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Schlagwort: sprechen

Immer wieder Turmbau

Veröffentlicht am 26. Juni 20153. Dezember 2018

Für einige Monate war es der Turmbau zu Babel: im Herbst 2013 und den folgenden Monaten kam Papst Franziskus immer wieder auf diese Geschichte aus dem Buch Genesis zurück, in Ansprachen, Predigten, Interviews. Damals seien Ziegel wichtiger und wertvoller gewesen als die Menschen, zitierte er immer wieder einen Rabbiner. Und dann verschwand dieses Thema wieder.

Ein andern Mal war es das Gleichnis vom barmhrzigen Samariter. Auch der war eine zeitlang Thema, dann wieder weniger. Aber es sind nicht nur biblische Themen, auch andere Dinge haben beim Papst “Saison” um dann später abgelöst zu werden.

Manchmal kann man das nachvollziehen. So sind Dinge aus dem Beginn dieses Jahres nun Teil der veröffentlichten Enzyklika. Das  waren also Gedanken, die den Papst länger beschäftigt haben und die er sozusagen durchgekaut hat, bevor er den Text seines Lehrschreibens endgültig verfasst hat. Bei anderen Dingen ist das weniger offensichtlich, wie etwa beim Turmbau. Der hatte keine Funktion, wurde nicht Teil von etwas, sondern war einfach nur längere Zeit wichtig für das Sprechen und wie ich vermute das Beten des Papstes.

Zur Zeit werden diese Wellenbewegungen überlagert, mit Papstreisen nach Sarajevo, Turin und Lateinamerika, mit den Papstkatechesen zur Familie und der Enzyklika ist das weniger häufig festzustellen, dass ein Gleichniss oder ein Sprachbild häufiger vorkommt. Aber ich bin sicher, mit einigem zeitlichen Abstand werden wir das auch hier sehen können.

 

Kreisendes Denken

 

Dabei sind diese Dinge nicht neu. Wer alte Texte und Predigten von Kardinal Bergoglio liest, dem wird vieles bekannt vorkommen. Zum Beispiel der Tumbau. Der ist nicht neu und überraschend als Thema.

Wir sehen also einen Papst, der Gedanken aufgreift und Reifen lässt, der sie immer wieder vorkommen lässt. Und dann Jahre später wieder auf sie zurück kommt. Er denkt in Phasen oder Kreisbewegungen und lässt das auch sichtbar werden. Weiterlesen “Immer wieder Turmbau”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Ansprache, Franziskus, Jugendtreffen, Papst, Predigt, sprechen, Themen, Turmbau, Widerholung90 Kommentare zu Immer wieder Turmbau

Rausgehaut

Veröffentlicht am 9. März 201510. März 2015

Eigentlich wollte ich ja gar nichts dazu schreiben. Ein Artikel über den Papst, angekündigt auf der Titelseite der FAS unter „Niemand weiß, was Franziskus als Nächstes raushaut“. Nicht wirklich die Sprache, die ich von der Frankfurter gewohnt bin, aber nun ja, wenn das die Richtung ist, bitteschön.

Gegen Mittag kamen dann einige Kommentare, eMails und Bemerkungen bei mir an und ich habe mich auf die Suche nach dem vollen Text gemacht, also einer Kopie der Zeitung, in Rom gar nicht so einfach. Online habe ich ihn – bis jetzt – nicht gefunden (Nachtrag: Seit dem 10.3. hier zu finden). Und wie gesagt, nach der Lektüre dieses informationsfreien Meinungsstücks wollte ich eigentlich nichts dazu schreiben.

Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
FAS vom Sonntag, Seite 2

Der Autor des Stücks „Die Kanone ist los“ zeichnet dort das Bild eines Papstes, der wild drauflos spricht, der nicht darauf achtet, wie das wirkt und der außer Kontrolle geraten ist. Es fällt das Wort von „Teilzeit“ und davon, dass der Papst an Nachmittagen komplett selbst darüber verfügt, was er tut. Der Papst habe noch nicht akzeptiert, dass es für ihn kein Privatleben mehr gibt. Aha, habe ich mir gedacht, da passt dem Autor die Weise nicht, wie der Papst sein Amt ausübt. Er würde selber gerne vorgeben, wie das zu sein hat.

Andere Fragen, die der Autor stellt, sind wirklich interessant und sollten auch in solchen Stücken gestellt werden, die Debatte darüber lohnt sich wirklich und ich versuche ja auch hier, meinen Teil dazu beizutragen.

Was mich aber wirklich gewurmt hat – und dann doch zur Tastatur hat greifen lassen – war die These, dass es in der Vergangenheit immer wieder gelungen sei, „Unverständliches und eigentlich Inakzeptables grade noch zugunsten des Papstes umzudeuten.“ Damit meint der Autor mich. Natürlich nicht nur, so eitel bin ich auch wieder nicht, aber in meinen Versuchen unter anderem an dieser Stelle zu erklären zu versuchen, wie man den Papst verstehen kann, sehe ich diese Aussage schon als Abwertung.

 

Ich Umdeuter

 

Machen wir einmal die Hypothese und sagen, das sei so. Es gibt beim Papst Unverständliches und das wird von Leuten umgedeutet. Dann müssten wir dem Autor dankbar sein, denn das ist ja die Aufgabe eines Journalisten: Umdeutungen als solche zu benennen.

Tut er das in dem Artikel? Nein. Nicht eine einzige neue Information, nicht ein einziger Name im Artikel, dafür viel „man“ oder „es wird“. Kein Beleg, keine Recherche. Dafür viele Fehler. Der Autor behauptet, der Vatikan bezahle „extrem niedrige Gehälter“. Tut er nicht. Der Autor behauptet, der Papst habe die Bezahlung der Überstunden gestrichen. Hat er nicht. Fehler dieser Art, bei denen man die Recherche mit einem einzigen Telefonanruf erledigen könnte, lassen in mir den Verdacht wachsen, dass es ihm nicht um das Aufdecken von Umdeutungen geht, sondern dass da selber Umdeutung am Werk ist. Weiterlesen “Rausgehaut”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter FAS, Franziskus, Medien, Papst, Reform, sprechen, Umdeutung, Vatikan17 Kommentare zu Rausgehaut

Der Papst spricht

Veröffentlicht am 2. Februar 201429. Januar 2014

Papst Franziskus hat einen ganz eigenen Stil, wenn er spricht. Vielfach wird es wahlweise als direkt, als weniger intellektuell als Benedikt, als pastoral, als lateinamerikanisch oder sonstwie bezeichnet. So ganz kann ich mir noch keinen Reim drauf machen, irgendwie passen die Attribute nicht ganz auf das, was ich täglich höre oder lese. Also versuche ich mich mal an meinen Notizen und Wahrnehmungen. Beginnen will ich Aber mit der klugen Beobachtung eines Mitbruders.

Papst Franziskus Grafiti, "Abode of Chaos" Museum für Gegenwartskunst in Saint-Romain-au-Mont-d'Or, Rhône-Alpes, Frankreich
Papst Franziskus Grafiti, “Abode of Chaos” Museum für Gegenwartskunst in Saint-Romain-au-Mont-d’Or, Frankreich

Pater Antonio Spadaro SJ hatte als Chef der Zeitschrift Civiltà Cattolica schon mehrfach Gelegenheit, dem Papst in formloser Atmosphäre zuzuhören. Er hat ihn auch interviewt. Als gelernter Literaturwissenschaftler hat Spadaro auch ein Gespür für Sprache. „Wenn der Papst frei spricht, dann hat seine Sprache einen gewissen Rhythmus, der wellenförmig zunimmt; man muss ihm sorgfältig zuhören, weil er von der lebendigen Beziehung mit seinen Gesprächspartnern lebt. Wer aufmerksam ist, der sollte nicht nur aufmerksam auf den Inhalt hören, sondern auf die Dynamik der Beziehung, die dadurch entsteht,“ so Spadaro in seinem Artikel.

 

Zirkulär und in Wellenbewegung

 

Später in seinem Artikel kommt Spadaro immer wieder auf den Stil der Kommunikation zurück, er nennt es die „zirkuläre“ Weise, immer wieder auf Themen zurück zu kommen. Ein Gedanke, der in einer Predigt auftaucht, sagen wir in einer Morgenpredigt, wird in der folgenden öffentlichen Predigt oder Ansprache aufgegriffen, kommt dann nach Wochen noch einmal vor, vielleicht etwas gewandelt und tritt dann zurück.

Man muss diese Linie nicht kennen, um die einzelnen Predigten zu verstehen, aber wenn man den Linien folgt, dann bekommen die einzelnen Gedanken zusätzlich Gestalt. Ein Beispiel? In der Predigt an die Jesuiten sprach er von der Unruhe des Herzens, einige Tage später dann in der Predigt zum Fest Epifanie davon, sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden zu geben, eine Abwandlung desselben Themas.

Das offensichtlichste Beispiel ist natürlich das Wort Peripherie. Revolutionen entstehen immer dann, wenn man die Welt von der Peripherie aus betrachtet, sagt der Papst. Bethlehem ist die Hütte an der Peripherie Israels, und so weiter. Dieser einzelne Begriff zieht sich durch das gesamte bisherige Pontifikat und er bekommt seinen Inhalt immer von den Orten und Gelegenheiten her, wohin der Papst ihn spricht. Und das färbt dann auch die übrigen Male, die er davon spricht.

Mich erinnert das an das Johannesevangelium, bzw. an mein Studium. Ein Jahr lang haben wir Johannes-Texte übersetzt und da begegnet einem dasselbe Phänomen. Der Evangelist hat einige Worte, die als Anker dienen oder als Wegmarken, von denen man aber genauso nach vorne wie zurück blicken muss. Johanneische Texte sind nicht linear, erst eins dann zwei dann drei, sondern leben von den Beziehungen, die die Worte untereinander haben.

Wir haben damals Listen geführt mit diesen Worten, „Bleiben” zum Beispiel (19 x), „Wahrheit” (26 x), „Glaube(n)” (45 x), „Stunde” (15 x), „ich bin” (19 x). Und so weiter.  Das sind Worte, die in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder auftauchen, die aber nicht einfach nur da stehen, sondern aufeinander Bezug nehmen.

 

Innere Bezüge

 

Nun ist der Papst kein Evangelist, aber ich fühle mich ermutigt, auch mal kreuz und quer zu lesen, die eine neben die andere Predigt zu halten, „Barmherzigkeit” nicht einfach nur so zu verstehen, sondern immer in Bezug auf das, was er vorher darüber gesagt hat und was er vielleicht später einmal sagen wird.

Es ist schwer zu fassen und vielleicht auch etwas abstrakt, aber wenn Pater Spadaro von der zirkulären Weise des Themensetzens Franziskus’ spricht, dann ist genau das gemeint. Die Dinge lassen sich nicht eins zu eins verstehen, sondern nur in Bezug, also in einer „Begegnung der Worte”.

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Franziskus, Johannes, Kommunikation, Predigt, Spadaro, Sprache, sprechen9 Kommentare zu Der Papst spricht

Abnehmende Distanzen

Veröffentlicht am 25. Januar 2014
Paps Franziskus bei einer Generalaudienz
Paps Franziskus bei einer Generalaudienz

Über Umarmungen und Franziskus’ Form des Kontakt Aufnehmens habe ich hier schon öfters geschrieben. Das ist genau das, was den Papst so einfach zu verstehen lässt. Selbst Menschen, die kein Italienisch oder Spanisch verstehen, wird sofort klar, was dieser Mann will, wenn man ihn sieht. Man schaut ihn an und versteht, was Religion ist.

Vor einigen Tagen hat der Vatikan die Botschaft zum kirchlichen Medientag veröffentlicht, der immer am Gedenktag des heiligen Franz von Sales begangen wird, also am 24. Januar.

Bei der Vorstellung der Botschaft in einer Pressekonferenz hat eine italienische Medienexpertin – Chiara Giaccardi – einen Satz gesagt, der bei mir hängen geblieben ist. Sie sprach von einer kopernikanischen Wende in der Kommunikation, die bei Papst Franziskus deutlich werde: Unter Kommunikation sei nicht mehr die Weitergabe von Inhalten zu verstehen, sondern die Reduzierung von Distanz.

Reduzierung von Distanz: Besser kann man gar nicht zusammen fassen, wie dieser Papst agiert.

Da sind die Umarmungen, da ist die gereinigte Symbolsprache ohne rote Schuhe und so weiter, da ist die zugängliche Art zu predigen, da ist die auch für Nichttheologen nachvollziehbare Art, Texte vorzulegen wie etwa Evangelii Gaudium: Alles das baut Distanzen ab. Mein Lieblingsbeispiel ist das „Buon Giorno!“, mit dem er Angelusgebete und dergleichen beginnt. Bei seinem ersten Erscheinen, seiner ersten Kommunikation mit den Menschen auf dem Petersplatz vor fast einem Jahr hat sein „Buona Sera!“ genau diesen Effekt gehabt: Er stand oben, die Menschen unten, er auf einer Art Bühne, die Menschen vor ihm, aber durch den einfachen Gruß hat er sich auf Augenhöhe begeben. Und alle haben das sofort verstanden.

Der Papst steht für eine Kirche der abnehmenden Distanzen. Sprechen und Kommunizieren informiert nicht, sondern schafft Einheit und Begegnung. Und davon können wir gar nicht genug bekommen.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Franziskus, Information, Kommunikation, Medien, Öffentlichkeit, sprechen90 Kommentare zu Abnehmende Distanzen

Franziskus und Dorotheus

Veröffentlicht am 28. Oktober 2013

SelbstanklageEs ist gar nicht so einfach, auf dem Stand der Dinge zu bleiben, was die Literatur zu Papst Franziskus angeht. Jeder will verstehen und wissen und der Buchmarkt hat fast im Wochentakt ein neues Buch zu verzeichnen, von ihm, über ihn, eine Biografie, ein Buch zu seinen Ideen, zu seinem Führungsstil etc.

Wenn der Staub sich etwas gesetzt hat, dann wird man sehen, welches Buch die Lektüre wert war. Im Augenblick versuche ich nur, den Überblick zu behalten.

Favoriten habe ich aber schon. Im Augenblick ist das ein Buch von Jorge Bergoglio selbst, nicht über ihn. Mit knapp 80 Seiten ist es angenehm dünn.

Es geht um die Selbstanklage, so auch der Titel. Bergoglio hatte einen Text über einen Kirchenvater geschrieben, über Dorotheus von Gaza. Zuerst war der für die Ordensausbildung gedacht, dann hatte er ihn 2005 noch einmal für sein Bistum veröffentlicht. In diesem Text nimmt er Ausgang von einem uns mittlerweile von Papst Franziskus vertrauten Thema: Dem bösen Reden über andere. Wir nähmen Zuflucht bei den Fehlern der anderen und würden sie heraus posaunen, weil wir uns dann besser fühlten. Das zerstöre dann die Einheit unter den Menschen, die Beziehungen und Bindungen. Ein Thema, das er als Papst schon mehrfach sehr deutlich angesprochen hat.

Mit dem Thema ist etwas angesprochen, was einen festen Stellenwert in der Spiritualität des Ignatius von Loyola hat. Wir benennen es mit dem Wort ,Examen‘, auch wenn das nichts mit dem zu tun hat, was man an Universitäten und Schulen tut. Examen ist vielmehr der Tagesrückblick, bei dem es um ein ehrliches Schauen auf das eigene Leben und das Erkennen des Handelns Gottes in ihm geht.

Selbstanklage ist nun ein geistliches Handeln, das den Argwohn anderen gegenüber schwächt. Sie hat mit Demut zu tun und damit, nicht immer alles beim anderen zu suchen. Sie ist durchaus so zu verstehen, wie sie genannt ist, „Anklage“, da ist keine weiche Version gewünscht.

Sie hat aber auch nichts mit einem anderen Thema zu tun, das Ignatius von Loyola umgetrieben hat und das Bergoglio in seinem Buch nicht behandelt: Dem Skrupel, sozusagen der anderen Wegmarke, wenn man es mit dem Selbstanklagen übertreibt. Aber das ist noch einmal ein anderes Thema.

Dieser sehr kurze Text zeigt, wie Bergoglio und jetzt Papst Franziskus geistlich vorgeht, um Probleme zu lösen. Ganz in der Tradition des Ignatius geht der dem auf den Grund, was uns antreibt, was uns hindert und was uns in unserem Leben mit Gott und den anderen fördert. Ein lohnender Text, der uns den Papst viel mehr verstehen lässt, als viele dicke Bücher das können.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Buch, Franziskus, geistlich, Gemeinschaft, Gerede, Selbstanklage, Spiritualität, sprechen4 Kommentare zu Franziskus und Dorotheus

Hilfe um der Menschen willen

Veröffentlicht am 19. Januar 201319. Januar 2013

„Die Christen haben die Fähigkeit verloren, sich über die säkulare Welt aus der Sicht des Glaubens zu äußern.”

Die Freiburger Theologie-Professorin Barbara Hallensleben am 18. Januar in Freiburg (Schweiz) an einer Veranstaltung zum Auftakt der Gebetswoche für die Einheit der Christen. – Angesichts der totalen und globalen Ökonomisierung der Welt hätten die Christen die Tendenz, sich auf sich selber zurückzuziehen und seien versucht, den Glauben auf die Ethik zu reduzieren, sagte Hallensleben. Es sei unter den Christen die „messianische Berufung” verloren gegangen.

Bei diesem Zitat fallen zwei Dinge zusammen, die Rom derzeit umtreiben: Die Tagung des Päpstlichen Rates Cor Unum, also der für Hilfswerke zuständigen Behörde, und die Gebetswoche zur Einheit der Christen. Das Zitat von Frau Prof. Hallensleben – Danke an die Agentur Kipa – passt fugenlos in die Ökumene, aber es trifft eben auch die Diskussionen der Hilfswerke: Wie verhalten sich christliches Menschenbild und die daraus folgenden Überzeugungen über Würde des Lebens etc. zum eigenen Tun?

Andersherum formuliert: Kann man bei der Hilfstätigkeit sehen, dass da Christen am Werkt sind? Oder mindestens: Ist das Christentum dabei nicht versteckt? Weiterlesen “Hilfe um der Menschen willen”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, InterviewSchlagwörter Ausdruck, Barbara Hallensleben, Caritas, Glauben, Hilfswerke, Kirche, Peter Neher, Rom, Säkulare Welt, sprechen, Tagung, Tun40 Kommentare zu Hilfe um der Menschen willen

Von Gott sprechen im Wirrwarr der vielen Stimmen

Veröffentlicht am 28. November 2012

Zum Glauben gehört immer auch das Sprechen, die Weitergabe. Benedikt XVI. betont das immer wieder, normalerweise in der theologischen Figur der Heiligen. Das bedeutet aber keineswegs, dass das alles entrückt und nur für die wenigen Auserwählten gelte, ganz im Gegenteil.

Dieses Sprechen über Gott entsteht aus der Nähe zu diesem Gott.

 

Die Katechese des Papstes:

In dieser heutigen Katechese möchte ich mich der Frage widmen, wie wir heute zu unseren Mitmenschen von Gott sprechen können. Wir können davon ausgehen, dass es bei den meisten Zeitgenossen irgendwie ein Wissen um Gott gibt. Aber es besteht doch ein Dilemma zwischen diesem stillen Anspruch der göttlichen Wahrheit, der in uns da ist, und den vielfältigen Stimmen, die unsere Gesellschaft und unser tägliches Leben prägen.

Von Gott sprechen heißt zunächst, sich darüber im klaren sein, was wir den Menschen bringen, nämlich die Antwort auf die grundsätzliche Frage, auf des Warum und auf das Wie unseres Lebens. Deswegen brauchen  wir einen vertrauten Umgangs mit Gott im Gebet und durch das Betrachten der Heiligen Schrift. Es braucht eine Leidenschaft für die Sache des Herrn und zugleich die Demut der kleinen Schritte. Weiterlesen “Von Gott sprechen im Wirrwarr der vielen Stimmen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Generalaudienz, Glauben, Jahr des Glaubens, Katechesereihe, laut, sprechen, Stimmen, Verkünden8 Kommentare zu Von Gott sprechen im Wirrwarr der vielen Stimmen

Stille und Wort: Weg der Evangelisierung

Veröffentlicht am 23. Januar 201223. Januar 2012

Eine Neue Sprache finden. Das Wort Gottes neu ausdrücken. Neue Wege der Kommunikation finden. Wenn wir von Verkündigung sprechen, dann sprechen wir meist vom Reden. Irgendetwas muss kommuniziert werden, damit es gehört wird und ankommt. Das gilt für jede Form der Verkündigung, auch und vielleicht ganz besonders für die Neuevangelisierung. Soweit ist das alles eingängig und nicht sonderlich neu.
Was soll also das Thema „Stille“ für den nächsten Welttag der Kommunikation? Im September hatte der Papst angekündigt, „Stille und Wort: Weg der Evangelisierung” solle das Thema für 2012 sein.

Zunächst: Stille ist nicht nur ein Gegenmittel zur Überlastung von Wort und Bild, eine Art Erholung und sozusagen ein psychologischer Ausgleich, den wir brauchen, um die Balance zu halten. Das mag die Stille auch sein, aber das ist nicht alles. Stille ist integraler Teil der Kommunikation.

Stille ist der Ort der Reflexion, ohne Stille kein Willkommen für das Wort. Wenn das Wort uns nur als Anlass für eigenes Sprechen gilt, verlaufen wir uns in der Kakophonie des Dauersprechens, keiner hört mehr. Dies ist ein Phänomen, das uns aus dem Alltag nur allzu genau bekannt sein sollte. Die Stille ist also der Ort des Willkommens. Stille und Sprechen sind kein Dualismus, sondern komplementär, sie ergänzen sich, sie gehören zusammen.

 

In der Kirche wird der Welttag der Kommunikation normalerweise am Sonntag vor Pfingsten gefeiert, 2012 wird das der 20. Mai sein. In Deutschland wird er am zweiten Sonntag im September begangen, Es ist der einzige Tag dieser Art, zu dem Zweite Vatikanische Konzil (im Dokument Inter Mirifica) aufgefordert hatte. Zum Fest des heiligen Franz von Sales, dem 24. Januar, veröffentlicht der Papst seine Botschaft zu diesem Tag. Im letzten Jahr lautete der Titel: „Wahrheit, Verkündigung und Authentizität des Lebens im digitalen Zeitalter“.

 

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Internet, Kirche und Medien, Kommunikation, Medien, Neuevangelisierung, Reden, RV, sprechen, Stille, Verkündigung, Welttag der sozialen Kommunikationsmittel9 Kommentare zu Stille und Wort: Weg der Evangelisierung

Das Schweigen des Kommunikators

Veröffentlicht am 21. Januar 2012
Schwarzweissbild von Kloster Einsiedeln, Frontansicht der Kirche
Abtei Einsiedeln

Kennen Sie Abt Martin Werlen? Wenn Sie ihn kennen, dann entweder über Twitter oder als Abt des Schweizer Klosters Einsiedeln. Er ist sicherlich einer der bekanntesten Internet-Geistlichen der deutschen Sprache, vor allem natürlich in der Schweiz. Nun hatte er vor einigen Tagen einen Sportunfall, genaue Informationen gibt es nicht. Das führt in der Neuen Luzerner Zeitung zu folgendem Kommentar:

„Die Vermutung sei erlaubt: Hätte Abt Martin Werlen derzeit die Gelegenheit, würde er auch in dieser schwierigen Zeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Der 49-Jährige hat verstanden, weshalb ein reger Austausch mit der Bevölkerung wichtig ist; er weiss genau, was er den Leuten mit seiner offenen Art gibt. Die Offenheit des Abts ist mit Sicherheit einer der Gründe, weshalb sich der Benediktiner derart grosser Beliebtheit erfreut.”

Man wünscht sich mehr Informationen über „seinen Abt“. Das Bedürfnis ist verständlich, aber etwas in mir wehrt sich dagegen. Ich würde mir wünschen, dass Geduld eine der Weisen ist, wie auf die Krankheit eines bekannten Menschen reagiert wird. Niemand ist verpflichtet, seinen Gesundheitszustand öffentlich zu machen. Schon gar nicht, wenn er kein Staatsamt oder dergleichen bekleidet. Privatsphäre bleibt Privatsphäre. Natürlich: Wer alle seine privaten Aktionen öffentlich macht, der generiert auch Interesse. Trotzdem bleibe ich dabei: Es muss auch Momente gegeben können, in denen nicht gesprochen wird.

Außerdem vermute ich hinter der Bitte nach Information auch den Wunsch nach medialer Verwertbarkeit. Nicht bei allen, schon gar nicht bei den über 4.000 Menschen, die dem Twitterservice des Abtes folgen. Aber ab und zu muss es erlaubt sein, zu schweigen. Auch in der Kommunikation.

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Abt Martin Werlen, Einsiedeln, Kirche und Medien, Kommunikation, Schweigen, sprechen, Verletzung, Wahrnehmung6 Kommentare zu Das Schweigen des Kommunikators

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