An diesem Weihnachtstag erteilte Papst Benedikt XVI. wieder den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis. Dabei hat er auch wieder einen „vollkommenen Ablass“erteilt, etwas, was immer wieder Grund für Missverständnisse ist. Einige Gedanken dazu:
Der Segen eines Priesters, eines Bischofs oder eines Papstes ist nach katholischer Auffassung ein „Sakramentale“, das heißt er vermittelt die Liebe und Gnade Gottes für den Menschen, der dafür aufgeschlossen und empfänglich ist, also nicht automatisch. Es gehört dazu der Wunsch, diesen Segen auch wirklich zu wollen. Das Gleiche gilt für den Nachlass der Sündenstrafen, die Indulgenz oder auch Ablass genannt.
Sünde – und das ist der Ausgangspunkt – beschädigt den Menschen, sie hat wie alles, was wir tun, Folgen. Sie hat zwei verschiedene Folgen, sie beschädigt einerseits unser Verhältnis zu Gott und sie beschädigt andererseits uns selber. Ersteres bedarf der vergebenden Liebe Gottes. Letzteres bedarf der Reinigung, der Leuterung, und hier kommt die Indulgenz ins Spiel. Der Kirche – so glauben Katholiken – ist die Vollmacht dazu gegeben.
Diese Vollmacht überwältigt den Menschen aber nicht. Sie gilt nur, wenn der Mensch sie wirklich annehmen will, im Fall der Indulgenz: Wenn Reue und Buße da sind. Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab. Weiterlesen “… ein vollkommener Ablass.”