Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Statistik

Glaubwürdig angeklagt

Veröffentlicht am 2. Februar 20191. Februar 2019
Statistik von Tätern: Verwirrend wie ein Cy Twombly Bild Umgang mit Zahlen und Statistiken kann verwirrend sein, mich erinnert das irgendwie an ein Bild von Cy Twombly (München).

Nun also Texas. Die fünfzehn Bistümer des US-Staates haben fast 300 Namen veröffentlicht: von glaubwürdig angeklagten Missbrauchstätern. So berichtet die NYT an diesem Freitag. Vor Texas hat Illinois das schon getan, auch der Jesuitenorden als bistumsübergreifende Institution. Und andere auch. Zahlen und Statistik von Tätern, von „glaubwürdig angeklagten”, „credibly accused”.

Bei der Lektüre heute Morgen haben sich mir da mal wieder einige Fragen aufgetan. Zum einen kam mir reflexhaft sofort der Gedanke, dass jedes einzelne Schicksal wichtig ist und bleibt, gleich wie die Statistik aussieht. Und das halte ich auch für richtig. Nur ist eine Zahl auch ein Text, nie nur neutral. Nun stehen da also die Namen von Menschen nebeneinander, deren Geschichten ganz verschieden sind. Und alles ist durch die Statistik gleich gemacht.

Durch Statistik gleich gemacht?

Es mag ja sein, dass die Entscheidung, jetzt die Statistik von Tätern und deren Namen zu veröffentlichen, die richtige ist, das mag ich von hier aus über den US-amerikanischen Kontext nicht beurteilen. Nur kenne ich einige Fälle, sie in solchen Statistiken nebeneinander stehen, die also gleich gesetzt werden, die aber völlig verschieden sind. Ich möchte die Zahlen nicht runter reden, im Gegenteil, nur möchte ich für Sorgfalt werben und dafür, jeden Fall einzeln zu sehen. Auch wenn es schwer fällt.

Mit Hilfe von Statistiken zu urteilen kann dazu verführen, die Einzelfälle nicht mehr zu sehen. Das muss auf jeden Fall vermieden werden.

Mein zweiter Gedanke kreist um „credibly accused”. Das ist ja das Kriterium dafür, dass sich ein Name auf einer Liste findet. Mal ganz bösartig gefragt: löst Glaubwürdigkeit nun die Unschuldsvermutung ab? Ich nehme es den Verantwortlichen in den USA ab, nicht leichtfertig zu handeln, nur lesen sich die Listen halt wie Urteile. In vielen Fällen wird es keine Klarstellung mehr geben und geben können, weil die mutmaßlichen Täter verstorben sind, das Urteil bleibt also das per Namensliste veröffentlichte.

Statistik von Tätern

Während meines Studiums in Großbritannien habe ich aber erlebt, wie Zeitungen „naming and shaming” betrieben haben, also mutmaßliche Täter mit Foto und Klarnamen veröffentlicht haben. Noch einmal: das zu wollen unterstelle ich hier niemandem, nur bleibt bei mir ein Beigeschmack.

Dritter Gedanke, gegen gegensätzlich: es ist schon schlimm, dass die Institution Kirche solche Schocks braucht, um in Bewegung zu kommen. Solche Veröffentlichungen oder auch Durchsuchungen. Auch jetzt hagelt es noch Kritik, dass die Kirche das in Eigenregie tue und keine externe Kontrolle stattfinde, aber auch das Nennen dieser Namen ist schon ein mächtiger Schritt (wenn auch nicht der letzte).

Diese Form nicht ganz freiwilliger Transparenz hilft eben den Opfern, weil sie die Dimension des Problems öffentlich macht. Danach kann keiner mehr sagen, dass seinen Einzelfälle (Sie sehen, meine Gedanken sind widersprüchlich, aber das bringt das Thema vielleicht mit sich).

Die Dimension des Problems

Diese Statistik von Tätern und deren Namensnennung hilft aber letztlich auch der Institution, wenn sie es denn ernst meint mit Aufklärung und Transparenz. Die Kirche muss sich ihren systemischen Problemen stellen, daran führt kein Weg vorbei.

Das alles sind die USA. Eine anders gelagerte aber nicht ganz unterschiedliche Situation haben wir hier. Da hat die Kirche eine Studie veröffentlicht, die erste überhaupt aber natürlich nur ein Anfang. Es gibt auch andere Statistiken, die wir nicht ignorieren dürfen, wenn wir das Problem Missbrauch angehen wollen. 250 Kinder pro Woche werden laut Deutscher Kinderhilfe pro Woche (!) Opfer von Gewalt. „Die Zahl der Misshandlungen stagniert seit Jahren auf hohem Niveau“.

Da wird keine Statistik von Tätern genannt, da kommen auch keine Namenslisten vor, das Ganze ist medial weniger aufregend, sollte uns aber mindestens so unruhig machen wie die großen Zahlen und die vielen Täternamen.

Gerechtigkeit?

Ein abschließender Gedanke: ohne selber Richter sein zu wollen finde ich es irgendwie auch richtig, dass Namen genannt werden. Es gibt eben nicht nur Opfer, sondern auch Täter. Und die kommen ans Licht und werden nicht geschützt. Ist das schon Gerechtigkeit? Nein, noch nicht. Aber es ist hoffentlich ein Schritt dorthin.

Ein abschließendes Wort zur Bildauswahl. Cy Twomblys Bilder sind gerne verwirrend, Statistiken können es auch sein, die Namensliste ist es bei mir sicherlich. Die Bilder werden Kunst dadurch, dass man den gemalten Linien folgt. Die leiten und begleiten und führen. Das wünsche ich mir von den Namen und den Zahlen auch: dabei nicht stehen lassen, die Verwirrung nicht als letztes Wort akzeptieren, weiter machen, aufklären, nachdenken.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Aufklärung, katholische Kirche, Kinderschutz, Missbrauch, Opfer, Statistik, Täterzahlen, Transparenz, USA52 Kommentare zu Glaubwürdig angeklagt

Macht und deren Missbrauch

Veröffentlicht am 2. Juli 201811. November 2018

Die Deutsche Kinderhilfe hat die Rechnung aufgemacht: Sie hat die jüngste polizeiliche Kriminalstatistik aufgeblättert, die medial vor allem auf die Frage nach Kriminalität von Flüchtlingen berichtet wurde, und hat sie auf Verbrechen gegen Kinder untersucht.

Ein deprimierendes Bild, wertet die SZ, weil sich die Statistik nicht wirklich von den Vorjahren unterscheidet. Staufen bei Freiburg war das sichtbarste und grausamste, aber dahinter sind viele andere Kinder.

 

250 pro Woche

 

Zitat: „Die Zahl der Misshandlungen stagniert seit Jahren auf hohem Niveau“. Die Statistik spricht von 13.539 Kindern, die Opfer von sexuellem Missbrauch wurden, also 250 Kinder pro Woche. Pro Woche.

Und es fehlt auch nicht der Hinweis, dass sich das – weil Statistik – nur auf das Hellfeld beziehen kann, also auf angezeigte Taten.

Die Statistik wurde vor fast einem Monat vorgestellt, in der vergangenen Woche kam dann die kirchliche Dimension hinzu, in Berlin haben sich Vertreter von evangelischer und katholischer Kirche öffentlich und noch einmal Geschichten von solchem Missbrauch angehört, von Zerstörung und Gewalt.

 

Zuhören!

 

Die Kirche habe damals und lange nicht zugehört, und dann nur getan, was sie auf Grund von Druck hat tun müssen. Und so weiter. Alles Dinge, die wir schon oft gehört haben. Aber offensichtlich auch Dinge, die immer wieder ausgesprochen werden müssen, damit sie nicht in den Hintergrund geraten. Weiterlesen “Macht und deren Missbrauch”

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Aufarbeitung, Gewalt, Kirche, Kriminalität, Missbrauch, Statistik22 Kommentare zu Macht und deren Missbrauch

Christsein schützt vor Intoleranz nicht

Veröffentlicht am 30. Mai 201811. November 2018

Zeit zum Nachdenken: Offensichtlich ist Christsein nicht gleichbedeutend mit tolerant sein. Jedenfalls statistisch betrachtet.

Die TAZ schrieb an diesem Mittwoch „Unter den Christen in Deutschland und Westeuropa ist die Ablehnung von Juden, Muslimen und Migranten weiter verbreitet als unter Konfessionslosen.“ Und die SZ: „Christen neigen eher als Konfessionslose zu der Aussage, der Islam sei nicht mit den Werten des Landes zu vereinbaren, und befürworten, dass die Einwanderung verringert werden müsse.“ Beide – und andere – berichten über Zahlen des PEW Institut in den USA, und die stehen für saubere statistische Arbeit.

Es gibt also eine Verschiebung zwischen dem, wofür etwa Papst Franziskus steht, und dem, was offensichtlich die Mehrheit der Christen denkt. Wofür steht dann das Christentum?

 

Christentum, wohin?

 

Diese Auseinandersetzung wird gerade offen ausgetragen. Lehre und Kirche, Abendland und Identität, alles wird ins Feld geführt. Und während die einen bewahren wollen, was ist oder vielleicht nur noch war, wollen die anderen aufmachen, weiter gehen.

Die Zahlen der Ablehnung sollten uns da zu denken geben. Wozu führt uns ein konsequent gelebtes christliches Leben? Zu Werten? Nein. Zu Fortschritt? Auch nicht. Aber was bedeutet das nun genau, näher zu Christus zu kommen, Christus nachzufolgen? Wie sieht das aus, welche Haltungen hat das zur Folge?

Mindestens die statistische Häufung von Ablehnung nur auf Grund von Herkunft oder Glauben muss uns nervös machen. Jawohl, ich habe „nur“ geschrieben, denn das kann kein Grund für Ablehnung sein. Darf es für Christen nicht.

Die Debatte, wohin das Christentum führt, wird offen geführt. Am Ergebnis wird sich zeigen, ob Christentum bei uns zukunftsfähig ist.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Ablehnung, Christentum, Glauben, Intoleranz, Islam, Konfessionslose, PEW, Statistik, Toleranz17 Kommentare zu Christsein schützt vor Intoleranz nicht

Wir erschaffen die Probleme

Veröffentlicht am 13. November 201511. November 2015

Die Flüchtlingsdebatte hat das Gesicht von Kanzlerin und Ministern, nicht mehr ausschließlich das von Booten und weinenden Kindern und Menschen, die ihr ganzes Hab und Gut über einen Zaun zu bringen versuchen. Das ist gut so. Immer mehr wird über die Politik gesprochen und darüber, was man tun muss und darf und soll und kann. Angefangen in Bayern wird jetzt in ganz Deutschland samt Berlin zum Beispiel über die Reduzierung von Familiennachführung gestritten. Die Kirche – Kardinal Woelki aus Köln – ist dafür, viele andere dagegen, weil sie sich davon eine machbare Beschränkung erhoffen.

Zunächst einmal finde ich das gut, dass die Debatte nun mehr politisch geführt wird. Wir Journalisten schaffen Bilder, von denen wir hoffen, dass sie Mitleid schaffen. Das ist im Übermaß passiert, wie will man auch anders berichten von Menschen, die alles verloren haben oder alles aufgeben, die kein Land mehr haben oder keine Zukunft mehr. Die Bilder wollen uns beteiligen an dem Schicksal.

Aber gleichzeitig schaffen diese Bilder auch Angst. Sorge, mit alldem nicht fertig zu werden und die Ahnung, dass sich sehr, sehr viel ändern wird.

Hans Rosling erklärt die Welt.
Hans Rosling erklärt die Welt.

Aber wie dem auch sei, es ist eigentlich gar nicht die Aufgabe von Journalisten, nur solche Bilder zu schaffen. Wir sollen nicht nur mit dem Herzen auf diese Situation reagieren, sondern auch mit dem Hirn. Dazu brauchen wir Information über die Welt, nicht das Aufrufen von Emotionen. Der Verstand sollte uns Dinge beibringen, Optionen zeigen und dann klug entscheiden lassen, in einer Demokratie. Mitleid ist gut. Trauer ist gut, das hat uns Papst Franziskus bei seinem Besuch auf Lampedusa gesagt, erst einmal müssen wir trauern um den Tod so vieler Brüder und Schwestern. Geholfen wird ihnen aber mit dem Hirn genauso viel wie mit dem Herzen.

 

Hirn und Herz

 

Deswegen finde ich gut, dass die Debatte jetzt nicht nur mit Flüchtlings- und Migranten-Bildern geführt wird.

Vor einigen Jahren habe ich hier an dieser Stelle schon mal über einen Vortrag von Hans Rosling berichtet. Ihn bei einer Veranstaltung zu hören hatte ich jetzt noch mal das Vergnügen. Seine These: Wir verarbeiten Informationen auf der Basis von Mythen. Profis genauso wie einfache Nutzer. Wir haben verlernt, unsere Infos einem Update zu unterwerfen.

Rolling sprach von der Flüchtlingskrise. Seinen Statistiken nach kommen Flüchtlinge und Migranten vor allem aus Ländern, die bereits einen sozialen und ökonomischen Aufstieg erlebt haben und erleben, wo Menschen also gelernt haben, eine Wahl zu haben. Also nicht aus den ärmsten der armen Ländern, sondern aus Ländern, wo es bereits Bildung und Aufstieg und Verbesserung der Lebensverhältnisse gab und gibt, so gering sie auch sein mögen.

Die Bevölkerungsentwicklung ist ein anderes Beispiel: Der „Alte Westen“ wird im Jahr 2100 weniger als 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Afrika dagegen wird vier mal so viele Einwohner haben wie ganz Europa, Russland eingeschlossen (siehe Foto). Nachzuhören ist Rosling hier.

Buchstabieren wir das einmal aus: Wir sehen im Augenblick erst den Anfang, wenn im Augenblick in Europa dieselbe Anzahl Menschen wie in Afrika leben, werden es Ende des Jahrhunderst viermal so viele Menschen sein, die moderner leben, die Strom haben und Kinder in der Schule, die also bewusste Entscheidungen über ihr Leben getroffen haben und treffen – wenn auch auf ökonomisch geringerem Niveau – und die dann entscheiden, dass es in Europa besser wäre. Wir sehen erst den Anfang.

 

Erst der Anfang

 

Bisher reagieren wir darauf falsch, viele Probleme werden von uns aus erst geschaffen. Zum Beispiel das Risiko der Überfahrt über das Mittelmehr. Wir regen uns über den Zaun auf, den Ungarn an seiner Grenze baut? Zurecht, da sehen wir weinende Kinder und verzweifelte Eltern auf dem TV-Schirm. Aber das ist nichts gegen die Grenzen, die wir gegen sicheres Reisen bauen. Warum lassen wir die Menschen nicht fliegen? Es gibt Mechanismen, die sich darum kümmern. Wenn sie ein Recht haben, lassen wir sie ein sicheres Transportmittel nehmen. Auch die EU kennt das Prinzip der Nichtzurückweisung, warum setzen wir das nicht sicher um sondern zwingen die Menschen auf Boote?

Hilfe für die Menschen auf diesen Booten und an den Grenzen ist das eine. Das sind die Bilder des Mitleids. Aber es sind eben auch die Gründe zu suchen, und die liegen oft bei uns. Wir schaffen erst die unsicheren Fluchtrouten, weil wir und dann sicherer fühlen und weil wir in der Illusion leben, die entstehenden Bewegungen aufhalten zu können. Das können wir aber nicht.

Ich darf noch einmal Hans Rosling zitieren. Er berichtet von der Hilfe für Flüchtlinge in seinem Land, Schweden. Dort wird das Geld, das Flüchtlingen insgesamt zur Verfügung gestellt wird, zunehmend in Schweden selbst eingesetzt. Das ist das Dümmste, was man tun kann. Schweden hat sein komplettes Budget für Hilfe für Flüchtlinge in Schweden ausgegeben, kaum Geld geht nach draußen. Und das löst nicht nur das Problem nicht, sondern es macht es schlimmer. Das Resultat ist nämlich eine faktische Kürzung der Entwicklungshilfe. Mit dem Ergebnis, dass immer mehr Menschen den Anreiz spüren, von dort weg zu gehen, wo ihnen eh keiner hilft. Das Ergebnis müsste eine Erhöhung der Entwicklungshilfe sein, stattdessen schaffen wir uns unsere Probleme der Zukunft gerade erst.

Also, der Verstand ist wichtig, Informationen sind wichtig, ein vorurteilsfreies Schauen auf die Realitäten ist wichtig. Und ein Eingestehen, dass es Entwicklungen gibt, die wir nicht aufhalten können, die es aber zu gestalten gilt. Und deswegen gehört das in die politische Debatte.

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bevölkerung, Europa, Flüchtlinge, Politik, Statistik21 Kommentare zu Wir erschaffen die Probleme

Aufmerksamkeit

Veröffentlicht am 7. März 2014
pew
http://www.journalism.org/2014/03/06/media-coverage-of-pope-francis-first-year/

Das PEW Institut hat die Medienpräsenz des Papstes im ersten Pontifikatsjahr gemessen, auf der Seite journalism.org werden die Ergebnisse vorgestellt und es überrascht nicht, dass Franziskus zu den Menschen weltweit zählt, über die im vergangenen Jahr am meisten berichtet wurde.

Interessant sind die Höhepunkte der Aufmerksamkeit: Die Wahl steht natürlich als erstes Ereignis vornan, dann aber folgt im Juli ein noch größerer Ausschlag, auf dem Rückweg von Rio hatte er auf eine Frage zur Homosexualität geantwortet, wer sei er zu richten. Das hat mehr medialen Widerhall gefunden als die Wahl. Der dritte Ausschlag findet sich in der Vorweihnachtszeit: Das waren die Tage, in denen Papst Franziskus vom „Time Magazine“ zur Person of the Year gewählt wurde, die Berichterstattung über die Berichterstattung war dementsprechend groß.

Kleinere Ausschläge gab es beim ersten Interview des Papstes im September, für die Jesuitenzeitschriften, bei seiner Syrien-Gebetsinitiative und anderen Ereignissen.

Aber auch sonst war das Niveau hoch, berichtet PEW auf seiner Webseite. Nach Barack Obama, Nelson Mandela und Bashar al-Assad rangiert der Papst auf Platz vier der Menschen, über die am meisten berichtet wurde. Damit rangiert er vor Wladimir Putin, Angela Merkel und Hilary Clinton.

 

Twitter

 

Das PEW Institut analysiert in der Studie auch die Twitter-Aktivitäten. Während des Pontifikates Benedikt XVI. die Kommentare vor allem negativ gewesen seien, sei unter Franziskus nicht nur die Anzahl der Follower und Retweets gestiegen, auch habe sich der Ton zu neutral und wohlwollend geändert.

Insgesamt werden auch die medialen Aufmerksamkeiten verglichen, die den beiden Päpsten Benedikt und Franziskus gewidmet waren, aber wegen mangels an elektronisch erfassbaren Daten bleibt das etwas vage bzw. bezieht sich nur auf die Ausschläge, auf die wir auch ohne PEW kommen würden.

Spannender ist da wirklich die zeitliche Verteilung und besonders der Juli-Ausschlag.

Mediale Aufmerksamkeit ist noch kein Gut in sich, sie ist positiv, wenn man sie zu nutzen weiß. Bei diesem Papst habe ich da keine Sorge und freue mich, dass es vor allem gute Nachrichten sind, die sich in großer Zahl in den Medien der Welt finden.

 

 

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Franziskus, journalism.org, Medien, Papst, PEW, StatistikSchreiben Sie einen Kommentar zu Aufmerksamkeit

Augen auf!

Veröffentlicht am 16. November 201316. November 2013
Hans Rosling in action bei der Tagung der EBU
Hans Rosling in action bei der Tagung der EBU

„Die Realität ist in Wirklichkeit ganz anders.” Eine geniale Aussage eines meiner Geschichtsprofessoren in Gießen, Peter Moraw. Und ihre Wahrheit dieser Einsicht wird immer wieder unter Beweis gestellt, zum Beispiel bei einer Tagung von Journalisten von öffentlich-rechtlichen Sendern, an der ich in dieser Woche für Radio Vatikan teilgenommen habe.

Eingeladen war Hans Rosling, „the man who brought sexy to statistics“. Ein schwedischer Professor, der an seinem Institut eine Software entwickelt hat, um statistische Daten zur Entwicklung der Welt nutzbar zu machen, darstellbar und auswertbar. Und der exerzierte nun mit uns Journalisten durch, wie schlecht wir über unsere Welt Bescheid wissen. Einige ältere Vorträge von Rosling kann man als TED-Auftritte im Netz sehen.

Peinlich war das schon, vor allem, wenn man in die gequälten Gesichter der Kolleginnen und Kollegen blickte, die vor allem Außenpolitik und Entwicklung und dergleichen Geschichten machen.

Rosling brachte uns zum Beispiel bei, dass die Anzahl der Kinder auf dem Planeten nicht mehr wächst. Vorher hatten wir das völlig anders eingeschätzt. Die Weltbevölkerung wächst, aber die Anzahl der Kinder bleibt etwa konstant. Ähnlich ging es uns bei Annahmen zu Alphabetisierung, bei Impfungen oder sonstigen Daten über die Weltbevölkerung.

Seine Analyse: Das Problem ist nicht, dass es keine Daten gäbe, sondern dass wir – Journalisten – mit fertigen Vorstellungen dort heran gehen. Weiterlesen “Augen auf!”

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Bevölkerung, Daten, EBU, Entwicklung, Journalismus, Rosling, Statistik, TED, Welt, Wissen10 Kommentare zu Augen auf!

Die Freiheit in Zahlen

Veröffentlicht am 20. April 201321. April 2013
(c) PEW: Katholiken Weltweit.
(c) PEW: Katholiken Weltweit.

Ein Astronom, der die Existenz von Außerirdischen für möglich hält und gleichzeitig Jesuit ist und am vatikanischen Observatorium arbeitet. Die Popsängerin Gloria Estefan. Ein Basketballprofi, ein Kardinal. Prinzessin Sheika Hussah Sabah al-Selem al-Sabah, Inhaberin einer der größten Sammlungen islamischer Kunst. Ein buntes Sammelsurium das eines gemeinsam hat: Sie sprachen an diesem Freitag im Vatikan auf einer Konferenz zu Religionsfreiheit. TEDx – eine live im Internet übertragene Konferenz zu Religionsfreiheit versammelte all diese Beiträge auf der Bühne in der Via della Concelezione, zwischen Sankt Peter und Radio Vatikan.

 

Neunzehn Beiträge gab es, alle gehorchten einer Bedingung: Nicht länger als 18 Minuten. Einer der Beiträge kam von einem Soziologen und Statiskiker. Brian Grim ist Forscher am PEW Research Center in Washington DC. Einrichtungen wie PEW arbeiten als Thinktanks, aber die Organisation selber bezeichnet sich eher als Fact Tank, vergleichbar vielleicht Instituten wie Allensbach etc. Eines der sieben Projekte von PEW betrifft die Frage nach der Rolle von Religion in der Gesellschaft: „Wir untersuchen die Rolle von Religion in der Gesellschaft, das geht von persönlichen Einstellungen über Demographie bis zur Frage nach der Einschränkung von Religionsfreiheit, was mein eigener Arbeitsbereich ist.“

 

Einschränkungen von Freiheit und soziale Unruhen

 

Und genau dazu sprach Grim an diesem Freitag bei der TEDx Konferenz im Vatikan. Die Perspektive auf die Frage nach Religionsfreiheit, die seine Forschungen einnähme, habe sich als sehr produktiv erwiesen, „denn wir schauen auf Religionsfreiheit durch die Linse von Beschränkungen durch Regierungen als auch auf neue Art durch die Linse von sozialen Feinseligkeiten auf Grund von Religion. Nach den Attentaten in New York 2001 wurde sehr schnell klar, dass nicht nur Regierungen die Freiheit der Religionen einschränken können, sondern dass auch die Handlungen einzelner und besonders von Gruppen ihren Einfluss darauf haben.“ Weiterlesen “Die Freiheit in Zahlen”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Interview, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Brian Grim, Internet, Konferenz, PEW, Religionsfreiheit, Rom, Statistik, TEDx, ZahlenSchreiben Sie einen Kommentar zu Die Freiheit in Zahlen

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023