„Wie fühlst du dich, Bernd?“ Das ist seit kurzem die Eingabefrage bei Facebook. Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit derlei Fragen geht, aber ich finde das eine ziemlich intime Frage. Und das stellen derselben in der Öffentlichkeit – quasi als Aufforderung – recht übergriffig.
Da wird das Wort „Freund“ verwurstet, um einen Kontakt zu markieren. Dieser Sprachmissbrauch war schon schlimm genug. Aber nun werden Meldungen wie „ich bin am Flughafen“ quasi zum „Gefühl“ umgedeutet. Die einzige Weise, sich dagegen zu wehren, ist das Wort „Gefühl“ zu missachten. Darüber hinweg zu gehen. Aber das ist ebenso fürchterlich, was den Umgang mit unserer Sprache angeht. Deswegen meine Wortmeldung an dieser Stelle.
Dass man bei Facebook emotionale Bindung ans Produkt herstellen will, kann ich verstehen, aber das hier geht dann doch zu weit. Ich bekenne hiermit öffentlich: Facebook wird niemals erfahren, wie ich mich fühle!
Dem kann ich mich nur 100-prozentig anschließen!
Lieber Herr Pater Hagenkord, darf man Sie denn wenigstens anstubsen?Oder: was machst du gerade?fragen. Ich bin seit Monaten aus Gesichtsbuch raus, weil es mir bis obenhin steht..Pseudokommunikation.Und dreiste Fragen.Werbung noch und noch. Der durchsichtige Jesuit ist doch was Feines, oder nicht?Kirche volksnah. Ich finde die Frage, wie geht es, schon dreist (denn niemand interessiert sich wirklich). Egal, wie und ob Sie sich überhaupt fühlen, lieber Herr Pater Hagenkord: ich wünsche Ihnen ein gutes Weihnachtsfest. :-).Den Weltuntergang haben wir überlebt. In Berlin gab es allerdings am 21.12.einen Banküberfall, der alles übertrifft, was an herkömmlichen Tagen Messerstecher und Tottreter so mit dem normalen Bürger veranstalten.
Lieber Herr Hagenkord,
wer bei Facebook ist, muss damit rechnen, dumm angemacht zu werden. Ich glaube nicht, dass Facebook wirklich gebraucht wird. Kann es tatsächlich wichtig sein, dafür Zeit aufzuwenden, um Seichtes und Belangloses von Anderen zu lesen?
Ich glaube, dass es bei Licht betrachtet doch nicht so viele Unterschiede zum “richtigen Leben” gibt. Da ist auch viel Seichtes und Belangloses, aber daran haben wir uns seit Jahrhunderten gewöhnt. Wenn ich genauer drüber nachdenke, stört mich gar nicht so sehr dieses Seichte, sondern die Verzweckung zum Nutzen des Geld-Verdienens. Facebook ist ein Unternehmen. Es geht um Konsum und der will natürlich so wenig Denken wie möglich.