Es ist der internationale Tag des Waldes, der Welttag des Down-Syndroms, der Welttag der Poesie, es beginnt die Woche der Solidarität mit Völkern im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung, es ist Nowruz und Purim. Und alles am Donnerstag. Ich spreche vom 21. März, und bei der Vorbereitung der Themen der kommenden Tage mussten wir alle etwas Lachen. Es braucht wohl einen Internationalen Tag der Welttage. Alle Themen sich wichtig, aber geballt an einem Tag verlieren sie ihre Bedeutung.
So ist das mit internationalen Tagen. Es gibt sie, um das Thema zu setzen und Aufmerksamkeit und bestenfalls Sensibilität zu wecken. Das Gleiche gilt auch für Jahrestage, gerade in unserer Zunft gelten die als besondere Marksteine für Themen und Bilanzen. Wie auch in dieser Woche, denn in dieser Woche sehen wir sechs Jahre Papst Franziskus, genauer an diesem Mittwoch.
Sechs Jahre Papst Franziskus
Schon vor einem Jahr habe ich in meinem Stück hier angemerkt, dass es schwer ist zu verstehen, wo der Papst eigentlich hinwill. Am Anfang schien es einfach, Evangelii Gaudium und dann Laudato Si‘ haben eine klare Richtung vorgegeben, der Papst war in seiner Andersheit, Spontaneität, in seinem pastoralen Tun eine Richtung für viele. Nun aber scheint er müde, in den Mühen der Ebene, Inspiration scheint nicht mehr zu kommen. Ich betone: scheint.
Und das Ganze hat einen Namen: Missbrauch. Es ist nicht neu, im Gegenteil. Aber es scheint dass das Thema sich erst jetzt in seiner ganzen Wucht entfaltet.
Das Ganze fühlt sich an wie das Fahrradfahren im Sand. Mit viel Schwung gestartet wird es mühsam, sobald man auf den Strand kommt. Viel Energie, kaum Vorwärts-Kommen. Und es ist ja auch wahr, dauernd gibt es neue Dimensionen, neue Geschichten, alte Geschichten die bekannt werden. Immer wieder gibt es Widerstände, Verantwortung die nicht wahr genommen wird, Erwartungshaltungen von allen Seiten, etc. Was sich geändert hat – zum Guten geändert hat – ist dass jetzt die Medien mehr die Geschichten der Opfer erzählen als sich auf die Täter zu fokussieren.
Chile
Im vergangenen Jahr war Chile das Thema. Die ganze erste Jahreshälfte über. Im Januar war der Papst dort gewesen und hatte in einer aufsehenerregenden Bemerkung den Zorn der Opfer und Überlebenden, und darüber hinaus der ganzen Kirche im Land auf sich gezogen. Er hatte die Vorwürfe gegen einen Bischof im Land als „Verleumdung” zurück gewiesen. Das war falsch, wie er nachher feststellen musste, sein Sonderermittler klärte ihn nach einem langen Besuch in der Kirche und nach Gesprächen genau über die Umstände auf. Der Papst machte seinen Fehler dann öffentlich, er habe sich „aufgrund eines Mangels an genauen und ausgewogenen Informationen” ein falsches Bild von der Situation gemacht, so der Papst in einem Brief.
Und dann all die anderen Geschichten, die Kardinäle Pell und McCarrick, jetzt Kardinal Barbarin, und natürlich die Konferenz gegen Missbrauch und für Kinderschutz im Vatikan. Das war das vergangene, das sechste Jahr. Aber alles, die ganzen sechs Jahre Papst Franziskus, erscheinen heute im Rückblich wie von diesen Geschichten geprägt. Hieran wird er im Augenblick gemessen.
Ich mache das hier so ausführlich, nicht nur weil es das prägende Element des Pontifikats geworden ist. Der Papst wollte anderes, eine Kirche im Aufbruch, eine pastorale Kirche, eine Bekehrung der Strukturen. Aber die Sünden der Vergangenheit und Gegenwart haben Vorrang. Die Menschen haben Vorrang. Damit ist es nicht nur prägendes Element des Pontifikats, sondern der gesamten Kirche. Dem Papst geht es nicht anders als dem Rest.
Realität der Weltkirche
Zwar gibt es immer noch Leute die versuchen, diese Einsicht wegzudrücken und die alternative Wirklichkeiten aufsuchen, wider die Tatsachen. Aber auch das ist Realität nicht nur im Vatikan, sondern überall. Sechs Jahre Papst Franziskus ist eben auch eine Geschichte derer, die diese Weise des Herangehens nicht wollen, die nicht sehen und hören wollen.
Der Papst hat seinen Fehler öffentlich gemacht. Und seine ganze Kraft und Aufmerksamkeit auf dieses Thema gesetzt. Bis zum zur Konferenz im Januar dieses Jahres. Damit geht es ihm wie der ganzen Kirche. Wir wollen lieber über andere Themen sprechen, über die Kirche im Aufbruch, über Bewahrung des Schöpfung, den Einsatz für Gerechtigkeit und die vielen anderen Themen, wo die Kirche eine gute Rolle spielt. Das können wir aber nicht.
Die Sünden der Kirche können und dürfen wir nicht übersehen. Und das Leiden der Opfer und Überlebenden schon gleich gar nicht. Den glänzenden Helden, der alles richtig macht und das Thema ein für allemal löst, den gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die mühsam sich um Aufarbeitung kümmern, die zuhören, die gegen Widerstände auf allen Ebenen neue Richtlinien schreiben und einfordern. Hier sehe ich auch den Papst, das ist das, was er tut. Nicht der Super-Held wie das Grafiti auf einer römischen Hauswand einmal gezeigt hat, ein Super-Papst der alles kann. Sondern einer, der seine Energie jetzt hierhin richtet, auch wenn er lieber etwas anderes machen würde.
Sechs Jahre Papst Franziskus, das ist auch ein Blick auf die Realität der Kirche. Wir würden gerne über anderes reden, aber können nicht. Dürfen nicht. Es ist mühsam, es bleibt mühsam, und wir haben uns das Thema nicht ausgesucht. Aber es ist das Thema der Kirche, darum kommen nicht herum. Es ist halt Fahrradfahren im Sand.
Auch nicht zu vergessen die Finanzskandale, mit denen der Papst sich gleich zu Beginn seines Pontifikates beschäftigen musste und deren Aufarbeitung meinem Eindruck nach auch sehr zäh und Energie raubend war.
Man darf auch nicht vergessen, dass der Papst inzwischen 82 Jahre alt ist, da lassen die Kräfte auch allmählich nach.
die Bedeutung dieses Pontifikats wird erst viel später voll gewürdigt werden. Ich danke Gott jeden Tag für diesen Papst.
Ich bin auch wirklich froh über diesen Papst. Und zwar nicht nur, weil ich die anderen Kandidaten mit Ausnahme von Schönborn wirklich für schrecklich halte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch erlebe, dass in der Kirche angstfrei diskutiert werden kann (Zölibat), oder das geschiedene Wiederverheiratate und Protestanten zur Kommunion gehen dürfen.
Wozu sind Leute, wie ich es beispielsweise Ihrem Kommentar entnehme, kirchlich engagiert, die gar kein Interesse und Vertrauen haben, dass es außerhalb dieser Welt eine Existenz gibt und dass das gut ist? Da wäre es doch logisch die Zeit anderweitig für sich zu nutzen.
Was wollen Sie mir genau sagen?
Wenn ich Sie richtig verstehe, warten sie auf Veränderung, Fortschritt und Entwicklung in der Kirche. Es ist wie bei gewissen Frauen, die erwarten, dass sie ihre Männer verändern, dass sie sie “erziehen” können. Halten Sie das für einen guten Weg? Für überzeugend?
Seit dem Anfang des Christentums gehört zu diesem wesentlich, dass es sich als Bildung und Erziehung begreift und Christus als den obersten Lehrer. Fortschritt im Glauben hat es auch immer schon gegeben, das Commonitorium des Vinzenz von Lerinum legt dafür ein beredtes Zeugnis ab. Dass sich die Kirche, ja sogar deren Lehre ändert ist eine schon fast banale Normalität. Ich hoffe, Sie ändern sich auch, von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr. Und ich hoffe, Sie lassen sich auch erziehen. Wo ist also Ihr Problem?
@ Michael Hauber, 16. März 2019 um 02:17 Uhr
Was bedeutet “Christentum”?
Wofür steht “Bildung” “Erziehung”? Sie ersetzten Inhalte durch Funktion. Vielleicht glauben Sie sogar, dass mit ständig durchexerzierten Strukturveränderungen irgendwann “Erlösung” erreicht wird. Sie sagen “Veränderung” und meinen damit das Zickzack der Jagd. Des Erlegten sind Sie nach dem “Blutrausch”, sprich Hochgefühl, überdrüssig, sie werfen es weg oder lassen es liegen und am nächsten Tag beginnt die Jagd erneut. Durch lauten Aktivismus soll das Schreien der inneren Leere übertönt werde. Es ist das unerträgliche Schreien des Blutes Abels. Am Ende ist es wie Fahrradfahren im Sand: jwd.
Emma, Ihre Aussagen sind wirr. Ein Christ ist, wer an den dreifaltigen Gott glaubt und dieser Glaube macht das Christentum aus. Mehr Inhalt geht wohl kaum. Bildung ist keine Funktion, sondern der Vorgang, hier auf Erden schon damit es Anfang werden zu lassen, dass wir Menschen christusförmig werden. Sinn und Ziel dieses Weges ist die theiosis, das Gottwerden.
Strukturänderungen hat es immer schon gegeben und sie sind auch nicht anstößig. Sie sind sogar notwendig, um die Wahrheit des Christentums besser leuchten zu lassen. Was Veränderung mit Jagd oder Aktionismus zu hat, bleibt wohl Ihr Geheimnis. Wie kommen Sie dazu, anderen innere Leere zu unterstellen?
@Michael Hauber 16. März 2019 um 18:39 Uhr
Es ist Ihr Problem, wenn es Ihnen “wirr” vorkommt, sie halten die Ebenen offensichtlich nicht ordentlich auseinander. Ich gebe Ihnen Recht, wenn Sie auf Entwicklung, Veränderung und Fortschritt beharren! (Habe ich schon in meinem ersten post getan). Selbstverständlich gibt es das und das ist gut so! Das braucht man der “Welt” auch nicht zugestehen oder beibringen, das kann die quasi aus sich heraus. Um es biblisch auszudrücken, das versteht man in unserer Kultur dann ganz schnell, heißt es: sechs Tage könnt ihr werkeln und schaffen “auf Teufel komm raus”, aber am siebten Tag haltet ihr inne und gebt Ruhe! Und Inhalt hat mit inne halten zu tun, es bedeutet auch sich sammeln. Auf der Tierebene heißt es “wiederkäuen”, poetisch ausgedrückt “im Herzen bewegen”, auf der Glaubensebene “opfern, zu Gott bringen”. Vielleicht verstehen Sie nun etwas besser den Dienst des Priesters und dass er eben nicht von dieser Welt sein kann, weil die Aufgabe der Welt eine andere ist und Sie Ihre Anliegen am falschen Ort ablegen wollen. Der Klerus macht sich gerade dadurch inhuman, indem er sich und die Eucharistie der Welt anpassen will, was nicht bedeutet, dass er bindungsunfähig oder nur an sich selbst gebunden sein soll. Wenn dann am Sonntag Fortschritt und Entwicklung gepredigt wird, ist das wie Eulen nach Athen tragen. Die einen Zuhörer, die sich nichts anderes vorstellen können, fühlen sich bestätigt und bleiben im Alltag stecken (paradox dabei, dass sie sich gerade nicht entwickeln oder entfalten), andere kommen erst gar nicht, das wissen sie nämlich alles selbst und dazu noch besser, wozu sollen sie also in die Kirche gehen und diejenigen, die den “siebten Tag” in sich tragen und den “achten” erwarten, wissen, dass sie in dieser Art Kirche geleimt und hinter die Fichte geführt werden und kommen irgendwann auch einfach nicht mehr. Meine Forderung heißt daher, Ordnung halten, sauber trennen, Grenzen beachten und die Nacht nicht zum ganzen Tag machen, dann kann Frieden entstehen!
Und wie ich dazu komme, bei anderen eine innere Leere wahr zu nehmen? Nun, ich bin ein Mensch und habe die Fähigkeit “zu schmecken und zu riechen”. Eine Weile kann man mich täuschen, dann “schmeckt” die Begegnung mit einem anderen zuerst süß, aber nach einer Zeit, wenn sich bei mir keine Sattheit einstellt, waren es doch “leere Kalorien”, künstlicher Süßstoff und kein echter Zucker, wie vorgetäuscht, vom Geruch rede ich jetzt nicht.
Meine liebe Emma, “Der Klerus macht sich gerade dadurch inhuman” ist schlicht ein Pauschalurteil. Haben Sie für eine solch allgemeine Aussage auch nur irgendwie belastbare Quelle? “indem er sich und die Eucharistie der Welt anpassen will”. Über einen Willen kann nur das Individuum, das “will”, Auskunft geben. Sie können das über andere nicht ich auch nicht. Und was soll das überhaupt sein “die Eucharistie der Welt anpassen”. Ich habe den Eindruck, hier bastelt ein bot Worthülsen zusammen. Jedenfalls sind das alles wirre Aussagen. Und das dürfte wohl eher Ihr Problem sein.
@ Michael Hauber 17. März 2019 um 12:55 Uhr
1.
“Meine liebe Emma, “Der Klerus macht sich gerade dadurch inhuman” ist schlicht ein Pauschalurteil. Haben Sie für eine solch allgemeine Aussage auch nur irgendwie belastbare Quelle? ”
Antwort mit Angabe der Quelle:
“Michael Hauber sagt:
13. März 2019 um 13:44 Uhr
“weil ich die anderen Kandidaten mit Ausnahme von Schönborn wirklich für schrecklich halte””
Ob die Quelle in Ihrem angefragten Sinne belastbar ist, kann ich nicht beantworten.
2.
Zum freien Willen des Menschen:
In der Wissenschaft herrscht hierüber Uneinigkeit. Es gibt z.B. Wissenschaftler der materialistischen Weltanschauung, die davon ausgehen, dass das Individuum absolut determiniert ist. Bei Christen gibt es hierzu auch unterschiedliche Auffassungen, so verneinte z. B. Martin Luther den freien Willen des Menschen, dagegen steht im Katechismus der Katholischen Kirche:
“1731 Die Freiheit ist die in Verstand und Willen verwurzelte Fähigkeit, zu handeln oder nicht zu handeln, dieses oder jenes zu tun und so von sich aus bewußte Handlungen zu setzen. Durch den freien Willen kann jeder über sich selbst bestimmen. Durch seine Freiheit soll der Mensch in Wahrheit und Güte wachsen und reifen. Die Freiheit erreicht dann ihre Vollendung, wenn sie auf Gott, unsere Seligkeit, ausgerichtet ist.”
Dass Individuen als Angehörige eines Kollektivs ihren angenommenen freien Willen zugunsten der Massenzugehörigkeit eines „man“ (Heidegger) aufgeben (können), davon gehe ich in der Tat aus.
3.
“Und was soll das überhaupt sein “die Eucharistie der Welt anpassen”:
Antwort mit Angabe der Quelle:
” Michael Hauber sagt:
13. März 2019 um 13:44 Uhr
“Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch erlebe, dass in der Kirche angstfrei diskutiert werden kann (Zölibat), oder das geschiedene Wiederverheiratate und Protestanten zur Kommunion gehen dürfen.”
Nichts Originelles! Nur Framing und Schlagworte! Komplexe inhaltliche Unterschiede zwischen den Lebensrealitäten, Ansichten und Standpunkte der erwähnten Personengruppen werden gar nicht thematisiert. Es könnte ein bot dahinter stecken, ich hoffe aber nicht! Falls aber doch, vielleicht kriegt er ja mal ein upgrade (aus purer Barmherzigkeit)!
Stringente Logik und klare Propositionen sind nicht jedem gegeben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, @Michael Hauber. Ich kann den kruden Aussagen von @Emma auch nicht folgen. Und das liegt nicht am Willen, diese zu verstehen, sondern an den Sätzen und Gedanken von ihr.
Meine liebe Emma, am Leseverständnis happert es aber bei Ihnen.
1) Zwischen der Aussage, “Der Klerus macht sich gerade dadurch inhuman”, die ein Pauschalurteil ist, das Sie als Tatsache in Welt gesetzt haben, und meiner Meinung “weil ich die anderen Kandidaten mit Ausnahme von Schönborn wirklich für schrecklich halte” besteht der Unterschied, dass ich meine Meinung als solche auch gekennzeichnet habe.
2) Vom FREIEN Willen habe ich gar nicht geschrieben. Sie haben keine Möglichkeit, über das Innere und daher auch nicht über seinen Willen zu befinden. Was Sie zum freien Willen schreiben, ist daher eine Themenverfehlung.
3. “Nichts Originelles!” Mir ist neu, dass das Christentum originell ist.
“Nur Framing und Schlagworte! Komplexe inhaltliche Unterschiede zwischen den Lebensrealitäten, Ansichten und Standpunkte der erwähnten Personengruppen werden gar nicht thematisiert.” Soweit ich sehe, ich die Frage nach dem Zölibat nicht ein Schlagwort. Und was es mit der Anpassung der Eucharistie an die Welt zu habe, wenn Protestanten zur Kommunion gehen, haben Sie auch nicht geklärt.
@K.S. Danke. Ich gehe davon aus, dass es den meisten anderen auch so geht.
@ Michael Hauber 19. März 2019 um 14:03 Uhr
Tja, mein lieber Michael Hauber, jetzt ist auch hier wie so oft im Leben, der Schwanz der Schlange wird immer langweiliger und am Ende ist es eine staubtrockene Angelegenheit. Ich mach mich dann mal wieder auf den Weg, war nett mit Ihnen, tschau tschau!
Ah, Diskussionsverweigerung. Das haben die Bischöfe auch lang genug betrieben. Wie sagte es Julia Knop zu den Themen Amt für die Frau und Zölibat? Das sind nicht mehr „Lieblingsthemen der katholischen Linken“ und “Die institutionelle Tabuisierung der Themen hat die kirchliche Kommunikation der vergangenen Jahrzehnte ganz erheblich gelähmt und, das muss man deutlich wahrnehmen, unzählige Menschen aus der Kirche heraus getrieben. Sie hat Berufsbiografien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ernsthaft beschädigt. Es sind aber keine Themen einzelner Querulanten, die ihre antiklerikalen Reflexe pflegen. Sondern es sind drei der entscheidenden Fragen unserer Zeit und unserer Kirche.” Ich jedenfalls stehe jedem Rede und Antwort, ganz wie es der Petrusbrief fordert.
Auch ich danke Gott jeden Tag für Papst Franziskus.
Das tue ich auch, und beten jeden Tag, dass Gott ihm vor der Macht des Bösen, das auch im Vatikan mächtig ist, bewahre
“Sechs Jahre Papst Franziskus ist eben auch eine Geschichte derer, die diese Weise des Herangehens nicht wollen, die nicht sehen und hören wollen.”
Sechs Jahre Papst Franziskus ist auch eine Geschichte derer, die per psychologischer Ferndiagnose Urteile über die fällen, die mit verschiedenen Aspekten des Pontifikats ihre Probleme haben, und z. B. per psychologischer Ferndiagnose zweifelsfrei feststellen können,
dass jemand nicht sehen und hören will,
und zweifelsfrei beispielsweise ausschließen können,
dass so jemand hören und sehen will, aber aus irgendwelchen Gründen nicht kann,
dass so jemand hören und sehen will, aber aus irgendwelchen Gründen anderes hört und sieht als der Papst, oder
dass so jemand hören und sehen will, hört und sieht, was der Papst hört und sieht, aber aus irgendwelchen Gründen andere Schlussfolgerungen ziehen.
Nein, die psychologische Ferndiagnose ergibt zweifelsfrei, dass es ein nicht Sehen und Hören wollen ist und nichts anderes.
Das ist soweit ich sehe nicht dem Papst anzulasten, nervt mich aber seit 6 Jahren und zwar in zunehmenden Maße.
Weil Sie da – wenn ich das korrekt sehe – zwei Dinge oder vielmehr zwei Sichtweisen zusammen werfen. Zum einen ist das keine psychologische Ferndiagnose, wenn in öffentlichen Statements immer und immer wieder Tatsachen negiert werden. Dazu brauche ich keine Psychologie.
Das ist aber zu unterscheiden von denen, die sagen wir theologisch oder pastoral oder wie auch immer andere Ansichten haben. Das ist legitim und auch erwünscht, die meine ich hier aber nicht. Das ist nicht Widerstand, das ist Weite und Reichtum des Katholischen. Aber ich darf erwarten, und damit bin ich wieder bei erstens, dass Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert werden. Wenn nicht, dann nenne ich das halt “nicht sehen wollen”.
Sonja von Legat. Danke lieber Pater Hagenkord, für deinen Blog, und für den Respekt und Hochachtung für unseren wirklich guten Papst, es gefällt mir das auch beachtet wird , das man mal müde sein kann mit 82 und der haarsträubenden Meldungen überdrüssig. Ich denke ,dieser Papst kann uns noch vieles lehren,in Punkto Liebe zu allen Menschen, aller Religionen, um eins zu werden in göttlichem Sinn. Der Fundus dieses Papstes liegt sicher,wie er selber im Herzen unserer und vor allem seiner Königin und ist somit voll des Heiligen Geistes,und Segen für das 7. Jahr des gottgefälligen Pontifikats Papst Franziskus,der seinem Namen wahrlich alle Ehre macht. Gott seis gedankt. gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit , Amen
“…Damit ist es nicht nur prägendes Element des Pontifikats, sondern der gesamten Kirche. Dem Papst geht es nicht anders als dem Rest…” Diesem Satz stimme ich Ihnen doch voll zu . Damit reiht sich der amtierende Papst doch in die Reihe des vergangenen Papstes und der Vorgänger ein. Das Pontefikat des Vorgängers hat ja auch mit Missbrauch geendet, und war prägend und wird sicher noch länger prägend sein.
Seine Vorgänger hatten sich allerding nicht in eine so große Nähe zu belasteten Personen wie McCarrick oder Danneels begeben wie der amtierende Papst.
Eine Aussage, die so ganz und gar nicht stimmt. Die “Nähe” von McCarrick zu Papst Franziskus ist reine Erfindung. Beauftragter für China und dergleichen, das ist alles schlicht nicht wahr. Und dass Daneels über Sankt Gallen und so weiter die Papstwahl organisiert habe, das ist eine Revolverpistole, das ist ein nettes Schreckens-Märchen, mit dem man von Natur aus dem Papst gegenüber kritische eingestellte Menschen überzeugen will, der Papst sei das “Produkt” einer Verschwörung. Unsinn.
Und wenn Sie die “Karriere-Daten” von McCarrick ansehen, dann finden Sie da einen ganz anderen Papst, der seinen raschen Aufstieg ermöglicht hat. Was Erzbischof Viganò – und dessen Thesen wiederholen Sie hier ja schlicht – da behauptet hat, ist ehrabschneidend und falsch.
sehr gut….
Und sicherlich hat Daneels auch nicht beim ersten Auftritt des frischgewählten Papstes neben ihm auf der Loge gestanden.
Und was hat das jetzt zu sagen? Ihre Verschwörungstheorien bauen auf einem Foto auf? Wow, das ist stark.
Im Selfizeitalter dürfte dann wohl jeder Laie dem Papst sehr nahe stehen, der es schafft ihn neben sich zu stellen?
Ich fühle mich dem Papst sehr nahe und das ganz ohne ein Wissen, ob er dies genauso empfindet, denn wir beide sind katholische Kirche und das genügt mir persönliche vollkommen.
“Eine Aussage, die so ganz und gar nicht stimmt.”
Sehr geehrter P. Hagenkord, ich würde das “so” weglassen. Die Aussage stimmt nicht nur so nicht, sie stimmt überhaupt nicht.
Oh, dass würde ich nicht so sagen, in welche Nähe sich der Vorgänger oder die letzten Vorgänger begeben haben. Aber vermutlich waren Sie ja dabei und wissen das ganz genau.
Was für ein Bild! Radfahren im Sand. Frage: Absurd, despektierlich, abenteuerlich? Führt denn kein Weg daran vorbei? An der Spur, das kann auch eine gestreute sein, mit Glatteis darunter, aber auch ein großer Sandkasten, bis hin zu einer Wüste. – Radfahren im Sand, das heißt, bei langsamer Anfahrt, mühevolles Treten, kaum ein Fortkommen, ein Festfahren droht und ein zwangsweises Absteigen, wenn es gut geht, ohne Sturz. Wenn nicht, dann eben mit. Weiter geht es anschließend mit oder ohne Aufstehen. – Bei schneller Anfahrt, kommt es über kurz oder lang zu Schlingerbewegungen, zu wirkungsloser Lenkung, zur Blockierung, mit und ohne Sturz, je nach Talent und Können und mit oder ohne Fortune. Passt das Bild denn tatsächlich? Passen Entfernung, Belichtung, also Zeit und Blende und damit Tiefenschärfe, wirklich?
Es gab mal einen Vorwurf, der wiederholt wurde. Erschallt einmal, so wurde berichtet, am anderen Ende der Welt und später wiederholt vom Blogger: warum hast Du uns Dein Lächeln so oft und so lange vorenthalten? Und warum ‘urbi et orbi‘ in der Tradition der Vorgänger auch? Man wird doch nochmal fragen dürfen (Zitat). Soweit so gut, die Sorgen sind aber viel, viel größer.
Ich liebe diesen Papst aber er macht es mir wirklich nicht leicht. Und er macht es sich selbst nicht leicht, deshalb finde ich die Überschrift perfekt für sein bisheriges Pontifikat.
Ich wünsche mir nach wie vor beim Missbrauchsthema mehr Handlung weniger Reden. Es ist nicht gut ein Rücktrittsangebot schuldig gesprochener Kleriker wie jetzt in Frankreich nicht anzunehmen. Die Glaubwürdigkeit dieses Pontifikats steht auf den Spiel.
“ein Rücktrittsangebot schuldig gesprochener Kleriker wie jetzt in Frankreich nicht anzunehmen.”
Ich finde er hat da richtig gehandelt. Solange Kardinal Barbarin nicht schuldig gesprochen ist – und wenn ich es juristisch richtig verstanden habe, ist er das nicht, wenn er in Revision geht -, ist es absolut richtig, ihn nicht gehen zu lassen. Wenn ein endgültiger Spruch kommt, dann ist es Zeit!