Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Tastatur – Paparazzi

Veröffentlicht am 5. Januar 2014

Manche Menschen wollen genau wissen, wann genau der Papst und der Papst emeritus sich treffen, was sie essen, wie sie Weihnachten feiern und ob es bei beiden Weihnachtsbäume gegeben hat. Manche Menschen interessieren sich dafür, in genau welchem Beichtstuhl um wie viel Uhr ein gewisser vatikanischer Erzbischof sitzt. Auch scheint es „breaking news“ zu sein, wenn der Papst emeritus in ein Krankenhaus fährt, um seinen Bruder dort zu besuchen.

Nichts gegen human-interest-stories, wie das so schön heißt. Manchmal erzählen die sehr viel über den Menschen. Aber es gibt eine Grenze, und die Grenze ist der Kult, der Persönlichkeitskult. Wir in unserer Redaktion ziehen eine Grenze, wir berichten nicht über alles, auch nicht über alle Kontakte zwischen dem Papst und seinem Vorgänger, nur weil es einen Kontakt gegeben hat. Und wenn sich zeigt, dass eine Geschichte unvermeidbar ist, weil unsere Hörer und User sie hören und lesen möchten, dann machen wir sie, aber als Information, nicht als die „Nachricht des Tages“.

Leider ist die Entscheidung, was eigentlich Nachricht ist und was nicht, was wichtig ist und was nicht, gar nicht mehr so einfach. Ganz groß ist hier Twitter: Nicht denken, tippen! lautet scheinbar die Devise. Alles wird auf die gleichen 140 Zeichen heruntergebrochen, Wichtigkeiten gibt es nicht mehr.

Star-Kultur, der Wunsch, sich die schwierigen Themen nicht annehmen zu wollen, der Wunsch der Tastatur-Paparazzi, alles mögliche kommt zusammen und gaukelt uns vor, eine wichtige Information zu sein.

Das sind aber keine Nachrichten. Das ist reine Ablenkung von Nachrichten. Es lullt ein und gaukelt uns vor, interessant zu sein. Dabei ist es nichts anderes als nackter Konsum.

 

  • teilen 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Kirche und Medien, Neulich im Internet
Schlagwörter Benedikt XVI., Berichterstattung, Franziskus, Medien, Öffentlichkeit, Papst

11 Kommentare zu “Tastatur – Paparazzi”

  1. Carmen Fink sagt:
    5. Januar 2014 um 13:28 Uhr

    Lieber Pater Hagenkord, mit dem Esten Teil ihres Berichtes bin ich einverstanden. Es ist unglaublich schwer in dieser vojeuristischen die Privatsphäre zu schützen. Bei Personen der Öffentlichkeit ist dies besonders schwer. Man sieht es gerade wieder bei M. Schumacher. Gott schütze ihn. Deshalb finde ich es richtig und wichtig wie sie in ihrer Redaktion damit umgehen. Doch was Twitter betrifft bin ich anderer Meinung. Dieses Medium ist ein extrem schnelles Medium und jede und jeder kann Nachrichten filtern. Es gibt Unmengen von Links, also beschrenkt sich die Nachricht nicht auf 140 Zeichen. Natürlich gibt es viel Mist, aber wie gesagt filtern ist möglich. Und es hat sich auch schon einigen das Leben gerettet. Sie Twittern der Papst lässt Twittern, also kann es kein Teufelswerk sein. Und ab und zu sollte man nicht alles so ernst nehmen. Humor hat noch niemanden geschadet. Gott segne sie.

    Antworten
  2. Dr. Heinz Greuling sagt:
    5. Januar 2014 um 14:03 Uhr

    Wunderbar! Als Wissenschafts-Journalist kann ich dieser Einschätzung nur zustimmen und finde, die Konsequenz, die Sie und Ihre Kollegen daraus ziehen, ist mehr als geboten und nötig. Danke.

    Antworten
  3. Friedrich Kapner sagt:
    5. Januar 2014 um 16:32 Uhr

    Twitter, Facebook und co…Was soll von man dieser Reizüberflutung an Informationen halten? Die meisten Nachrichten sind keine Nachrichten. Richtig. Soziale Netzwerke sind ein Paradies für Geheimdienste und Wirtschaft. Und das beste daran: Der kauf sich sein eigenes “Überwachungsmaterial” selbst un liefert seine Gedanken gleich dazu…

    Aber…das Meinungsmonopol der etablierten Medien wurde gebrochen. Das ist wichtig. Einseitig berichtende “fast gleichgeschaltetete” Onlinemagazine und Fernsehen verlieren mehr und mehr an Bedeutung.

    Edward Sndowdens “Enthüllungen” waren in Wirklichkeit keine. Jeder wußte um die Massenüberwachung, wenigstens ahnte es jeder. Nur wurde es vor “Snowden” schon fast als “pWahnvorstellung” abgetan.

    Aber zurück zu Pater Hagenkords Artikel.

    Herr Pater Hagenkord hat vollkommen recht. Schön, wenn der heilige Vater “auf einen Kaffee” bei Papst emeritus Benedikt vorbeischaut. Aber eine Nachricht ist das nicht. Außer für die Klatschpresse und Twitter

    Auch in der Berichterstattung diverser Onlinemagazine fällt eine zunehmende Verflachung der Berichterstattung auf.

    Ich wünsche allen Mitbloggern noch einen schönen Sonntag.

    Antworten
  4. Chrisma sagt:
    5. Januar 2014 um 18:43 Uhr

    Womit wir wieder beim Thema wären. Umgang der Medien in der Mediengesellschaft mit Informationen. Ich denke es sind weniger die Print-Medien oder Radio, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Es geht von TV aus. Wir haben können bei uns zu Hause acht Nachrichtensender empfangen, verschiedene Sprachen. Alle acht Sender haben diese „wunderbaren Laufbänder: breaking news“. Die müssen erst mal gefüllt werden und gerade an Sonntagen biete sich doch eine betuliche human-interest-stories, gerade zu an. Oder um es mit Neil Postmann zu sagen: „Fernsehen wurde nicht für Idioten erschaffen – es erzeugt sie“ (Wir amüsieren uns zu Tode 1985 ) Dazu passt der Schluss Ihres Kommentars perfekt. …es lullt ein und gaukelt uns vor…..
    Aber halte es auch mit @Carmen Fink, so eine gewisse Portion Humor ist immer gut. Ich bekam heute Morgen eine email von meiner liebsten (lutherischen) Freundin. Sie schickte mir die dpa Nachricht vom Papst der die Karmeliterinnen angerufen hatte, mit den frechen Kommentar: „ist das erste Papst der telefonieren kann???“ Übrigens: rein dramaturgisch war die Story bei dpa anders aufgebaut als bei Radio Vatikan!
    PS Nicht das wir uns falsch verstehen, meine Freundin findet Franziskus phänomenal!!!

    Antworten
    1. Chrisma sagt:
      5. Januar 2014 um 19:37 Uhr

      Ich hätte den Beitrag vorher Korrektur lesen sollen!!! Sorry

      Antworten
  5. Friedrich Kapner sagt:
    5. Januar 2014 um 19:24 Uhr

    Kleine Korrektur, da sich in der Eile einige Fehler unterlaufen sind…bitte um Verzeihung
    Der MENSCH kauft sich sein eigenes “Überwachungsmaterial” selbst und liefert seine Gedanken gleich dazu…

    Antworten
  6. Arnd sagt:
    6. Januar 2014 um 09:27 Uhr

    Pater Hagenkord hat im Grundsätzlichen natürlich recht, allerdings empfinde ich die Berichte über Papst Franziskus nicht überbordend indiskret. Außerdem setzt er ja auch in Telefonaten und Gesprächen durchaus Zeichen, die gesehen werden sollen… Papst Benedikt lebte privat ja eher zurückgezogen, so dass es ohnehin nicht so viel zu berichten gab. Es darf natürlich kein Personenkult daraus werden. Ich muss mein Interesse an solchen Geschichten aber durchaus selbstkritisch eingestehen…

    Antworten
  7. KRP sagt:
    6. Januar 2014 um 10:43 Uhr

    Da bin ich schon auch ganz Ihrer Meinung was denn nun Nachrichten sind und was nur “human-interest-stories”. Ich denke mal das es nicht alleine eine Entscheidung der Medienwelt ist, die sich bestimmt dem Konsum der Menschen anpasst. Sieht man ja auch an der sogenannten “yello press”. Mit dem Leben von Prominenten lässt sich nun mal ganz gut Geschäfte machen und je spektakulärer desto besser ob das nun human ist oder nicht. Ausser es würde dann einen selber betreffen dann ist das “Geschrei” groß und man fordert Kontrollen.

    Antworten
    1. KRP sagt:
      6. Januar 2014 um 11:13 Uhr

      Nachtrag: Genau so entsteht dann der sogenannte Personenkult und es kein Privatleben mehr gibt.

      Antworten
  8. Andreas sagt:
    7. Januar 2014 um 12:40 Uhr

    Das hier treffend beschriebene, neuzeitliche Kommunikationsverhalten wird meiner Erinnerung nach ansatzweise ebenfalls bei Martin Heidegger “Sein und Zeit” analysiert, geschrieben in den 1920er Jahren im abseits gelegenen Schwarzwaldort Todtnauberg – für die eine oder den anderen vielleicht eine weiterführende Ergänzung.

    Antworten
  9. Gabriele sagt:
    8. Januar 2014 um 18:23 Uhr

    Da ich weder bei Facebook noch bei Twitter u.ä. bin, halten sich diese breaking news in Grenzen. Aber ich gestehe gerne, ich bin eine große Verehrerin von Papst Benedikt em. und freue mich, wenn ich ab und zu ein Foto von ihm sehe und erkennen kann, dass es ihm offensichtlich gesundheitlich gut geht und er seine Zeit nach seinem gusto einteilen und sich seinen Aufgaben widmen kann. Sicher gibt es eine Vielzahl von Menschen, die denken wie ich und die nicht nach irgendwelchen Homestories etc mit Blick bis in den letzten Winkel lechzen. Papst Benedikt selbst würde sich sicherlich auch jeden Kult um seine Person verbitten. Aber so ab und an zu erfahren, wie es ihm geht, einem Menschen, der zumindest bei mir ein wichtiger Begleiter meines Glaubenslebens ist, ist sicher nicht tadelnswert. So schließe ich die beiden Brüder Ratzinger in meine Gebete ein, damit sie einander noch lange begleiten können und danke Gott jeden Tag für unseren Papa em. Benedikt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023