
Geunkt wurde sehr schnell, dass wir einen Übergangspapst hätten. Gleich nach der Wahl im April 2005 hieß es, ein schon so alter Papst, der schon so lange im Vatikan arbeite, sei gewählt worden, um Zeit zu haben, den nächsten auszuwählen.
Das war offensichtlich falsch. An diesem Donnerstag sind es sieben Jahre, die Benedikt XVI. Bischof von Rom ist. Und das ist beim besten Willen schon rein zeitlich kein Übergang mehr. Dieser Papst hat seine Prägungen hinterlassen und er wird es auch weiterhin tun. Allerdings: Wer nach so vielen Jahren Johannes Paul II. meinte, das Papsttum des 21. Jahrhunderts erblickt zu haben, der ist enttäuscht worden. Benedikt ist sein eigener Papst.
Nicht des Augenblicks wegen
Er ist kein Papst des historischen Augenblicks. Sein Einsatz gegen den Relativismus, den er bereits in der Predigt vor seiner Wahl deutlich formuliert hat, sucht nicht den „Fall der Mauer“, von dem sein Vorgänger profitieren konnte. Er will nicht den Augenblick, fast scheint es, als schrecke er sogar vor den „besonderen Augenblicken“ zurück. Bei den Papstreisen ist das deutlich zu sehen und zu hören: Benedikt XVI. kommt einer Botschaft, nicht eines Momentes wegen.
Er ist kein Papst des historischen Augenblicks, sein Thema ist der Glaube heute. So ganz banal kann man das ausdrücken. Und das bedeutet eben eine längere und weniger spektakuläre Auseinandersetzung. Und auch Benedikts „Gegner“ sind unsichtbarer, sind elusiver, sind nicht klar benennbar wie es der Konsumismus und der Kommunismus waren (und sind, wenn man an den ersteren denkt). Und so zielt sein Denken und Sprechen auf langfristige Prozesse und nicht auf die Entscheidung des Augenblicks.
Nebenwirkung: Medial ist das schlecht aufbereitbar. Die Öffentlichkeit sucht den Kontrast des Augenblicks, genau das beliefert Benedikt XVI. nicht. Den Preis dafür zahlt er auch, wie Prälat Georg Gänswein neulich im Müncher Presseclub festgestellt hat: Wenn man die Medien so lese, dann lesen man eine Verzeichnung dessen, für was der Papst stehe, so Gänswein.
Zentrum des Pontifikats
Wahrheit und Liebe: Wenn ich selber zwei Begriffe benennen sollte, die ich am häufigsten höre und lese, dann würde ich diese beiden nennen. Das ist nicht sehr originell, beschreibt aber recht passend, wie ich sein Spannungsfeld wahrnehme: Er sieht und Menschen in einer Welt, die Gefahr läuft, sich selber aufzugeben. Er will eine menschliche Gesellschaft, die von Werten und vor allem von Wahrheit geleitet ist, nicht von der Machfrage, auf die letztlich der Relativismus hinausläuft.
Um wirklich Mensch zu sein und wirklich Geschöpf Gottes zu sein, müssen wir so leben, wie es uns gemäß ist. Und zu unserer Geschöpflichkeit gehört eben dazu, dass wir diese Geschöpflichkeit auch anerkennen, samt den Konsequenzen, die das hat. Wir können nicht ohne Wahrheit auskommen. Wir können nicht ohne Kategorien leben, die außerhalb unserer eigenen Entscheidungsgewalt liegen. Man mag mit dem Begriff des Naturrechts kommen, aber das Denken des Papstes geht darüber hinaus: Wir verlieren uns selbst, wenn wir den Anspruch aufgeben, dass es eine Wahrheit für uns gibt. Eine Wahrheit, die sich in Christus offenbart hat, und hier kommt der zweite Begriff ins Spiel: Liebe.
Benedikt XVI. ist kein sentimentaler Denker. Liebe ist nichts Gefühliges, nichts augenaufschlagend-Emotionales. Liebe bedeutet Hingabe, bedeutet Beziehung, die durch Dick und Dünn gehen will. Und die beginnt nicht bei uns – hier treffen sich Wahrheit und Liebe – sondern die beginnt bei Gott.
Entweltlichund und Relativismus
Liebe, Freundschaft, Beziehung: Was sich anhört wie 80er Jahre Religionspädagogik geht zurück auf den Kern der Liebe Gottes zum Menschen.
Dazu passen dann auch die Begriffe, die immer wieder als Kennzeichnend für Benedikt XVI. genommen werden, seien sie älteren oder jüngeren Ursprungs: ‚Entweltlichung’ passt dazu, weil nur ein Denken, dass sich nicht von der Welt abhängig macht, offen sein kann für das, was größer ist als unsere Welt. ‚Relativismus’ passt dazu, weil dahinter die Frage liegt, ob ich etwas zu akzeptieren bereit bin, was unhinterfragbar ist. Gott eben. Oder die Wahrheit.
Das Wort, das Argument und das Gebet
All das will er aber nicht – und damit sind wir zurück beim Augenblick – mit der Macht seiner Persönlichkeit vertreten. Es ist das Wort, das Argument und die Einsicht, die der Papst vorzieht. Natürlich zuerst und zunächst die Liturgie, also die uns gemäße Antwort auf die Liebe Gottes in Jesus Christus. Wenn es aber um das Zwischenmenschliche geht, dann zählt nicht das Charisma, der Augenblick, die Rührung oder der Schwung, sondern das allmähliche, deswegen nicht weniger starke, hartnäckige Argument. Man nehme wahllos einen Band der gesammelten Werte und man wird sehen, wie geradezu gleich klingend (nicht im Inhalt, sondern im Ton) das ist, was der Papst als Theologe geschrieben hat.
Und der Grundtenor dieser Gedanken durchzieht die Reisen, Katechese, Ansprachen, Enzykliken, kurz: das Pontifikat Benedikts XVI. Und das ist das, was uns auch von diesem Papst bleiben wird, für die nächsten Jahre des Pontifikates und für die Zeit danach.
Benedikt XVI ist im Papstamt angekommen!Mit seiner feinsinnigen Art hat er in meinen Augen Menschen erreicht die mit ihrem Glauben Probleme hatten.
Glaube Hoffnung und Liebe und das Gebet sind die Hauptanliegen im Pontifikat von Benedikt XVI. Johannes Paul II war ein großer Papst. Benedikt XVI ist in erster Linie Seelsorger der im Moment mehr gebraucht wird als alles andere.
Wie keinen Papst zuvor verteidige ich d i e s e n Papst gegen die üblichen Anwürfe aus Freundeskreisen. Wie kein Papst zuvor hat er mir Jesus näher gebracht. (Jesus-Bände I und II). Wie keiner zuvor sorgt er sich um das Wesentliche der Christenheit – den Glauben und immer wieder den Glauben.
Robert Freund, Wien.
Recht haben Sie,Her Freund. Bei gewissen Menschen verweigere ich allerdings bereit die Diskussion. Die reden nämlich über einen Papst, den sie entweder gar nicht kennen, oder nur aus entsprechenden Medien.Bzw einschlägiger Literatur. Auch den Papst muss man selber erleben. Nicht nur Gott..jeden Menschen selber erleben. Sie werden aber nicht alle bekehren können.
Vielleicht dachte man an einen Übergang in neues Denken..oder in neues Glauben?Ich jedenfalls habe mir gewünscht damals, dass genau er Papst wird und bin laut kreischend durchs Haus gerannt.Als sein Name vor dem weißen Rauch im TV zu sehen war. Denn für mich als Theologin war er seit Jahrzehnten ein Begriff gewesen.Ich hoffe, Su Santitá bleibt uns noch erhalten.So lese ich wöchentlich den Osservatore und mache mal Werbung hier an dieser Stelle dafür.
Ich glaube unser Papst Benedikt irrt hier gewaltig …. unsere Welt , unsere Erde ist von unserem Schöpfer gewollt ! Sie hat sich nicht selbst geschaffen noch ist sie von uns überhaupt erdacht worden ! Deshalb gehört auch die gesamte Weltlichkeit zum Himmel . Wenn nun unser Herr Benedikt diesem Himmel die Weltlichkeit raubt , so läuft er Gefahr Gottes Schöpfung und somit auch den Schöpfer zu beleidigen : Glücklicher Weise läßt sich unser Weltenschöpfer nicht beleidigen und ein Himmel ohne göttliche Welt – und Wirklichkeit würde auch uns Menschen , die wir ja von Anfang an den göttlichen Funken in uns tragen nicht gerecht werden ! Deshalb wäre es wohl angebracht wenn Bruder Benedikt seine unweltlichen Gedankenformen noch einmal überprüfen würde . Gottes Schöpfung ist noch längst nicht beendet , er benötigt diese Weltlichkeit um sein Gesamt- Projekt Schöpfung einmal zu vollenden ! ………..Einen freundlichen Gruß zu Allen !
Lieber Hubert Popp,
ihre Reaktion auf die “Entweltlichung” ist sehr oberflächlich und verteht den Kern dieses Anliegens in keinster Weiße. Man kann sich nicht oberflächlich damit auseinandersetzten. Diese Reaktion war sehr weltlich- geprägt von “Eigenwahrheit” eben von der besagten “Weltlichung” ohne scharfsinnige Tiefenfrage nach Liebe und Wahrheit in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Geprägt von Konsum und der Selbstüberschätzung.
Ich wünschte mir, dass mit mehr Dehmut (im Sinne von sich selbst nicht so wichtig zu nehmen) über den Sinn unseres Daseins und die Beziehung zu Gott nachgedacht wird, damit die Liebe den Blick zur Wahrheit öffnet. Die Entweltlichung bedeutet sicher nicht die Abkehr oder Weltfremdheit. Den Blick von der Konsumwelt, der Welt der Selbstgerechtigkeit auf die Welt der Gottesliebe und der Nächstenliebe zu wenden, bedeutet nicht die Abkehr von der Welt die Gott liebt.
Welche Entwicklung muss die Schöpfung Gottes nehmen bis sein “Gesamtprojekt-Schöfpung (nach Ihren Worten) vollendet ist? Gott ist doch in diese Welt gekommen, als Mensch Jesus, um der Welt seine Liebe zu zeigen und hat seine Jüger beauftragt von dieser Liebe zu berichten. (Zugegeben das ist jetzt sehr abgekürzt). Aber genau das meine ich. Jesus kam in diese Welt um von Gottes Liebe Zeugnis zu geben…doch die seinen erkannten ihn nicht und hielten dieses nicht aus…sie brachten ihn sogar um!!!
>>>Die Worte der Liebe umfassen Gott-ohne Missverständnisse<<<
Die Worte der Menschen werden dies ohne Missverständnisse nicht können.
Deshalb denke ich, dass es wichtiger ist was "B" versteht, als das was "A" sagt. A und B müssen auf einander zugehen (A seine Worte so wählen, dass B es verstehen kann; und B seine innere Haltung so auf Empfang stellen, dass die A – Wellen auch empfangen und verstanden werden können).
Ich denke, dass dann die Reaktionen auf Worte die jemand sagt, auch anders ausfallen werden und die Vertändigung beginnen kann.
Liebe Grüße
Ja , alle Achtung zu Ihrem Verständnis der päpstlichen Entweltlichung , doch müssen wir dabei bleiben ::: Unsere weltliche Erde gehört aber auch mit Allem zum Himmel , zur Transzendentens des Göttlichen ,… wenn einer zu Kurz denkt , dann ist unser ehemaliger Benedikt , denn wo Gott ist , gibt es nicht nur den Vater der Vernunft sondern auch die Mutter der Liebe ! Mit Vernunft und Liebe haben sie uns geplant und geschaffen , doch ohne uns vorher zu fragen ::: Ob wir ihre Kinder , überhaupt sein wollen …. deshalb hat , dieses göttliche Paar , seine Fürsorgepflicht an uns , seine Kinder walten zu lassen ! Das erfolgte schon mit Beginn ihres Schöpfungsaktes , in dem es sich in diese seine Schöpfungsgestaltung verströmt hat ! Wie hieß es doch noch in der Genesis :: So lasset uns den Menschen machen nach unserem Ebenbild , so lasset ihn uns formen als Frau und Mann ! Nun bedeutet das Wort ” Uns ” ::: es waren mehr als eine Göttlichkeit ! Die Worte ” Ebenbild als Frau und Mann ” bedeuten , daß von Anbeginn , schon zwei sich ergänzende Göttlichkeiten , eine Weibliche und eine Männliche an der Schöpfung beteiligt waren ! Warum nun die Theologie diese wenigen , aber sehr wichtigen Worte vergessen oder gewollt übersehen hat ::: Wer weiß es ? :::: Es war die Arroganz des hormongesteuerten Männlichkeitwahns der selbsternannten Propheten des sogenannten Alten Testamentes , also reine männliche Machtgelüste , die aus einem göttlichen Paar der Ausgewogenheit , einen göttlichen männlichen Einzelkämpfer der Unsymetrie machten Nun , katholisch besehen dürfen wir mit gutem Gewissen gemäß dieser Schriften von einem ” Göttlichen Schöpfungspaar sprechen ! ……… Und , bei dieser Menschenformung hat es jeden von uns , die gleiche Menge der göttlichen Verstromung , der göttlichen Funken geschenkt ! Daran sollte es immer Denken wenn es auf unsere Frage :::: Warum helft ihr uns denn nicht ? antwortet : Schaut nur , ihr unsere Kinder , wir haben nur diese ” Vier Hände ” , und die sind die Euren ! Das bedeutet nun für euch : Helft euch selbst und laßt euch von euren Mitgeschwistern helfen …. unsere Göttlichkeit wird euch immer mit geisterfüllten Gedanken von Generation zu Generation zur Seite stehen bis zur Vollendung unserer geplanten Vollkommenheits- Schöpfung , wir eurer göttliches Elternpaar ::: Mutter und Vater sich ergänzend ……Wie wir sehen , schon damals gab es keinen Monotheismus , sondern es war der Beginn des katholischen Pantheismus , frei zur weiteren Entwicklung ……