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Geht’s noch? Kunstfreiheit und Faschingswitz

Veröffentlicht am 8. März 2019
Werte und Konsum: was tippe ich in die Tasten? Was tippe ich in die Tasten?

Es ist als ob man gleichzeitig zwei Romane liest. Zwei Welten, die aufeinandertreffen. Heute Morgen beim Lesen der Zeitung. Da ist zum einen eine Karikatur von AKK, wie sie durch die Mangel der „Spaß-Kontrolle“ genommen wird. Weil sie einen Witz gemacht hat, von Oben auf Kosten von denen da Unten. Daneben ein Kommentar zur Frage, ob man sich vorschreiben lassen kann, Lieder eines Mannes zu hören, der unter dem Verdacht steht, Kinder missbraucht zu haben. „Wer will sich diese Entscheidung ernsthaft vorschreiben lassen?“, fragt der Kommentar.

Geht’s noch?, frage ich. Sich tagelang über einen Witz aufregen, aber bei einem Verdacht auf Missbrauch Kunstfreiheit besprechen, da stimmt doch was nicht. Da geht doch irgendwas in unserer Debatte schief, und zwar mächtig. Und das nicht nur im Journalismus.

Werte und Konsum

Zur Klarstellung: ich habe diese Zeitung im Abo, weil ich sie für gut halte, und das auch deswegen, weil sie die Debatten sehr gut und informiert abbildet und hinterfragt. Aber genau deswegen treffe ich da auf diesen Widerspruch. Das ist nicht gegen diese Zeitung konkret, im Gegenteil, ich bin dankbar, dass die das sichtbar macht. Und lese sie weiter. Und bezahle auch für meine Abos. Leider sind die Stücke aber zur Zeit des Schreibens (noch) nicht online.

Wenn ein Witz danebengeht, dann gibt es ein ganz einfaches Mittel: nicht lachen. Das ist die größte Strafe für den, der den Witz gemacht hat. Ende der Geschichte. Das ist Kunstfreiheit.

Debatte um Kunst von Idolen

Die Debatte um Kunst von Idolen, die dem Verdacht von Missbrauch ausgesetzt sind, ist dagegen keine Kunstfreiheits-Frage. Das betrifft nicht nur Michael Jackson, das betrifft auch Roman Polanski, der nach Bekanntwerden der Geschichte immer noch Preise für seine zugegeben super eingeheimst hat. Das ist eine Frage nach dem Wertesystem des Kultur-Konsum-Betriebs. Es geht um Werte und Kosum. Da ist nicht Freiheit die Frage, sondern ob das Beschaffen von Geld und das Anhimmeln ausreichen, um anderes zu verdecken.

Für diesen Blog habe ich mal beschlossen, nie nur negativ zu sein. Sondern immer auch konstruktiv. Also zum Thema Werte und Konsum:

  • Ich nehme mir die Freiheit raus, nicht alle Debatten mitzumachen. Wenn ein Witz nicht komisch ist, lache ich nicht.
  • Kunstfreiheit ist ein großer Wert. Die Frage, wie der Charakter des Künstlers die Kunst beeinflusst oder bestimmt, ist wichtig. Aber auch die Frage, ob man Kunst vom Künstler lösen kann. Das ist eine Debatte, die wir führen müssen.
  • Dahinter steckt die Frage des Konsums. Kunstfreiheit ist keine Berechtigung, alles für den Konsum zu tun. Das ist auch eine Anfrage an den Kulturbetrieb.

Danke also erst mal der SZ dafür, das so offen gemacht zu haben. Wir bleiben dran.

 

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Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet
Schlagwörter AKK, Journalismus, Konsum, Kunstfreiheit, Michael Jackson, Witz

4 Kommentare zu “Geht’s noch? Kunstfreiheit und Faschingswitz”

  1. Rudi sagt:
    8. März 2019 um 22:30 Uhr

    Ist wohl eine gute Portion Panik vor Frau Kramp-Karrenbauer vorhanden, wenn die journalistisch-politischen Gesinnungsfreude meinen mit eingreifen/angreifen zu müssen!
    Hut ab vor Herrn Gabriel, der traut sich was.

    Antworten
  2. Michael Hauber sagt:
    8. März 2019 um 23:40 Uhr

    “Aber auch die Frage, ob man Kunst vom Künstler lösen kann. Das ist eine Debatte, die wir führen müssen.”
    Man zeige mir den Künstler, der nicht irgendeine Störung hatte. Beethoven, Mozart, Bach waren Alkoholiker. Unterstütze ich Alkoholismus, wenn ich die 9. Sinfonie oder die Zauberflöte oder die Brandenburgischen Konzerte höre? Nein. Dann unterstütze ich aber auch nicht Pädophilie, wenn ich die Bilder von Caravaggio anschaue. Oder Michael Jackson höre (letzteres tue ich nicht, weil es nicht mein Musikgeschmack ist!).

    Antworten
  3. Pia Wünsche sagt:
    9. März 2019 um 05:56 Uhr

    “Die Frage, ob man Kunst vom Künstler lösen kann”. Diese Debatte ist (wenn der Vergleich erlaubt ist) in Bezug auf die sakramentalen Handlungen der Priester in der katholischen Kirche m.W. schon lange entschieden: Die Wirkung der Sakramente hängt nicht von der moralischen Beschaffenheit des Spenders ab. Vom Größeren aufs Kleinere geschlossen: Die Wirkung der Kunst hängt nicht von ethisch verwerflichen Handlungen des Künstlers ab.

    Antworten
  4. Emma sagt:
    9. März 2019 um 10:28 Uhr

    “Es geht um Werte und Kosum.” Ich denke, das ist linksrechts gedacht vor dem Hintergrund des linkslinks-Dogma “das Private ist politisch”. Wer das für sich angenommen hat, vor dem kann im Grunde niemand bestehen, denn jedermann hat vor irgendeiner Ideologie “Dreck am Stecken” (ist ein Sünder) und wird in passenden Zeiten und Systemen gnadenlos an den Pranger gestellt (bestenfalls). Welch eine Freude, dass es – immer mehr im Geheimen- die katholische, d.h. die umfassende Sichtweise gibt, die sagt, liebe deine Feinde! Auf Alltagssprech heruntergebrochen will es sagen, “ich halte zu dir, obwohl ich sehe, dass du ein Schwein, ein Gefallener bist und ich nichts von dir zu erwarten habe. Aber morgen ist ein neuer Tag und mit Gottes Hilfe und Vergebung kann jeder Gefallene wieder aufstehen und neu beginnen, ein Mensch zu werden.” Diese Haltung ist offen und geprägt von Hoffnung, Glaube und Liebe, für seinen Nächsten und für sich selbst. Da diese Haltung nicht für die Kunstform der Skandalisierung taugt, ist sie für die meisten Medien uninteressant (wenn nicht sogar ein Ärgernis!)

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