Es ist nur ein kleines Kapitel in der Geschichte des Vatikan und der Vatikanreform, aber ein viel beachtetes, jedenfalls wenn man misst, wie viele Journalisten sich im vergangenen Jahr dafür interessiert und bei mir angerufen haben.
An diesem Donnerstag hat der Jesuitenorden jedenfalls eine Übereinkunft mit dem so genannten Sekretariat für Kommunikation des Vatikan getroffen, also der Institution, welche alle Medien des Vatikan unter einem Dach vereint. Pater Juan Antonio Guerrero, unser Oberer hier in Rom, und Don Dario Viganò, Präfekt des Sekretariats, haben die Übereinkunft unterschrieben, ich konnte sogar dabei sein, wenn auch ein wenig zufällig.
Bis dahin war ein Teil der Medien – nämlich Radio Vatikan – vom Orden geleitet worden, Papst Pius XI. hatte Techniker gesucht und war bei den Jesuiten bei einem Ingenieur fündig geworden. Und der technische Aspekt war lange vorherrschend, das Journalistische kam erst allmählich dazu.
Mit der Reform war mein Orden nun auf einmal nicht mehr verantwortlich und die Frage entstand, wie er angebunden ist. Und das hatte ganz praktische Fragen: Wer bestimmt, ob ein Jesuit und welcher Jesuit dort arbeitet? Der Orden? Das Sekretariat? Wie sieht es mit Versetzungen etc. aus? Ganz praktische Fragen, die geregelt sein wollen.
Das sind sie jetzt. Jedenfalls fürs Erste, wir werden in einigen Jahren schauen müssen, was gut und was weniger gut funktioniert und dann nachjustieren, auch dieses Verfahren ist Teil der Reform.
Die Vatikanmedien brauchen Reform, da hat der Papst und da haben all die Fachleute angefangen von Lord Chris Patten und seiner Kommission von 2013/14 völlig recht. Dazu gehören auch neue Formen der Zusammenarbeit. Und eine Solche haben wir heute getroffen.
Wie gesagt, nur ein kleines Kapitel, aber ich stoße heute Abend drauf an.