Papst emeritus Benedikt XVI. ist zurück im Vatikan. Ohne viel Aufhebens wurde er am Donnerstag von Papst Franziskus in seinem neuen Domizil begrüßt.
Damit beginnt eine neue Phase in der Geschichte der Kirche und des Vatikans: Erstmals residiert der Papst neben seinem Vorgänger. Einen Rücktritt dieser Art hat es in der jüngeren Kirchengeschichte und dem Papsttum der Moderne noch nie gegeben, an diese Situation wird sich der Vatikan erst gewöhnen müssen.
Papst Benedikt hatte kurz vor seinem Rücktritt aber durch das Gehorsamsversprechen seinem damals noch nicht gewählten Nachfolger gegenüber deutlich gemacht, dass es nur einen amtierenden Papst geben könne und dass er sich tatsächlich vollständig zurückzuziehen gedenke: „Schon heute verspreche ich dem neuen Papst meine bedingungslose Ehrerbietung und meinen bedingungslosen Gehorsam,“ so die Worte des Papstes am 28. Februar.
Eine Frage, die mir dauernd in Interviews gestellt wird: Wird der ‚alte’ Papst dem ‚neuen’ helfen? Ihn beraten? Eigene Akzente setzen? Das sollte damit beantwortet sein: Wir haben nur einen Papst.
Eine neue Situation der Kirchengeschichte: Vielleicht wird das Amt ein wenig menschlicher, eine Dienst, der für immer mit dem Namen Benedikt verbunden sein wird.