Liebes ZdK,
Sprache ist wichtig. Das sage ich als Radiomensch, als Zeitung- und Buchleser, als jemand, der zu kommunizieren versucht. Mit Verlaub und Respekt, ich bin entsetzt, was für einer Sprache ich hier in Mannheim begegne.
Am Dienstag haben Sie einen Text verabschiedet, der unter dem Titel „Mannheimer Aufruf“ steht. „Auf Gott vertrauen und mutig aufbrechen“ heißt er. Er will den Aufschlag geben für den Katholikentag. Oder den Ton angeben. Oder die Richtung, jedenfalls stellt er selbst den Anspruch, zu sagen, was der Katholikentag sein will. Ich bin entsetzt ob der Sprachlosigkeit dieses Textes.
Es reiht sich ein leere Aussage an die andere, meistens zusammenhanglos. Alles ist irgendwie richtig und niemand kann wirklich dagegen sein, aber Inhalt hat das alles nicht. Keine Kante, keine Schärfe, keine Klarheit.
Sie wollen nicht gestalten, Sie wollen mit-gestalten. Sie wollen nicht tragen, sondern mit-tragen. Das zeigt eine Partnerschaftlichkeit, die die Übernahme von Verantwortung verdeckt. Nur niemandem auf den Fuß treten, nur keine Aussage machen, die irgend jemandem missfallen könnte.
Sie wollen nicht, dass das Bild der Kirche von Konflikten bestimmt wird. Diese Konflikte sind aber da, und die Gemeinden vor Ort erleben sie jeden Tag. Weiterlesen „Einmal Aufbruch ohne Bruch, bitte!“