Die Bundeskanzlerin hatte uns vergessen. In ihrer vielkommentierten Ansprache zur Verantwortung aller in Zeiten von Corona kamen Kirchen und Glauben nicht vor. Was wiederum auch bemerkt wurde. Wir sind nicht mehr selbstverständlich Teil von allem. Auch das Verbot von Gottesdiensten – da wurden Kirchen berücksichtigt – ist ohne vorherige Absprachen abgelaufen. Auch hier: wir sind nicht mehr selbstverständlich Teil von allem. Es ist Zeit der Reflexion, die Umstände tragen sie uns auf.
Zeit der Reflexion
Wir erleben gerade so etwas wie eine „Entkirchlichung auf Probe“. All das, was uns die Religionssoziologen voraus sagen, das haben wir gerade in einer Art Stresstest vor Augen. Leere Kirchen, die Frage nach der Wichtigkeit von Eucharistie, die Frage nach tragenden Formen des Glaubens über das Traditionelle hinaus. Denn das gibt es ja gerade nicht.
Da gilt es sensibel auf all da zu achten, was sich jetzt zeigt. Zugegeben, die Sorgen gehen in eine andere Richtung, und das auch zu recht, aber der erzwungene Stillstand der normalen gesellschaftlichen Vorgänge gibt uns neue Denkräume. Nutzen wir sie.
Einige Reflexionen, wie ich sie sehe:
Erstens: Glaube ist öffentlich
Es ist das Offensichtlichste: keine Messe in den Kirchen. Die theologische Debatte um die „private“ Messen und um liturgische Theologie, wie sie im Augenblick stattfindet, weist darauf hin, was da alles auf dem Spiel steht. Kurz: Einige Liturgen halten die virtuell-öffentliche Feier von „privaten“, also nur vom Priester gefeierten, Messen für einen Schritt hinter das Konzil. Die Messe sei nicht das Eigentum des Priesters, Träger sei die Gemeinschaft der Gläubigen.
Die Gegenmeinung: „virtuell“ ist noch nicht die Glaswand, welche Klerus von Glaubenden trennt, hier entstehe eine neue Form, die noch genau betrachtet werden muss. Außerdem sei das nicht die Normalsituation.
Normal ist das nicht
Dahinter vermute ich die Frage, wo genau eigentlich die Gefahr liegt. Die Warnung davor, aus der Messe eine Frömmigkeitsübung des Priesters zu machen, halte ich für richtig. Nur trifft sie meine ich nicht in diesem Fall. Gleichzeitig ist ‚virtuell‘ eben nicht dasselbe wie ‚real‘. Die Gefahr eines zurück hinter das Konzil ist eine ständige Sorge, und nicht zu unrecht. Aber die wirkliche Gefahr liegt woanders: was bleibt überhaupt übrig von der Messe, wenn es sie mal für einige Wochen nicht gibt?
Glaube will öffentlich und gemeinsam gelebt werden. Wenn das nicht so wäre, dann würde uns die Corona-Krise ja auch gar nicht als Christinnen und Christen treffen. Das Zurückdrängen ins Private erleben wir gerade nicht als Versuchung unter dem Anschein einer angeblichen Moderne, sondern als Gefahr für den Kern des Christlichen: das Öffentliche.
Zweitens: Glaube lässt sich nicht einfach auf neue Formen übertragen
Die Frage nach der Messe weitet sich, wenn wir überhaupt auf Rituale und Formen des gelebten Christlichen schauen: In meinem vergangenen Post hier hatte ich ja einige Formen gelebten Glaubens erwähnt und wer sich durchs Netz klickt, wird noch viele mehr finden. Nur dürfen wir nicht übersehen, dass der Ersatz einer Form – etwa der Versammlung durch eine Internet-Übertragung – etwas bewirkt. Das ist nicht neutral.
Das ist so wie alle Entwicklungen: da gibt es Konstruktives, was mit unserem Leben heute mehr oder besser in Kommunikation steht. Und da gibt es Destruktives, was tragende Formen und Strukturen in Trümmer legt. Es braucht feine Antennen, das eine zu pflegen und das andere nicht stark werden zu lassen.
Drittens: Glaube ist Heimat
Ein belastetes Wort, zugegeben. Aber all das Reden über den „Wirtschaftsstandort Deutschland“ seit den 90er Jahren hat uns ja gezeigt, dass wir eben nicht nur homo oeconomicus sind, sondern auch emotionale Wesen. Die eine Heimat haben, oder sogar ‚Heimaten‘, wenn mir dieser merkwürdige Plural erlaubt ist.
Das ist mehr als nur Gewohnheit. Da liegen Selbstverständlichkeiten, die uns prägen, die zu uns gehören, die eben auch unseren Glauben grundieren. Und wenn das weg bricht wie im Augenblick, dann ist da ein emotionaler Schaden. Den dürfen wir nicht klein reden.
Das sind auch nicht nur einige meistens ältere Menschen, die sich den angeblich modernen Zeiten nicht anpassen können. Wenn wir aufmerksam in uns hinein horchen, dann gibt es das auch bei uns. Und wenn nicht, halte ich das für ein wichtiges Signal: hier ist etwas weg.
Zeit der Reflexion: Work in progress
Natürlich ist es noch viel zu früh, jetzt irgendwie Schlüsse zu ziehen. Aber über unsere Blickrichtungen können wir uns schon unterhalten. Die Debatten im Augenblick sind gut. Sie sind anders als das, was uns die Zukunfts-Kenner prophezeit haben, allein das schon ist bemerkenswert. Auch die zentralen Problemfelder sind andere: Messfeier, Virtualität vs. Realität, Zugehörigkeit und Heimat.
Die Krise zwingt uns Zeit auf, Zeit die wir vielleicht sonst gar nicht hätten. Nutzen wir sie auch dafür, genau hin zu schauen und für die Zukunft zu lernen.
Gelassenheit und Entspannung würden uns allen sehr gut tun.
Ich kann die Glaubens-“Panik”-Mache seitens konservativer Katholiken nicht nachvollziehen, ebenso wenig die lauten Rufe nach “neuen Wegen” und “Reformen”.
“Nur dürfen wir nicht übersehen, dass der Ersatz einer Form – etwa der Versammlung durch eine Internet-Übertragung – etwas bewirkt. Das ist nicht neutral.”
Das ist für mich der relevanteste Satz in dem Artikel.
Was mich im Zusammenhang des erzwungenen Stillstands interessiert:
Beim synodalen Weg sollen sich doch die vier Themenforen treffen. Real geht das wohl nicht. Gibt es da Video – oder Telefonkonferenzen?
Freilich hat das Auswirkung auf den Synodalen Weg oder generell auf den Verlauf der Kirchenpolitik im 21. Jahrhundert.
Die Sakramente sind für uns sehr wichtig, weil Jesus mit seiner Inkarnation, seinem Opfer und seinem Eucharistiegeschenk selbst Quell aller Sakramente ist, zu dem wir im Tod zurückkehren.
So verstehe ich die Alleinstellung der Katholiken, wenn manch Protestanten oder Freikirchler sich an Ritualen stoßen. Man kann das alles (vor allem das Empfinden der Inkarnation, fängt ja schon mit Weihnachten an) nicht zuhause alleine durch Bibelstudium schaffen. Das bleibt immer menschlich und intellektuell. Man versteigt sich.
Würde mir wünschen, dass wir diesen Kern = Ostern wieder genauer lernen. Die Streitigkeiten bei Seite lassen.
Z.B. uns dann drauf genauer fokussieren, was in einer Notsituation (Beichte, Krankensalbung) erlaubt ist.
Damit die Priester wieder mehr schätzen aber auch zu Definitionen kommen, wie es in der Wirtschaft ganz üblich ist, Bsp: wer ist hauptverantwortlich (der Priester), wer kann vertreten (z.B. eine Schwester)
i) die Wandlung zur Eucharistie erfordert das Weiheamt des männlichen Priesters… Ist dieser nicht anwesend, dann sagt der KK folgendes:
ii) ebenso erfordert die Beichte die Weihe. In der Not jedoch….kann das jeder Laie ??…
iii) eine Krankensalbung soll in Zukunft verstärkt durch geweihte Schwestern oder Diakone erfolgen (Wunsch)
…
***
Und in diesen Zeiten sehen wir mE klar, dass die heilenden, pflegenden Aufgaben der alten Kirche (Jesus als Vorbild = Heiland; so viele Nachahmer in der Kirchengeschichte bis Mutter Teresa; der Priester = Hausarzt im Alten Testament) wieder im Alltag mehr gefördert sein sollen. Auch das führt uns zum Aufwerten der Schwestern und Diakone (d.h. der junge praktische Theologe auf der Straße, im Altersheim, in der Schule…)
Es wäre schon lange wünschenswert, dass auch Diakone die Krankensalbung spenden können, weil sie u.a. auch als Krankenhausseelsorger tätig sind. Dies sollte – zumindest im Notfall – auch für die Beichte gelten.
Dass die derzeitige, länger dauernde Ausnahmesituation für die Zukunft neue Regelungen hervorbringen KÖNNTE, halte ich für durchaus möglich.
Die Krankensalbung sollte von jeder KlinikseelsorgerIn gespendet werden dürfen. Hier wird es sehr, sehr deutlich, dass das Sakrament nicht mehr wirklich den Menschen Dient. Ich habe oft genug erlebt, wie bei Patienten und Angehörigen zusätzlich Leid und Angst entstand, weil nicht oder nicht schnell genug ein Priester da war. Eine Klinikseelsorgerin aber wohl. Zum Glück “stirbt” die Generation allmählich aus, die auf die “letzte Ölung” drängt.
@Eskilcgn
OK, da kann ich Ihnen zustimmen, ich wollte mich nur nicht zu weit “aus dem Fenster lehnen” um keinen Anhaltspunkt zur Verknüpfung mit der “Frauenfrage” zu bieten.
Fakt ist, dass bisher kein Krankenhausseelsorger, egal ob Diakon, Pastoralreferent oder Pastoralreferentin, die beiden Berufsgruppen sind häufig Krankenhausseeösorger, die Krankensalbung spenden darf, und das ist nicht gut.
Jepp, aber wenn sich niemand aus dem Febster lehnt passiert nix.
Kleriker sind im Bereich der Klinikseelsorge schon längst nicht mehr die Mehrheit.
Ein guter Grund sich aus dem Fenster zu lehnen und über denn Sinn von Sakramrnten und die Möglichkeit ihrer Spendung zu reden.
Finde ich.
Dass die Krankensalbung dem Priester vorbehalten ist, ist endgültig zu halten (hat Joseph Kardinal Ratzinger mit Johannes Paul II. 2005 festgelegt). Wer daran rührt, kann auch gleich Frauen als Priesterinnen einführen. Ich hab nix dagegen. Es gibt ja auch keine theologischen Gründe dagegen.
Wenn ich sterbenskrank wär, wär mir allerdings Beichte und Eucharistie wichtiger als die Krankensalbung.
Dann sollten Sie ich vorher erkundigen ob in dem Krankenhaus in dem Sie sterben auch ein Priester verfügbar ist.
Wie gesagt, Kleriker sind schon lange einecMinderhrit unter den KlinikseelsorgerInnen.
Aber hier wird sehr deutlich, wo es hakt.
Und auch Ihr Post unterstreicht es. Oder würden sie auch bei einer Priesterin die Beichte ablegen?
Warum nicht? Dass Frauen als Tratschtanten (das ist nicht MEINE Meinung!!!) weiheunfähig und weiheunwürdig sind, war das mittelalterliche Standartargument gegen die Frauenweihe, leider auch vom sonst von mir geschätzten Hl. Thomas vorgetragen. Interessanterweise hantierten diese Theologen nicht mit der Männlichkeit Christi, sondern mit Eigenschaften der Frauen (die es so gar nicht gibt).
Genau darum geht es: Wir sind jetzt in Deutschland in der Amazonassituation. Nicht einmal mehr eine sonntägliche Eucharistie. Und das zeigt: Da stimmt was nicht. Eine Kirche, die eine Situation klag- und planlos hinnimmt, die total unjesuanisch ist, führt auch nicht zu Gott hin.
Jepp … also geistgeleitet neue Wege gehen. Und nicht zu früh vor einer Klerikerkirche kuschen.
“Und wenn das weg bricht wie im Augenblick, dann ist da ein emotionaler Schaden. Den dürfen wir nicht klein reden.” – Das ist der Satz, der mich am meisten trifft und betrifft.
Im Moment erlebe ich ein ganz lautes Schweigen der Kirche. Sie ist einfach verschwunden. Dienste/Sakramente werden nicht mehr angeboten. – Dies ist aber ein Wesensmerkmal der Kirche und es wird einfach schweigend darüber hinweg gegangen und bestenfalls ein Stream ins Netz gesetzt.
Ich würde mir mehr Transparenz wünschen, nicht einfach Schweigen. Die Kirche wurde hiermit vom Staat für systemunrelevant qualifiziert und die Kirche akzeptiert das. Wesentliche Dienstleistungen brechen weg und ich höre keine Antwort, die mir etwas sagen würde.
Das Schweigen der Kirchenleitung zu diesem Vorgang ist das Schlimmste.
Zeitgleich zu diesem Schweigen feiern die Kleriker “ihre” Privatmesse.
Nehmen die Kleriker eigentlich den Hunger des Volkes wahr? Oder sind sie ja satt? Es gibt Priester, die sagen, dass sie Priester und Volk zugleich sind, dass es daher niemand anderen braucht, um die Messe zu feiern.
Im Stream heute hieß es: Kostet und seht, wie gut der Herr ist.
Dann kommunizierte der Priester, und wir konnten ihm dabei zuschauen.
Hier stimmt ganz viel nicht mehr.
Meiner Lesart nach haben die Bischöfe sehr viel zum Virus und vor allem auch zum Fehlen der Sakramente gesagt. Es wird vielleicht medial von anderen Stimmen verdrängt, aber auf den Webseiten von katholisch.de und den Bistümern kann man viel finden.
Ich darf Ihnen auch als Priester antworten: es ist nicht „meine“ Messe, schon gar nicht „Privatmesse“. Ich bin auch nicht satt, sondern nehme sehr wohl wahr – nicht zuletzt hier im Blog – dass es diesen Wunsch nach der Feier gibt. Aber nicht wir Priester sind hier das Problem, sondern die Gesellschaft, die klare Regeln über Versammlungen und Feiern vorgegeben hat.
Dass hier viel nicht stimmt, da stimme ich Ihnen zu. Der Virus, zum Beispiel. Viel ist unter Druck, und durcheinander. Das ist nicht normal so, aber was ist derzeit die Alternative?
Haben denn die Kirchenleitungen bei der christlich-demokratischen Regierung im Jahr 2012/13 Einwand erhoben, als sie lesen mussten, dass sie im Katastrophenszenario außer in der Rubrik “Symbolträchtige Bauwerke” nicht weiter vorkommen, sprich schon damals im Drehbuch für den Ernstfall vergessen wurden? https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf
Woher soll ich das denn wissen? Ihre Suggestivfragen bringen keine Debatte zustande, nur versteckte Anklagen. Was wollen Sie uns sagen?
Mit Verlaub, Sie klagen selber in Ihrem Aufsatz die Bundeskanzlerin an, Kirche und Glauben seien vergessen worden.
Richtig, aber ich habe über die Ansprache geschrieben.
Und ich habe, wozu Sie hier ja ausdrücklich einladen, meine Gedanken in die Vergangenheit “re”-flektiert, d.h. zurückwandern lassen und bin auf einen Zusammenhang gestoßen, dass offenbar schon damals in diesem jetzt aktuell gewordenen Szenario die Kirchen keine explizite Rolle spielten. Sich jetzt darüber zu echauffieren, empfinde ich daher als müßig. Danken wir Gott aus tiefstem Herzen, wenn es nicht so fatal und folgenschwer wird, wie es das “Drehbuch” prognostiziert – 7,5 Millionen Tote allein in Deutschland!
@ Pater Hagenkord:
Ich bin derzeit viel mit meinen befreundeten Priestern in Kontakt, per Telefon, E-Mail und auch mal eine kurze SMS. Alle bedauern es, “die Messe” aufgrund der Umstände alleine für sich feiern zu müssen. Es wird schon gar kein Privileg daraus heraus gelesen oder gerne so gemacht. Ich habe auch von allen die Zusage, dass sie uns Gläubige – z. B. ihre Gemeinde – beim Zelebrieren “mitnehmen”. Ich bin froh darüber, dass an uns gedacht wird.
Ich habe ebenfalls den Eindruck wie Sie, dass die kirchlichen Medien eventuell nicht wahrgenommen werden. In den ständig laufenden Nachrichtentickern und Push-Meldungen kommen sie halt auch nicht vor. (Ich selber habe die Push-Meldungen auf das Smartphone deaktiviert). Beim bewussten Suchen im Internet sind die Informationen auf den kirchlichen Webseiten aber tatsächlich vorhanden.
Genau das erlebe ich auch. Ich hatte gestern einen Anruf von unserem Vikar, der auf diese Weise diejenigen Menschen, mit denen er vor der Corona – Krise im Kontakt stand, betreut und auch er bestätigte, dass sowohl er als auch unser Pfarrer diese Eucharistiefeiern ohne die Gläubigen als traurig und defizitär empfinden.
Die Priester sehen darin keineswegs ein “Privileg”, ihnen fehlt der direkte Kontakt zu den Gläubigen genauso wie umgekehrt.
Unser Vikar hat eine eigene Emailadresse eingerichtet, unter der man einen täglichen Impuls bestellen kann und im Rahmen dessen bekamen wir am Sonntag eine wunderbare Ansprache von unserem Pfarrer geschickt, die der Vikar auf Video aufgenommen hat.
Damit will ich sagen, dass unsere beiden Geistlichen alles in ihrer Macht stehende tun, uns ihre Nähe auch in der Krise zu zeigen.
Also, als Katholik, der gerne jeden Sonntag zur Kirche geht, kann ich Ihre Sichtweise nicht nachvollziehen.
Bei der Liturgie geht es doch, so meine Meinung, primär darum, Gott die Ehre zu erweisen und ihn zu loben und zu feiern. Es geht um IHN, um Gott.
Es geht nicht um mich, dass ich die Kommunion empfangen kann, dass ich profitiere, dass ich nicht zu kurz komme.
Gerade an der sonntaglichen Messfeier, am Tage des Herrn, soll in erster Linie Gott nicht zu kurz kommen.
Per Live-Schaltung kann ich zumindest etwas dabei sein und mit feiern. Dass wir erstmal auf Kommunion verzichten müssen, darin entsteht kein Schaden. So jedenfalls meine Meinung dazu.
Apropos Sakramente: Viele meckern und jammern herum, dass sie die hl. Kommunion nicht empfangen können. Wie sieht es denn so aus mit dem Bußsakrament? Das ginge bestimmt auch telefonisch. Wer hat den hier schon eifrig von den modernen Mitteln Gebrauch gemacht und die Seele gereinigt?
Die Gedanken zur Messfeier kann ich nachvollziehen, allerdings kommt Ihre Frage am Schluss ziemlich schräg herüber. Denn das will ja keine Frage sein, sondern die nicht sehr subtile Unterstellung, dass es vielen gar nicht um die Sakramente geht, weil sie schließlich das Sakrament der Versöhnung nicht genauso achten wie die Eucharistie.
“Denn das will ja keine Frage sein, sondern die nicht sehr subtile Unterstellung, dass es vielen gar nicht um die Sakramente geht, weil sie schließlich das Sakrament der Versöhnung nicht genauso achten wie die Eucharistie.”
Was hat mich verraten? 😉
Sie haben es vollkommen richtig herausgelesen.
Es ist absichtlich provokant gemeint, ja, ich unterstelle.
Ich attestiere eine geistige Schieflage, wenn man nach der Eucharestie ruft und verlangt, es aber dem Priester nicht gönnt, die Kommunion zu empfangen, während man selbst in die “Röhre” guckt. Das riecht geradezu nach Neid, und dieser ist eine der sieben Todsünden. Und aus Lastern entspringt eben nichts gutes.
Wer sind wir, über den Glauben anderer zu richten?
“Wer sind wir, über den Glauben anderer zu richten?”
“An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.” (Mt 7,16)
Der Hl. Geist gibt 7 Gaben, daraus erwachsen 12 Früchte des Hl. Geistes.
Es geht um Analysieren, Erkennen, Einordnen. Wenn in dieser Kette ein Glauben, eine Handlung, objektiv falsche Früchte bringt, dann kann und darf man das auch so benennen.
Aber in der Tat: Oft ist die Grenze zwischen objektiver Feststellung und einem wertenden Urteil sehr schmal.
Um es mal nüchterner auszudrücken: Einerseits die Eucharestie auf ein Podest zu stellen, das Bußsakrament aber unter den Teppich zu kehren halte ich für nicht logisch/vernünftig/rational.
Wer das hier tut? Weiß ich nicht, deswegen frage ich ja mit einem Hauch der Provokation. Aber meine Erfahrung sagt mir, dass ich mit meiner Annahme nicht besonders falsch liege.
Das ist mir viel zu schlicht. Ihre Erfahrung erlaubt Ihnen das Gericht über andere? Nicht wirklich. An den Früchten sollen wir erkennen, das ist richtig. Was meinen Sie, was für eine Frucht ich in Ihren Posts erkenne?
Dass es unterschiedliche Wertschätzungen der Sakramente gibt, ist offensichtlich. Aber der Schluss, den Sie daraus ziehen, ist nicht der einzig mögliche. Wo ist hier das Zeichen Gottes? Was will Gott uns hier sagen? Anstatt das Wünschen der Menschen zu messen und zu richten sollten wir fragen, was genau hier passiert. Wenn Sie “objektiv” für sich selber reklamieren – und das tun Sie hier – dann gehen Sie meiner Meinung nach fehl in der Betrachtung dessen, was die Menschen bewegt.
Beichte über Telefon ist nicht erlaubt. Geht virtuell genau so wenig, wie zur Hl. Kommunion gehen. Vermutlich hat der Papst darum die ganzen Ablässe und einen vorgezogenen Urbi et Orbi angekündigt.
Wobei ich sehr überzeugt bin, dass in Deutschland in der jetzigen Gesetzeslage Beichte möglich wäre (zum Beispiel mit 2 m Abstand in einem Zimmer) – es müsste halt angeboten werden.
Genau so wäre reale Messe mit Abstand möglich (wobei ich momentan nicht genau weiß, wieviele Menschen in einem Raum sein dürften – es gibt ja auch für Geschäfte Vorschriften)
Deswegen sage ich ja, dass es möglich wäre, noch reale Angebote zu machen und das Volk nicht völlig auszuschließen, wenn man denn wollte.
Ich finde den Artikel sehr interessant, er macht uns auf gewisse Gefahren aufmerksam. Ich denke, dass viele livestream Gottesdienste ein Versuch sind, dem Volk Gottes die Möglichkeit der Teilnahme an der Hl. Messe (Quelle und Höhepinkt des christlichen Lebens, VAT II) zu geben. Als Pfarrer höre ich von meinen Pfarrangehörigen, dass ihnen Kirche und Hl. Messe fehlen. Und es sind keine konservativen oder vorkonzikiaren Katholiken. Es normale, bodenständige Menschen, die am Sonntag in der Kirche waren. Für sie sind gerade die digitalen Medien ein Segen, weil sie dadurch Hl. Messe in ihrer Pfarrei erleben können. Übrigens wir haben in unserer Kirche auch sehr oft die digitalen Medien verteufelt und sie retten uns zurzeit das Leben in Alltag und auch unser spirituelles Leben. Ich würde nicht in die Panik geraten und Angst haben, dass alle nach der Corona Krise nur die digitale Messe feiern werden. Ich denke, dass jungen Leute wie Erwachsene die digitalen Medien ganz pragmatisch als rettende Lösung für die jetzige Zeit sehen. Ich kenne viele junge Leute, die sich z. B. Über Facebook melden und sagen: nach der corona Krise müssen wir uns persönlich sehen oder ich freue mich auf den normalen Gottesdienst. Wir feiern den mit Pauken und Trompeten und singen Grosser Gott wir loben dich. Ich sehe in diese Krise eine Chance für uns, dass wir wieder uns ins Spiel bringen, wenn wir in diese Zeit in digitalen Welt aktiv sind, denn diese digitale Welt ist ein Marktplatz unserer Tage. Dem Erfinder des Internets wurde ich einen Friedensnobelpreis verleihen, denn digitale Welt rettet uns das Leben. Ich danke Gott für Internet. Mit dem Netz ist es wie mit dem Messer, man kann es gut oder schlecht nutzen. Ich möchte es gut nutzen zum Wohle meiner Pfarrangehörigen, damit sie Frohe Botschaft erreicht: Habe keine Angst, du bist nicht allein. Gott ist mit dir, er trägtt dich. Vertraue mir. Wir feiern paar Gottesdienste digital und dann sehen wir uns live und feiern unseren Glauben an den lieben und barmherzigen Gott als Familie Gottes. Ich freue mich drauf!
Ok Mann/Frau kann den “Stream” iund das was mit Covid 19 zusammenhängt ablehnen..
aber bitte die
ALTERNATIVE !!!!
Sorry ich empfinde so manches als reine Meditation des eigenen Bauchnabels!!!
Meine junge Arbeitskollegin ist engagiert, intelligent, nett und Zeugin Jehovas. Dieser Gruppe aus NY/Brooklyn steh ich bei aller Liberalität schon skeptisch gegenüber. (Als Fanatiker der Ökumene sehe ich zB hier eine Mauer vor dieser Gemeinschaft, und diese sieht es ja noch viel mehr. Aber schön, dass wir ab und an reden)
Am Samstag schickte sie mir ein Foto, und da wusste ich, diese Krise ist wirklich eine ernste und langwierige: das erste Mal in der ruhmreichen amerikanischen Geschichte der ZJ (ich meine ca 1844) finden Versammlungen nur online statt. Die Leute sollen sich in bester Kleidungsetikette, wie üblich, zuhause vor eine Webcam setzen. Weltweit. Gleich wollte ich zum Aldi/Hofer, und nochmals 5 kg Reis einkaufen.
Also ich war im Katholischen etwas verwirrt und es nahm mir den Optimismus, dass die Bischöfe weit vor Verschiebung von Olympia bereits die Erstkommunionen 2020 (normalerweise im SChwerpunkt auf Chr Himmelfahrt) und Firmungen (die reichen ja in den Juli rein) absagten. War es notwendig, dass um den 15. März schon abzusagen. Könnte man das nicht später verlautbaren. Hoffnung lassen… So gehorsam …
Ich kenn auch eine Autorin, die hat einen amerikanischen Mormonen geheiratet, und ist nun amtlich Mormonin, wobei ich sie in Verdacht habe, die katholische Sozialisation nie aufgeben zu haben. Die muss ich bei Gelegenheit noch ehrlich um das Wohlbefinden und dann um die Interpretation der Krise in dieser großen amerikanischen Gemeinschaft (17 Mio; und was ich kaum für möglich halte: Hunderttausende in Deutschland) fragen. Salt Lake City hat immer wirklich fantasievolle Schriften und Erklärungen. Ich mag sowas sehr. Die Geschichte vom goldenen Buch Mormon und der Konstruktion einer amerikanischen Antike, weil eben Kanaaniter um 600 vor Christus nicht nur nach Babylon vertrieben wurden sondern vereinzelt auch nach USA.
Viele Mormonen sind treue Trump-Wähler, denn mit ihrem Einsatz schafften sie es zu viel Vermögen und damit sind sie doch der republikanischen Partei nahe. Also warten wir ab, wie es unseren transatlantischen Brüdern geht.
Zwei Tage nun sind die Infektionszahlen in Spanien höher als in Italien. Aus ganz Europa sehen wir Dramen, welche jene vom Würzburger Altersheim multiplizieren. Ist die Krankheit in Altersheimen, die oft wirklich Substandard ist, kommt es zu Massensterben, die eine SChande für uns alle sind. Das darf so nie mehr passieren.
Schockiert hat mich gestern der Einsperr-Befehl durch den indischen Hindu-Führer an sein 1400 Millionen VOlk. Wie es wohl den Christen geht. Wenn die Bilder echt sind, woran ich nicht zweifle, bewegen sich zuerst die Massen in gewisser Panik in einer Körperdichte, die wir schon mental nicht aushalten, von einer Metropole in die andere. Um dann, sicherlich mit diversen Infizierten, in Großfamilen und Sippen auf engstem Raum in Hitze und Staub zu darben. Das wird das Virus stoppen?? Möge es stimmen, dass gewisse südliche Völker per se gute Abwehrstoffe haben. Sonst sind die Fluchtwege der Italo-Chinesen am Beginn der Krise wohl nur ein kleiner Abklatsch.
Man muss vorsichtig sein, alternative Strategien zu empfehlen. Die Schweizer Top-Virologin Frau Prof. Karin Mölling reibt sich jeden Tag aufs neue die Augen im Radio etc. Man findet ihr Resumee auf YOutube etc.
Jetzt gibt es auch viele Versuche zu erklären, was Italien von Deutschland unterscheidet. Die Süddeutsche zeigt mit dem Finger auf das CL-Fußballspiel 19.2. in Bergamo, 44.000 Zuschauer. Interessanter ist aber die Sache mit der Quarantäne und den “Schleichwegen”, weil die EU ja doch offen war. Bei uns waren Eishochey und Fußballhallen bis 10. März offen, die Bundesliga lief auch noch. Ich hab aber noch keine ANalyse gehört, dass es dort wirklich zu Massenansteckungen kam. Wie schnell sich die Lage verändert hat.
Der Versuch der Erklärung zu Italien
https://www.krone.at/2122324
****
Keine Quarantäne wegen „Umwegen“
Skurril: Dass die italienische Regierung – wie bereits erwähnt – früh Flüge aus China untersagte, könnte dazu beigetragen haben, dass sich das Virus ungehindert verbreiten konnte. Viele Passagiere aus China nahmen deshalb den „Umweg“ über andere europäische Flughäfen und kamen von dort nach Italien.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte zuvor den Rat erteilt, Passagiere von China-Flügen bei der Ankunft unter Quarantäne zu stellen. Das war für die italienischen Behörden nun nicht mehr möglich.
Lieber Pater Hagenkord,
Ein sehr guter Text wie immer. Es freut mich das ihr Blog wieder gut besucht ist. Ich hoffe und wünsche mir das es nicht alleine nur diese Krise ist. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Gottes Segen, viel Gesundheit in dieser Zeit.
Ich empfehle zB die Virologin Karin Mölling zu hören, als second opinion
Nur am Rande, man kann das nachlesen.
Der Prof. Lothar Wieler, der ja stark in den Medien auftritt, und auf mich sehr ruhig und sympathisch wirkt: ist von seinem Lebenslauf ein ausgebildeter
VETERINÄR, spezialisiert auf Tierseuchen. Zwischendurch dann Pathologe; und starke Verankerung in der Bundeswehr…
Mich beunruhigt das etwas. Weil Regierung und Medien das Expertentum sehr stark in die Argumentation einfließen lassen.
Nix gegen Tierärzte. Aber eine Kuh infiziert sich anders als der Mensch. Hoffentlich. Bei meinen Eltern gab es schon um 1980 (lang vor der EU) irgendeine Pflichtuntersuchung und Impfung der Milchkühe in den Wintermonaten, der Doktor gab kurz nach Neujahr zu seinem lieben Vieh. Wir wussten dann alle, danach ist das Rindsvieh im Stall wochenlang am Husten. Das fällt mir so nebenbei ein. Ob die gemeine Schwalbe im SChweinestall nisten darf, war damals schon wissenschaftlich diskutiert.
Das ist jetzt nicht Ihr Ernst: es handelt sich hier um den Chef des Robert Koch Instituts. Der trägt die Ergebnisse seines Instituts vor, nicht seine eigenen Ergebnisse. Und ich glaube auch, dass ein solches Institut weiß, wer es leitet, besser jedenfalls als Munkeleien um Ausbildungen, die das Sprechen dieses Menschen delegitimieren sollen. Denn genau das machen Sie.
@Dietmar können Sie mir einfach mal erklären, was Sie umtreibt und welcher etwas ausgefallenen „ Humor“ sie leitet…
In der Demokratie muss es auch in der Notverordnungszeit Opposition geben.
https://www.youtube.com/watch?v=VXiGWonSWw0
Frau Prof. Mölling ist vom Max-Planck-Institut (kürzen wir es mit MPI) ab.
Es gibt also schon Experten-Auffassungsunterschiede.
Nun, Schweden (nicht nur USA) folgen dem MPI-Virologen-Modell. Es gibt keinen großen Einschnitt in die Grundrechte, es wird vor allem an die Vernunft der Menschen appelliert.
Also ich hoffe schon, dass wir aus Schweden wieder mal was lernen können
Der Bürger wird täglich aufgeklärt über neue Erkenntnisse zu SARS-COV-2. Dort sind sogar die Schigebiete noch offen, in Schweden.
Man kann es nachlesen.
Zum Humor: erinnern Sie sich an die schöne Serie aus dem letzten Jahrhundert “der Doktor und das liebe Vieh” auf den Büchern von James Herriot. Da wurde uns ein britisches Landleben dargestellt, wie man es wirklich lieben muss. Meine Oma liebte es, die Mama, und ich.
Falls die quasi-Quarantäne länger anhält, dann werde ich diese Folgen streamen und an die gute alte Zeit denken.
Es gibt auch einen Wintereinbruch. Jetzt gab es bei RKI die lange Diskussion, ob das Virus bei Wärme sich verzieht. Wurde eher negativ gesehen. Es könnte MPI auf die Idee kommen, das wäre wirklich wichtig, schnell zu untersuchen, ob das Virus bei plötzlichen Kälteeinbruch schwächelt. Die Kernobstbauern leiden derzeit sehr, ich fürchte, auf die Marillen müssen wir wirklich verzichten in 2020.
Vielleicht ist es gut einfach mal sacken zu lassen: Wir sind nicht mehr Systemrelevant!
Die Gesellschaft braucht uns in dieser Krise erst mal nicht.
Ob es Eucharistiefeiern mit oder ohne Gemeine geben soll, dazu hab ich eine klare Meinung. Aber außerhalb unserer “Blase” interessiert das nicht wirklich jemand.
Das was es als Initiativen gibt, geradexauch im Netzt, finde ich sehr sehr gut und lobenswert.
Aber wenn wir ehrlich sind: Wir sind nicht relevant.
Vielleicht ist es gut das mal ins Bewusstsein dringen zu lassen. Ich habe so ein wenig das Gefühl wir versuchen jetzt über immense Anstrengungen, die ins Internet verlagert werden eine Relevanz zurück zu erobern. Aber ich glaube, das funktioniert nicht.
Die Bundeskanzlerin hat uns nicht vergessen. Wir sind für sie irrelevant. Frau Merkel hat sich zwar gerne von Katholiken wählen lassen, aber mehr ist bei ihrer Vita nicht zu erwarten.
Diese Entkirchlichung auf Probe wird sehr schnell eine persistente Entkirchlichung werden. Wenn die Katholische Kirche nur noch über das Internet wahrgenommen werden kann, ist sie in der Wirklichkeit der meisten Menschen nicht mehr existent. Dann wird sie zur reinen Kirchensteuerverwaltungsbehörde. Frau Merkel wird das nicht weiter stören.
Daß sich die Katholische Kirche dagegen nicht wehrt, wundertsogar die weltliche Presse.
Lassen Sie doch die persönlichen Diffamierungen, das bringt nichts. Und das eine oder andere Argument würde ihren Behauptungen auch gut tun.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir bei der Rede der Kanzlerin nicht mal aufgefallen ist, dass sie die Kirchen nicht erwähnt hat.
@Arminius zur Info: die Kanzlerin ist praktizierende Christin, ihr Vater war in der damaligen DDR Pastor der ev. Kirche
Also bitte erst kundig machen, ehe man Fake News verbreitet… DANKE
Mit nüchternem Verstand läst sich die ganzen Diskussionen um Glauben und Sakramente in dieser Notzeit nicht recht begreifen. Wie war es denn, als christliche Seefahrer monate- oder jahrelang neue Inseln und ganze Kontinente entdeckten? Waren die stets sakamental “versorgt”? Hatten die einen Schiffsgeistlichen an Bord? Oder die Trapper, die auf sich allein gestellt den weiten nordamerikanischen Kontinent erkundeten? Und heute: Astronauten und Kosmonauten auf Langzeitaufenthalten in Raumstationen?
Doch die Kirche könnte es in der Tat in dieser besonderen, so noch nicht dagewesenen Ausnahmesituation erlauben, dass wer online audiovisuell vollständig eine hl. Messe mitfeiert, zeitgleich mit dem Priester nach der Wandlung ein Stück Brot und einen Becher Wein, Wasser oder Saft mit derselben wesenverwandelten Wirkung zu sich nimmt, als wäre man persönlich im Gottesdienst anwesend. Was hätte Gott dagegen?
Lieber Theodoros,
gestern Abend kam mir derselbe Gedanke. Unsere Kirche ist ja in manchen Ihrer rituellen Vollzüge sehr rational. Oft genügen Andeutungen wie z.B. bei der Taufe ein wenig Wasser auf die Stirn statt Eintauchen (Orthodoxie), oder beim Besprengen mit Weihwasser (trifft der Tropfen oder nicht – egal), der Inzens der Gemeinde – auch hier die Praxis der Orthodoxie, die Generalabsolution in Notzeiten, die Kommunion unter der Brotsgestalt ist ausreichend, und was weiß ich noch alles. Warum also nicht Ihr Vorschlag auch im Hinblick auf die Eucharistie in Zeiten geschlossener Kirchen, verbotener Gottesdienste? Kirchenrechtlich könnte das ja an sich ohne weiteres geregelt werden, denn nach unserer juristischen Konstruktion kann der Papst ja alles.
Ihr Artikel, sehr geehrter Pater Hagenkord, hat den Nerv der Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft getroffen. Es geht um die Selbstwahrnehmung der Kirche und ihre Fremdwahrnehmung durch die säkulare Gesellschaft. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Form und der Praxis religiösen Lebens.
Ich möchte hier die Argumentation von Niklas Luhmann aus „Die Religion der Gesellschaft“ paraphrasieren: In dem Maße, wie die dogmatisch abgestützte Selbstbeschreibung der Kirche obsolet wird, also gesellschaftlich und innerkirchlich nicht mehr vermittelt werden kann, wird sich die religiöse Kommunikation (das religiöse Leben) „auf dadurch nicht disziplinierte Formen unmittelbarer Sakralität verlagern.“ (S. 353) Demnach ist zu erwarten, dass die Eucharistie zunehmend in den Mittelpunkt rücken wird – aber wahrscheinlich anders, als es sich das Lehramt heute noch vorstellt.
Wer sich über diverse kirchliche Angebote in der Corona – Krise informieren will, kann auf katholisch.de fündig werden.
Liebe Blog Gemeinde, wenn ich das Eucharistie Verständnis der. „klassischen“ Katholiken wahrnehme, dann spüre ich diese Distanz;
Ich kann nichts anfangen mit einer ICH-bezogenen persönlicher ästhetisch erbauenden Kommunion Feier…
Nach meinem – zugegebenen nicht kirchlich abgesicherten –
Verständnis hat Eucharistie etwas mit BROT BRECHEN zu tun und das führt gerade hin zum Teilen mit anderen!
Das bedeutet jetzt beispielsweise mit anpacken sozusagen den Leib Jesu bei den Nachbarn oder auch den Migranten zu empfangen, DENN das ist doch das Sakrament und nicht so sehr das ICH bezogenen Erlebnis mit der Ästhetik des „ Altar Sakramentes“…??
Wie sehen das andere… ?
Lieber Herr Hopfener,
ich verstehe Ihre Frage inhaltlich nicht so ganz.
Ich habe nicht den Eindruck, dass es den Mitbloggern hier um die ästhetische Form von Gottesdiensten geht, sondern um die physische Teilnahme und dabei um den Empfang der Kommunion.
Nach katholischem Glauben ist Jesus Christus selbst Gegenwärtig in den konsekrierten Gestalten von Brot und Wein und seine Gegenwart bleibt auch nach der Messe erhalten, deswegen bewahren wir die Hostien im Tabernakel auf, deswegen gibt es eucharistische Anbetungen und die Fronleichnamsprozession.
Und deswegen spendet der Papst heute Abend den Segen Urbi et Orbi mit dem Allerheiligsten, also der konsekrierten Hostie in der Monstranz.
Dass zum Christsein die (tätige) Nächstenliebe gehört, ist selbstverständlich und ergibt sich aus der Lehre ud dem Leben Jesu. Er hat uns die Nächstenliebe vorgelebt.
Liebe Frau Brückner,
also ich respektiere unbedingt Ihre Auffassung und die anderer Blogger
Ich hab da eben eine durchaus andere Sichtweise, also der Kommunionemfang und das konkrete Brotbrechen also das soziale ja auch ggf politische Engagement sind für mich verzahnt , ein Bild:
Für die Mutter Theresa war das eucharistische Brot und die Berührung der Kranken GLEICH-WERTIG..
Nach einem recht anstrengenden Tag
ua. Probleme bei der örtlichen „Tafel“
Hab ich noch etwas gezappt und bin bei der „Phoenix Runde” hängengeblieben; ein Gesprächsteilnehmer war ( ein mir völlig unbekannter“ Pfarrer vermutlich Rheinländer )
Herr MEURER.
Der hat mit seinen Worten und vor allem seinem Engagement das – bisweilen mit Humor gewürzt –
genau dieses formuliert !
Als (ehemalige) Sozialarbeiterin, tätig auf verschiedenen Tätigkeitsfeldern, stimme ich Ihnen da zu. Beides gehört für mich zusammen. Also sehe ich da keinen Gegensatz.
Jesus sagte ja selbst ” Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan”.
Der Mensch, der mir bis heute ein großes Vorbild ist, mein Großvater mütterlicherseits, war kein Vorzeigekatholik, aber der sozialste und gütigste Mench, den ich kannte. Und zwar aktiv sozial, politisch engagiert war er auch, er war ein strammer Sozialdemokrat, das schwarze Schaf seiner streng katholischen Herkunftsfamilie.
Als er 1966 gestorben ist, ich war damals 15, hat sich die Verwandtschaft deshalb um sein Seelenheil gesorgt, aber ich habe damals schon gesagt, dass mein Opa das Christsein auf seine Weise besser erfast und gelebt hat als so mancher fromme Kirchgänger.
Frau Brückner
Ja ihr Opa war Offensichtlich Ein Mensch der ohne „ frommen Worte“ diese Nachfolge gelebt hat!!
Und DAS ist mein Punkt!!!
( Dass er ein „ strammer Sozialdemokrat war mach ihn für mich noch sympathischer.. schmunzel)…
Also Leben – Leben- leben
Martyria, Liturgia, Diakonia.
Lassen wir doch das Jeweilige eben so, wie es ist, statt diese Dinge zu vermischen.
Hier konkret: Lass Sie Eucharestie Liturgie sein und lassen Sie doch tätige Nächstenliebe Diakonie sein.
Wieso man es vermischen soll, verstehe ich nicht.
@Jalech
Weil , wenn das nicht in eins geht, das Sakrament entwertet wird bzw. zu einer rein kultischen „ Zauberei“ wird
So sehe ich das..
@Eskilcgn
Ich wollte ganz bewusst hier und jetzt die Frauenfrage nicht ins Spiel bringen, weil uns das vom momentanen Thema wegführen würde.
Unser Bischof hat z.B. bis auf Weiteres auch die Hauskommunion aus Hygienegründen verboten.
Mit Hauskommunion ist die Krankenkommunion gemeint, die bei uns in Rottenburg – Stuttgart meistens von Kommunionhelfern, also Laien, zu Alten und Kranken, die nicht in die Kirche gehen können, nach Hause gebracht wird. Dabei wird dann, sofern der Patient aufnahmefähig genug ist, ein Wortgottesdienst vor Ort gefeiert.
Ich war übrigens vor Jahren auch mal Krankenkommunionhelferin und kenne deswegen das Procedere.
Auf der anderen Seite habe ich als Patientin im Krankenhaus auch schon selbst die Krankenkommunion empfangen, aus der Hand von Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen. Das Alles ist möglich, nur nicht die Spendung der Krankensalbung.
Taufe …. auch in der Klinik immer wieder ein Thema. Auch da ist schon viel möglich.
Nur eben beim Sakrament speziell für die Kranken gibt es viele Schwierigkeiten, die für PatientInnen und Angehörige sehe oft zu Verletzungen führt ….
An so neuralgischen Punkten zeigt es sich, wo es hakt.
Stimmt!
Vielleicht erleben wir das “Ende der Neuzeit” und gehen in einen neue Epoche.
Am 10. Februar hat die reichste Stiftung der Welt (Gates, Buffet etc.) glamourös 20 Jahre Bestehen gefeiert und Ihre Verdienste für die globalisierte medizinische Hilfe dargestellt. Vor allem Impfungen, Verhütung, Schutzmasken, damit viel Gutes für Klimapolitik, Gerechtigkeit, Gender usw.
Mit dem schönen Bild aus dem amerikanischen Sport “den Baseballschläger rausholen und notfalls auch über den Zaun zu hauen” wurde die Notwendigkeit revolutionärer Projekte angesprochen, die auch Risiken in sich bergen können.
Mich hat das im Februar schon fasziniert und beunruhigt, weil ich so viel globalisierte Philanthropie auf einmal nicht vertrage.
Aber ist wert, nochmals zu lesen. Bestimmt hatten sie mit allem Recht.
https://www.gatesnotes.com/2020-Annual-Letter?WT.mc_id=20200210040000_AL2020_GFG-EM_&WT.tsrc=GFGEM
Eine persönliche Betrachtung: bei Schlechtwetter hab ich das Gefühl, dass Jugendliche und Kinder etwas aggressiver werden. Sie greifen dann zu Büchern wie Star Wars. Ich musste heute eingreifen, und hab mal alle Lichtschwerter versteckt. Der Batterieverbrauch ist für die Krise auch zu hoch. Auch die Baseballschläger unbedingt weg. In Quarantäne viel zu gefährlich. Wenn sie doch nur “der Doktor und das liebe Vieh” lesen würden. Aber nein “Star Wars. Die Rückkehr der Jedis”. Vor allem diese Szenen mit der Order 66, das gefällt ihnen.
Möge die Epoche viel von Humanismus und vor allem Christentum verinnerlichen.
Als ich letzte Tage den Text oben gelesen hatte, hatte es mich berührt… ja ich spürte Wehmut und Traurigkeit. Es ist ein Phänomen, das sich durch unterschiedliche Umstände wiederholt, immer wiederholt.
Aktuell viel positives innerhalb der Christenheit – viele Infos, Gebete, Gottesdienste dank Multimedia.
Um sich seiner und seiner Religion bewusst zu sein –nicht nur im Strom der Kirchgänger und eines christlich – persönlichen Rituals. Die Beheimatung bzw. die Geborgenheit beim Aufsuchen der Kirche, des Gottesdienstes ist wichtig – trotz aller kritischer Bemerkungen, die es gibt und die oben tw. angeführt worden sind. Es ist trotzdem wichtig ist, auch solche Fragen zuzulassen.
Besondere Anlässe werden in der Kirche gefeiert – im Dank und in der Bitte um Segen und Beistand – es ist hierbei nicht ein einzelner Gedanke oder Bibelvers, sondern es zeigt eine größere Schau von dem was in der Vergangenheit war und mit welcher Einstellung ich/ wir in die Zukunft gehe/n – mit den Menschen die mir räumlich nahe sind – nicht in einem elitären Kreis sondern unterschiedlich und trotzdem: im Vater Unser geeint.
Eucharistie-Fasten ist in der westlichen Welt ungewöhnlich, aber im Amazonas-Gebiet etc. ist dies eines der vielen Verzichte im Leben eines Christen.
Vergangenes Jahr in der Karwoche hat die ganze Welt mitgetrauert, als die Notre Dame in Flammen stand – eine sakramentale Stätte von vielen Jahrhunderten – Menschen die sie über Jahrhunderte kunstvoll ausgeschmückt haben, die vielen die in all den vielen Kriegen in den 8 Jh. dort Trost und Zuflucht und Gemeinschaft fanden.
Heute scheint es u.a. durch Corona bedingt, dass Steine dort verschwinden um sie zu verkaufen. Nicht nur die Tragik des Einsturzes und der Trümmer sondern das Verschwinden lassen von dem Übriggebliebenen, das zum Wiederaufbau gedacht ist. Vielleicht wäre dies bildhaft gesehen die Tragik einer aktuellen Tendenz, dass Formen und Strukturen, die für Menschen sehr wohl Halt und Mut geben, sich irgendwie auflösen.
Letzte Tage kam die chinesische Provinz Hubei wieder ins Gespräch, von der das Virus möglicherweise ausging, wo die tragische Pandemie am abklingen ist – Beginn war vermutlich der 1.Dezember.
Als mir letzte Tage vor dem Bücherschrank der Literaturnobelpreis von 1938 „The Good Earth“ von Pearl S. Buck in die Hände kam, hatte ich keine Bezüge zu diesem Buch. Irgendwie interessierte es mich. Die Schriftstellerin war Tochter eines Missionars und sie kannte christliches Leben in China. Jedoch geht es inhaltsmäßig über zwei Familien: die eine Familie gerät in den sozialen Abstieg, da sie da sie zu lange reich waren um noch kämpfen zu können. Die andere Bauern-Familie versuchen unter widrigsten Bedingungen, ihr Glück zu machen. Von Armut zum Großgrundbesitz.
Obwohl nun die Schriftstellerin missionarisches Leben kannte, schreibt sie nur an einer einzigen Stelle über Christus. Sie beschreibt dass eine Frau einige Papiere in der Hand hielt, in denen ein gekreuzigter Christus abgebildet sei. Der einzige Kommentar der Familie hinzu ist, dass dieser Mann böse gewesen sein muss, um dann auf diese Weise gefoltert und hingerichtet worden zu sein.
Im aktuellen Kontext und den widrigen Bedingungen macht mich dies sehr nachdenklich und im übertragenen Sinne. Wie erleben wir die aktuelle Situation und wo lassen wir es zu, dass das Öffentliche Bekenntnis zum christlichen Glauben in den 2 großen Kirchen durch Umstände demontiert wird weil wir zu lange von den Selbstverständlichkeiten gelebt haben? Nehmen wir die aktuelle Veränderung war? Können wir mögliche Demontagen verhindern?
Im Moment erleben wir –Gott sei Dank – viel positive Erscheinungen und Kreatives in der Kirchenlandschaft. In dieser Nobelpreis –Geschichte von 1931 hat Christus in der Landes- Geschichte keinen Platz mehr – aber nicht aus Unwissenheit! Todesstrafe als Urteil über das Leben von Christus! Somit wird durch eine Aussage der Glaube an Christus hinfällig.
„Good Earth“ oder vielleicht auch „Sympathie fort he Devil“ als Gegenentwurf zu kirchlichen Dissonanzen und Spitzfindigkeiten? Destruktives und Trümmer, anstatt einem tragenden Glauben über Krisen hinweg mit dem Wissen von 2000 Jahren Christentum und der Zuversicht und Gottes Heilsgedanken als „Der größten Geschichte aller Zeiten“?
Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen!
schöner Text. Den CHristen in China und Südasien muss es eine Stütze werden, dass Jesus sich immer auch an das Individuum wendet. Und nicht nur den Nutzen für ein weltliches Kollektiv fordert. Wie eine Schraube der Maschine…
Nordkorea hat den ersten Sars2-Kranken angeblich hingerichtet. Dann war das Problem vorbei (weil sich kaum mehr einer meldet)
Südkorea andererseits wird sehr christlich, vor allem in der engen Verflechtung mit der amerikanischen Wirtschaft.
Südkorea wird christlich? Woher wenn ich fragen darf haben Sie denn die Zahlen dazu?
SÜDKOREA
Wikipedia schreibt: Die Religionsfreiheit wird durch die Verfassung garantiert. Eine offizielle Staatsreligion gibt es entsprechend nicht. Die Religionslandschaft in Südkorea weist eine hohe Vielfalt auf. Um 2015 waren 56 % der Südkoreaner als religionslos bekannt, 28 % waren Christen (20 % der Bevölkerung evangelisch), 16 % Buddhisten und Angehörige der koreanischen Schamanenreligion.
Also eine Form von Bahai – alle suchen sich aus dem Kaleidoskop das beste aus.
Aber das heißt doch, dass die 28% christen schon die größte Gruppe ist. Das ist viel. in 1-2 Generationen.
Freilich kommt das alles von US. Also Evangelikal, auch Mormonen etc
Ich kenne nicht viel Südkoreaner. Traf mal Leute von Samsung auf einer Konferenz. Die erzählten, wie wichtig Weihnachten dort ist. Aber jeder 2. Samstag ist Werktag und sie müssen sich, wie übrigens in USA, für Ostern oder Weihnachten einen der ungefähr 8 Urlaubstage nehmen.
open doors sagt in deren Index, Nordkorea hat noch immer die schlimmste Christenverfolgung.
Japan wird nie christlich. Die schotten sich ab. Nur eine Anekdote. Ich war eingezogen beim Militär auch für Katastrophenschutz. Japan lässt nicht mal Suchhunde , also Lawinenhunde, ins Land. Das ist gegen die Ehre. Sie können alles selbst. Unsere Kaserne hatte das 1992 angeboten und allen war es klar, es kommt nur der höfliche Brief zurück.
Iran würde die Hilfe bei schwerem Erdbeben annehmen…
Deshalb nimmt Japan auch keine Fußballprofis oder Eishockeprofis aus dem Ausland. Südkorea ist voll davon.
Aber das sind nur Geschichten
Das reicht aber nicht, um von „wird sehr christlich“ zu sprechen. Das ist ein wenig komplexer als ein Wikipedia-Eintrag
Auch in Deutschland gibt es koreanische Gemeinden, die sich regelmäßig in Kirchen treffen und ihr Gemeindeleben in Deutschland praktizieren. In Südkorea selbst sind es vermutlich eher die Ballungszentren mit US-Einfluss, wo christliche Kirchen/ Gemeinden entstanden sind.
In Deutschland gibt es sehr wohl asiatische Menschen mit buddhistischer. Prägung, die u.a. nach einem Schicksalsschlag offen für die christliche Botschaft sind – kritisch, beobachtend, berührt und sehr achtsam, spüren eine Weite und Tiefe in der christlichen Botschaft, die sie so nicht beschreiben können, fühlen sich jedoch deswegen innerhalb ihrer eigenen Familienstruktur als Einzelgänger.
Im Kontext von Südkorea fällt mir ein Bruder aus Taize ein, der als Südkoreaner in den 2000 er Jahren zuständig für Deutschland bzw. für deutsche Pilger war. Ob dies aufgrund einer weltweiten begegneten und versöhnenden Kirche war, die sich in Taize abbilden sollte? Oder gab es auch andere Gründe? Vielleicht hat jemand hierbei eine Antwort darauf.
So, wir haben in unserer Hausgemeinschaft beschlossen. Wir werden zur Hauskirche. Das heißt wir werden Ostern selbst Liturgie feiern. Wir hocken eh zusammen, also …
Wir werden uns an den katholischen Liturgien orientieren und in der Osternacht auf jeden Fall, Gründonnerstag wissen wir noch nicht. Da wird es vielleicht “nur” ein festliches Essen innerhalb der Feier. Aber in der Osternacht werden wir auch Brot und Wein mit den Worten Jesu teilen.
Das erinnert mich an meine Kindheit, als ich noch mit Freunden “Vater-Mutter-Kind” gespielt haben.
Sie haben Recht. Liturgie ist nichts anderes. Sie ist heiliges Spiel.
Und warum dürfen Frauen nicht mitspielen, sondern nur zuschauen?
Eine sehr gute Frage. In der Liturgie in unserer Hausgemeinschaft wird sie sicher keine Nebenrolle haben.
In der jüdischen Hausliturgie haben die Frauen übrigens eine Hauptrolle.
Jepp. Ischweiß
Wenn dann eher am Gründonnerstag. Wenn ich eine Hausgemeinschaft hätte, was nicht der Fall ist, würde ich am Gründonnerstag eine kleine Agape – Feier mit Brot und Wein halten, aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies keine Eucharistiefeier ist und auch KEINE Wandlung von Brot und Wein stattfindet.
ABER: Wo Zwei oder Drei in seinem Namen versammelt sind …….
Mir persönlich wäre allerdings wichtig, dass ich meine Grenzen nicht überschreite.
Wer garantiert Ihnen, dass der Herr bei ihrer beschriebenen Feier nicht im Brot und Wein gegenwärtig ist?
Schon seltsam: Sie wollen eine Liturgie feiern aber sicher stellen, dass der Herr nur ja nicht dazu kommt….
Ich finde das reichlich absurd!
ICH willl gar nichts feiern, weil ich, wie ich bereits schrieb, gar keine Hausgemeinschaft habe. Ich bin Single!
Außerdem habe ich nur geschrieben, wie ich es persönlich handhaben würde, wenn ich denn eine Hausgemeinschaft hätte.
Ich toleriere Ihr Vorhaben, aber dann tolerieren Sie bitte auch, wie ich es machen WÜRDE. Konkret mache ich gar nichts, weil ich alleine wohne.
Schreibe ich doch …. Sie WÜRDEN alles dafür tun, dass der Herr nicht da ist, wenn Sie Liturgie feiern WÜRDEN ….
Finde ich immer noch absurd …
@Eskilcgn
Nein, ich würde mir nur nichts anmaßen, was mir als Laie nicht zukommt. Aber ich sagte ja auch “wo Zwei oder Drei ….”.
Uns als ehemalige Wortgottesdienstleiterin gehe ich davon aus, dass Christus auch in seinem Wort gegenwärtig ist. Also wäre er bei einer häuslichen Feier nach meiner Vorstellung auch zugegen.
Nur so am Rande: Nehmen wir mal das alte Argument, dass Jesus im Abendmahlsaal nur Männer mit der Leitung der Eucharistie betraut hat, die man deswegen als erste Nichtlaien bezeichnen müsste – warum dürfen dann Laien eigentlich überhaupt zur Kommunion? Die müsste doch dann auch den Klerikern vorbehalten bleiben?
Ich kann jedenfalls aus dem ersten Gründonnerstagabend vor gut 1990 Jahren nicht erkennnen, dass Jesus irgendwelche Unterschiede zwischen Frauen und Männern gemacht hat. Er wollte, wie Paulus treffend in Gal 3,28 schrieb, alle Unterschiede zwischen Menschen aufheben. Liebe Frau Brückner, Sie maßen sich also nichts an, was Ihnen nicht zukommt, weil Jesus ihnen nichts vorenthalten hat.
Genau. Der Herr ist eh da!
Warum dann die “Sicherheitsmaßnamen” die Sie bei einer Mahlhandlung ergreifen WÜRDEN?
Was soll passieren? Da sind Sie ja päpstlicher als der Papst.
Ich finde, dass ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie uns eine institutionierte Klerikerkirche die geistgewirkte Kreativität ausgetrieben hat.
Man kann ja auch des letzten Abendmahles Jesu gedenken ohne eine (missverständliche) Agapefeier, dann kommt keiner auf “dumme Gedanken” und Christus ist trotzdem anwesend.
In unserer Seelsorgeeinheit was die vom Bibelwerk angebotene Lectio divina zur Fastenzeit geplant, musste aber leider wegen der Corona – Krise eingestellt werden. Da war für den letzten Abend auch eine Agape mit Brot und Wein/Traubensaft geplant, aber unter der Leitung des Vikars.
Ich war sehr gespannt, wie das abgelaufen wäre, schade.
Jepp ist immer sinnvoller als in Coronazeiten den Herrn beim Wort nehmen mit “TUT dies zu meinem Gedächtnis”
Der Herr Vikar wird sicher stolz auf Sie sein!
“Der Herr Vikar wird sicher stolz auf Sie sein!”
Na, das will ich doch schwer hoffen (lach)
Sehen Sie. Das unterscheidet uns. Ich brauche keine Anerkennung von Seiten einer Klerikerkirche.
Ich suche lieber einen Weg dem Geist zu folgen.
@Eskilcgn
Das war doch von mir als Scherz gemeint. Seien Sie doch nicht so humorlos und verbissen wegen rein theoretischer Überlegungen von mir. Wir haben doch Alle gerade andere Sorgen als solche Ebsenzählereien.
@Eskilcgn: Ich suche lieber dem Herzen zu folgen.
Und auf dem Grund des Herzens wohnt ER … gell 😉
Für mich ist das keine Erbsenzählerei und es ist aus den Problemen geboren, die wir gerade haben.
Warum nicht sich ermächtigen und das Herrenmahl feiern? Warum nicht?
Das frage ich ohne Verbissenheit. Ich frage das in aller Gelassenheit und mit einem höchst einladenden Lächeln im Gesicht.
Warum nicht?
@Eskil von Köln: Im Herz wohnt das Leben.
Sag ich doch: Auf dem Grund des Herzens wohnt ER. Oder haben Sie den Johannesprolog nicht gelesen?
@Eskil von Köln: Noch so viel Bücher und Prologe lesen kann die Erfahrung nicht ersetzen.
Dann haben Sie weder mich noch den Prolog verstanden.
@Eskil von Köln: Ich bin halt noch nicht so weit wie Sie.
Super! Bleiben Sie dran!
@Eskil von Köln: Da muss ich mich aber beeilen.
Warum?
Die Antwort finden Sie im Klang der Abendglocke.
Das ist mit jetzt zu romantisch ….
Wenn Sie es nüchterner lieben: Sein und Zeit § 47 ff. Lesen Sie langsam, wie ein Huhn Wasser trinkt.
Nein Danke!
Sind Sie der Geist, der stets verneint?
Nein.
SIE dürfen mich gerne Eskil nennen.
“Nein.”
Also doch, Eskil.
Wenn Sie wollen können Die mich also doch verstehen.
Schön, das läßt hoffen 😉
Und warum wollen Sie, Eskil, verstanden werden?
Eskilcgn – ich erlebe Sie in ihren Beiträgen kritisch und autark – es scheint dass sie sehr viele Freiheiten im christlichen Kontext für sich leben und gestalten können. Ihr persönliches Selbstverständnis von Kirche scheint sich jedoch sehr wohl zu unterscheiden von Kirchgängern in Traditionen und gewachsenen Strukturen, die sehr wohl auch in dieser Gemeinschaft Verantwortung übernehmen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Traditionen institutionalisiert, auch mit unliebsamen Nebenerscheinungen. Sich jedoch nur auszuklinken scheint mir der bequemere Weg, man ist sich selbst Herr und Glaubender zugleich – braucht weder Korrektur noch Gemeinschaft, scheint geistbeseelt zu sein und beginnt die kirchliche Strukturen zu hinterfragen, lässt auch Demontage zu, und wechselt dann möglicherweise auch einfach in eine andere Religion, die sich gut anfühlt. Oder es kommen religiöse Stimmungen auf, die Gott zum Kollegen machen, ihn für persönliche Wünsche und Bedürfnisse instrumentalisiert. Der religiöse Wahn scheint dann nicht mehr ausgeschlossen und behindert eine gewisse Bodenhaftung und Korrektur, die wir sehr wohl in diesen religiösen Sphären brauchen.
Kirche hat sehr wohl auch etwas mit der Tradition und dem Glauben meiner Vorfahren zu tun – auch wenn es nur Stückwerk ist, so wie es geworden ist – das erinnerte Heil in der Tradition meiner Vorfahren scheint mir die Vergewisserung zu sein, nicht alles zu hinterfragen, neu zu denken, sondern dies als vernünftige Tradition auch stehen zu lassen. Kirchliche Traditionen können sehr wohl für viele Gläubige Sehnsuchts- und Hoffnungsorte sein, wie heute dies viele schmerzlich vermissen. Diesen Schmerz und diese Einsamkeit nehme ich heute sehr wohl wahr und auch die Frage, wie in der aktuellen Situation eine andere Form möglich ist – auch in Übereinstimmung mit den Verantwortlichen innerhalb der Kirche. Ohne in rigide Spitzfindigkeiten zu geraten.
Den Anfang kann ich noch irgendwie als Kompliment verstehen. Aber dann verlassen Sie mich. Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was Sie mir sagen wollen.