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Politische Nächstenliebe: Die neue Enzyklika

Veröffentlicht am 4. Oktober 20204. Oktober 2020
So viel Politik war selten Der inspirierende Heilige: Franziskus. Hier eine Statue in Boston. Foto MK Feeney

So viel Politik war selten. Papst Franziskus schreibt eine neue Enzyklika, eine Sozialenzyklika, aber der Fokus liegt ganz klar auf der Politik. Oder anders formuliert: auf der gemeinsamen Verbesserung unserer Welt. Der Papst will träumen, und zwar von einer neuen Geschwisterlichkeit. Und das gemeinsam mit allen, nicht nur Christinnen und Christen. „Kann die Welt ohne Politik funktionieren? Kann sie ohne eine gute Politik einen effektiven Weg zur allgemeinen Geschwisterlichkeit und zum gesellschaftlichen Frieden finden?“ (FT 176). Nein, kann sie nicht. Also spricht der Papst über Politik.

Kern des Franziskus-Politischen ist einmal mehr der barmherzige Samariter. „Betrachten wir das Modell des  barmherzigen Samariters. Dieser Text lädt uns ein, unsere Berufung als Bürger unseres Landes und der ganzen Welt, als Erbauer einer neuen sozialen Verbundenheit wieder aufleben zu lassen.“ (FT 66) Nächstenliebe ist nicht Wohltätigkeit, sondern aktiver Einsatz. Und aktiver Einsatz, politischer Einsatz, ist kein Zusatz zum Glauben, sondern gehört dazu. Er ist die Option, „die wir wählen müssen, um diese Welt, an der wir leiden, neu zu erbauen“ (FT 67).

So viel Politik war selten

Es gibt die Tendenz in einigen katholischen Zirkeln, den Rückzug und die Abgrenzung zur Welt als den Weg in die Zukunft zu sehen. Das sieht der Papst nicht so. Der Gestaltungswille ist christlich, das Miteinander auch mit anderen ist christlich, nicht die Abgrenzung. Das ist die katholische Lehre.

Nicht, dass das ein Abgleiten ins nur und rein säkular-Politische wäre, die Anker des Christlichen in der Enzyklika sind sehr stark: „An erster Stelle steht die Liebe; was nie aufs Spiel gesetzt werden darf, ist  die Liebe; die größte Gefahr besteht darin, nicht zu lieben (vgl. 1 Kor 13,1-13)“. „ Die Liebe ist das Herzstück jedes gesunden und nicht ausgrenzenden Gesellschaftslebens.“ Auch Liebe ist eben nichts Privates, rein Persönliches, sondern führt auf den Anderen zu. Die Öffnung des Herzens gegenüber den Mitmenschen führt zur Öffnung des Herzens gegenüber Gott.

Liebe öffnet Herzen

Und das führt zum Engagement, zum Willen die Welt besser zu machen, kurz: zur Politik. Vorbereitet hatte er die Gedanken schon seit einiger Zeit. Aber die Enzyklika behandelt nicht nur katholische Soziallehre. Sondern wendet sich vielmehr dem Warum und dem Wie zu. Vor allem: dem gemeinsamen Handeln.

Das Ganze ist ja in der Vergangenheit oft genug schief gegangen. Der Papst nennt die Corona-Krise, aber viel bedeutsamer finde ich die Finanzkrise von 2008, bei der das gemeinsame Scheitern schon sichtbar wurde. Und das ist dem Papst nun Anlass, nach neuen Wegen zu suchen.

Und der führt über das Naturrecht. Diesen Weg waren schon seine Vorgänger gegangen, von allem Benedikt XVI. in seiner Rede vor dem Bundestag. Bei Franziskus klingt das so: „In der Wirklichkeit des Menschen und der Gesellschaft selbst, in deren innerster Natur, gibt es eine Reihe von Grundstrukturen, die ihre Entwicklung und ihr Überleben sichern. Daraus leiten sich bestimmte Forderungen her, die im Dialog entdeckt werden können“ (FT 212). Und dann der Zusatz: „Für Gläubige ist die menschliche Natur als die Quelle ethischer Prinzipien von Gott geschaffen“.

Im Dialog erkennen wir Werte

Ganz wichtig: das neue „Wir“ und die gemeinsamen Werte entstehen nicht über einen falschen Konsens. Nicht über eine Toleranz, die einfach nur in einem Verschonungspluralismus alles nebeneinander gelten lässt. Über den Dialog lassen sich Werte wie Geschwisterlichkeit erkennen, weil sie eben in uns drinnen liegen.

Andersherum formuliert: der falsche Konsens und die falsche Toleranz spielen den Mächtigen in die Hände. „ Der Relativismus ist keine Lösung. Unter dem Deckmantel von vermeintlicher  Toleranz führt er letztendlich dazu, dass die Mächtigen sittliche Werte der  momentanen Zweckmäßigkeit entsprechend interpretieren.“ (FT 206)
Erst der Blick auf das Menschsein und auf unsere Geschwisterlichkeit ermöglicht die Kritik der Machtverhältnisse und der Ausübung von Macht. Das ist eine Aufgabe für die Glaubenden. Und es ist eine Aufgabe auch für die Kirche als solche: „ Aus diesen Gründen respektiert die Kirche zwar die Autonomie der Politik, beschränkt aber ihre eigene Mission nicht auf den privaten Bereich. Im Gegenteil, sie kann und darf beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen, noch darf sie es  versäumen, die seelischen Kräfte zu wecken, die das ganze Leben der  Gesellschaft bereichern können.“ (FT 276)

Kritikfähigkeit

Der Papst kritisiert deutlich die Marktgläubigkeit und eine Finanzwirtschaft, die außerhalb politischer Kontrolle agiert.

Der Papst betont, dass Privateigentum kein absolutes, sondern ein sekundäres Recht des Menschen ist.

Der Papst fordert ganz realistisch eine Reform der internationalen Organisationen, allen voran der UNO.

Der Papst demaskiert die Menschenverachtung der Demagogie. „Wir müssen uns angewöhnen, die verschiedenen Arten und Weisen der  Manipulation, Verzerrung und Verschleierung der Wahrheit im öffentlichen und  privaten Bereich zu entlarven.“ (FT 208)

Der Raum der Mitverantwortung

Vielem von dem werde ich mich hier sicherlich noch im Einzelnen zuwenden. Diese kurze Aufzählung ist aber wichtig, um die Breite des Spektrums der Enzyklika aufzuzeigen. Vor allem ist es wichtig zu betonen, dass das uns alle angeht: „Wir dürfen nicht alles von denen erwarten, die uns regieren; das wäre infantil. Wir genießen einen Raum der Mitverantwortung, der es uns ermöglicht, neue Prozesse und Veränderungen einzuleiten und zu bewirken. Wir müssen aktiv Anteil haben beim Wiederaufbau und bei der Unterstützung der verwundeten Gesellschaft. Heute haben wir die großartige Gelegenheit, unsere Geschwisterlichkeit zum Ausdruck zu bringen; zu zeigen, dass wir auch barmherzige Samariter sind.“ (FT 77)

Die Welt ist in einem schlechten Zustand. Machen wir sie besser, weil das Gottes Wille für uns ist.

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Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Vatikan
Schlagwörter Enzyklika, Fratelli Tutti, Geschwisterlichkeit, Glaube, Kirche, Papst Franziskus, Politik, Populismus

17 Kommentare zu “Politische Nächstenliebe: Die neue Enzyklika”

  1. Rogator sagt:
    4. Oktober 2020 um 13:30 Uhr

    „Wir müssen uns angewöhnen, die verschiedenen Arten und Weisen der Manipulation, Verzerrung und Verschleierung der Wahrheit im öffentlichen und privaten Bereich zu entlarven.“ (FT 208)

    Betrachten wir diese Worte des Papstes als Auftrag! Da gibt es für die kirchlichen Medienbeauftragten und die von der Kirche gestellten Mitglieder in den Rundfunkkommissionen noch viel zu tun.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      4. Oktober 2020 um 15:34 Uhr

      Aber warum schon wieder nur die Medienbeauftragten und sonstige? Das Papstschreiben geht an alle.

      Antworten
  2. Dietmar sagt:
    4. Oktober 2020 um 22:18 Uhr

    Ein grundsätzliches Merkmal von FT, weil ich zu den oben genannten Zirkeln gehöre, die vor der Säkularisierung warnen: diese Enzyklika unterscheidet sich massiv, und das meine ich als deutliches Lob, von politisch philanthropischen Schreiben zB Gates-Stiftung 15.9. “Goalkeepers”. Es ist ein sehr katholischer Text, sicherlich linkskatholisch. Nun, das ist nicht unbedingt meine Sache, aber ich werde es gerne akzeptieren, denn im Weinberg der Kirche gibt es viele Reben und wir sind doch papsttreu. Im guten Diskurs muss man das natürlich akzeptieren, vor allem wenn es aus dem Vatikan kommt.,

    Ich hab ein wenig im Editor gesucht, welche Worte fehlen oder selten vorkommen. Das ist oft auch interessant. Es gibt kein Mariengebet, ok. Wenngleich, ich meine, mit Maria (zB Fatima und Ägypten) können viele Muslime was anfangen. Dankbar bin ich, dass das vermaledeite Wort “Weltregierung” nicht mehr vorkommt. Das gab es in vielen Enzyklika, ich meine auch bei BXVI. Mich hat es immer etwas geschreckt, was damit im Katholischen gemeint ist.

    Das mit der sozialen Freundschaft weltweit ist halt so eine Illusion. Oft wird die Brücke zum Islam gebaut, finde ich auch gut. Tja, realiter bricht ein alter Konflikt auf, und in Armenien und Aserbaidschan haben wir gerade die Situation, dass stündlich Menschen in einem Krieg, der religiös gefärbt ist, sterben.

    Vor 25 Jahren, als das Internet so groß wurde, verkauften die Boys aus dem Silicon Valley auch die soziale Freundschaft. Denken wir konkret an Amazon oder Facebook. Wenn wir uns so verhalten, wie es in FT vorgeschrieben ist, dann ist es für digitale Konzerne weltweit, ja – ein gefundenes Fressen.
    Dann bestellen allen nach dem gleichen Muster ihre Waren und über allen entsteht dann ein superreicher Oligarch an der Spitze der digitalen Kolchose, nennen wir ihn Bezzos, und dieser Kolchosendirektor hat nicht nur einige sondern ganz ganz viele Milliarden.

    Es ist wirklich so die Frage, welche Gerechtigkeit es auf Erden gab oder geben wird.

    Inwieweit der Heilige Franz von Assisi, der beste aller jemals geweihten Diakone, in Kreuzzügen eine Rolle spielte, sollten Historiker beleuchten. Ob ein Gottfried, ein Bernhard oder ein Barbarossa an die Geschwisterlichkeit aller Menschen glauben wollen? Nicht dass sie aus dem Purgatorium oder aus dem Himmel zuschauen und meinen: oje, das Abendland ist richtig naiv geworden. Oder: wozu haben wir geblutet? War unser Opfer ganz sinnlos?

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      4. Oktober 2020 um 23:22 Uhr

      Linkskatholisch? Ein Text, dessen Argumentation auf Naturrecht aufbaut? Das zeigt, wie unsinnig diese Schubladen geworden sind.

      Antworten
  3. Dietmar sagt:
    6. Oktober 2020 um 11:19 Uhr

    Eine grundsätzliche Frage zur Vatikan Kommunikation: zum Download wird die Enzyklika in den wichtigsten SPrachen der Weltkirche angeboten: zB polnisch, das erste ist Arabisch? Das ist schon ein Zeichen.
    Die Brücke zum Islam ist ja wirklich ok.

    Polnisch, Portugiesisch etc. Auch Deutsch folgen…

    Jetzt nur mal die Frage: Latein, das war doch die Muttersprache der abendländischen Kirche? Folgt das noch.
    ich möchte nicht als Halbintellektueller wirken, mein Schullatein wollte ich immer vom Niveau halten. Es wäre interessant, die Vokabeln in einer Übersetzung zu haben, oder ein Glossar, zB

    * politische Liebe
    * weltweite Geschwisterlichkeit
    * weltweite Menschheitsfamilie
    …

    Jetzt ist das sehr traditionell: aber die Kirche muss auch Latein sprechen.

    Im übrigen wäre es sehr schick, wenn sogar die EU alles in Latein übersetzt, was sie so an abendländischen Verlautbarungen von sich gibt.

    Antworten
  4. Regina sagt:
    7. Oktober 2020 um 08:47 Uhr

    Der Chef des Ifo-Institutes, Professor Fuest, schreibt über die Enzyklika: “Das Wettern gegen Märkte und angeblichen Neoliberalismus ist die größte Schwäche des Papiers.”
    Der Papst sollte sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Die Verkündung des Glaubens.

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      7. Oktober 2020 um 10:21 Uhr

      Wenn man den Text liest, dann findet man aber genau das: Kerngeschäft Verkündigung. Und der Glaube kann die Welt halt nicht in Ruhe machen lassen.

      Antworten
    2. Ullrich Hopfener sagt:
      7. Oktober 2020 um 12:08 Uhr

      @Regina, Herr Fuest ist der klassische Vertreter des MARKT- Radikalismus(FDP)

      Also das zeigt doch deutlich , dass Franziskus schlicht die Einsichten Nell -Bräunings weiter ausbuchstabiert und weiter führt..

      Also Fuest bestätigt sozusagen die Weiterentwicklung der SOZIALEN Markt Wirtschaft

      Antworten
    3. Eskilcgn sagt:
      7. Oktober 2020 um 12:42 Uhr

      Oh, sie haben also nicht nur den Papst sondern auch den Herrn Jesus nicht verstanden.
      Schade aber auch.

      Antworten
    4. Novalis sagt:
      7. Oktober 2020 um 12:43 Uhr

      Der antike Name der Märkte und des keineswegs nur angeblichen Neoliberalismus ist: Mammon. Nach Professor Fuest und Regina hätte wohl auch Jesus nicht gegen den Mammon predigen dürfen…

      Antworten
  5. Maria - ohne Versionszählung- sagt:
    7. Oktober 2020 um 14:41 Uhr

    Empfehlenswerte Lektüre: Jesuiten, Ausgabe September 2020
    Ein Themenheft zur Apokalypse:
    https://www.jesuiten.org/fileadmin/user_upload/Publikation_JESUITEN/20-03_jesuiten_2020_3_Ansichts.pdf
    Daraus: „Das eigentliche Wunder von 1989“ von Wolfgang Thierse, Seite 4:
    „… Auch im Rückblick, auch nach 30 Jahren, will mir das noch immer als eine besonders schöne Pointe der Geschichte erscheinen: Der Staat, in dem Religion nur noch Privatsache sein sollte und sein durfte, wurde – nicht allein, aber doch ganz ent-scheidend – durch Christ*innen überwunden, die ihren Glauben nicht bloß Privatsache sein lassen wollten, sondern aus ihm öffentliches, politisches Engagement ableiteten! Die ihren Mut aus Hoffnung in den Mut aus Verzweiflung mischten! Gottes Wege sind eben doch unerforschlich. Und Geschichte muss nicht apokalyptisch enden, sondern kann gut ausgehen.“

    Antworten
  6. Dietmar sagt:
    7. Oktober 2020 um 16:09 Uhr

    Apokalyptik wird tatsächlich zu einer wesentlichen Schule in der praktischen Theologie. Wer ist hier denn der führende Professor in unseren Ländern? Die Erzdiözese Wien bot schon im Sommer Kurse an. Der Seminarbeschreibung entnahm ich nur, dass man auch den persischen und griechischen Weltuntergang behandelt, nicht nur die Johannes-Apokalypse.

    An sich ist das Thema für mich nix und aus Zeitgründen hab ich das sein lassen.

    Ich halte den Zugang der katholischen Kirche zur Apokalyptik in den nächsten Jahrzehnten für wichtig. Es ist ja irgendwo eine von Menschen gemachte Weltuntergangsstimmung, die sich breit macht. USA sollte man nicht unterschätzen in diesen Fragen. Jeder Mormone (17 Mio) zB hat seit Jahrhunderten stets einen Lebensmittelvorrat für 3 Monate im Keller. Viele Freikirchen machen da mit.

    Also fundiertes Beispiel: die österr. Bundesstelle für Sektenfragen hat im Jahresbericht 2019 (das ist auch interessant) einen dicken Abschnitt über Covid mit der Überschrift:

    Zur „Coronavirus-Krise“ – Verschwörungstheorien und
    pseudomedizinische Angebote

    Wenn man das ganze Thema in Sachen Sekte betrachtet, dann ist man jedoch im Umkehrschluss im Religiösen. Also man muss an etwas Glauben oder an das Gegenteil? An sich sind wir jetzt doch bei FT.

    Wir haben ein religiöses Thema, das von der Politik in die Kirche kommt. Ist Covid ein Zeichen der Apokalyse und welche Position sollen wir einnehmen.

    Die positive Aura, die FT ausstrahlt, finde ich in diesem Bereich vorbildlich. Deutlich besser als vieles aus Amerika.

    Wir müssen aufpassen, dass die säkulare Apokalyptik nicht zum wahren Trend wird. Oft endet das in massiven Krisen wie langen Kriegen. Napoleon, Erster Weltkrieg, Zweiter.

    Auch hier hat FT recht, dass das Spektrum bis zur Shoa zitiert wird.

    Antworten
  7. Blütenwege sagt:
    7. Oktober 2020 um 16:42 Uhr

    Viele der Worte von Papst Franziskus klingen beim Lesen zunächst gut – besonders bzgl. seiner Sorge um das globale Gemeinwohl und der Warnung vor egoistischer Selbsterhaltung. Und trotzdem ist es mir unwohl. Es scheint für mich im Kontext des Evangeliums einseitig oder ambivalent, nicht ausreichend differenziert und zudem Antworten auf aktuelle Debatten scheinen zu fehlen.
    Bzgl. dem Hinweis auf liberale Märkte scheint es, dass der Vatikan auch unglücklicherweise in einzelne Märkte verstrickt war und aus den neg. Erfahrungen sich befreien muss. Auch zum Vorbild für andere.
    Dass Migration ein grundlegendes Element der Zukunft sein soll, dies kann ich so nicht sehen. Denn damit würde er auch Beibehaltung von kriegsbedingter oder einer Eliten-Migration mit einbeziehen. Das Zusehen, dass Völker ausgerottet werden widerspricht der UN-Konvention.
    Kann auch nicht die Aussage erkennen, dass eine Zivilgesellschaft auf der „brüderlichen Verantwortung“ gründet. Vielleicht ist es auch nur ein Übersetzungsfehler. Wenn er davon spricht, dass wir alle in einem Boot seinen, scheint dies ein Anspruch und ein Blick auf das Wesentliche. Jedoch Christen im gemeinsamen Boot verwehrt wird, gemeinsam Abendmahl zu feiern. Hier scheint die christliche Geschichte immer wieder bewusst als Wunde gelebt zu werden, vielleicht auch als schützende Abgrenzung oder „egoistische Selbsterhaltung“.

    In einigen Aussagen fällt es mir schwer, den „weisen“ christlichen Zukunftsfaden trotz netter Worte zu erkennen.
    Heute der Hinweis auf das Rosenkranzgebet – für ihn eine wichtige Funktion in der weltweiten Corona-Situation. Aktuell aber auch viele religiös motivierte Kriegsherde. Trotz geforderter Religionsfreiheit. Vielleicht kann hier vatikanische Diplomatie friedensstiftende Maßnahmen noch intensiver unterstützen. Delegierte und international Verantwortliche wären sicher dankbar.

    Antworten
    1. Dietmar sagt:
      7. Oktober 2020 um 22:37 Uhr

      wichtiger und sehr guter Diskussionsbeitrag. Man kann an den Kriegsausbruch Armenien-Aserbaidschan als erste Feuerprobe in der Istwelt denken; oder, ob die überkonfessionelle ökumenische Diskussion “wer zelebriert wann in der Hagia Sophia” einen Aufschwung erfährt….

      Antworten
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