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Monat: Oktober 2011

Reformationstag

Veröffentlicht am 31. Oktober 201130. Oktober 2011
Die Händer Martin Luthers, Lutherstatue vor der Marienkirche in Berlin Mitte
Die Hände Luthers auf der Bibel - Lutherstatue in Berlin Mitte

Einige katholische fromme Gedanken

„Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“ Luther steht mit einigen anderen Größen des Glaubens am Beginn unserer Frage: Wie ist das nun mit Gott und mir? Für Luther – und andere – ist die Frage die nach dem Individuum und Gott, nach meiner persönlichen Beziehung zu Gott. Oder wem das übernutzte Wort ,Beziehung‘ nicht gefällt: Wie begegne ich Gott? Wie ist mein Inneres, dort, wo die Zweifel wohnen, zu beruhigen?

Mit vielen anderen würde ich sagen: Das geht gar nicht allein. Ohne die vielen Glaubenden, ohne die von Gott selbst ins Leben gerufene Gemeinde, die Kirche, sein Volk, geht das gar nicht. Meine Frage ist also nicht Luthers Frage. Aber Luthers Frage hilft mir, meine eigene zu stellen. Es ist eben nicht alles happy und schön und zum Wohlfühlen, es gibt Selbstzweifel und Fragen und Unsicherheit, wie das mit mir und Gott ist und da trifft die Frage Luthers in den Kern: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“

Wenn unser Glaube an die moderne Welt schön angepasst ist, wenn die Musik lustig und die Lebenshilfe von der Kanzel ungefährlich ist, spätestens dann muss Luthers Frage uns beunruhigen. Denn wenn wir ehrlich sind, dann gibt es da viel in uns, was nicht so lustig und passend ist, was nagt oder zumindest nagen möchte. Und auch hier trifft Luthers Frage meinen katholischen Glauben: Brauche ich das überhaupt, einen gnädigen Gott? Oder bin ich nicht vielleicht schon zufrieden? Bin ich zu sehr eingerichtet? Viel zu selbstbestätigt? Die Frag Luthers lässt sich an dieser Stelle eben so stellen: Wie kann ich es zulassen, dass ich diesen Gott der Gnade einlasse in mein Leben und damit zugebe, dass ich sie brauche, diese Gnade? Das ist die moderne Frage Luthers für uns, heute.

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben7 Kommentare zu Reformationstag

Das wahre Gesicht ?!

Veröffentlicht am 30. Oktober 201130. Oktober 2011
Die Vera Icona von Manoppello, durchsichtig
(c) Paul Badde

Manoppello – ein kleiner Ort fast an der Adria, direkt östlich von Rom, in den Ausläufern der Abruzzen. Nichts wirklich Auffälliges dort, wenn da nicht das Bild wäre. Ein Bild, von dem gesagt wird, dass es das Stück Stoff sei, das im Grab auf Jesu Gesicht gelegen habe. Ein Parallelbild also zum Grabtuch in Turin. Aber wie auch beim Grabtuch gibt es Debatten darum, ob das denn überhaupt stimmen könne. Und wenn es stimmt, was es für unseren Glauben bedeute. Der Journalist Paul Badde hat sich lange und intensiv mit dem Stück Stoff beschäftigt und ein Buch darüber geschrieben. Mit ihm habe ich mich über das Tuch, seine Geschichte und die Frage nach Christi Gesicht unterhalten. Ein Gespräch über Gott und Welt, über die Wichtigkeit von Bildern und die Spuren Jesu in unserer Welt.

„Ich bin hineingestolpert. Ich hatte schon oft davon gehört, hatte es aber nie Ernst nehmen können. Bevor ich nach Jerusalem entsandt worden war (Anm.: P. Badde arbeitet für die Zeitung Die Welt), hatte ich in Berlin meine erste Digitalkamera bekommen. Vor Jerusalem wollte ich Auschwitz sehen. Ich bin also nach Auschwitz gefahren. Dann bin ich nach Loreto geflogen – das wollte ich meiner Frau zeigen – und dann sagte ich zu meiner Frau: Ich muss dir dieses eine Bild noch einmal zeigen, das habe ich gesehen. Dann sind wir runter gefahren und ich habe die ersten Fotos gemacht. Die ersten Digitalfotos überhaupt, die je in meinem Computer waren. Und die Bilder waren in meinem Computer in Jerusalem und immer wieder sprangen die mal hoch, sodass ich erneut darüber gestolpert bin. Und plötzlich, eines Tages – ich hatte ja gehört, was darüber erzählt worden war – und da dachte ich: Was ist eigentlich, wenn das stimmt? Wenn das wirklich das wahre Bild ist, die Veronika, das Acta-Bild, die ganzen Namen, die es dafür gibt? Und da dachte ich, das müsste ich mir noch einmal anschauen. Und dann bin ich hingefahren, ich hatte meine Kamera dabei und wusste mittlerweile auch besser, wie man fotografiert, und habe dann verschiedene Dinge ausprobiert. Und plötzlich dachte ich, es gibt gar keine andere Möglichkeit, das muss es sein, es gibt nichts Vergleichbares dazu.“

Vielleicht ein paar Sätze noch dazu: Was ist das? Das ist Muschelseide, also recht rares Material. Man sieht das Gesicht eines Mannes, aber was ist das? Wenn es „echt“ ist, was ist es eigentlich?

„Es gibt verschiedene Namen dafür. Der erste Namen, der dafür in der Weltgeschichte gefallen ist, ist „Sudarium“. Und zwar im Evangelium des Johannes in der Sequenz der Auferstehung, als Johannes und Petrus morgens zum Grab laufen. Sie finden das Grab nicht leer, sondern da sind Objekte drin, Tücher. Weiterlesen “Das wahre Gesicht ?!”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Antlitz, Auferstehung, Bild, Frömmigkeit, Geschichte, Grab, historischer Jesus, Jesus, Manoppello, Reden über Gott und Welt, Verehrung1 Kommentar zu Das wahre Gesicht ?!

Der Friede mit uns

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011
Aus der Abschlusszeremonie von Assisi: Eine Sängerin trägt vor dem Papst vor
Abschlusszeremonie

Ein Abschlusskommentar zum Assisi-Friedenstreffen

„Der Friede sei mit euch“ ist der Gruß, den der Auferstandene an seine Jünger, und damit an seine Gemeinschaft, seine Kirche richtet. Der Friede liegt damit fest im Kern des Christentums. Und nicht nur des Christentums, das wurde beim Friedenstreffen in Assisi wieder einmal deutlich.

Das erste Treffen stand im Schatten des Kalten Krieges und der Hochrüstung, das zweite, lokale 1993 im Zeichen der Balkankriege, das dritte 2002 fand einige Monate nach dem 11. September statt. Und dieses Jahr? Es gibt sie immer noch, den Krieg und den Terror. Aber es waren weniger konkrete Anlässe als vielmehr eine grundsätzliche Frage, die von verschiedenen Seiten angeleuchtet wurde: Was ist eigentlich der Beitrag, den Religionen leisten können, einzeln und vor allem auch gemeinsam? Was für eine Rolle spielt Gott für uns, wenn es um die Gestaltung der Welt geht? Weiterlesen “Der Friede mit uns”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Frieden, Gottsuche, Kommentar, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit5 Kommentare zu Der Friede mit uns

Assisi: Wir verpflichten uns …

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011
Abschlusszeremonie, der Papst spricht die Schlussworte
Der Papsts spricht den letzten Teil des Textes

Das letzte Friedenstreffen von Assisi 2002 wurde mit einer gemeinsamen Erklärung beendet, deren Wortlaut auf beim diesjährigen Treffen wieder verwendet werden wird, ergänzt um zwei Absätze:

Versammelt hier in Assisi, haben wir gemeinsam über den Frieden nachgedacht, der Geschenk Gottes und Gut der gesamten Menschheit ist. Auch wenn wir unterschiedlichen religiösen Traditionen angehören, bekräftigen wir, dass es zum Aufbau des Friedens nötig ist, den Nächsten zu lieben und die Goldene Regel zu beachten: „Tu dem anderen das, was Du willst, das dir getan wird.”

In dieser Überzeugung werden wir nicht müde, an der großen Baustelle des Friedens zu arbeiten und dazu halten wir fest:

1. Wir verpflichten uns, unsere feste Überzeugung zu proklamieren, dass Gewalt und Terrorismus im Kontrast zu einem echten religiösen Geist stehen. Wir verurteilen jeden Rückgriff auf Gewalt und Krieg im Namen Gottes oder der Religion und verpflichten uns, alles Mögliche zu tun, um die Ursachen des Terrorismus auszumerzen.

2. Wir verpflichten uns, die Menschen zu gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Hochachtung zu erziehen, damit sich ein friedliches und solidarisches Zusammenleben zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Ethnien, Kulturen und Religionen realisieren lässt.

3. Wir verpflichten uns, die Kultur des Dialogs zu fördern, damit gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zwischen den Einzelnen und Völkern wachsen, die Voraussetzung für einen echten Frieden sind. Weiterlesen “Assisi: Wir verpflichten uns …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI.Schlagwörter Assisi, Benedikt XVI., Erklärung, Frieden, Gebet, interreligiöser Dialog, Papstreise, Pilger13 Kommentare zu Assisi: Wir verpflichten uns …

Suchen, nicht kämpfen

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011

Aus Assisi. Die Ansprache des Papstes beim Friedenstreffen in Assisi, gehalten in Santa Maria degli Angeli.

Liebe Brüder und Schwestern!
Sehr geehrte Oberhäupter und Vertreter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sowie der Weltreligionen!
Liebe Freunde!

25 Jahre sind vergangen, seitdem der selige Papst Johannes Paul II. erstmals Vertreter der Religionen der Welt nach Assisi zu einem Gebet für den Frieden geladen hat. Was ist seitdem geschehen? Wie steht es um die Sache des Friedens heute?

Wille der Völker zur Freiheit war stärker als die Arsenale der Gewalt
Damals kam die große Bedrohung des Friedens in der Welt von der Teilung der Erde in zwei einander entgegengesetzte Blöcke. Augenfälliges Sinnbild dieser Teilung war die Mauer in Berlin, die mitten durch die Stadt die Grenze zweier Welten zog. 1989 – drei Jahre nach Assisi – ist die Mauer gefallen – ohne Blutvergießen. Die gewaltigen Waffenarsenale, die hinter der Mauer standen, bedeuteten plötzlich nichts mehr. Sie hatten ihren Schrecken verloren. Der Wille der Völker zur Freiheit war stärker als die Arsenale der Gewalt. Die Frage nach den Ursachen dieses Umbruchs ist sehr vielschichtig und nicht mit einfachen Formeln zu beantworten. Aber neben den wirtschaftlichen und politischen Faktoren ist der tiefste Grund für das Ereignis ein geistiger: Hinter der materiellen Macht standen keine geistigen Überzeugungen mehr. Der Wille zur Freiheit war schließlich stärker als die Furcht vor der Gewalt, die keine geistige Deckung mehr hatte. Für diesen Sieg der Freiheit, der vor allem auch ein Sieg des Friedens war, sind wir dankbar. Und es ist hinzuzufügen, dass es dabei nicht nur, wohl nicht einmal primär, aber doch auch um die Freiheit zu glauben ging. Insofern dürfen wir dies alles auch irgendwie mit dem Gebet um den Frieden in Zusammenhang bringen.

Welt der Freiheit – Orientierungslos
Aber was ist dann geschehen? Wir können leider nicht sagen, dass seither Freiheit und Friede die Situation prägen. Auch wenn es die Drohung des großen Krieges im Augenblick nicht gibt, so ist die Welt doch leider voller Unfriede. Nicht nur, dass da und dort immer wieder Kriege geführt werden – die Gewalt als solche ist potentiell immer gegenwärtig und prägt den Zustand unserer Welt. Freiheit ist ein großes Gut. Aber die Welt der Freiheit hat sich weithin als orientierungslos erwiesen, und sie wird von nicht wenigen auch als Freiheit zur Gewalt missverstanden. Der Unfriede hat neue und erschreckende Gesichter, und das Ringen um den Frieden muss uns alle auf neue Weise bedrängen.

Gesichter der Gewalt
Versuchen wir, die neuen Gesichter der Gewalt und des Unfriedens etwas aus der Nähe zu identifizieren. Man kann, wie mir scheint, in großen Zügen zwei unterschiedliche Typen der neuen Form von Gewalt feststellen, die in ihrer Motivation konträr gegeneinander stehen und im einzelnen wieder viele Varianten aufweisen. Weiterlesen “Suchen, nicht kämpfen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Abwesenheit Gottes, Assisi, Frieden, Gewalt, Gottsuche, Macht, Nichtglaubende, Papstreise, Pilger, Santa Maria degli Angeli, Wahrheit1 Kommentar zu Suchen, nicht kämpfen

Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011

Aus Assisi.

Das Friedenstreffen von Assisi ist nicht einfach nur eine Weiterführung einer Idee, es ist eine Weiterentwicklung. Durch die Einladung an Nichtglaubende hat Benedikt XVI. dem Treffen eine eigene Prägung hinzugefügt.

Guillermo Hurtado aus Mexiko spricht bei der Abschlusserklärung einen Absatz, der die Absicht ausdrückt, sich an der Suche der Glaubenden im Dialog zu beteiligen. Mehr Aufsehen aber erregte die Ansprache von Julia Kristeva, Philosophin und Literaturwissenschaftlerin aus Paris.

Die Worte Johannes Pauls II. „Habt keine Angst“ seien nicht nur an Gläubige gerichtet, weil sie dazu aufforderten, dem Totalitarismus zu widerstehen, so Kristeva in Santa Maria degli Angeli. Weiterlesen “Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Feminismus, Frieden, Gottsuche, Humanismus, Julia Kristeva, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit2 Kommentare zu Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden

Warum ausgerechnet Assisi?

Veröffentlicht am 26. Oktober 20117. Januar 2013

Assisi – Der Ideale Ort für ein Treffen, bei dem der Frieden im Zentrum steht. Der heilige Franziskus wird automatisch mit Gewaltlosigkeit in Verbindung gebracht. Aber unter den christlichen Heiligen ist er da nicht der einzige. Warum ist es gerade Assisi? Bruder Thomas Freidel lebt seit vier Jahren im großen Franziskanerkloster von Assisi. Er ist der Seelsorger, Fremdenführer, Übersetzer, Organisator und vieles mehr für die vielen Deutschsprachigen in Assisi.

http://212.77.9.15/audiomp3/00286186.MP3
Bruder Thomas Freidel OFM Conv
Bruder Thomas Freidel OFM Conv, Assisi

„Die Entscheidung damals von Papst Johannes Paul II. die traf eigentliche unsere Mitbrüder hier nicht ganz überraschend. Assisi war schon immer ein Anlaufpunkt für ökumenische Begegnungen und für interreligiösen Dialog. Dialog hat schon immer die Menschen hier zusammen geführt und vor allem seit den Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils hatten wir hier schon immer einen Mitbruder, der als Delegierter für diese Arbeit Ökumene / interreligiösen Dialog tätig war. Der Papst hat das dann aufgegriffen und dadurch natürlich gewaltig in Bewegung gebracht. Seit 1986 ist dieses Thema noch viel mehr präsent. Es kommen auch sonnst immer mal Besucher auch aus anderen Religionen hierher. Die christliche Ökumene spielt hier natürlich immer eine Rolle, gerade auch für den Deutschen, der hier tätig ist. Franziskus ist schon immer eine verbindende Figur. Deswegen sind wir natürlich sehr froh, dass dieses Anliegen weiter geführt wird, dass Assisi als Stadt des Friedens und als Ort des Dialoges der Religionen in der Welt präsent bleibt.“

Und wie die Päpste Johannes Paul II. und jetzt Benedikt XVI. den Genius des Ortes aufgegriffen haben, so nutzen sie auch die kleinen Rituale der Franziskaner. So werden den Teilnehmern zum Ende des Treffens Öllampen überreicht.

„Diese Lampen spielen auch sonst bei uns immer eine wichtige Rolle. Jedes Mal, wenn ein Politiker zu Besuch kommt oder ein Ehrengast oder Staatsgast, dann bekommt er immer vor dem Grab des Franziskus diese Lampe überreicht, um zu zeigen, dass es uns ein Anliegen ist, dieses Anliegen des Friedensgebetes weiter zu tragen.“ Weiterlesen “Warum ausgerechnet Assisi?”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Interview, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Bruder Thomas Freidel, Franziskus, Frieden, Gottsuche, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit1 Kommentar zu Warum ausgerechnet Assisi?

Aus Assisi

Veröffentlicht am 26. Oktober 2011
Assisi, der Platz vor San Francesco, die letzten Vorbereitungen für das Friedenstreffen
Vorbereitungen in Assisi für das Treffen morgen

Seit heute Mittag bin ich in Assisi, während in Rom die letzten Vorbereitungen für das Ereignis „Pilger des Friedens, Pilger der Wahrheit“ laufen. So hat der Papst statt einer Generalaudienz heute einen Wortgottesdienst zur Vorbereitung gehalten.

Als Christen müssen wir unterwegs sein, Jesu Versprechen, immer bei uns zu sein, gilt, weil wir Pilger sind. Wir sind unterwegs, aber sind das nicht mit Macht. Das sagte Papst Benedikt beim Vorbereitungsgebet für Assisi III. Wörtlich:

„Wer auf der Suche nach Gott ist, der verbreitet den Frieden, und wer Frieden schafft, der nähert sich Gott.“

 

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Frieden, Gottsuche, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit1 Kommentar zu Aus Assisi

Bahnfahrt nach Assisi, vierte Haltestelle: 2002

Veröffentlicht am 26. Oktober 20112. November 2011
Ein Blick auf Assisi von der Oberstadt aus
Assisi

Assisi 2 – wie ich es einmal nennen möchte – stand ganz unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September einige Monate zuvor.

Das Wort ‚Frieden’ hatte einen ganz anderen Klang, nach dem Terror standn die Zeichen auf Konfrontation, auf Vereinfachung der Konfliktsprache in ‚Kampf der Kulturen’, es herrschte Angst vor dem unsichtbaren Terror: Es wurde schnell gerüstet, Journalisten machten Geschichten über militärische Spezialeinheiten und man schaute in den Irak und nach Afghanistan. Mit den Anschlägen vom 11. September 2001 war das Thema auch in der westlichen Welt angekommen.

Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache: „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Wolken des Terrorismus, des Hasses, der bewaffneten Konflikte vertrieben werden, denn in den vergangenen Monaten haben sich diese Wolken am Horizont der Menschheit besonders verdichtet. Deshalb wollen wir aufeinander hören, weil das schon ein Zeichen des Friedens ist, das fühlen wir. Darin liegt ja schon eine Antwort auf die besorgten Fragen, die uns beunruhigen. Das dient bereits dazu, die Nebel des Misstrauens und Unverständnisses zu lichten.“

Aufeinander hören ist schon ein Zeichen des Friedens. Miteinander den Berg nach Assisi hinauf ziehen ist schon ein Zeichen des Friedens, möchte ich mit Blick auf das Friedenstreffen in diesem Jahr anfügen.

Einigen reicht das nicht. Weiterlesen “Bahnfahrt nach Assisi, vierte Haltestelle: 2002”

Kategorien Allgemein1 Kommentar zu Bahnfahrt nach Assisi, vierte Haltestelle: 2002

Bahnfahrt nach Assisi, dritte Haltestelle: 1986

Veröffentlicht am 25. Oktober 201125. Oktober 2011

Beim Friedenstreffen von Assisi 1986 stand das Gebet ganz im Mittelpunkt, und das nicht ohne Kontroverse.

Es war ein Welttag des Gebetes, das hat damals auch der Papst betont. Nur durch Gebet würde eine Dimension des Friedens erreicht, die durch Verhandlungen niemals erreicht werden könne. Politische Kompromisse oder ökonomisches Handeln schaffen nicht, was Gebet schafft: Das Nutzen der tiefsten Quellen des Menschseins, die Suche nach dem Absoluten, wie auch immer dieses genannt und angebetet wird.

Was meinte der Papst damit? Gebet schließt die Bekehrung ein und vertieft unser Verständnis der letzten Wirklichkeit. Es schließt für die Christen auch ausdrücklich das Bekenntnis der eigenen Reue ein. Das bedeutet vor allem die Betrachtung des Kreuzes, das Gewahrwerden der Konsequenzen von Sünde und Unfrieden unter den Menschen. Es bedeutet aber auch im Geist der Wahrheit Wege des gegenseitigen Verstehens zu finden. Johannes Paul II.: „Ich wiederhole demütig hier meine eigene Überzeugung: Friede trägt den Namen Jesu Christi. Aber zur selben Zeit und im selben Atemzug bin ich bereit anzuerkennen, dass Katholiken nicht immer treu zu dieser Glaubensaussage gestanden haben. Wir sind nicht immer ‚Friedensstifter’ gewesen. Deshalb ist für uns selbst, aber vielleicht auch in einem gewissen Sinn für alle diese Begegnung in Assisi ein Akt der Buße. Wir haben gebetet, jeder auf seine Weise, wir haben gefastet, wir sind zusammen gepilgert. Auf diese Weise haben wir versucht, unsere Herzen der göttlichen Wirklichkeit über uns und auf unsere Mitmenschen hin zu öffnen.“ Weiterlesen “Bahnfahrt nach Assisi, dritte Haltestelle: 1986”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Benedikt XVI., Erklärung, Franziskus, Frieden, Gebet, interreligiöser Dialog, Papstreise, Pilger, Weltgebetstreffen 1986Schreiben Sie einen Kommentar zu Bahnfahrt nach Assisi, dritte Haltestelle: 1986

Bahnfahrt nach Assisi, zweite Haltestelle: Franziskus

Veröffentlicht am 24. Oktober 201125. Oktober 2011
Darstellung des Heiligen Franziskus im Kloster Subiaco, wahrscheinlich das einzige zu den Lebzeiten des Heiligen entstandene
Franziskus, Darstellung im Benediktinerkloster Subiaco, das wahrscheinlich einzige zu Lebzeiten entstandene Bild

Der Heilige Franz von Assisi ist mit Abstand der beliebteste und bekannteste Heilige der Katholischen Kirche. Wenige haben wie er Spiritualität und Glauben geprägt, wenige eine so starke und lang anhaltende Bewegung gegründet.

Der wahre Grund ist aber wahrscheinlich, dass wenige Menschen Jesus so nahe gekommen sind, wie er. Wir sehen in dem mittelalterlichen Asketen und Prediger ein Bild, wie Jesus 1.000 Jahre nach Christus gelebt haben könnte. Oder vielleicht besser: Wie ein Leben 1.000 Jahre nach Christus aussehen müsste. Und das ohne moralinsaure Botschaft. Der Heilige ist freundlich und macht uns kein schlechtes Gewissen, er zeigt uns christliches Leben in aller Radikalität, Friedlichkeit, Freiheit, Anspruchslosigkeit in Sachen Macht etc.

Damit gibt er uns den perfekten Ort für Treffen zum Thema Frieden: Seine Stadt, Assisi. Sein Leben und das seiner Mitstreiter Clara und der erste Franziskaner – so fern es uns auch sein mag – ist immer noch stark genug, das meiste von dem auszudrücken, warum die Vertreter der Religionen und nicht nur sie nach Assisi kommen. Weiterlesen “Bahnfahrt nach Assisi, zweite Haltestelle: Franziskus”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Benedikt XVI., Erklärung, Franziskus, Frieden, Gebet, interreligiöser Dialog, Papstreise, Pilger, Sonnengesang2 Kommentare zu Bahnfahrt nach Assisi, zweite Haltestelle: Franziskus

Bahnfahrt nach Assisi, erste Haltestelle: Nostra Aetate

Veröffentlicht am 24. Oktober 201124. Oktober 2011

Die Treffen von Assisi sind ohne das Zweite Vatikanische Konzil nicht denkbar. Johannes Paul II. und jetzt Benedikt XVI. führen eine Gedankenlinie fort, die mit der Konzilserklärung Nostra Aetate ihren Anfang nahm, dabei aber nicht stehen blieb.

Grundlage dieser Gedankenlinie ist die gottgefügte Schicksalsgemeinschaft aller Menschen. Die Kirche „lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist“, heißt es in der Konzilserklärung. Alle Christen sollen die sittlichen und geistlichen Güter der anderen Religionen anerkennen und fördern, aber auch die sozial-kulturellen Werte. Gleichzeitig formuliert die Kirche aber auch ihren Sendungsauftrag, ohne diesen Auftrag ist die Kirche nicht die Kirche. Achtung der anderen Religionen und die Achtung der eigenen Religion, die ohne Verkündung nicht zu denken ist, gehören zusammen.

Das Stichwort ist „Gespräch und Zusammenarbeit“. Das ist das Mittel, das das Konzil angewendet wissen will. Die dahinter liegende Haltung ist die der Achtung und der Brüderlichkeit, auch diese liegt in der christlichen Religion: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern“, so heißt es zu Beginn des Schlussabsatzes.

Seit 1986 wird diese Gedankenlinie weiter gezogen, Assisi geht einen Schritt weiter. Johannes Paul II. entwickelt den Gedanken des Gemeinsamen, er wollte Gespräch und Zusammenarbeit, aber er wollte auch die Symbolik, die unserer Welt ihre eigene Plausibilität und Stärke hat. Das Nebeneinanderstehen der vielen Religionsvertreter ist nicht nur ein Arbeitstreffen für eine besserer Welt, es ist sichtbares Zeichen dafür, dass die Religionen etwas Gemeinsam haben. Dieses Gemeinsame mag nicht in der Lehre und im Gottesverständnis liegen, dazu sind wir doch zu verschieden. Aber alle sind „Menschen des Glaubens“.

Die Konzilserklärung Nostra Aetate

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Brüderlichkeit, Gebet, Glaube, interreligiöser Dialog, Kirche, Nostra Aetate, Zweites Vaticanum, Zweites Vatikanisches Konzil8 Kommentare zu Bahnfahrt nach Assisi, erste Haltestelle: Nostra Aetate

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