welche Wirtschaft dient dem Menschen?

Am gleichen Tag in der vorletzten Woche hatte der Papst gleich zwei Ansprachen zum Thema zu halten, einmal vor italienischen Industrievertretern und einmal vor einem Verband.

Wirtschaft dient dem Menschen

Bei ersterer sprach er über die prekäre Verfassung unseres Planeten und das Wirtschaftsmodell, „ein gieriges Modell, orientiert am Profit, kurzsichtig und auf der Illusion eines unendlichen Wirtschaftswachstums basierend“.

Es brauche eine Wende im wirtschaftlichen Denken. Ein Gedanke der seit Evangelii Gaudium und dann erst recht in Laudato Si‘ immer wieder die Gedanken des Papstes beschäftigt. Nichts weniger als einen „Paradigmenwechsel“ brauche es, Wirtschaft müsse im Dienst am Menschen stehen, nicht umgekehrt.

In der zweiten Ansprache betonte er die Bedeutung der Gemeinwohlorientierung auch der Wirtschaft. „Einerseits sehen wir dabei zu, wie rein wirtschaftliche oder finanzielle Kriterien und konsumorientierte Aktivitäten die Überhand gewinnen, und andererseits zeigt sich immer mehr die Unfähigkeit, die gerechte Verteilung des Einkommens mit der Aufwertung der Entwicklungsmöglichkeiten in Einklang zu bringen. Es ist wichtig zu wiederholen, dass die Wirtschaft dem Gemeinwohl einen Dienst erweist, wenn sie an die Ethik gebunden bleibt, die das allgemeingültige Maß für das wahre menschliche Wohl ist.“

Diese Wirtschaft tötet immer noch

Das Thema Wirtschaft ist seit den ersten öffentlichen Äußerungen von Papst Franziskus immer wieder Thema, die Formulierung „diese Wirtschaft tötet“ aus Evangelii Gaudium ist mittlerweile legendär. Die Kritik daran auch.

Der Papst ist kein Sozialist, soviel zum eingangs gemachten Statement. Der Papst steht aber in einer langen Tradition kirchlicher Lehre, zuletzt sehr deutlich von Papst Paul VI. formuliert, und die rüttelt an einem Fetisch des Westens: dem Eigentum. Es gibt kein absolutes Recht auf Eigentum, das Recht wird eingeschränkt durch den Menschen, seine Rechte und sein Würde. Papst Pius XII. hatte sogar einmal vom „Imperialismus des Kapitals“ gesprochen und damit die Debatte auf unser heutiges Wirtschaftsmodell ausgeweitet.

Wirtschaft dient dem Menschen, dieser Gedanke ist christlich und ist alt.

„Imperialismus des Kapitals“

Seit 2008, seit der Finanz- und Bankenkrise, merken wir auch bei uns, dass es nicht so weiter gehen kann. Auch wenn gerettet und gebügelt wird und alle so tun, als ob. Wenn wir an die Gottesebenbildlichkeit des Menschen glauben, dann muss das auch für ein Wirtschaftsmodell gelten.

Im 16. Jahrhundert gab es innerhalb des Katholizismus die Debatte, ob das Nehmen von Zinsen auf Kapital erlaubt sei. Nicht wenige kluge Köpfe waren dagegen, die Geschichte ist darüber hinweggegangen, selbstverständlich sehen wir heute, dass das keine Sünde ist. Nicht an sich.

Den wirtschaftlichen Debatten stellen

Nur heißt das nicht, dass wir uns nicht auch wirtschaftlichen Debatten stellen müssen. Gerade auch mit Blick auf die Schwachen. Mit Blick auf die Schöpfung. Mit Blick auf die Zukunft.

Im Herbst findet im Vatikan eine Bischofssynode zu diesem Thema statt, Anlass ist Amazonien. Aber der Blick auf diese Region stellt grundsätzliche Fragen, unter anderem auch die nach unserem Wirtschaftsmodell und danach, wie wir Ausbeutung und Zerstörung zum Nutzen des Profits einschränken wollen.

Zur Vorbereitung darauf bin ich für die kommenden zwei Wochen selber im Amazonasgebiet unterwegs. Eine Journalistenreise soll und will uns vorbereiten. Deswegen finden Sie an dieser Stelle demnächst vor allem Artikel zu diesem Thema. Diese Wirtschaft tötet, immer noch. Darüber müssen wir reden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter #SinodoAmazonico, Ethik, Kritik, Papst Franziskus, Sozialismus, Wirtschaft, Wirtschaftsmodell5 Kommentare zu Gierig, kurzsichtig und illusorisch: Der Papst und die Wirtschaft

Politik oder nicht Politik, das ist die Frage

Veröffentlicht am 26. März 201226. März 2012

Wie entwickelt sich die katholische Kirche in einem sozialistischen Land? Wie kann sie sich mit dem Staat arrangieren, wie zu dessen Wandel beitragen?

Seit Jahren beschäftigt sich Bernd Klaschka mit Kuba. Als Geschäftsführer des Hilfswerkes Adveniat der deutschen Bischöfe war er mehrfach auf der Insel. Als Helfer kennt er die Projekte und die Dinge, die die Kirche vor Ort braucht. Ein Gespräch darüber, wie sich unter diesen Umständen die Kirche in die Gesellschaft einbringen kann.

 

Bis Anfang der 90er Jahre war Kuba offiziell atheistisch. Es düfen nach wie vor keine Kirchen gebaut werden. Der Papst hat davon gesprochen, dass er am Wandel Kubas mitarbeiten möchte. Wie kann man bei solch einem Staat ‚mitarbeiten’?

„Ein Beispiel dafür hat uns Johannes Paul II. gegeben; bevor er gekommen ist, war Kuba ein atheistischer Staat. Durch diesen Besuch des Papstes 1998 hat sich Kuba in eine Laizistischen Staat verwandelt.

Ich finde, dass das zeigt, dass der Besuch des Papstes und damit des Oberhauptes der katholischen Christenheit etwas öffnen kann und Impulse setzen kann. Ich glaube auch, dass dieser Besuch von Benedikt XVI. Impulse geben wird, in dem er die Dinge anspricht, wie er sie ansprechen möchte und ich glaube, dass die Leute ihn hören werden.“

 

Das Stichwort ist Wandel, die katholische Kirche möchte einen Wandel durch Annäherung, also in der Nähe zum Staat die Schritte zum Wandel mit tun. Man will weniger die starke Opposition. Kann die Kirche in die politische Öffentlichkeit hinein wirken oder ist sie dafür zu schwach oder zu klein?

„Ich glaube, dass die Kirche in ihrer Vermittlerrolle anerkannt ist, zum Beispiel zwischen einzelnen Gruppierungen, die in der Opposition sind wie den Damas blancas und dem Staat. Insbesondere auch die Person des Erzbischofs von Havanna, Kardinal Ortega, ist als Vermittler anerkannt. Die Kirche hat sich viele Verdienste und Anerkennung in der kubanischen Gesellschaft erworben.

Wandel durch Annäherung ist das eine, aber die katholische Kirche sagt auch, wo sie anders denkt und wo sie anders empfindet, wenn sie etwa das Thema Menschenrechte – wenn auch nicht in der Öffentlichkeit – verbalisiert, aber in Gespächen immer wieder auf die Tagesordnung setzt. Ich weiß auch, dass in den Gesprächen mit der kubanischen Bischofskonferenz und der Regierung das ein Thema ist.

Auch die Unterstützung der Damas blancas durch die katholische Kirche hat ihnen auch in der Öffentlichkeit die Stärke gegeben und das sieht man und das wird wahrgenommen.“ Weiterlesen “Politik oder nicht Politik, das ist die Frage”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Interview, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Gesellschaft, Kuba, Papstreise, Sozialismus, Vermittlung, Versöhnung, Wande, Wandel1 Kommentar zu Politik oder nicht Politik, das ist die Frage

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