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Schlagwort: Symbol

Franziskus rote Schuhe

Veröffentlicht am 30. März 201929. März 2019
Geschichte durch Symbole Damals: Auslage im Klero-Kleidergeschäft Gamarelli, Roma, inklusive rote Schuhe

Nein, Papst Franziskus trägt keine roten Schuhe. Hat er noch nie und wird er auch nicht. Aber wie ehedem Papst Benedikt XVI. immer und immer wieder eine rote-Schuhe-Geschichte in den Medien hatte, so hat nun Papst Franziskus etwas Ähnliches. Eine Geschichte durch Symbole erzählt.

Es geht um die Ring-Kuss-Geschichte in der zu Ende gehenden Woche. Ein kurzes Video aus Loreto, wo der Papst zur Unterzeichnung des Synoden-Abschlussdokuments hingefahren war. Er wollte sich nicht den Fischerring – das Zeichen seiner Autorität – küssen lassen und zog immer wieder die Hand weg. Das Video ging viral und irgendein Scherzkeks hat auch noch unser Logo, das Logo von VaticanNews, auf das Video geklebt, obwohl es nicht von uns ist.

Geschichte durch Symbole erzählt

Dumme Geschichte, könnte man meinen. Nicht wirklich interessant, könnte man sagen. Eine Kuriosität, könnte der Eindruck sein. Aber dass bis in die großen Zeitungen hinein ist das berichtet worden, wenn auch nur unter der Abteilung „Buntes“. Und die üblichen Medien haben natürlich der Versuchung nicht widerstehen können, darin grundsätzlich ein Zeichen für die Geschmacklosigkeit des Papstes zu sehen.

Aber das ist nicht alles. Hier wird etwas Neues sichtbar. Natürlich hat es immer auch „bunte“ Geschichten über den Papst gegeben, auch über diesen. Aber dieses Mal wird daraus eben das, was ich eine rote-Schuhe-Geschichte nenne. Hier wird eben wie ich weiter oben schon gesagt habe eine Geschichte durch Symbole erzählt, wie weiland bei den roten Schuhen.

Die roten Schuhe des Papstes hatten immer ein Eigenleben. Kaum eine Papstreise ins Ausland, bei der ich dabei war, wo nicht in den örtlichen Zeitungen ein Foto samt Text erschienen ist. Es war das Symbol für das Andere, das Fremde, das Skurrile, das Komische, das Unverständliche. Indem man über die Schuhe sprach, konnte man genau diese Dimensionen symbolisch zur Sprache bringen. Und jeder konnte es verstehen, denn jeder hatte ja dieselben Eindrücke; wer trägt schon rote Schuhe? Und dann auch noch von Amts wegen?

Rote Schuhe von Amts wegen

Papst Franziskus hat gleich von Anfang an die Symbolsprache verändert. Gereinigt, würde ich sagen. Symbole ändern sich, wie die Sprache sich auch ändert. An die Bibel angelehnt frage ich an dieser Stelle noch einmal: Und wenn ein Symbol nicht mehr symbolisch ist, womit können wir es wieder symbolisch machen? Ich kann ein Symbol nicht dekretieren, es funktioniert oder funktioniert nicht. Ein Symbol, das ich erst erklären muss, verfehlt seinen Zweck total. Und um gleich einen garantierten Einwand vorwegzunehmen, nein, das heißt nicht das Ausrichten am kleinsten gemeinsamen Nenner. Das heißt die Realität einer sprachlichen Entwicklung Ernst nehmen.

Denn es gibt ja Symbole, die weiterhin problemlos funktionieren. Niemandem fällt auf, dass der Papst weiterhin weiß trägt. Hätte er ja ändern können. Hat er aber nicht. Weil es eben ein Symbol ist, das verstanden wird. Der Papst hat seine eigene symbolische Sprache eingesetzt, das Umarmen, der Verzicht auf große Autos. Der Vorwurf ist, dass er nicht verstehe, dass es nicht um ihn gehe, sondern um das Amt. Dass diese Sprache ihn selber in den Vordergrund rücke. Das sehe ich nicht. Ich sehe, dass seine symbolische Sprache auf die Vereinbarkeit von Amt und Religion achtet. Dass die Symbolsprache der Botschaft von Jesus Christus mindestens nicht widerspricht. Geschichte durch Symbole, das sollte weniger Amt und Rang und mehr Religion sein.

Man weiß einfach nicht mehr

Aber jetzt haben wir die Ring-Kuss-Geschichte. Es ist für mich das Zeichen, dass viele nicht mehr verstehen, wofür der Papst steht. Dass er fremd geworden ist, so dass wir diese Fremdheits-Erfahung als symbolisch betrachten. Dass uns nicht mehr klar ist, was er will und wofür er steht. Dass so ein Video viral geht ist kein Zeichen für eine verblendete Medienwelt, sondern es ist ein Zeichen, dass viele Leute eben nicht mehr sehen, wofür dieser Papst steht. Das ist ein Alarmsignal.

Nun muss nicht immer alles klar sein, aber wenn das Grundanliegen des Papstes, die Umkehr der Kirche, die Reform und der Aufbruch in den Spuren Jesu, Gehör finden will, dann müssen wir uns dessen bewusst sein, dass das so einfach nicht mehr ist. Was genau, darüber müssen wir reden. Die rote-Schuhe-Ringkuss-Geschichte macht es uns sehr deutlich.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Papstreise, VatikanSchlagwörter Papst Franziskus, Papstvideo, Ring, Ringkuss, rote Schuhe, Symbol, Symbolsprache59 Kommentare zu Franziskus rote Schuhe

Gretchenfrage: wie hältst du es mit dem Kreuz?

Veröffentlicht am 1. Juni 201811. November 2018
Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit

1Ab heute gilt in Bayern: „Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat [Bayern] ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen. (…) Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung.“

Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit
Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit

Wenn ich hier in Roma durch die Straßen gehe, begegnet mit eine solche geschichtliche und kulturelle Prägung an fast jeder Straßenecke. Madonnen vor allem, seltener Kreuze, aber auch sehr viele Kirchen und Klöster.

Das gibt es in Bayern auch, der Unterschied ist nur, dass jetzt Kreuze aufgehängt werden, wo vorher keine waren.

Wir sind uns glaube ich einig darin dass wir sagen können, dass das Aufhängen von Kreuzen noch niemanden zum Christen macht. So meinte die bayerische Regierung das ja auch, es soll ein Zeichen von kultureller Identität und christlich-abendländischer Prägung sein. Kein religiöses Symbol.

 

Was hängt bei mir an der Wand?

 

Nun mag ich die Debatte darum nicht noch einmal aufmachen, jedenfalls nicht hier und heute. Ich möchte aber eine andere Frage stellen, die auch hierher gehört. Wir sollen uns auf uns selbst zurück besinnen, empfiehlt der heilige Ignatius in seinen Gebetsübungen: Was hat das alles mit mir zu tun?

Habe ich ein Kreuz aufgehängt? Eine Ikone oder ein anderes eindeutig christliches Zeichen? Warum? Warum nicht? Habe ich Hemmungen, mein Christsein offen zu zeigen? Mache ich im Restaurant ein Kreuzzeichen? Warum? Warum nicht? Und so weiter und so weiter.

Wenn die Kirchen das Kreuz als religiöses Zeichen verteidigen, oder Christen das Aufhängen von Kreuzen in Amtsräumen gut finden, dann darf die Frage schon gestellt werden, was das Kreuz bedeutet. Nicht allgemein, abstrakt, sondern konkret, für mich.

Wie hältst du es mit dem Kreuze?, abgewandelt mit Gretchen gefragt.

Bayern sieht es als Ausdruck der eigenen historisch gewachsenen Identität. Ist das auch bei mir persönlich so? Ist das Teil meiner eigenen Identität?

Als Spekulation stelle ich mir das auch als Diskussionsgegenstand vor, an diesem Freitag, bei der Audienz von Papst Franziskus für Ministerpräsident Söder.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Abendland, Bayern, Deutschland, Identität, Kreuz, Kruzifix, Kultur, Symbol3 Kommentare zu Gretchenfrage: wie hältst du es mit dem Kreuz?

Symbolreinigung

Veröffentlicht am 28. Januar 201428. Januar 2014

Pastorales Geschwurbel vom Feinsten sei das gewesen, was mein letzter Post so gesagt habe. Das meint ein Blogbeitrag woanders und meinte eine Kommentatorin im Blog hier. Damit kann ich leben, aber im Blogbeitrag – der ohne Namen erscheint und deswegen hier auch nicht verlinkt wird – wird ein Satz von mir aufgegriffen, den ich seit März immer wieder verwende und der dort hinterfragt wird: Der Begriff der gesäuberten Symbolsprache. Das Gleiche macht jemand, der das Thema im Kommentarbereich schön griffig auf KoDuDi reduziert. Wenn nicht mehr gesprochen werden dürfe, versteht man mich wohl absichtlich falsch, dann bliebe wohl nur noch das Gruppenkuscheln.

Aber bleiben wir bei einem Thema, bevor das verwildert: Der Reinigung der Symbolsprache. Ich will nicht schon wieder auf die roten Schuhe eingehen, das scheint einigen Leserinnen und Lesern erhöhten Blutdruck zu verschaffen. Also ein anderes Beispiel: Die Stola. Priester und Diakone tragen bei liturgischen Feiern eine Stola. Päpste – bis zu Franziskus – aber darüber hinaus auch bei nichtliturgischen Feiern, zum Beispiel beim Empfang eines Staatsgastes. Das hatte in der Vergangenheit durchaus seinen Sinn, hat es doch klar gemacht, dass die Autorität des Papstes eine andere Natur hat als die des besuchenden Staatsoberhauptes.

 

Symbolsprache ändert sich

 

Aber Sprachen ändern sich. Symbole ändern sich auch. An die Bibel angelehnt gefragt: Und wenn ein Symbol nicht mehr symbolisch ist, womit können wir es wieder symbolisch machen? Ich kann ein Symbol nicht dekretieren, es funktioniert oder funktioniert nicht. Ein Symbol, das ich erst erklären muss, verfehlt seinen Zweck total. Und um gleich einen garantierten Einwand vorwegzunehmen, nein, das heißt nicht das Ausrichten am kleinsten gemeinsamen Nenner. Das heißt die Realität einer sprachlichen Entwicklung Ernst nehmen.

Nehmen wir Benedikt XVI.: Der hatte denselben Impetus, als er begann, Dinge die keine Sakramente sind, aus Messfeiern heraus zu nehmen. So hat er es mit dem Verteilen der roten Kardinalshüte gehalten, so hat er es mit Heiligsprechungen gehalten. Früher war das während der Messe, er hat es davor stattfinden lassen. Für einen in den Feinheiten der katholischen Liturgie nicht besonders Bewanderten – und das können auch Katholiken sein – sah das vorher so aus wir ein Sakrament, weil es eben im liturgischen Rahmen stattfand. Also hat Benedikt hier die symbolische Sprache der Kirche gereinigt. So verstehe ich den Begriff. Gleiches kann man auch über Paul VI. und den Tragestuhl und die Tiara sagen, er hat die abgelegt und damit das Erscheinungsbild der Päpste gestärkt. Auch so verstehe ich das: Es ist eine Stärkung.

Und zu Franziskus: Natürlich trägt er weiterhin die Farbe Weiß, das ist ein Symbol das jeder versteht (obwohl diese Tradition auch erst gut 400 Jahre alt ist). Aber die Mozetta, die verschiedenen Kreuzstäbe, das Predigen im Sitzen mit Mitra, das sind alles Dinge, die vielen Menschen nicht mehr als Symbol klar sind. Und wenn das Symbol nicht mehr symbolisch ist … .

Ein wenig kann ich Menschen verstehen, die jetzt weinen, weil es nicht mehr so ist wie früher. Aber die Kirche ist nicht für uns da, sie ist für Menschen da, die noch nichts vom Herrn gehört haben, die Kirche brauchen, die hören wollen und sehen wollen. Und dazu müssen wir verkünden. Das ist immerhin der Auftrag Christu. Und das können wir aber nur, wenn wir auch eine Sprache benutzen, die anschlussfähig ist. Eine gereinigte Sprache also, auch bei den Symbolen.

 

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Benedikt, Franziskus, Liturgie, Sprache, Symbol, Verkündigung25 Kommentare zu Symbolreinigung

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