Zum Sprechen gehört die Stille. Das hat der Papst bereits in einer Botschaft zum Thema Kommunikation angesprochen. Stille und Wort seien „zwei Momente der Kommunikation, die sich ausgleichen, aufeinander folgen und sich ergänzen müssen, um einen echten Dialog und eine tiefe Nähe unter den Menschen zu ermöglichen“, heißt es dort.
Diese Dynamik greift Benedikt XVI. in seiner Katechese für die Generalaudienz an diesem Mittwoch auf: Sprechen und Stille im Beten Jesu. Damit geht er auf einen weiteren Aspekt in seiner Reihe zum Gebet ein, seiner „kleinen Gebetsschule“, wie ich sie nennen möchte.
Benedikt XVI. spricht über die Rolle des Schweigens und der Stille im Gebet, aber auch über das Begegnen des Schweigens Gottes, das sich uns beim Beten zumutet.
Die Katechese des Papstes:
Die Betrachtungen über einige Aspekte des Betens Jesu wollen wir nicht beschließen, ohne vorher wenigstens kurz die Bedeutung der Stille in seiner Beziehung zu Gott bedacht zu haben. Bei Christus gehören Sprechen und Stille zusammen, ja sie bilden eine innere Dynamik, die für sein Beten charakteristisch ist. Das Wort Gottes können wir nur in der Stille, in der Sammlung hören. So sagt auch der heilige Augustinus: „Wo das Wort Gottes wächst, werden Menschenworte weniger“ (vgl. Sermo 288,5: PL 38,1307). Ganz in diesem Sinne zieht sich Jesus immer wieder in die Einsamkeit zurück, um in der Stille zu beten. Denn die Stille schafft in uns einen tiefen und innerlichen Raum, damit Gott in uns wohnen kann, damit sein Wort in uns bleibt und wir ganz mit seinem Leben erfüllt werden.
Dann gibt es aber noch eine zweite Stille: das Schweigen Gottes. Hier hat der Beter an der Verlassenheit der Seele Christi selbst teil, als dieser am Kreuz betete: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ (Mk 15,34). Zugleich wusste Jesus, dass sein Vater auch in diesem Schweigen ganz bei ihm ist. Und in diesem Wissen fährt er in seinem Beten voller Vertrauen fort: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46).
Das Beispiel Jesu kann uns eine Anleitung für unser eigenes Beten werden: zunächst betrachten wir, wie Jesus betet; wir hören, was er uns zu beten lehrt, und wir erkennen, auf welche Weise er unser Gebet erhört (vgl. Katechismus 2598).
(…) Nehmen wir uns in dieser vorösterlichen Bußzeit immer wieder Zeiten der Stille, um auf dem Weg des vertrauensvollen Gebetes voranzuschreiten und um uns fest mit dem Leben Christi und seiner Liebe zu verbinden. Der Herr schenke euch dazu seine Gnade.
Jesus war auch in der Wüste. Das ist die größte Stille. Wüste wäre für uns Schweigeexerzitien. Gott ist nie fern, nur der Mensch schon mal in Situationen (am Kreuz), in denen er Gott nicht mehr wahrnehmen kann. Mir fällt gerade auf: Jesus wollte den Menschen gleich werden. Nicht nur bis zum Tod am Kreuz, sondern auch bis zu dem Gefühl der Gottferne.Zum Thema: wenigstens in der Fastenzeit mal die Stille suchen..das genügt nicht. Das muss man täglich üben.