Facebook ist ein komisches Wesen. Dass es eine Datenkrake ist, ist bekannt, immer wieder kursieren Geschichten darüber, dass FB auch über Leute, die gar nicht dabei sind, viel weiß. Es weiß jedenfalls viel über mich, das ist halt so, wenn man das Ding benutzt.
Vor einiger Zeit bin ich umgestiegen, Bernd Hagenkord hat nun keine eigene Seite mehr, die Seite ist eine Radio Vatikan Seite geworden, und das Ding funktioniert auch sehr gut. Ich selber tauche bei FB gar nicht mehr auf. Dachte ich . Das liege ich aber falsch.

Eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es mich sehr wohl noch gibt. Sie hat mich bei FB gesucht und die hier per Screenshot abgebildete Seite gefunden. FB generiert also eigene Seiten für Menschen, die zwar gesucht werden, aber selber gar nicht dabei sind.
Man kann sich also gar nicht dagegen wehren, irgendwie bei FB dabei zu sein. FB gebiert sich wie ein Schöpfergott, wie jemand der selber entscheidet, was in seinem Universum zu existieren hat und was nicht. Das ist schon skurril. Es geht gar nicht mehr darum, dass FB davon lebt, was Teilnehmer dort kommentieren, hochladen und schreiben. FB generiert selbst Personen und Infos dazu.
Das ist bloß ein Infoartikel, den man zu meinem Namen findet, direkt vom Algorithmus aus Wikipedia kopiert, also nicht weiter schlimm. Ich hoffe nur, dass die nicht auch noch andere Infos aus anderen Tätigkeiten im Netz irgendwann dort einstellen. Aus dem Fundus der Datenkrake, zum Beispiel. Bestellte Bücher bei Amazon, Reise-Interessen, solcherlei Dinge. Es mag „Interesse“ geben, wie es unter meinem Namen steht. Mein Interesse jedenfalls wäre das nicht.
Ja, Interessen im Internet, deren gibt es viele, doch sind es nicht immer die eigenen. Das Sammeln und vor allem das Verknüpfen von Daten ist ein lukratives Geschäft, dem nicht nur Facebook nachgeht.
Einige Wochen lang habe ich mich auf Facebook versucht, doch dieses Medium sagt mir einfach nicht zu. Also habe ich mich wieder abgemeldet, doch es kann gut sein, dass ich dort dennoch zu finden bin, was mir ehrlich gesagt egal ist. Ich bleibe bei Twitter, das ist kurz und bündig und ich verstehe dieses Medium. …
Das Internet in seiner Gesamtheit vergisst nicht. Manchmal wird das zum Schatten doch vielmehr ist das seine Stärke. Je dichter das Netz gewebt ist, um so weniger kann jemand oder etwas rausfallen.
Natürlich braucht es Datenschutz, Privatsphäre, „Recht auf Vergessen“ und es werden auch Gerichtsprozesse geführt.
Viel und sehr berechtigt wird auch um die Netzneutralität gerungen, damit das Internet offen bleibt für alle, die einen Zugang haben, welcher das auch immer ist.
Trotz all dieser Probleme und Interessenskonflikte bin ich überzeugt, dass es gar nicht genug davon geben kann, nämlich dem Internet als ein Medium für alle, alle, alle!
Herzlichst, Euer Lese-Esel
Wenn man eine bekannte Person ist, könnte das wahrscheinlich ein Problem sein, aber bei dem Durchschnittsmenschen (wie mir oder auch jeder anderen Privatperson) wohl nicht.
Zudem wird auf Facebook so viel Schwachsinn gepostet, dass man zwar ein jeweiliges Puzzelbild daraus erstellen kann, aber wie korrekt das dann ist, wie realistisch es die Wirklichkeit abbildet, sei dahin gestellt. Also: Blödsinn posten macht – in Bezug auf die Auswertung von Daten – manchmal auch sehr viel Sinn. Das ist eine Welt voll Schein, einfach nicht real, und wenn man spielerisch damit umgeht, kann einem so viel nicht passieren. Ich wundere mich bei mir selbst immer, wie sehr sich die Facebookperson unter meinem Namen von dem Mensch in der greifbaren Wirklichkeit unterscheidet. Und ich verbreite noch nicht mal Lügen oder spiele etwas vor. Das ist wie mit einem Künstler: der Mensch in ihm ist oft ganz anders als die Künstlerseite dieses Menschen – vergleichbar mit zwei Parallelwelten. Echt seltsam.
Ein ganz anderes Thema an diesem Tag, mit der Bitte um Weitergabe:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag an dem Papst.
Besonders Gesundheit und Zuversicht für das kommende Lebensjahr.
Möge er weithin das Lachen nicht verlieren und die Veränderung dieser Kirche voranbringen, auch gegen die Wiederstände der Konservativen.
Danke!
Schöner kann man es nicht ausdrücken. Ich schließe mich ihren Wünschen an. Alles gute zum Geburtstag viel Kraft, Zuversicht, Liebe, ein langes, gesundes Leben und viel mehr.
Tja Pater Hagenkord, wer sich in die Nähe der Datenkrake begibt läuft Gefahr darin umzukommen. Ihr Beitrag hat mich daran erinnert, dass ich doch mal wieder bei facebook/Radio Vatikan stöbere. Es sind viele schöne Beiträge dabei. Der Wechsel hat sich gelohnt. Sagen wir der Krake einfach nur die Dinge die wir verewigt und veröffentlicht wissen wollen, dann geht es schon…Übrigens: ich kaufe meine Bücher ganz altmodisch im Buchhandel und nicht im Netz.