Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Werbung

Nazivergleich geht immer, wenn es ums Verkaufen geht

Veröffentlicht am 8. April 201910. April 2019
Hitler Stalin Franziskus ein unsäglicher Vergleich Papst Franziskus - etwas zu kritisieren gibt es immer

Hitler, Stalin und Franziskus. Jawoll, es ist mal wieder Zeit für einen Nazi-Vergleich. Missbrauchs-Debatte und scharfe Kritik am Papst reichen nicht, es muss die Keule sein. Wer war es? Martin Mosebach, mal wieder auf Kriegszug gegen den Papst. Ort des Geschehens: Ausgerechnet die Herder Korrespondenz, wie ich einer Pressemittelung entnehme.

Ihn erinnerten die Stilmittel des Pastes an die „starken Männer der Moderne“, „wie ein Stalin, ein Hitler“, zitiere ich die Pressemittelung. Das lässt mich sprachlos. Sprachlos weil ein intelligenter Mensch und Schriftsteller sowas sagen kann. Der kennt die Debatten um Nazivergleiche zur Genüge, sollte man denken. Sprachlos aber auch und vor allem, weil sowas in der Herder Korrespondenz erscheint. Eigentlich ein Magazin zur Debatte. Jetzt Debattenabbruch.

Hitler Stalin Franziskus

Denn damit kann man nicht diskutieren. Damit will ich auch nicht diskutieren. Noch mal ein Zitat: „Ein Fußballstadion, wo Zigtausende auf eine einzelne weiße Gestalt in der Mitte ausgerichtet sind, das ist eine viel totalitärere Sprache als das umständliche verstaubte Hofzeremoniell von einst“. Das ist keine legitime Kritik an der Symbolsprache des Papstes. Das kann Herr Mosebach offensichtlich nicht. Oder will er nicht.

Aber interessant finde ich vor allem, dass es genau diese Zeilen sind, welche von der Herder Korrespondenz in der Pressemitteilung verwendet werden. In gewissem Sinn falle ich jetzt darauf herein, weil ich darüber spreche und damit Interesse generiere, damit Klick-Zahlen und Aufmerksamkeit. Und das ist ja das Perfide: der Vergleich Hitler-Papst erfüllt seinen Zweck. Auf dem Rücken all derer, die wirklich haben leiden müssen. Unter Hitler und Stalin und deren Systemen und Mordmaschinen.

Für mediale Aufmerksamkeit darf ich alles

Warum der Vergleich falsch und total unangemessen ist? Ganz einfach: man kann die Darstellung nicht vom Dargestellten trennen. Mosebach rückt ganz absichtlich und ohne es auszudrücken den Papst in eine Linie mit Mördern und Verbrechern. Das Argument, er spreche nur über die Inszenierung, wäre verlogen, eben Darsstellung und Dargestellter nicht trennbar sind. Hier wird verharmlost, hier wird Nichtvergleichbares verglichen. Und bitte liebe HK tu jetzt nicht so als ob ihr hier nur eine Meinung wiedergebt: Das wird für eine Presse- sprich: Werbemittelung benutzt. Ihr findet es toll, dass er das so gemacht hat.

Sie kennen Goodwin’s Law? „Mit zunehmender Dauer einer Internet-Diskussion tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen solchen Nazi-Vergleich bringt, gen Eins.“ Nicht nur im Internet, scheint es. Auch Herder braucht offensichtlich den Skandal und die Erregung und das Dreck-Werfen, um noch Hefte zu verkaufen. Um die innerkirchliche Debattenkultur steht es schlimm, wenn sowas als salonfähig gilt. Anstatt sich durch den Vergleich zu disqualifizieren, wird der zum Werbeträger. So wird das tatsächlich nichts mit einem synodalen Weg.

Und noch einmal: dass Mosebach gerne simplizistisch argumentiert, kennen wir. Dass aber die HK das für eine schön reißerische Pressemeldung nutzt, ist entsetzlich. Da finden offensichtlich keine Debatten mehr statt. Ade, Herder Korrespondenz.

 

Nachtrag am 10. April: in der FAZ schreibt Patrick Bahners in seinem Kommentar “Der Starke Franz”, dass die Kritiker von Mosebach fixiert seien auf den Mann in Weiß. Das ist falsch, Herr Bahners. Kritik am Auftreten des Papstes ist möglich. Etwa mit dem konsumorientierten Starkult heute, und so weiter. Den Nazi-Vergleich übergeht der Autor einfach mit der Bemerkung, dabei handle es sich um ein “intensiv erforschten Thema der neuesten Kirchengeschichte”. Wirklich? Hitler, Stalin, Papst, erforschte Kirchengeschichte?

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Debatte, Franiskus, Herder Verlag, Mosebach, nazivergleich, Tabu, Werbung27 Kommentare zu Nazivergleich geht immer, wenn es ums Verkaufen geht

Darf man damit Werbung machen? Oder Politik?

Veröffentlicht am 11. Januar 20197. Januar 2019
Flucht und Schiff: Syrer auf einem Boot auf dem Weg nach Europa Flüchtlinge heute, Syrer auf dem Weg nach Europa. Foto: GGIA

Ein Schiff, voller Menschen, überquellend voll, Menschen überall, auf jeder Oberfläche, an der Seitenwand, im Wasser. Flüchtlinge und Schiff und Mittelmeer. Ein Foto. Erinnern Sie sich? Nein, ich meine nicht die Bilder aus diesen Jahren, ich meine ein Foto, das 1992 (!) viel Aufsehen erregt hat.

Die Firma Benetton hatte damals mit Skandalbildern Werbung gemacht. Besonders dieses Flüchtlingsschiff mit Menschen aus Albanien löste große Debatten aus, ob man das dürfe, ob das für Werbung zulässig sei, was ist mit der Würde der Menschen, und so weiter.

Flucht und Schiff, ein altes Motiv

Das Bild selber habe ich nicht rechtefrei gefunden, also hier per Link zum ZHK Zürich. Mittlerweile hängt das Foto in Museen.

Die 90er Jahre waren auch die Zeit, als mit Kampagnen wie „Das Boot ist voll“ gegen angeblichen Asylbetrug Stimmung gemacht wurde. Damals war auch viel von der „Festung Europa“ die Rede, Schengen wurde gerade eingerichtet und damit kamen auch die Außengrenzen in den Blick.

Lange ist das her. Aber wenn ich die Debatten von damals wiederlese, dann doch nicht zu lange. Wir haben wenig gelernt, scheint mir. Und wer glaubt, 2015 sei das Jahr mit der Krise gewesen, der schaue auf die überdrehten Debatten von 1992 zurück.

49 Flüchtlinge

Erst am vergangenen Sonntag musste Papst Franziskus öffentlich für 49 auf dem Mittelmeer auf Schiffen treibende Flüchtlinge das Wort ergreifen, weil sich die Regierungen nicht einigen können. Oder besser: weil sich damit schön Politik und Angst machen lässt.

Wie 1992 schon. Die Debatten darum, ob man mit so einem Foto Werbung machen darf, klingen im Rückblick geradezu harmlos. Die Frage heute ist, ob man damit Politik machen darf. Darf man, meinen einige. Dem ist zu widersprechen. Und zwar deutlich.

Lampedusa ist der symbolische Anti-Ort zum Foto von damals. Der Ort an dem der Papst die Frage in den Raum warf, wer eigentlich um die vielen Toten weine. Das ist viel menschlicher als Werbung mit ihnen zu machen. Oder Politik.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, VatikanSchlagwörter Benetton, Flüchtlinge, Fotografie, Mittelmeer, Politik, Werbung2 Kommentare zu Darf man damit Werbung machen? Oder Politik?

Naschen

Veröffentlicht am 2. Februar 20181. Februar 2018

Katjes ist also jetzt Vorkämpfer der Freiheit. Oder Leutturm des Rückschritts. Oder was auch immer. Wenn man von unserer Seite aus auf die Alpen schaut, bekommt man so manches nicht mit, die Debatte um die pink gekleidete Dame mit Kopftuch, die Katjes nascht, ist deswegen komplett an mir vorbei gerauscht.

Ein klug gemachter Werbespot – nein, es ist immer noch Werbung, das Bild dazu werde ich hier nicht posten – betont, dass die Süßigkeiten dieser Firma keine tierischen Produkte enthalten, von Muslimen also auch genascht werden können. Und er zeigt dazu die junge Frau, in pink – so viel Stereotyp muss sein – die zugreift. Eine Muslima mit – ja was nun? Hidschab sagen die einen, Kopftuch sagen die anderen.

 

Süßigkeit und Tatortkommissar

 

Die einen freuen sich jetzt, dass sie mit ihrem Kopftuch endlich auch in der Wirklichkeit angekommen sind. Und es gibt ja keine wirklichere Wirklichkeit als die Werbung. Außer Tatortkommissaren. Die anderen fordern einen Boykott der Firma, weil die dadurch ein frauenverachtendes Menschenbild verbreiten. Weil es das ja sonst in der Werbung nicht gibt (Achtung! Das war Ironie!).

Die Alpen helfen mir. Soviel kann ich schon mal sagen. Weder sehe ich den Beweis der Islamisierung Deutschlands, noch sehe ich ein Bollwerk gegen die Befreiung der Frauen errichtet. Gleichzeitig bedeutet die Abbildung von Realität noch nicht, dass diese auch gut ist. Zwangs-Bekleidung gehört dazu.

Die Alpen helfen, weil so vieles aus der Ferne etwas entspannter rüberkommt. Da sind so viele Debatten zu führen. Zum Beispiel darüber, wie Frauen in der Werbung dargestellt werden. Als ob die vom beworbenen Produkt völlig losgelöste fast-Nacktheit von Frauen nicht frauenverachtend wäre.

 

Körperlichkeit, Freiheit, Konsum

 

Auch braucht es eine Debatte über Zwang und Körperlichkeit, über Freiheit und Druck, vor allem auch darüber, was zur Anregung des Konsums geht und was nicht geht. Und als Ergebnis braucht es vielleicht gar keine Regeln, keine Gesetze, sondern einfach nur die Schärfung des gesunden Menschenverstandes.

Das wäre doch mal ein gutes Ergebnis einer Werbekampagne.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Neulich im InternetSchlagwörter Katjes, Konsum, Muslima, Süßigkeiten, Werbung1 Kommentar zu Naschen

Menschen zeigen

Veröffentlicht am 16. August 201714. August 2017

Drei Ausstellungen – Teil 3

Er gehört zu den Berühmteiten im Mode-Business: Peter Lindbergh. Seine Bilder kennt jeder. Oder besser, man kennt vielleicht nicht seinen Namen, aber sein Stil ist unverkennbar. Harte schwarz/weiß Modefotografie (vor allem s/w), starke Frauen, keine auf Perfektion getrimmten Schönheiten sondern gerne auch mit Macken. Seine Bilder haben eine neue Art Model geschaffen, die Supermodels aus den 90ern, die Turlingtons, Moss, Schiffers, Macphersons.

Er wollte eben Menschen zeigen, nicht Abziehbilder, mag man seine Einstellung zusammen fassen. Und die Fotos in der Ausstellung in München in der Kunsthalle sind genau so: direkt, offen, in die Kamera schauend (meistens), stylisch aber nicht ästhetisiert. So wirken sie jedenfalls und so sollen sie auch wirken.

Es sind einfach fantastische Fotos von nicht nur schönen Menschen, er kann mit seiner Kamera Charakter einfangen und zeigen und inszenieren.

 

Die Welt der Supermodels

 

Kunsthalle München: Werbung für Lindbergh
Kunsthalle München: Werbung für Lindbergh

Man kann kaum anders als all die schönen Menschen bewundernd anzusehen. Und genau an dieser Stelle befallen mich da meine Zweifel. Was für Menschen zeigt uns da Lindbergh? Denn bei allem künstlerischen Anspruch darf man doch nicht vergessen, dass das alles einen Zweck hat: Werbung!

Es ist eine künstliche Welt, die Lindbergh zeigt und in die er uns hinein nimmt. Es ist eine Konsumwelt, wenn der potentielle Käufer soll ein Gefühl bekommen, das zu Konsum anregt.

Lindbergh zeigt Selbstbewusstsein und Individualität, gar kein Zweifel. Aber der Zweck der Bilder ist eben der, dass man meint, genau dieses Selbstbewusstsein und diese Individualität habe mit Kleidung und Stil zu tun. Und lasse sich kaufen.

 

Ich kann das kaufen

 

Und anders als die Fotos des großen Vorgängers Helmut Newton machen seine Bilder auch nicht nervös, da ist letztlich doch alles glatt. Er orientiert sich an Filmszenen, stellt wie an einem Drehort mit riesigem Aufwand alles nach. Er will Geschichten erzählen. Aber bei aller Brillianz ist es dann doch Verkauf. Das Menschenbild des Peter Lindbergh – in seinen Fotos – ist letztlich nicht sehr verlockend.

Will man in München in einer Ausstellung Fotografien von Menschen sehen, dann geht man besser einige Meter weiter, ins Haus der Kunst. Dort ist Thomas Struth ausgestellt, streng genommen schon Ausstellung vier dieser kleinen Reihe. Da kann man sehen, wie die Organisation von Lebensabläufen sich in der Welt niederschlägt. Das sind großartige Fotos, nicht immer einfach zu erschließen, abervon  der Welt in der wir leben, nicht wie die schwarz/weiß-bunte Werbewelt.

 

Ausstellung 4: Thomas Struth

 

Das ist eine Ausstellung, die ich empfehlen kann, auch wenn für sie nicht halb München plakatiert ist, wie für Lindbergh. Aber um Werbung geht es Struth ja auch nicht … .

Blick in die Ausstellung von Thomas Struth in München
Thomas Struth im Haus der Kunst, München

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Ausstellung, Fotografie, Haus der Kunst, Kunst, Kunsthalle München, Menschen, Menschenbild, Peter Lindbergh, Thomas Struth, Werbung3 Kommentare zu Menschen zeigen

Liebes Wien …

Veröffentlicht am 4. Februar 20172. Februar 2017

… ich mag dich ja. Das weißt du. Es gibt einfach Städte, da fühle ich mich wohl. Also komme ich gerne auf Besuch.

Ampel vor dem Hotel Sacher in Wien
Ampel vor dem Hotel Sacher in Wien

Aber in aller Freundschaft möchte ich auch noch etwas anmerken, was mich nervt. Und zwar, wenn ich in der Innenstadt bei der Oper über die Ampel gehe. Vielleicht fällt es mir woanders nicht auf, vielleicht gibt es das Phänomen auch nur in dieser Gegend, wer weiß.

Also, du hast entschieden, pädagogische Ampeln aufzustellen. Da steht Männlein neben Männlein, Händchen haltend, und Frau steht neben Frau, Händchen haltend, und für alle, die es immer noch nicht begriffen haben gibt es ein Herzchen in den Figuren.

Es gibt natürlich auch Mann und Frau, wir wollen ja nicht diskriminieren.

Alles in allem also eine Aktion gegen Diskriminierung und für Offenheit, also solche kann ich das auch akzeptieren. Wenn, ja wenn. Wenn ihr nicht um für Offenheit zu werben auf billige Stereotypen zurückgreifen müsstet. So haben die Frauen auf den Ampeln brav kurze Röcke an.

Ich verstehe ja, sonst würde man das alles nicht erkennen und die Wirkung wäre keine, schon klar. Aber auf mich wirkt das Ganze ziemlich peinlich. Mit Stereotypen für Offenheit zu Toleranz zu werben, irgendwo ist da ästhetisch der Knoten drin.

Gibt es da nicht andere Wege? Wenn ich auf eine Ampel schaue, will ich eine Info haben. Nicht belehrt werden. Und irgendwie auch nicht auf diese Weise. Das kommt – bei mir – nicht gut an.

Sei doch mal etwas kreativer, liebes Wien, so kenne ich dich ja auch.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Ampelmännchen, Toleranz, Werbung, Wien1 Kommentar zu Liebes Wien …

“Denkt nicht, dass ich Werbung mache”

Veröffentlicht am 17. März 201317. März 2013
Piazza Pio XII, vor dem Petersplatz, beim Angelusgebet
Piazza Pio XII, vor dem Petersplatz, beim Angelusgebet

Papst Franziskus sagt, dass es keine Werbung sei, wenn er über ein Buch spricht. Also gut, da es keine Werbung ist, bringe ich diese Nichtwerbung-Werbung gerne in meinem Blog. Aus dem Angelus von heute:

 

“In diesen Tagen habe ich ein Buch eines Kardinals lesen können, von Kardinal Kasper, der ein großartiger Theologe ist, über die Barmherzigkeit. Und dieses Buch hat mir sehr gut getan – denkt aber nicht, dass ich Werbung für die Bücher meiner Kardinäle mache, so ist das nicht – aber es hat mir sehr gut getan. Kardinal Kasper sagte, dass das Spüren der Barmherzigkeit, dieses Wort, alles ändert, es ist das Beste, was wir spüren können. Es ändert die Welt, ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und gerechter. Wir müssen die Barmherzigkeit Gottes gut verstehen, dieses barmherzigen Vaters, der soviel Geduld hat. Denken wir an die Worte des Propheten Jesaja, der feststellt, dass auch, wenn unsere Sünden rot wären wie Scharlach, die Liebe Gottes sie weiß machen würde wie den Schnee. Das ist das Schöne an der Barmherzigkeit.”

Das Buch

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Barmherzigkeit, Buch, Herder Verlag, Kardinal Walter Kasper, Papst Franziskus, Theologie, Werbung1 Kommentar zu “Denkt nicht, dass ich Werbung mache”

Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Veröffentlicht am 18. Juni 2012

Innenleben eines RechnersDie Bewertung menschlicher Werke und die Standardisierung durch Algorithmen ist das eine. Dazu habe ich vor einigen Tagen etwas gepostet. Etwas ganz anderes ist es, wenn die Texte selber von Rechnern geschrieben werden. In den USA gibt es einen Radiosender – Big Ten Network – der eine Software nutzt, die Nachrichten schreibet. Ein Computer als Journalist.

Auch hier ist erst einmal Vorsicht angesagt, vieles beim Schreiben kann von Rechnern übernommen werden, das Suchen von Informationen, das Zusammenstellen etc. ist keine nur vom Menschen zu erledigende Sache.

Interessant wird es erst, wenn es zu Entscheidungen kommt: Was ist eine Meldung und was nicht? Was ist relevant und was nicht? Ein Computer entscheidet streng nach den ihm gesetzten Parametern, eine „journalistische Nase“ wird er wohl nie entwickeln.

Aber es geht ja auch nur um die „kleinen“ Nachrichten, um Sportergebnisse etwa oder um das Update der letzten Ereignisse bei einem Großevent. Aber der Chef der Firma Narrative Science, die die Software entwickelt hat, schielt bereits auf Journalistenpreise für Computer. Ein Pulitzerpreis für einen Algorithmus. Weiterlesen “Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Anthropologie, Computer, Entscheidung, Ethik, Medien, Nachricht, Neue Medien, Werbung3 Kommentare zu Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Alle Jahre wieder …

Veröffentlicht am 8. Dezember 2011

… müssen Christen gegen Vereinnahmung des Weihnachtsfestes durch Konsum und Werbung protestieren, es scheint ein fester Bestandteil zu sein. Der Anlass in diesem Jahr ist die Werbung des „Media Marktes“. Dort heißt es: Weihnachten wird unterm Baum entschieden!

Die Empörung ist vorprogrammiert: Das Fest verkomme zu einem Anlass für Konsum und gegenseitige materielle Bereicherung, die Menschlichkeit werde verletzt etc. Der Diözesanrat des Bistums Augsburg findet diese Art der Werbung, die sich aufdringlich auf großen Plakaten und im Fernsehen zeige, abstoßend. Das ist alles richtig und es ist wichtig, dass wir uns Christen das Fest nicht wegnehmen lassen.

Aber warum nicht zu den gleichen Waffen greifen? Aufmerksamkeit, Öffentlichkeit, Werbung? Originell streitet die Katholische Landjugend in Bayern gegen den Werbeslogan. Bei Facebook ist eine Veranstaltung angekündigt: „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ heißt es dort. Sie wolle die Menschen sensibilisieren, sagt Melanie Zink von der KLJB, die diese Aktion gestartet hat. Der große Zulauf habe sie überrascht. Und dann nennt sie die Begründung, mit der ich mich persönlich am besten anfreunden kann: „Die Werbung hat mich einfach genervt.“ Sie ist aufdringlich, sie ignoriert alles, wofür Weihnachten steht, sie spielt nur die Konsuminstinkte an, und so weiter. Und wenn wir schon dabei sind: Wer nichts hat, verliert. Das ist die Botschft des Werbespruchs. Wer nicht viel Geld ausgibt, verliert. Das ist wirklich unmenschlich, von unchristlich mal ganz zu schweigen. Wen die Werbung auch nervt: Die Facebook-Seite findet sich hier.

Ihnen allen noch einen gesegneten Advent!

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Fest, KLJB, Konsum, Ungerechtigkeit, Weihnachten, Werbung3 Kommentare zu Alle Jahre wieder …

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023