Es ist tragisch, dass eine Familie, die gerade erst ein Kind verloren hat, eine Auseinandersetzung und Widerspruch erdulden muss. Als ob der Moment nicht schmerzhaft genug wäre. Trotzdem möchte ich einige Worte dazu verlieren, das Medienecho zeigt doch, dass hier etwas angesprochen wird, was weiter geht und irgendwie alle angeht.
Es geht um den kleinen Jungen, der seinen Lieblingsverein BVB auf seinem Grabstein haben wollte und das kurz vor seinem Tod gesagt hat. Und um eine Pfarrei, die das nicht wollte. Und um eine Öffentlichkeit, die das diskutiert.
Den besten Kommentar zu der Geschichte habe ich in der WAZ gefunden: Es geht um Maßlosigkeit. Alles haben wollen ist eine Eigenschaft geworden in unserer Gesellschaft und wer ist die Kirche eigentlich, dass sie sich dem Wollen eines sterbenden Kindes entgegen stellt? Wahrscheinlich ist die Gemeinde nicht tolerant genug oder so. Es fehlt eben das Maß.
Einen zweiten Gedanken habe ich im Kommentar der Süddeutschen gelesen: Den Umgang mit dem Tod und den Toten. Offensichtlich haben die Glaubensgemeinschaften ein zunehmendes Problem damit, mit der Anonymisierung des Todes auf der einen und der Individualisierung auf der anderen umzugehen.
In einer meiner ersten Vorlesungen in Alter Geschichte habe ich einmal gelernt, dass man Kulturen am besten nach ihrem jeweiligen Umgang mit Tod und Toten einschätzen könne. Beide Kommentare bringen hier etwas auf den Punkt: Die Unklarheit des Umgangs mit Tod und Nein in unserer Gesellschaft wird sichtbar. Weiterlesen „Ein Grabstein“