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Was Verkündigung mit Fahrradfahren und der Currywurstbude zu tun hat

Veröffentlicht am 22. Mai 201223. Mai 2012
Kardinal Rainer Maria Woelki im Interview bei Radio Vatikan auf dem Katholikentag
Auf dem Katholikentag, Mannheim

Man spürt deutlich wie unterschiedlich die Meinungen und Stimmungen beim Katholikentag seien. Das sagte mir Kardinal Rainer Maria Woelki im Interview beim Katholikentag. Es gebe Brüche im Glauben, bei der Glaubensweitergabe, vor allem in den Familien. Das sei einer der Hauptbrüche, die sich fortsetzten in der Pastoral. In Berlin – Brandenburg – Vorpommern sei das noch einmal schwieriger als im Rheinland.

Dann haben wir aber auch über seinen persönlichen Stil gesprochen, das Fahrrad und das persönliche Zeugnis für den Glauben am Currywurststand im Wedding.

 

Herr Kardinal, es gefällt Ihnen noch in Berlin?

 

Auf jeden Fall! Natürlich, es ist eine Herausforderung Und es kostet etwas, hier als Christ zu leben, aber die Gemeinden sind sehr lebendig.

 

In Rom beim Konsistorium haben Sie vom neuen Gesicht gesprochen, das die Kirche brauche. Was soll das für ein Gesicht sein?

 

Wenn ich das richtig beobachtet habe, wird der Heilige Vater nicht müde, uns das Gesicht der Kirche vorzustellen, in dem er uns Jesus Christus vorstellt. Wir müssen als Getaufte und Gefirmte Jesus Christus ein Gesicht geben, unser Gesicht geben. Also ein neues Gesicht braucht die Kirche, dein Gesicht, mein Gesicht.

Dass wir Christus unsere Augen geben, damit er mit seinen Augen die Welt anschauen kann. Dass wir ihm unsere Stimme geben, dass er sein Wort durch unsere Stimme sprechen kann. Dass wir ihm unsere Hände geben, dass er heute so handeln kann, wie er damals gehandelt hat. Ich glaube, dass wir auf diesem Weg ein Stück Kirche und Welt verändern.

 

Sie geben selber der Kirche ein Gesicht, haben Ihren eigenen Stil geprägt. In wieweit ist das wichtig, das zu tun? Sie sind ja so etwas wie ein kleiner Popstar in Berlin geworden, durch Ihren Lebensstil, durch das Fahrradfahren in Berlin etc. Wie trägt das dazu bei, zu Katechisieren und Jesus Christus sein Gesicht zu geben?

 

Ich möchte auch im Alltag ansprechbar sein. Die Reaktionen verstehe ich auch als eine Anfrage an uns, wie wir als Bischöfe und Priester leben und welches Bild wir vermitteln.

Ich glaube, dass es uns insgesamt gut tun wird, möglichst normal zu leben und nicht Hof zu halten. Der Herr sagt, ich bin gekommen, nicht um mich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Und der Jünger steht nicht über dem Meister. Wenn das der Herr so getan hat, können wir nichts anderes tun.

Jeder versucht das auf seine Weise. Ich habe andere Fehler, Schwächen und Defizite, wo andere das sehr viel besser machen als ich. Ich versuche das, was meinem Naturell entspricht.

Sie genießen es also, im Wedding zu leben und Rainer Maria Woelki sein zu können? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das keine Taktik.

 

Genau. Das ist so und ich kann natürlich im Wedding nicht einfach so leben, denn die Menschen wissen schon genau, wer ich bin und ich werde angesprochen, vom Bäcker angefangen über die Frau, die die Currywurstbude betreibt und Leute, die davor stehen.

Auf der anderen Seite bin ich einer von ihnen. Und das ist etwas ganz Wichtiges und ganz gutes, dass sie spüren, dass ich auch so ein wenig vom dem Normalleben weiß, das Menschen heute zu leben habe.

 

Ohne das zu wichtig machen zu wollen: Ist das schon ein wenig Verkündigung?

 

Vielleicht ins es das, was man heute „niederschwelliges Angebot“ nennt. Auf der anderen Seite fällt mir auch der Herr ein, wie er unterwegs ist und sich auf einmal wundert, dass zwei hinter ihm hergehen und er sie dann fragt: Was wollt ihr eigentlich? Was sucht ihr eigentlich? Sie antworten: Rabbi wo wohnst du? Und er sagt: Kommt und seht!

Vielleicht ist es das auch, wie am besten Evangelisierung und Neuevangelisierung heute geschehen kann. Ich denke schon, dass es wichtig ist, über Akademien und Austausch über Kultur und Kunst Verbindungen zum Glauben zu schaffen. Aber auf der anderen Seite glaube ich, dass die beste Methode der Evangelisierung dieses „Wo wohnst du? – komm und sie!“ ist, dass wir als Christen anderen Anteil geben an unserem Leben und sie darüber erkennen können, wie es möglich ist, heute als Christ zu leben.

 


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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Berlin, Fahrrad, Gesellschaft, Glaube, Großstadt, Kardinal, Katholikentag, Kommunikation, Neuevangelisierung, Verkündigung, Woelki

9 Kommentare zu “Was Verkündigung mit Fahrradfahren und der Currywurstbude zu tun hat”

  1. Teresa_von_A. sagt:
    22. Mai 2012 um 11:28 Uhr

    Oh wie schön. Meine Stimmung ist gerettet heute, lieber Herr P. Hagenkord. Mein Herz geht auf.Ein schönes Foto vom Kardinal. Ob ihm Berlin gefällt, habe ich ihn am 8. Dez 2011 nach dem Pontifikalamt gefragt. Alles erledigt? Ja, sagte er, mit seinem üblichen freundlichen Lachen.Er bekommt dermaßen viel Zustimmung.Für die mails hat er einen Extramann.Er hat keine Berührungsängste. Ob mit Diplomaten vornehm, oder mit Obdachlosen(1000 Eu hat er privat gezahlt für die Feier) an einem Tisch, wo dann die Presse gehen mußte..ob auf dem Fahrrad ohne Soutane, da er nicht Don Camillo ist, sagt er,, im Dienstwagen, wenn es schnell gehen muss..U-Bahn und S-Bahn, wenn er unpünktlich sein will..die Leut reden ihn auf der Straße an, der Bäcker ist stolz auf seinen Kunden..die Kirchen sind bis auf die Straße voll, wenn Woelki zelebriert, im Altarraum ist die Frauenquote mehr als überschritten, wir haben nun eine Caritasdirektorin..er ist ungeheuer fromm,redet niemandem nach dem Mund, predigt so, dass jeder ihn versteht..will mir wieder eine Unkenruferin sagen, dass er sicher bald strafversetzt wird, weil er sich an P. Mertes hält mit dessen Äusserungen zum Thema Homosexuelle in der Kirche..nun: Berlin ist bereits das schlimmste Bistum, so der polnische Papst..wohin soll der Kardinal denn dann? Geht doch nur noch bergauf.Anteil an seinem Glauben gibt er in den Interviews und siehe, die Journalisten sind..still und wechseln schon mal das Thema. Was wünschen Sie den Berlinern an Weihnachten..dass jeder einen Menschen hat und nicht einsam sein muss.Anteil an seinem Glauben gibt er in Predigten..als er über das Gebet des Heiligen Ignatius von Loyola gepredigt hat: nimm hin, oh Herr..Da war es totenstill in der Kathedrale. D a s ist Kardinal Woelki.Verstand, Frömmigkeit, rheinischer Humor und Herz.Vom Papst ausgesucht. Mit dem Heiligen Geist.

    Antworten
  2. KRP sagt:
    22. Mai 2012 um 11:30 Uhr

    Bravo, Herr Kardinal machen Sie weiter so, Sie sind schon richtig und wichtig so wie Sie sind.

    Antworten
  3. Lichter sagt:
    22. Mai 2012 um 13:26 Uhr

    Ich finde seine Einstellung und Art bewunderns- und nachahmenswert… DAS ist für mich schon ein Teil des „Mannheimer Aufbruchs“ … Als Mensch unter Menschen, auch und gerade als Kardinal, wenngleich er durch sein hohes Amt natürlich und zwangsläufig hervorgehoben ist.
    Aber solche Vortbilder brauchen wir und braucht die Kirche ! So und nach diesem Vorbild findet vielleicht der/die ein oder andere zurück …

    Antworten
    1. Teresa_von_A. sagt:
      22. Mai 2012 um 14:37 Uhr

      ja, herr lichter. er kann es von natur aus und woelki im ornat..merkt man nicht.man tippt ihn an und er dreht sich um, mitten im gespräch.im gewühle. der gibt einem das gefühl beim gespräch mitten im getümmel, der oder die einzige zu sein. hört aktiv zu.mit tiefem blick..ich beantrage die heiligsprechung und sein rheinischer humor..im interview bringt er den..er hat sein fahrrad beschrieben..in einem interview..und warum er da nicht mit soutane fährt..(don camillo). als thaddeusz ihn interviewt hat, ist er auf dessen komik eingestiegen. als thaddeusz über seine homosexuellen freunde geredet hat und meinte..die l i e b e n..hat woelki ihn angesehen und „die lieben“ leise wiederholt..das kann man nicht nachmachen..das kann man nicht üben, das ist einfühlsam, liebevoll. das ist kardinal woelki.den muss man lieben.der hat berlin schneller erkannt als viele politiker und in fast jeder ansprache kommt ein berliner thema zum zug.woelki, der berlinführer.

      Antworten
  4. Teresa_von_A. sagt:
    22. Mai 2012 um 13:39 Uhr

    In Berlin ist es kein Pappenstil, katholisch zu sein. Ich habe zuletzt im Westerwald gewohnt.1979. Lotterleben, aber katholisch. Und hier..nee..Kardinal Woelki bahnt uns wenigen Katholiken den Weg. Zuerst wurden wir mit dem Mittelalter gleichesetzt, Hexenverfolgung..dann mit Mißbrauch und nun mit Woelki. Von nun an geht’s bergauf.Die Gruppen, die der Meinung waren, er ließe sich vor ihren Karren spannen(er wird sie alle zurechtweisen), stehen nun da. „Ich bin ich, ich lass mich in keine Schublade stecken. Natürlich versuchen wir, nach dem Evangelium zu leben ..“

    Antworten
    1. Lichter sagt:
      22. Mai 2012 um 17:41 Uhr

      Bischof Ackermann, den ich selbst persönlich kenne, ist auch ein Mann des Volkes – und es tut gut und ich froh, dass er „mein“ Bischof ist ! Aber Kard. Woelki – er überrascht mich äußerst positiv. Ich kannte ihn nicht aus Köln – es zeigt mir aber, dass ein Aufstieg vom Weihbischof in Kürze zum Kardinal einen Richtigen getroffen hat. In sofern sollte man auch Rom dankbar sein, einen solchen MENSCHEN nach Berlin – gerade nach Berlin geschickt zu haben. Keine einfache Aufgabe, aber ER wird das sicher bravourös machen: Und die Menschen dort werden es positiv aufnehmen, wie Kirche, wie ein Priester UND Kardinal sein kann, ist … Damit will ich jetzt nicht gegen andere Bischöfe oder Kardinäle sprechen, aber er in seiner einfachen Art ist ein Beispiel … wie gesagt: einfach wohltuend !!! Ad multos annos, cardinale Woelki !!! Auguri nach Berlin ihr habt den Menschen bekommen, den ihr für diese Aufgabe braucht !

      Antworten
  5. Teresa_von_A. sagt:
    22. Mai 2012 um 21:24 Uhr

    Herr Lichter, Sie haben mitbekommen, welchen Spießrutenlauf die Berliner Medien Erzbischof Woelki in den ersten Wochen bereitet haben? Opus Dei, Meisners Zögling.Meisners langer Arm. Niemand kennt ihn, wir wollen ihn nicht? Bei der Pressekonferenz hat er vor lauter Nervosität einen Flaschendeckel zerdrückt, darüber wurde dann geschrieben..man gönnt sich ja sonst nichts. Alles wurde ausgegraben, was man gegen ihn vorbringen konnte. Seine Doktorarbeit wollte man auf Plagiate prüfen. Und die RBB Theologin hat gesagt im TV: Ich kenne ihn nicht, aber wer jahrelang mit einem Kardinal Meisner zusammen ist, k a n n nur koservativ sein. Das ist Berlin.Dabei war ich von Anfang an der Ansicht(und Herr Wowereit ebenso),- und habe mich ab Juli mit allen angelegt..dass er nur in Ordnung sein kann. Denn jahrelang mit einem..zusammen sein bedeutet für mich: umgänglich sein.Der Papst hat Menschenkenntnis. Dem bin ich allerdings dankbar.Nach der Pressekonferenz war man dann sehr gemäßigt, bis auf Tagesspiegel, da wurde noch von“Wer weiß..die Opus Dei Mitglieder dürfen ja nicht zugeben, dass sie in dem Verein sind“ geunkt.Der Kardinal hat auch unendlich viele Bestätigungsmails und Briefe bekommen von den Menschen aus dem Erzbistum und hat sich immer wieder bedankt und gesagt, das macht mir Mut..ich schreibe ihm nach wie vor zu seinen Predigten und Interviews.Inzwischen ist er ewig Gast in den Medien und wird gefragt..9 Prozent Katholiken in Berlin und 91 Prozent Woelki.-

    Antworten
  6. Matthias sagt:
    23. Mai 2012 um 17:35 Uhr

    Wirklich sympathisch. Ein gutes Interview. Leider scheint die Audio-Datei beschädigt zu sein.

    Antworten
  7. Teresa_von_A. sagt:
    23. Mai 2012 um 19:23 Uhr

    Das Interview ist sehr gut. Keine dummen Journalistenfragen. Und ein sehr schönes Foto. Das Interview konnte ich auch nicht hören.

    Antworten

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