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Was von Vatileaks übrig blieb

Veröffentlicht am 15. Januar 201314. Januar 2013

Vor genau einem Jahr ging es los: Dokumente aus dem engsten Umkreis des Papstes gelangten an die Öffentlichkeit. Zuerst in einer Fernsehsendung des Journalisten Gianluigi Nuzzi, der dann auch später das Buch mit den Dokumenten verfasste, dann auch in Zeitungen.

Seitdem wurde wild spekuliert, wer gegen wen dort Dokumente an die Öffentlichkeit brächte. Bis heute endet jedes Gespräch über diese Affäre immer noch mit dem Eingeständnis mindestens eines der Gesprächsteilnehmer, nicht zu glauben, dass der schließlich verurteilte Paolo Gabriele allein gehandelt habe. Zu verlockend sind all die Spekulationen, zu verlockend sind sie es noch, bis heute.

Das ist das erste, was bleibt: Die Spekulation. Nichts und niemand wird den Verdacht von irgendwelchen Hintermännern oder Intrigen ausräumen können. Und das allein wirkt schon als Bestätigung des Verdachtes: Siehst du, also muss da was dran sein.

Es wirkt leider die Verführungskraft des Geheimnisses. Und wenn man nichts weiß, dann schreibt man halt „wird allgemein für xy gehalten“, „will die ital. Zeitung yz wissen“, und gibt dann die Spekulation weiter. Was hängen bleibt, ist die Spekulation, die sich unter der Tarnung von „Vatikanfachleuten“ als Tatsache ausgibt. Vorerst letzter Takt dieses Liedes: Die Weihe von Georg Gänswein wurde glatt in den ital. Medien als „Abstrafung“ betitelt, er solle entfernt werden. Bizarr.

Das Ganze wird absinken ins medial Unterbewusste, um dann und wann wieder hervor gezerrt zu werden wie die Spekulationen um die Vatikanbank, die angebliche Machenschaften beweisen sollen, und ähnliche Versatzstücke.

Was bleibt noch? Die Unruhe im Pontifikat. Benedikt XVI. hat während des vergangenen Jahres alles mögliche machen und sagen können, in der Öffentlichkeit blieb diese Geschichte dominant. Und der Papst hat vieles getan und gesagt, was der Wahrnehmung wert gewesen wäre. Das Pontifikat wird trotzdem vor allem als intern unruhig wahrgenommen.

Ansonsten bleibt nicht viel. So fürchterlich interessant ist das alles nicht, was Nuzzi in seinem Buch unaufgearbeitet auf den Markt geworfen hat. Und zugegeben: Wer hat das Buch schon gelesen? Man kennt die Schnipsel, aber wer hat sich wirklich schon selber eine Meinung gemacht?

Aus Wahlkämpfen kennen wir es – siehe aktuell die FDP in Deutschland – und lieben wir es, dass die Geschichten über die Abläufe, das Streiten, die Intrige, die Spekulation wer gegen wen und mit wem viel interessanter sind, als die Sache selber, die Inhalte. So auch hier. Wer das Pontifikat 2012 einschätzen will, sollte sich nicht von der Aufregung um Vatileaks ins Boxhorn jagen lassen.

Es ist ein wesentlicher Teil des vergangenen Jahres, das stimmt und das wird auch niemand wegdiskutieren wollen. Aber: So schwerwiegend der Vertrauensbruch auch war, er hat mehr Nebel geworfen als Informationen ans Tageslicht gebracht. Auch heute noch, ein Jahr danach.

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Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und Medien, Rom, Vatikan
Schlagwörter Benedikt XVI., Paolo Gabriele, Pontifikat, Vatikan, Vatileaks

6 Kommentare zu “Was von Vatileaks übrig blieb”

  1. Galahad sagt:
    15. Januar 2013 um 12:15 Uhr

    Es wäre doch mal interessant, zu recherchieren, wie sich Familie Gabriele mit den drei Kindern finanziell über Wasser hält. Ist Frau Gabriele noch im Vatikan, und wenn ja, in welcher Funktion angestellt? Wovon lebt Paolo Gabriele? Hat er schon einen neuen Arbeitgeber? Was ist mit der Dienstwohnung? Fragen über Fragen …

    Antworten
    1. Teresa_von_A. sagt:
      19. Januar 2013 um 17:46 Uhr

      In einem Krankenhaus wird er arbeiten und eine Wohnung gibt es auch. Steht in der Kirchenzeitung des Erzbistums Berlin 🙂

      Antworten
      1. R.S.BistA sagt:
        20. Januar 2013 um 17:28 Uhr

        😉

        Antworten
  2. R.S.BistA sagt:
    15. Januar 2013 um 19:50 Uhr

    @Galahad:…und genau deshalb: durch Neugierde von Menschen, die schon immer hinter die Kulissen des Vatikans schauen wollten, hat sich dieser Mann in Versuchung führen lassen und ebenso die Medien um das Wissen solcher Neugier…!…, so dass wir alle eigentlich uns in dieser Affäre nicht allein schuldig gemacht, sondern vielmehr: diese herauf beschworen haben. Wir sind also als Gottesvolk mehr an Nichtigkeiten interessiert als auf das Anklopfen JESU vor unsere Herzenstüre zu achten, um IHN dann auch herein zu lassen, damit ER Mahl mit uns hält in, mit und durch SEIN geheimes und sog.”dritte Kommen” (Bernhard v. Clairvaux), das eben zwischen SEINEM ersten und zweiten, SEINEM Letzten Kommen anzusiedeln ist. Stimmt’s lieber O. Hagenkord?

    Antworten
    1. R.K. BistReg sagt:
      22. Januar 2013 um 23:46 Uhr

      Wenn der Vatikan seinen Laden nicht im Griff hat, kann man sicherlich nicht uns gläubigen Christen die Schuld dafür geben. Natürlich sind wir auch an Neuigkeiten aus dem Führungspalast interessiert. Deshalb vernachlässigen doch die, denen Gott wirklich etwas bedeutet, nicht den Kontakt mit Ihm. Andere, die nur sog. Taufscheinchristen sind, suchen halt nicht stets und ständig den Kontakt mit Gott. Dafür fördern sie aber durch ihre Kirchensteuer die finanziellen Strukturen der sog. kirchlichen Sendungsaufgabe. Sollen wir sie deshalb verurteilen? Gott tut es ja auch nicht. Wer nimmt in dieser Amtskirche noch welche Sendungsaufgabe zu unserem Heil wahr?? Wir sollten hier mal hinterfragen, ob das kirchliche Amt seiner Hirtenaufgabe überhaupt noch gerecht wird. Ich sehe nur noch Streit, eine Tagung der DBK jagt die andere ein Pressetermin den anderen. Ergebnis: Nur noch Streit mit dem Umfeld der Kirche und sogar mit den gläubigen Christen, wenn sie aus Kirchensicht nicht kirchenadäquat und -unterwürfig genug sich verhalten. Ich meine, diese Amtsträger in Führungspositionen ( vielleicht sogar Wölfe im Schafspelz????) haben jeglichen Bezug zur Basis verloren. Sie gebärden sich wie Manager aus der Wirtschaft, bekommen immer mehr Abstand zu Basis und sind scheinbar den weltlichen Dingen, der Macht und dem Mammon eher zugeneigt als ihrer göttlichen Aufgabe bzw. Sendung. Drückt die vielleicht auch mal ihr Gewissen oder sind sie schon so weit abgestumpft, dass ihnen das egal ist. In unserer deutschen Kath. Amtskirche scheint mir dieses Phänomen in besonders ausgeprägter Weise zu bestehen. Mir kommt in letzter Zeit immer öfter der Gedanke in den Sinn, ob ich als Nichtmitglied in der Amtskirche meine Beziehung zu Gott nicht besser und intensiver wahrnehmen und pflegen könnte? Allerdings würde mir dann auch die Gemeinschaft der gläubigen örtlichen Pfarrgemeindechristen, mit denen ich in der Ortskirche gemeinsam den Weg zu Gott suchen will, fehlen, da die Amtskirche mich bei einem Austritt aus der „Körperschaft des Öffentlichen Rechts“ der Kirche, komplett aus ihren Reihen, nach neuester von ihr erklagten Rechtslage, ausschließen würde. Das halte ich persönlich für kirchliche Nötigung in einem gottlosen, besonders schlimmen Fall, wenn es nicht sogar in die Nähe einer Erpressung gesehen werden könnte. Aber die hohen Herrn können ja beruhigt sein, ein Gericht hat ihre Klage positiv beschieden, sodass sie nichts befürchten müssen und sich im Recht wähnen können. So werden m. E. gläubige Christinnen und Christen schamlos unter Druck gesetzt und zu etwas gezwungen, was eigentlich gar nicht ihre Intuition ist. Einer solchen Kirche soll man dann auch noch vertrauen. Ich glaube, ich stehe kurz vor dem Bruch mit etwas, das mir bisher sehr am Herzen gelegen ist. Möge mich der Dreifaltige Gott und der Hl. Geist zur richtigen Entscheidung verhelfen.

      Antworten
      1. Guardianus sagt:
        24. Januar 2013 um 19:04 Uhr

        Ich weiss zwar, dass Sie sich zurückgezogen haben, aber ich weiss, dass Ihnen der HEILIGE ISRAEL, der Mensch gewordene GOTT, nicht nur zur Seite steht, sondern Sie von allen Seiten behütet. Und ein Bruch ist für einen wirklichen NEUANFANG logischer Weise unabdingbar, was nicht heisst, dass Sie die Liebe zu dieser Kirche vernachlässigen dürfen – nur eben anders!
        Und das hat auch die AMTSKIRCHE zu akzeptieren – in derselben Liebe!

        Antworten

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