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Schlagwort: Verstehen

Für den Jahrestag lernen

Veröffentlicht am 18. Februar 201418. Februar 2014

In Jahrestagen gerechnet sind wir noch im Pontifikat Benedikt XVI. Am 11. jährte sich die Ankündigung zum Amtsverzicht, am 28. wird sich dieser selbst jähren, und erst am 13. März ist dann Jahrestag der Wahl Franziskus’.

Trotzdem richten sich die Blicke vor allem auf letzteren Termine. In den vergangenen Tagen habe ich mit vielen Kolleginnen und Kollegen gesprochen, interessanterweise auch aus anderen Ländern, die meine Sichtweise der Dinge hören wollten, was den „neuen“ Papst angeht. Alle arbeiten gerade an den Titelgeschichten zur Papstwahl-Erinnerung und jeder möchte eine profunde Analyse abgeben.

 

Liberale Werte, Benedikt XVI. und die Frage nach den Entscheidungen

 

Drei Dinge möchte ich dazu an dieser Stelle loswerden, sozusagen als Synthese der Gespräche:

Erstens: Franziskus ist nicht der Kreuzritter der europäisch-liberalen Werte. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Frauenpriestertum, was auch immer alles auf der Agenda der sich selber als liberal verstehenden Menschen – Christen und auch nicht – steht, das ist nicht die Agenda des Papstes. Er will eine missionarische Kirche, und was das bedeutet, das hat er uns schriftlich gegeben (Evangelii Gaudium). Jede Frage, die mit „wann wird Franziskus endlich …“ beginnt, trifft unvermeidlich ins Leere.

Er selber hat von sich gesagt, dass er „vom Ende der Welt“ sei. Das heißt vor allem erst einmal, dass die bisherigen europäischen oder westlichen Schubladen oder Kategorien nicht mehr alleine bestimmen, wie die Welt funktioniert. An uns Europäern entscheidet sich nicht mehr die Zukunft. Das müssen wir einsehen lernen.

 

Zweitens: Jeder Vergleich Benedikt XVI. und Franziskus zeigt mehr eigenes Vorverständnis als dass er zum wirklichen Verstehen beiträgt. Weiterlesen “Für den Jahrestag lernen”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Franziskus, Jahrestag, Medien, Papstwahl, Verstehen, Wahrnehmung2 Kommentare zu Für den Jahrestag lernen

Drei Fehler

Veröffentlicht am 25. November 201325. November 2013
Die Webseite mit dem Originalartikel
Die Webseite mit dem Originalartikel

Dass unser Papst schwer einzuschätzen ist und so gar nicht in die einfachen innerkirchlichen Einteilungen einzufügen ist, dass sollte uns allen mittlerweile klar sein. Was aber dann doch einige nicht davon abhält, es trotzdem zu tun. Seit Tagen sorgt ein Artikel im Internet für Aufmerksamkeit, in dem von „drei Fehlern“ gesprochen wird, die der Papst korrigiert habe. Damit will man beweisen, dass er doch in eine bestimmte kirchenpolitische Ecke gehöre.

Der Artikel stammt ursprünglich vom italienischen Journalisten Sandro Magister.

Der erste Fehler sei gewesen, dass der Papst der Veröffentlichung des Interviews mit Eugenio Scalfari zugestimmt habe. Das habe er durch Rücknahme von der Vatikanseite korrigiert. Damit habe er Einwänden entsprochen, die problematische Aussagen kritisiert hätten, wie etwa die zum Gewissen.

Der zweite Fehler sei gewesen, dass der Papst zuerst einer bestimmten Schule der Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils angehangen hätte, nämlich der von Bologna. Für alle Nicht-Theologen: Unter der Schule von Bologna versteht man eine Lesart des Konzils, die vor allem den Neubeginn betont, der vom Konzil ausgegangen sei. Der Papst habe nun einen Theologen als besten Hermeneutiker (= Versteher) der Konzils gewürdigt, der sich explizit gegen diese Lesart und für eine andere, nämlich die auch von Benedikt XVI. favorisierte Interpretation von Kontinuität und Reform statt Bruch ausspricht. Im Interview mit den Jesuitenzeitschriften sei Franziskus noch der Bruch-Lesart angehangen.

 

Interview, Konzil, Ermahnung

 

Der dritte Fehler: Während er im Oktober in einer der Santa Marta Predigten den Moralismus einiger Christen verurteilte und sich damit gegen eine bestimmte innerkirchliche Richtung gerichtet habe, habe er sich einen Monat später gedreht (in der Lesart Magisters diesen Fehler korrigiert) und den „pubertären Fortschrittsglauben“ kritisiert. Das soll wohl heißen, dass er im Oktober in einer Predigt die ehre traditionsverhafteten Christen, im November dann die sich als Progressiv verstehenden Christen kritisiert habe.

Besonders an den „Fehlern“ zwei und drei kann man sehen, wie verzweifelt der Versuch ist, den Papst zu vereinnahmen. Weiterlesen “Drei Fehler”

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Fehler, Franziskus, Hermeneutik, Kirchenpolitik, Konzil, La Repubblica, Sandro Magister, Verstehen12 Kommentare zu Drei Fehler

Das neue Pontifikat: Quer

Veröffentlicht am 4. Mai 20134. Mai 2013

Mit etwas Verspätung, der Teil 3

Papst Franziskus nimmt man alles ab. Fast schon klagend hört sich die Beschreibung an, die im Augenblick unter einigen ,Vaticanisti‘ in den italienischen Zeitungen die Runde macht. Was Benedikt XVI. niemals habe sagen dürfen, Franziskus kommt damit durch. Das gilt vielleicht am deutlichsten an einem Punkt, mit dem ich meinen dritten Teil beginnen möchte.

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2013/05/WIEN-Teufel.mp3

 

Der Teufel und der Satan

 

Ein dritter Punkt, den ich nennen möchte, betrifft eine gewisse Fremdheit, die dieser Papst auch hat. Wir meinen, durch die Symbole und die vielen Anekdoten den Papst begreifen zu können, aber dann kommt da etwas, was uns quer liegt, was uns stört. Die Art des Auftritts scheint und vertraut, diese Vertrautheit wird an vielen Stellen verwirrt.

Der Papst spricht vom Teufel. Und zwar mehrfach.

In verschiedenen Diskussionen ist mir eine Denkfigur aufgefallen, die mich immer wieder ärgert aber ohne die wir in Europa kaum auszukommen scheinen: „Wir leben doch im 21. Jahrhundert“. Wir meinen, dass das Reden vom Teufel ein Entwicklungszustand ist, ein Stadium, das wir ach so Aufgeklärten überwunden haben. Weiterlesen “Das neue Pontifikat: Quer”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Böse, Franziskus, Pontifikat, Predigt, quer, Satan, Teufel, Verstehen77 Kommentare zu Das neue Pontifikat: Quer

Vom Nutzen des Missverständnisses für das Verkaufen von Zeitungen

Veröffentlicht am 14. Januar 201215. Januar 2012

Der Papst wird falsch verstanden. Soweit ist das nichts Neues. Der Osservatore Romano veröffentlicht heute einen Artikel, in dem er darauf hinweist, das führende Qualitätsmedien – er nennt die britische Zeitung ‚The Guardian’ – die Ansprache Benedikt XVI. an die Diplomaten falsch wiedergegeben hätten. So habe die Zeitung geschrieben, dass der Papst am Montag die gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften verurteile. Tatsächlich habe der Papst aber solche Gemeinschaften überhaupt nicht erwähnt. Benedikt XVI. habe sich für Familien ausgesprochen, die „auf der Ehe zwischen Mann und Frau beruhen“. Daraus folge noch lange nicht die Verurteilung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften.

Der Osservatore musste mich erst wieder daran erinnern, dass es sich lohnt, diese Art des Schreibens über den Papst bewusst zu machen. Die Zeitung nicht damit durchkommen zu lassen. Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Das gilt natürlich für alle anderen Objekte des Journalismus genauso. Aber der Papst ist nun einmal ein besonders dankbares Objekt, wenn es um das Verladen in Schubladen geht.

Persönlich hatte ich diese Debatte um die Diplomatenansprache schon aufgegeben, als ein Facebook-Freund von mir auf einen Artikel aus einer Regensburger Zeitung verwies. Weiterlesen “Vom Nutzen des Missverständnisses für das Verkaufen von Zeitungen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und MedienSchlagwörter Benedikt XVI., Botschafter, Diplomaten, Diplomatie, falsch, Familie, gleichgeschlechtlich, Heiliger Stuhl, Kirche und Medien, Osservatore Romano, The Guardian, Verstehen, Wahrnehmung17 Kommentare zu Vom Nutzen des Missverständnisses für das Verkaufen von Zeitungen

Verstehen Sie das noch?

Veröffentlicht am 14. Oktober 2011
Grafiti an einer Wand in der Bankenstast Zürich. Dort steht "Aufstand"
Grafiti an einer Wand in der Bankenstadt Zürich

Ich verstehe das mit dem Geld schon längst nicht mehr. Ich verstehe, dass Bahntickets teurer werden; als fleißiger Bahnfahrer merke ich das sofort, dass das alles mehr kosten wird. Aber was die Banken da tun und machen, das sind zunehmend böhmische Dörfer für mich. Früher hatte ich zumindest das Gefühl zu wissen, was ich nicht verstehe, aber selbst das ist weg. Was ich lese ist, dass die hoch bezahlten und hoch privilegierten Wirtschaftschefs viele Fehler gemacht haben.

In New York straft ein Gericht Banker wegen Insidergeschäften ab. Was beweist, dass Gier, nicht ausschließlich wirtschaftliche Vernunft, das Tun leitet. Als ob es dazu noch eines Beweises bedurft hätte, aber den haben wir nun.

Ebenfalls in New York sieht man an der Bewegung „Occupy Wall Street“ sehr deutlich den völligen Vertrauensverlust in die Wirtschaft.

Warnung nach Warnung geht über die Titelseiten und durch das Internet, wer wen vor was warnt ist mir schon längst schleierhaft. Die EZB solle, die Deutsche Bank würde, die EU Finanzminister hätten, die USA möge, die Großbanken müssten … .

Ich möchte aufstehen und protestieren, aber irgendwie weiß man nicht so recht, gegen wen. Alles ist so unfassbar geworden. Die alten Sprüche stecken noch im Kopf, dass es ohne Kapital und Banken keine wirtschaftliche Entwicklung geben kann. Aber das gilt nicht mehr. Die Banken crashen, weil sie sich verspekuliert haben und „Finanzprodukte“ entwickelt haben, die völlig daneben gehen. Immer und immer wieder wird Geld vernichtet, die Staaten schießen nach, und wir fragen uns: Warum ist dieses Nachschießen nicht möglich, wenn es um den Hunger in der Welt, die Umweltzerstörung oder andere Dinge geht? Auf einmal kommen Summen scheinbar aus dem Nichts, die es vorher so nicht gab und die auch außer für die Banken für niemanden geschaffen werden.

Hat das noch irgend etwas mit der Wirklichkeit zu tun, in die ich jeden Morgen hinaustrete? Vielleicht bin ich ja wirklich nicht verständig genug oder beschäftige mich nicht genug damit, das kann sein und das gebe ich auch gerne zu. Trotzdem bleibt mit nur eines übrig, nämlich mal wieder Bert Brecht zu zitieren: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ Aus der Dreigroschenoper).

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Banken, Bürger, Finanzmarkt, Verstehen6 Kommentare zu Verstehen Sie das noch?

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