Wenn es etwas gibt, was meinen „Reisemonat“ November als gemeinsamen Nenner verbindet, dann ist es Medienkritik. Unter Journalisten redet man im Augenblick – Trump-Wahl sei dank – über das Thema, ich habe mich selber hier ja auch schon mit „Niederlage des Journalismus“ gemeldet, außerdem war ich bei mehreren Tagungen zum Thema und habe mir auch mächtig Widerspruch eingefangen. Alles hilft, um zu verstehen, was im Augenblick eigentlich passiert.
Gestern Abend, bei der letzten Lektüre im Netz, ist mir dann ein Artikel aufgefallen, der schon vorweg richtig liegt. Es ist nur ein Satz, und er erklärt so viel. „Wer ‚Lügenpresse’ schreit, will nicht bloß auch seine Meinung in den Medien sehen, sondern ausschließlich seine Meinung.“ Sehr lange habe ich mich ins Bockshorn jagen lassen, Debatten mit Kolleginnen und Kollegen geführt und auch hier geschrieben, aber dieser Satz aus dem Antexter eines Artikels von Sasha Lobo führt auf den richtigen Verstehensweg. Wie es Lobo sagt: es geht gar nicht um Medienkritik, es geht um autoritäre Gesellschaft.
Wobei Lobo mit Medienkritik nicht hinterm Berg hält, die muss auch sein und ist eigentlich auch Teil des journalistischen Selbstverständnisses. Eigentlich. Aber der Kern der Schwierigkeiten liegt nicht dort, und das macht die Lobo-These, so möchte ich das nennen, klar. Ein empfehlenswerter Text.
“Hütet euch also vor unnützem Murren und verwehrt eurer Zunge das Verleumden! Denn euer heimliches Reden verhallt nicht ungehört und ein Mund, der lügt, tötet die Seele.” (Buch der Weisheit, 1,11) sowie http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8S.HTM. Hier ist alles gesagt.
Zum Text von Herrn Lobo:
“Pluralismus” der Ideen, Gedanken, Meinungen ist ja auch so eine Sache die es im Grunde gar nicht gibt.
Wer macht sich denn bitte wirklich eigene Gedanken zu egal welchen Themengebieten?
Die meisten einigermaßen vernünftigen Menschen plappern doch irgendwas vermeintlich Nachvollziehbares oder Allgemeingültiges bzw. Gelerntes/Gelesenes halbwegs korrekt nach (also ich rede nicht von den Wutbürgern, die sind ein anderes Kaliber).
Es gibt sogar Menschen die sich intelligent vorkommen, wenn sie ein paar geschichtliche Jahreszahlen aufsagen können. Und das in Zeiten von Google bzw. Wikipedia etc.
Aber das hat nichts damit zu tun, dass die Mehrzahl der Leute so wenig kreativ und klug wäre. Nein, das hat mit unserem Bildungssystem zu tun. Und das betrifft beide Seiten: die Leute die Medien machen und die die diese konsumieren und darauf eben reagieren.
Der Gehirnforscher Manfred Spitzer konnte etwa feststellen, dass die wichtigsten Fächer (in Bezug auf die Aktivierung von Gehirnzellen) im Schulunterricht seltsamerweise folgende sind: Musik, Sport, Theaterspielen, Kunst und Handarbeiten: die fördern Intelligenz. Fällt Ihnen was auf: Keines dieser Fächer zählen wir zu den vermeintlichen Hauptfächern. Nein, die oben aufgeführten Fächer sind sogar die, die manche Politiker gerne abschaffen würden, da sie ja angeblich nix bringen.
Was bringen diese Fächer nun aber mit sich? Die jeweiligen Eigenheiten eines Menschen auszubilden und auch sowas wie die Fähigkeit des Multitaskings zu verbessern. Das Gehirn wird in solchen Fächern nämlich vielfach gefördert und aktiviert. Im Sport, Theaterspiel und Musikunterricht arbeiten Kinder unter anderem miteinander (bilden soziale Kompetenzen aus), in den künstlerischen Fächern Kunst, Handarbeiten und Musik können sie wiederum ganz eigen sein, sehr kreativ sein. Dort gibt es kein wirkliches Falsch oder Richtig, sondern die Kindern können da einen eigenen Stil entwickeln, sich selbst finden.
Gerade im Bereich Musik werden zudem Bereiche im Gehirn aktiviert, die helfen können, den Menschen geistig fit bleiben zu lassen. Durch Musik werden wohl viele Areale im Gehirn gleichzeitig aktiviert und das ist gut, etwa gegen Demenzerkrankungen.
Vor kurzem habe ich mir einen Vortrag zum Thema Kunsttherapie angehört und da konnte der Schulleiter stolz berichten, dass er mittels bildender Kunst einen geistig Behinderten der vor Therapiebeginn nicht schreiben konnte, genau dahin brachte: Plötzlich konnte dieser ein wenig Schreiben. Die Mutter, die schon viele hochkarätige Fachleute aufgesucht hatte, war begeistert.
Wir sind es von Kindheit an so gewohnt, Lerninhalte einfach nur nachzuahmen. Für alles gibt es eine feste Form, einen Rahmen und wer sich am besten danach richtet und an einem Tag alles korrekt auswendig aufsagen kann, der bekommt die Schulnote Eins. Egal, ob er diese Inhalte eine Woche später schon gar nicht mehr weiß. Stupide ist das, einfach nur hirnverbrannt. Tatsächlich hirnverbrannt, das Hirn wird nicht ausreichend genutzt und verkümmert im Grunde.
Man muss die Jugend anders erziehen, dann bekommt man auch erwachsene Bürger die eben eigenständig denken können und tatsächlich der Meinung sind, dass es für ein Problem nicht nur eine korrekte Lösung geben kann, sondern meist zig Lösungswege möglich sind. Solche Menschen verstehen dann, dass Sachverhalte oft sehr komplex sind, zu komplex um diese in ein paar Sätze fassen zu können. Und solche Menschen sind klug genug, erst mal zu Schweigen, bevor sie den Mund aufmachen. Das brauchen wir: auf beiden Seiten.
Die Fähigkeit die man in diesen Fächern erworben hat, kann man dann auch super auf andere Themenfelder übertragen, selbst auf die Wirtschaft oder Politik.
Mit so einem Nachwuchs braucht es keinen dieser “Gatekeeper” mehr – und ich denke schon, dass es die gibt und leider auch geben muss – und nicht nur in den Medien.
Liebe(r) Amica, ich muß Ihnen ( leider ) völlig recht geben. Wir müssen wohl damit leben, daß eine große Mehrheit unserer Mitmenschen nicht unbedingt “selber denken” möchte – das ist ja auch so unbequem. Eine bessere schulische Bildung könnte helfen, aber wer kann glauben, daß das ( in einem überschaubarem Zeitraum, und mit welchen Lehrern ? ) verwirklicht werden könnte ? Wahre Bildung ist Herzensbildung, nicht wahr ? Der unbedingte Versuch, die Wahrheit unserer Wirklichkeit zu erfassen ( und weiterzugeben ) ist unbequem, und setzt Rückgrat voraus, leider oft auch eine Eintrübung alter Freundschaften oder sogar von Familienharmonie. All das erinnert mich an Jesus, der wußte, daß offensichtlich “nur wenige” gerettet werden können, und ER, der “die Wahrheit ist” hat es sogar äußerst krass formuliert ( in Mt 10,37 ) “Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig” Das alles sollte uns aber nicht entmutigen, sondern im Gegenteil anspornen, den Kampf um die Wahrheit ( der heute vor allem ein Kampf gegen politisch völlig einseitig gepolte Mainstream-Medien ist ) zu führen. Auf daß viele aufwachen !
Ach Herbert Klupp, fast hätte ich Ihnen zugestimmt. So leidenschaftlich für die Wahrheit, um dann leider schließlich in der Lüge zu münden. Nein, der Kampf um die Wahrheit ist nicht der Kampf gegen die Medien, die von Ihnen ich denke in abfälliger Absicht “Mainstream” genannt werden. Diese Medien sind die Einzigen, die was auf Fakten geben. Machen die Fehler? Ja. Sind sie einseitig gepolt? Nein. Es sei denn man glaubt an eine unglaublich komplexe Verschwörung.
Man darf die Wahrheit und den Einsatz für sie nicht benutzen, um sich seine eigene Welt zu bauen. Aber genau das tun Sie hier.
Was sind denn “Mainstreammedien”? Ist Radio Vatikan eines? oder die Bildzeitung? oder sind sozusagen die “Vor-digitalen” Medien “Mainstream? Jedenfalls finde ich es Quatsch zu schreiben, dass diese Medien die einzigen sind, die was auf Fakten geben. Das hängt immer noch vom einzelnen Schreiber ab wie gut er seine Beiträge recherchiert. Da gibt es sicher auch unbezahlte Blogschreiber die gewissenhaft prüfen was sie schreiben.
Einseitig gepolt??? Würde ich schon sagen. Journalisten stehen politisch deutlich weiter links als die Gesamtbevölkerung. Das bedeutet natürlich nicht, dass bewußt Lügen verbreitet werden, aber jeder sammelt und interpretiert Informationen gemäß seiner eigenen Weltanschauung oder politischen Überzeugung. Das kann niemand vermeiden. Diese Konzentration auf “links” fängt ja schon bei den Studienfächern an die viele Journalisten studiert haben. Studenten der Sozial- und Kulturwissenschaften sind viel eher für linke und grüne Positionen als z. B. Studenten im Bereich Wirtschaft oder Jura.
Das halte ich für ziemlich gewagt: Gesellschaftswissenschaften seien per se schon eher “links”. Und auch die Journalisten, die ich kenne, und das ist eine ziemliche Menge, halte ich für einen ziemlichen Schnitt durch die Gesamtbevölkerung, da kann ich keine Schlagseite erkennen.
Und was die Medien und die Fakten angeht: Das bezog ich auf die Abgrenzung zu den Medien, die anstelle der “Mainstream-Medien” heran gezogen werden, wenn ich mich da ungenügend präzise ausgedrückt habe, dann bitte ich um Nachsicht.
Es gibt eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität dass das Studienfach durchaus die politischen Ansichten beeinflusst (natürlich auch, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Fächerwahl und politischer Überzeugung). Ich habe selbst studiert und kenne einige Studenten. Gesellschaftswissenschaftler sind nicht “per se” sondern häufiger politisch links als z. B. Wirtschaftswissenschaftler. Das werden die meisten Studenten bestätigen.
Die wenigen Journalisten die ich kenne sind alle politisch links. Das mag Zufall sein. Lt. Wikipedia verorten sich Journalisten in Deutschland selbst im Durchschnitt links der politischen Mitte. Was es da für Studien gibt, weiß ich nicht. Wenn ich die Zeitung lese, scheint es mir zutreffend zu sein.
Nach wie vor kann ich mit dem Begriff “Mainstream-Medien” nichts anfangen. Wo ist die Definition? Irgendwie scheint das auch so ein Kampfbegriff zu sein, oder?
Ja, es ist ein Kampfbegriff. Wahrscheinlich deswegen reagiere ich so allergisch darauf. Die meisten Nutzer des Begriffes meinen das abwertend, also meinen sie, gar nichts mehr nachweisen zu müssen. Schade, dass der Begriff so sehr in Umlauf ist.
Herr Klupp, Sie sagen es treffend: Die einzig wahre Bildung ist die Herzensbildung. Und Herr Bieri hat dies wunderbar von allen Seiten beleuchtet: http://www.hwr-berlin.de/fileadmin/downloads_internet/publikationen/Birie_Gebildet_sein.pdf. Ich bin mir sicher, seine Worte werden Ihnen gefallen.
Danke für den Link. Ja, diese Ausführungen sind gut und wohltuend.
Ich denke der Kampf um die Wahrheit findet täglich auf den Straßen statt, denn wir kämpfen um die Menschlichkeit, die uns von Gott gegeben ist und doch so schwer im Alltag umsetzbar scheint. Was tun denn Medien anderes, als sich diesem Kampf anzuschließen und dafür die Mittel zu nutzen, die uns allen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Dabei gibt es hier wie dort Menschen, die ihre Kompetenzen für das Gemeinwohl einsetzen, welche die sie dem Arbeitgeber zur Verfügung stellen und viele, die sie für sich selbst nutzen. Wir sollten endlich aufhören die Mängel, die wir alle kennen immer wieder neu aufzudecken, denn das nimmt dem Leben seine positiven Aspekte und opfert sie der Negativität. Das Leben ist für die meisten Menschen schwer genug und sie bemühen sich redlich und täglich darum, sich selbst so anzunehmen, dass sie den gesellschaftlichen Normen gerecht werden. Wobei wir beim Thema wären, denn sollten wir das wirklich tun, den Normen gerecht werden oder müssen wir uns in unserer wahren Menschlichkeit behaupten und aussprechen, was der Wahrheit entspricht? Ich will mich keiner Norm unterwerfen, denn ich bin die Norm aus einer Menschheit, die sich an ihre Menschlichkeit hält, um ihr gerecht zu werden. Was also gilt es für die Presse an die Öffentlichkeit zu tragen, einzelne Personen, Schicksale, Alltagsgeschichten oder spektakuläre Vorfälle, private Einblicke und politische Interessen? Ich denke von allem etwas, das schadet nicht, doch es sollte so verpackt werden, dass daraus keine Diskriminierung erwächst oder öffentliche zur Schau Stellung stattfindet und auch keine Privilegierung erreicht wird. Menschen sind gleich in ihrer Art zu Sein, was sie unterscheidet ist ihr Umgang mit dem Leben. Die Einen nehmen das Leben wie es kommt, die anderen machen aus allem Geld, wieder andere erleben ihr Schicksal als die Einzigartigkeit, die uns allen eigen ist. Jeder kann also von jedem etwas lernen und keiner sollte denken, es wäre ein Privileg in der Presse erwähnt zu werden. Es ist ein Privileg Mensch zu sein und als solcher der Wahrheit eine Identität zu geben.
also ich bin dankbar, dass es immer noch viele Journalisten gibt- gestern Abend bei Maischberger´- Ulrich Wickert ,Sascha Lobo oder auch-pars pro toto- Heribert Prantl, Giovanni di Lorenzo last but not least- Bernd Hagenkord uva..
also ihre Kollegen die nicht nur zur ernsthaften pointierten Meinungsbildung beitragen UND sich gerade auch um Wahrhaftigkeit bemühen!
das absolute NO GO heute BILD SCHLAGZEILE: die Bestie von Höxter wollte zu “Bauer sucht Frau”
und dann bin ich wieder beim gestrigen Thema “Lügenpresse”
die Ex Bundestagsabgeordnete Lengsfeld und ein Busfahrer als bekennender Pegida Anhänger und AFD Mitglied. in der Mediathek kann man die Argumente der Beiden nochmal nachhören..
was schon sehr bedenklich ist: Einerseits werden-ich sag jetzt einfach mal vereinfacht -die “seriösen” Medien- als Lügenpresse diffamiert (die Bild erfüllt diese Standards nicht)
andererseits die SOCIAL MEDIA von diesen Leuten als DIE reine Nachrichtenquelle stilisiert.. da hat der S. Lobo eine wichtige Aufgabe und da verdient er unsere Unterstützung!!
also ich bin da schon sehr beunruhigt-ich spreche jetzt gar nicht von der ganzen Volksverhetzung- da werden Fakes, Verschwörungstheorien uä mit gewissenhafter Recherche verwechselt!!
Und DAS ist LÜGE oder wie es jetzt auf einmal umgedichtet wird: Postfaktisch…
Zum Thema Trump ein Nachtrag:
Ich denke daß wir alle mal unsere oberklugen Analysen von wegen “Warum die Umfragen unrecht hatten” einstampfen sollten.
Die Umfragen hatten nicht unrecht.
Nach Auszählung aller tatsächlich ausgezählter stimmen kommt Clinton auf einen Vorsprung von 2,5 Millionen. Trump tobt bereits weil er realisiert daß er garnicht gewählt wurde.
Zudem fordern Experten eine Neuauzählung in mindestens 3 Bundesstaaten, da Trump gerade in den Wahlkreisen welche Wahlcomputer einsetzen signifikant mehr stimmen bekommen hat. Warum sollen die Leute anderst wählen, nur weil sie statt handausgefüllter Stimmzettel Wahlmaschinen benutzen müssen?
Überhaupt gibt es seit Jahren Vorwürfe daß die US-Wahlen nicht sauber sind. Meistens zum Vorteil der Republikaner Und nach einem derart schmutzigen Wahlkampf ist nicht davon auszugehen daß sich das plötzlich geändert hat. Der britische Investigativreporter Greg Palast ist da schon seit 2000 hinterher und hat einiges aufgedeckt: Da werden mal eben Wahlkreise neu zugeschnitten um republikanischen Stammwählern mehr Gewicht zu geben. Schwarze, Hispanics und Indianer fliegen irgendwie aus dem Wählerverzeichnis oder werden sonstwie an der Wahl gehindert. Z.B. wenn man sich mit dem Führerschein ausweisen soll: Viele Schwarze können sich garkein Auto leisten.
Trump behauptet daß Clinton nur deswegen mehr Stimmen hat weil manche ihrer Anhänger illegal in mehreren Bundesstaaten gewählt hätten. Das passt zu dem was Greg Palast aufgedeckt hat: Es gibt Nachnamen wie Brown oder Washington die gerade bei Schwarzen sehr häufig sind. Bei Hispanics ist es natürlich logisch, wenn einer García oder so heißt. Personen mit dem gleichen Namen werden oft automatisch gestrichen, weil sie angeblich die selbe Person wären. Ich fürchte daß Trump vor hat, das noch zu forcieren.
Das Bild passt auch dazu daß der österreichische Schauspieler Christoph Waltz ausgerechnet in der repubikanischsten Hochburg Texas die verstörende Beobachtung gemacht hat, daß sich dort keiner über die Wahl von Trump gefreut hat. Gerade die Texaner hätten eigentlich auf den Tischen tanzen sollen.
Wir sind darin erzogen zu glauben daß die USA das demokratische Musterland schlechthin wären. Daß sie der leuchtende Garant für Demokratie und Freiheit in der Welt wären. Uns wurde den ganzen Kalten Krieg über beigebracht, Entscheidungen einer US-Regierung niemals zu hinterfragen.
Es gleicht noch immer einem Sakrileg zu vermuten daß in den USA etwas nicht sauber laufen würde. Eher pinkelt man auf einen Altar als so etwas zu vermuten.
Mit dem gleichen Kadavergehorsam gibt es allerdings heutzutage naive Putinfreunde. Die uns eintrichtern wollen daß Putins aggresive Politik zur Rückeroberung der ehemals sowjetischen Gebiete und Einflussphären wie z.B. Syrien nichts mit dem neuen Kalten Krieg zu tun hätte. Nun, wer russisch kann, der kann sich davon überzeugen was für eine fiese antiwestliche Hetze gerade im russischen Staatsfernsehen läuft.
Unterm Strich bleibt mir zu sagen:
Wir MÜSSEN loskommen von diesem Untertanengeist und Kadavergehorsam dieser oder jener Supermacht gegenüber. Sie tun der Welt nichts Gutes. Wir haben einen durchgängigen Weltkrieg seit 1914.
Was quer durch alle Medienprodukte auffällt,ist die Tatsache,
dass unter den Leserzuschriften nicht selten deutlich qualifiziertere Autoren anzutreffen sind, wie im journalistischen Beitrag, auf den diese Bezug nehmen. Das liegt natürlich daran, dass ein Journalist mit seinem “Allgemeinwissen” nur selten den Wissensstand eines “Spezialisten” erreichen kann. So findet sich dann unter einem Beitrag über neue Verfahren in der Herzchirurgie auch schon mal der Kommentar einer Koryphäe auf diesem Gebiet. Dieser Möglichkeiten wurden wurden erst durch das Internet geschaffen, und machen für viele Menschen deutlich, dass diese journalistische Arbeit nicht selten aus Geplauder auf mittlerem fachlichen Niveau besteht. Die trifft aber nicht nur auf den Wissenschaftsjournalismus zu, sondern genau so auf politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen. Der Journalist kann eine Spezialist der Sprache und der Recherche sein, ein Spezialist id den von ihm bearbeiteten Thema aber nie. Das bemerken natürlich auch die aufmerksamen Leser. Und das wir die journalistische Arbeit in Zukunft nicht leichter machen.
Hinzu kommt noch, dass es dann auch noch schlechte Journalisten
gibt, die wie jetzt gerade wieder erlebt wiederholt in ihrer
Übersetzung aus Milliarden Millionen machen. Also eine Fehlleistung
um den Faktor 1000. Und das nicht einmal nur so aus Versehen.
Wie ist also der Journalismus zu retten? – Ich vermute gar nicht.
Er wird von Experten- und Speziallistenmeinungen im Netz ersetzt werden. Gefordert ist nur die Kompetenz des Lesers das Gute vom Schlechten zu unterscheiden.
Lasse mich aber gerne vom Gegenteil belehren und überraschen.
Da ich wiederum kein Spezialist der Sprache bin, bitte
ich etwaige Fehler ebenfalls großmütig zu entschuldigen.
Man braucht nur die heutigen Schlagzeilen zu lesen,
und kann erkennen wie ehrlich man es mit uns meint.
Ein Teil der Tageszeitungen übersetzt heute “mad dog” mit
“verrückter Hund”, die anderen mit “tollwütiger Hund”
Der Unterschied dürfte aus einer gewissen Absicht resultieren.
Oder einfach aus unterschiedlichen Englischkenntnissen?
Das ist ja gerade das Problem.
Wenn aber in einer solchen Vielzahl die Kenntnisse divergieren,
so spricht dies auch nicht für eine ausreichende Qualifikation.
Sehen sich doch nicht wenige Medien selbst einem Bildungsauftrag
verpflichtet. Und dank der Reichweiten der Auflagen ist man
nun doch auch Multiplikator. Wenn im Kleinen die Kenntnisse fehlen, so kann man diese im Großen aus nicht unbedingt voraussetzen. Wenn der Mittler nicht mehr verlässlich ist, so holt sich der Leser der Zukunft die Informationen im Netz an der Quelle. Ein Arzt oder ein Pilot kann sich auch nicht auf seine Unkenntnis berufen.
Ich habe nicht von fehlenden Kenntnissen gesprochen, sondern ganz bewusst von unterschiedlichen. “Mad” wird in England zum Beispiel anders gebraucht als in den USA, gerade mit Bezug auf Namen oder Bezeichnungen. Da sehe ich kein Problem.
Dankbar bin ich für Ihren Bezug auf Ärzte und Piloten. Die können sich tatsächliche nicht auf herbeibehauptete Realitäten beziehen, sonst droht massiver Schaden. Honi soit qui mal y pense.
Unabhängig davon wie man “mad” in England oder USA gebraucht,
sollte man keinen Menschen als “tollwütig” bezeichnen, zumal
man ihn vermutlich nicht persönlich kennt. Wenn man aber aus
Amerika berichtet, dann sollte man handwerklich korrekt auch
sinngemäß von dort nach hier übersetzen. In Amerika bezeichnet
man die betreffende Person mit leicht anerkennendem Unterton jedenfalls als “verrückten Kerl”. Abyssus abyssum invocat.
Hier wird über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg übersetzt. Ich glaube nicht, dass ein deutsches “sollte” da hilfreich ist.
Dieses “sollte” mag für die Verbreitung der
eigenen Meinung der Autoren nicht hilfreich
erscheinen, für den Leser ist es hingegen
sehr hilfreich.
Der Leser interessiert sich nicht für
theoretische Auslegungsmöglichkeiten,
sondern für die tatsächliche Verwendung
eines Begriffs. Kann oder will ein Journalist
dies nicht liefern, macht er sich unglaubwürdig
und somit überflüssig. Genau das erleben wir ja
derzeit in weiten Teilen der mündigen Leserschaft.
Vor zwanzig Jahren hätte man das “tollwütig” wohl
noch als wahrhaftige Berichterstattung hingenommen.
Heute lässt es sich innerhalb von Sekunden auf seinen
Wahrheitsgehalt hin (in Amerika, nicht England) überprüfen.
Dann sollten Sie mal ein Lexikon bemühen. “Mad” heißt eben auch tollwütig, und in Kombination mit einem Tier, hier “mad dog”, hat das bewusst auch diese Konnotation. Vielleicht auch gar nicht so verwunderlich beim rauhen Humor des US-Marine-Corps, von wo der Spitzname ja stammt.
Dafür braucht es halt Journalisten. Wenn man denn bereit ist, sich Auslegungsmöglichkeiten anders als die eigene anzuhören.
Bei Mr. Mattis handelt es sich aber keineswegs um einen Hund.
Dazu benötige ich als Nichtjournalist nicht einmal ein Lexikon.
Wer aber eine Bestätigung benötigt, kann gerne die Enzyklopädie bemühen:
https://de.wikipedia.org/wiki/James_N._Mattis
Es ist ein Spitzname!
@Pater Hagenkord @Ro
Lieber Pater H. zunächst HERZLICHEN Dank für diese letzten Beiträge. man spürt, wie auch Sie diese Problematik umtreibt!!
an diesem WO. in A.und I. können von diesen ABENDLÄNDISCHEN HASSPREDIGERN(!!) und Semi-Faschisten entscheidende “Bausteine” für das Zusammenbrechen der EU gesetzt werden..
in A. erinnert mich das Ganze an “Biedermann und die Brandstifter”..
war eigentlich in Italien diese Abstimmung gesetzlich erforderlich, oder hätte eine qualifizierte Mehrheit im Parlament ausgereicht?
in diesem Fall hätte doch Rienzi (Brexit..!!) darauf verzichten können oder?
also ca.80% der demokratischen Kräfte des, nach 2 Weltkriegen endlich zu mehr Vernunft gewandelten Europas,lassen sich von 20% Rechtsradikalen erpressen..!!!
und das macht nicht nur mir mir Angst..
HEUTE in RV die Zusammenfassung eines aktuellen Franziskus Textes!
DARUM geht’s doch und nicht um DIESE TEUFLISCHEN NATIONALISMEN!!
und IN DIESEM KONTEXT scheint mir ihrer beiden Diskussion über eine Wort Übersetzung bezüglich dieses zumindest fragwürdigen Kandidaten für das sog. Verteidigungsministerium doch recht “akademisch” zu sein..
BITTE verstehen Sie das NICHT falsch – ich will damit AUF GAR
KEINEN FALL die LAUTEKEIT von Ihnen beiden bezweifeln
PS. in der letzten Zeit kommt mir immer wieder mal unsere Mit- Bloggerin @CHRISMA in den Sinn!!
Hoffentlich sind Sie gesundheitlich etc. gut beieinander ..
vor einigen Monaten ihr letztes Lebenszeichen: sie waren auf dem Weg nach Afrika.. vielleicht sind Sie ja jetzt mit den “Ärzten ohne Grenzen” oä. unterwegs – dann Gottes Beistand..
Ansonsten fehlen gerade jetzt Ihre FUNDIERTEN Beiträge!
Grenzen zu ziehen obliegt den betreffenden Personen selbst und nicht den “Mitdiskutanten” um Eigenheiten, die vollkommen unerheblich sind für den Austausch von fundierten Informationen. Ich unterstelle grundsätzlich keinem Mitmenschen eine böse Absicht im Umgang mit mir, denn dann müsste ich mich meiner selbst als Mensch ja schämen.
Vielfach wird in Diskussionen, auch in Blogs wie hier, und natürlich ganz allgemein in den Medien ein “erbitterter” Kampf um die eigene Position gekämpft. Das ist gut so (jedenfalls, wenn es wichtige Fragestellungen sind). Es ist gut, wenn es ein Ringen um die Wahrheit gibt. Die Alternative wäre ja einen Art “LMAA”-Haltung, wonach doch eh “alles egal” wäre. Viel schlimmer scheint es mir aber zu sein, wenn in den Mainstream-Medien (das wird zum “Schimpfwort” nicht durch das Wort an sich, sondern durch deren Verhalten) bei einem Thema NUR NOCH EINSEITIG INFORMIERT WIRD, und die Gegenposition praktisch eliminiert ist (man kann sie noch im Freundeskreis besprechen, oder im Internet, aber sie kommt in A=ARD, B=BILD, F=FAZ, R=RADIO, Z=ZDF usw einfach nirgends mehr vor) Das ist kein eingebildeter Befund, sondern eine breite Desinformation, die sich glasklar beweisen läßt, und die (leider) jeden Tag aufs neue fröhliche Urständ feiert. Wenn Pater Hagenkord meint: “Sind sie (=die Mainstream-Medien) einseitig gepolt? Nein. Es sei denn man glaubt an eine unglaublich komplexe Verschwörung.” dann ist das leider garnicht komplex sondern eher sehr platt. Es sind ganz einfach platte Fakten. Ich darf EIN Beispiel aus einem guten Dutzend anderer gravierend manipulierter Themen herausgreifen: die Mainstream-Medien haben sich alle miteinander “verschworen”, bei Natur- und Tierfilmen, wo die exotischsten, unwahrscheinlichsten Funktionen und Abläufe (dazu die unglaublichen Schönheiten in der Natur) gezeigt werden, immer nur dazu zu sagen: “das hat sich von alleine entwickelt” oder “das entstand wegen diesen extremen Bedingungen” usw. Würden sie wenigstens ab und zu einmal bekennen, daß wir in Wahrheit Null Erklärung für ganz viele sauber funktionierende “unglaubliche” Eigenschaften der gezeigten Tiere oder Pflanzen haben, dann könnte bei dem einen oder anderen Zuseher die Frage entstehen: “vielleicht war es ja der geniale göttliche Schöpfer?” Aber sie, die Mainstreamers, “labern” uns zu mit stereotyp immer der gleichen Erklärung “das hat sich entwickelt”. Diese Einseitigkeit entspricht einer Manipulation, Fehlinformation und letztlich einer Lüge. Es ist eine Volksverdummung. Diese Einseitigkeit aller (!) Mainstream-Medien ist nicht eingebildet und ich weiß auch nicht, ob dahinter eine “unheimlich komplexe Verschwörung steckt” ( eher nicht ! ). Aber es ist ein Fakt, den ich täglich – und jetzt schon systematisch über 15 Jahre lang – beobachte (wäre es nicht so, dann müßte jetzt jemand eine Natursendung nennen können, wo die Möglichkeit der Schöpfung eingeräumt wird) Wieso aber Fakten (=die Einseitigkeit, die Indoktrination) leugnen, nur weil danach schwierige Fragestellungen (=warum ist das so?) und viele Fragezeichen hochkommen ?
Sie meinen wirklich, zu Hause vom Fernseher aus entscheiden zu können, wie Evolution abgelaufen ist? Oder dass die biologisch zu beschreibende Evolution einen Schöpfergedanken ausschließt? Mit Verlaub, das ist ein sehr, sehr schlichtes Weltbild. Lieber Herr Klupp, wenn das Ihr Beispiel für eine Medienverschwörung oder eine Desinformationskampagne ist, dann kann man da wenig dran machen. Die “Einseitigkeit”, von der sie sprechen, entspricht dem Stand der Wissenschaft, nicht einer Manipulation oder gar einer Lüge. Von Papst Johannes Paul über Benedikt XVI. bis zu Franziskus haben die Päpste immer wieder betont, Evolution sei mehr als nur eine Hypothese. Gleichzeitig haben Sie auch gesagt, dass dieses Modell der Entwicklung von Lebewesen keine Glaubensweisheiten ersetzt oder umwirft. Im Gegenteil sogar, wie Papst Franziskus vor zwei Jahren betont hat. Auch das eine Lüge? Eine Fehlinformation und Manipulation der Medien? Ich denke ja wohl nein.
Lieber Pater Hagenkord, es ist natürlich zunächst KEINE LÜGE wenn es im Tierfilm heißt ( bspw ) der winterliche Vogelflug der Störche entlang präziser Routen nach Afrika “hat sich mit der Zeit entwickelt”, aber es ist eine unbewiesene Aussage. Wie kommt dieses “Navi” ins Vogelhirn ? Das was ich so grob mit “Lüge” benenne ist etwas ganz anderes. Bei ( gefühlt ) hunderten von Tierfilmen jährlich im TV sollte bei einer ausgewogenen Darstellung auch mal die Aussage kommen “es ist uns ein Rätsel, woher der Vogel diese saubere Navigation hat”. Wenn diese andere Sicht aber NIE kommt, dann erst greift meine Beobachtung einer “Systemlüge”, die ich auch schon mal abkürze als “Lüge”. In jedem Fall ist es ein ( antibiblisches ) Brainwashing.
Falsch. Es sind nachgewiesene Aussagen. Damit ist das auch ausgewogen. Und “antibiblisches Brainwashing” ist es schon gleich gar nicht, wieso auch?
Noch nie hat irgendjemand beschrieben, wie sich so eine “NAVI-Schaltung” in einem Vogelhirn bilden kann. Es ist eine Meinung, genauer gesagt ein Glaube, ein Dogma, daß sich das “von alleine”, durch irgendwelche materiellen Prozesse ( Mutationen ? ) korrekt verschaltet hätte. Wenn Sie diesen Glauben und diese Meinung teilen, dann ist das zunächst völlig ok. Ich schätze, daß an die 50% unserer Menschen allerdings NICHT glauben, daß sich so etwas “zufällig von alleine” entwickelt. Und diese große Volksmeinung ( die eher dem biblischen Bericht entspricht ) wird systematisch und umfassend unterdrückt und weggedrückt in den ÖR-Medien. Nochmal: das Problem sehe ich nicht darin, daß es solche Berichte gibt, sondern daß die Gegenmeinung systematisch tabuisiert wird.
Es ist sehr gewagt, wie einfach sie wissenschaftliche Erkenntnis – siehe Antwort von Andreas – als “Meinung” abtun. Das ist es nicht. Es ist keine Meinung. Und eine “Gegenmeinung” ist nur dann sinnvoll, wenn sie auch wissenschaftlich wahrscheinlich oder möglich ist, nicht schlicht deswegen, weil sie gegen etwas ist.
Lieber Herr Klupp, die Zugvögel und viele andere Tiere können das Magnetfeld der Erde sinnlich mit Hilfe bestimmter Rezeptoren spüren und sich daran orientieren: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/orientierung-lachse-navigieren-mit-innerem-kompass-a-952037.html. In ähnlicher Weise ermöglichen uns die Otolithen die Orientierung im irdischen Schwerefeld zu behalten. Viele tag- und nachtaktive Insekten orientieren sich auch am polarisierten Licht von Sonne & Mond: http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1150804/. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein genialer Schöpfer in weiser Voraussicht mit der Erfindung der Zeit darin auch die Evolution verankert hat. Dass er aber höchstpersönlich wie ein Handwerker Millionen- und Milliarden Jahre lang an der Natur herumfeilt, um sie zu optimieren, erschiene mir ziemlich ungelenk und aufwändig. Allerdings geschieht Evolution im Schneckentempo und braucht weitaus mehr Zeit, als ein Menschenleben überschauen kann. Es ist wie mit dem langsamen Wandern des Polarsterns. Während des gesamten Lebens steht er für uns unverändert nah am nördlichen Himmelspol, in zwölftausend Jahren findet man ihn dort nicht mehr. Zugvögel, die sich nachts an Sternen orientieren, dürften genügend Zeit haben, sich im Laufe vieler Generationen daran anzupassen, ohne dass sich der Schöpfer eigens um eine Aktualisierung des Vogelnavis kümmern muss.
Wenn wir uns mal einen einzigen der von Ihnen angeführten “Rezeptoren” anschauten, und ihn technisch durchschauen und seinen genauen Aufbau kennen würden, und dann überlegten, wie in aller Welt DURCH ZUFALL alle diese winzigen Teile (des Rezeptors) von alleine entstehen (?) und sich dann genauso zufällig zusammenfinden, damit der Rezeptor funktioniert (?) – dann kann man schon ahnen, daß es so einfach nicht entstanden sein kann. Und das wäre erst ein einziger Repzeptor in dem gesamten Navisystem des Vogels. Und das wäre wieder nur ein kleiner Teil des Vogelhirns. Und das wäre nur ein kleiner Teil des Vogel-Organismus.
Lieber Herr Klupp, vom einem einfachen Entstehen kann keine Rede sein. Naturwissenschaftlich lässt sich heute vieles biologisch ‘Zufällige’ mit dem Ansatz der Epigenetik verstehen und erforschen, d.h. mit dem wechselseitigen Zusammenspiel von Umwelt und Genom: http://lexikon.stangl.eu/1245/epigenetik/. Durch reinen Zufall geschehen diese Prozesse auch nicht, sondern sie gehorchen im Kern den Randbedingungen unserer Welt wie z.B., dass der Raum homogen und isotrop ist und dass das Verhältnis der Grundkräfte von wenigen zeitunabhängigen Naturkonstanten bestimmt ist. Ein komplexes Vogelhirn ruht also auf die gleichen universalen Grundpfeilern wie ein einfaches Schwarzes Loch. Die Naturwissenschaft hat sich auch keineswegs das Ziel gesetzt, hinter allen noch so rätselhaften, (noch) unklaren Erscheinungen Gott aufzuspüren oder seine Anwesenheit zu widerlegen, sondern sie beschränkt sich mit den Mitteln der Mathematik auf Plausibilät bei ihrer Wahrheitssuche und ist deshalb so erfolgreich, war wir jeden Tag in vielen technischen Anwendungen wiederfinden. Wunder durch ein göttliches Eingreifen, sind ihr fremd. Oder wie es einmal Carl Friedrich von Weizsäcker formulierte: ‘Die Physik hat zwar ein offenes Tor zur Metaphysik. Aber mit ihrer Methode und mit ihren Begriffen begrenzter Tragweite ist sie nicht in der Lage dieses Tor zu durchschreiten.’ Anders ausgedrückt: Recht verstanden hat die Naturwissenschaft zu viel Ehrfurcht vor Gott, um daraus eine wissenschaftliche Hypothese zu machen – was Sie allerdings mit Ihrem Ansatz machen.
Wenn ich bedenke nach welch einfachem Prinzip die Natur handelt, um ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, dann kann ich persönlich mir nicht vorstellen, dass diese natürliche Nachhaltigkeit durch menschliche Vernunft ihre Grenze erreicht. Ist Zeit die Lebensenergie, über die verwirklicht wird, was sich ihr erschließen kann, dann dürfte die menschliche Einheit erreicht sein, die sich aus Menschlichkeit heraus selbst tagen kann, was sich als Menschheit bewahrheitet. Nun liegt es an uns alle Zeit der Welt in der Würde zu tragen, die uns durch Gott zur Gewissheit wird. Das Volk ist würdig, wenn Gott über alle Grenzen hinweg den Frieden legt, der sich durch die Wahrheit ausspricht und weit über die Gegenwart hinaus realisiert, was sich daraus für die Natur ergibt. Zeit ist demnach die Einheit, die aus Vernunft anspricht, was sich für die Menschheit aussprechbar als Natur so in ein Bewusstsein reflektiert, dass jeder Mensch sich selbst als solcher daraus erwirken kann. Es ist also ein Unding seinen Mitmenschen Unwissenheit zu unterstellen, nur weil sie nicht nach den Antworten suchen, die man ihnen als Mitmensch geben kann. Vielmehr sollte man aus dem Widerspruch als Mensch erschließen können, was eine Übereinkunft im Wesentlichen erzielen kann, die dem gesunden Menschenverstand dient, der durch die ganze Menschheit getragen ist.
… um für das vermeintlich Zufällige in der Welt eine Erklärung zu finden.