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Vatican News

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Schlagwort: Radio Vatikan

Ostern vor dem Schirm, aber es ist Ostern!

Veröffentlicht am 12. April 20204. April 2020
Ostern in Distanz Distanz ist dieses Jahr die Grundierung des Osterfestes: Blick auf den Apennin, Zentralitalien

So skurril das klingt: Für mich ist es in diesem Jahr ein Osterfest wie in den vergangenen Jahren auch. Zehn Jahre lang habe ich Ostern – wie auch Weihnachten – nicht am Altar verbracht, sondern in der Übertragungskabine. Vor dem Mikrophon. Gründonnerstag, zwei Messen. Karfreitag die ganze Papstliturgie. Ostern die Osternacht und dann der Sonntag mit Urbi et Orbi. Alles aus der Kabine. Ostern in Distanz.

Es waren also zehn Osterfeste vor dem Schirm, nicht direkt beteiligt. Und ich habe mich auch nie beklagt. Das gehörte zu meinem Beruf. Aber gefreut hatte ich mich schon, dass es dieses Jahr anders wird. Anders werden sollte.

Ostern in Distanz

Stattdessen nun wieder der Bildschirm. Zwar ohne Mikrophon, aber die Trennung vom Geschehen bleibt mir erhalten. Ja, ich bin Priester, ich könnte das auch alleine feiern. Und dich im Augenblick wirklich alleine lebe, hieße alleine auch alleine, nicht in Gemeinschaft mit anderen Jesuiten unter Vorsichtsmaßnahmen.

Aber Ostern alleine? Nach langer Überlegung habe ich mich für das Fern-Mitfeiern entschieden. Also wieder Bildschirm-Ostern. Wie in den vergangenen Jahren auch: vom Gründonnerstag bis in die Osternacht.

Bildschirm-Ostern

Dabei geht natürlich was verloren. Ostern ist das Fest der Gemeinschaft und der Begegnung, und das meine ich nicht soziologisch oder liturgisch, sondern theologisch. Wir werden erlöst, nicht nur ein Ich. Und dass die Begegnung mit dem Auferstandenen der Kern der Botschaft sind, ist offensichtlich. Das kommt zu kurz.

Aber wenn diese Dimension zu kurz kommt, dann gibt es vielleicht den Weg frei für anderes. In unserem Fall für Distanz. Nicht nur auf die soziale Distanz, ich meine vielmehr die Distanz des Osterfestes.

Distanz der Erfahrung: Wir wissen ja eigentlich gar nicht, was das war oder ist, eine Auferstehung. Zwischen dieser Wirklichkeit und unserer Erfahrungswelt liegt eine Distanz, die auch nicht zu überbrücken ist.

Distanz zum Auferstandenen: Mit dem Fest Himmelfahrt markieren wir den Moment, der uns von der Erfahrung der Begegnung mit dem Auferstandenen trennt. Die erste Generation war Christus noch begegnet, wir können das so nicht mehr. Da ist Distanz.

Distanz untereinander: Wie wir hier feiern ist zu tiefst kulturell geprägt. Das ist es woanders auch. Die Feier ist dieselbe und der Herr auch, aber kulturelle Einfärbungen prägen das Fest. Da entstehen Distanzen.

Distanz zu Gott, die nur Gott von sich aus überwinden kann und überwunden hat. Oder auch Distanz des Verstehens. In den Worten des Credo von Papst Paul VI.: „Sein und Liebe bezeichnen in unaussprechlicher Weise die gleiche göttliche Wirklichkeit dessen, der sich uns zu erkennen geben wollte und der, da Er „in einem unzugänglichen Lichte wohnt”, in sich selbst jenseits jeglicher Bezeichnung, über allen Dingen steht und alles geschaffene Denken übersteigt. Gott allein kann uns von sich eine angemessene und volle Erkenntnis mitteilen, indem Er sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart.“

Oster-Distanzen

Distanz gehört zum Osterfest dazu, auch wenn diese Dimensionen vielleicht bei der normalen Feier etwas hintenan stehen. Und da wir dieses Jahr nicht so feiern können, wie es richtig und angemessen wäre, ist es vielleicht Gelegenheit, das neu zu entdecken.

In diesem Sinn darf ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest wünschen.

Der Herr ist auferstanden, wahrhaft auferstanden, Halleluja!

 

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Corona, Feier, Glaube, Krise, Ostern, Radio Vatikan, TV, Übertragung5 Kommentare zu Ostern vor dem Schirm, aber es ist Ostern!

Papstbeobachter

Veröffentlicht am 25. August 20196. August 2019
Änderung der Perspektive Unter Beobachtung: Der Papst und wir

Lieber Blog-Leserinnen und -leser, nun vollzieht sich also der schon angekündigte Wandel. Ich packe meine Siebensachen und ziehe um, weg von Roma, weg vom Vatikan. Auf nach München. Und damit bekommt auch der Blog eine Änderung der Perspektive.

Ich hatte mich mal als Sportreporter in Sachen Religion bezeichnet. Das wird mir bleiben. Die Frage nach Religion und Glaube und Medien und so weiter verschwindet ja nicht einfach so aus meinem Kopf. Meine Anliegen bleiben mir.

Änderung der Perspektive

Hier wird es auch weiterhin Papst geben. Aber auch andere Dinge, der Blog wird sich anpassen. Es würde mich freuen, wenn sie mich dabei begleiten, gerne auch kritisch, damit es lesenswert bleibt und beitragen kann.

In den vergangenen Jahren hatte ich das Privileg, viel von der Weltkirche kennen lernen zu dürfen. Bei Papstreisen etwa, nach Korea und Großbritannien, Israel, Deutschland, in die USA und gleich zwei Mal nach Kuba. Oder bei Besuchen der Weltkirche hier, zu ad Limina Besuchen oder den insgesamt sechs Bischofssynoden, bei denen ich dabei sein durfte.

Weltkirche in Rom

Das macht mich nicht zu einem Spezialisten für die Weltkirche. Aber es hat mich Geschmack finden lassen am Fragen und an der Neugierde. Es hat neue Horizonte gezeigt und mir beigebracht, das Fragen oft weiter bringen als Antworten. Oder dass man Fragen braucht, Fragen die man vorher vielleicht gar nicht hatte.

Diese Fragen bringe ich nun in die Kirche zurück, aus der ich komme. Und ich hoffe auch die Neugierde und die Einsicht, dass ohne Fragen die scheinbaren Selbstverständlichkeiten mich zu schnell wieder einholen. Eines hoffe ich mir zu erhalten: Die hart erworbene Einsicht, wie beschränkt notwendigerweise meine eigene lokale Perspektive bleibt. Selbst wenn ich unterwegs bin, dann füge ich vielleicht andere Perspektiven hinzu, lasse meine eigene auch in Frage stellen, wenn es wirklich gut geht. Aber es bleibt eine Herausforderung, die anderen zu hören und nicht die eigene kirchliche Erfahrung als Grundlinie zu setzen.

Ganz besonders war natürlich immer die Nähe zum Papst. Wobei Nähe nie hieß, dass ich dauernd mit ihnen Kaffee getrunken hätte. Sondern einfach, dass wir alles und auch wirklich alles verarbeitet haben, was von den zwei Päpsten, die ich hier erlebt habe, auf den Schreibtisch bekamen. Nicht nur das, was Agenturen für Nachrichtenwürdig halten. Sondern alles.

Bei beiden Päpsten war das aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht immer einfach, aber Päpste sind ja auch nicht da, uns das Leben einfach zu machen.

Das war wirklich ein ganz besonderes Privileg, das nun ein Ende findet. Mal sehen, was jetzt an diese Stelle rückt.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Blog, Journalismus, Medien, Papst Franziskus, Papstbeobachter, Radio Vatikan30 Kommentare zu Papstbeobachter

In eigener Sache: Ein Wandel steht an

Veröffentlicht am 13. Juni 201913. Juni 2019
Zeit für einen Wandel Der Autor dieses Blogs bei der Arbeit, die er bald verlassen wird

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis: Es ist Zeit für einen Wandel. Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs, meine Zeit in Rom und als Mitarbeiter von Radio Vatikan geht dem Ende entgegen, nach zehn Jahren vertraut mir der Jesuitenorden eine neue Aufgabe an.

Tempora mutantur: es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Jesuiten nach einer Anzahl von Jahren ihren Ort wechseln. Und bei all dem Lob der Neuheit und des Wandels, bei allem Sprechen über einen Gott der Überraschungen finde ich diesen anstehenden Wandel auch spannend.

Zeit für einen Wandel

Deswegen werde ich an dieser Stelle auch nicht groß zurück blicken oder Bilanz ziehen oder dergleichen, das liegt mir nicht.

Not et mutamur in illis: Nur soviel, die Zeit hier in Rom, im Vatikan, beim Radio, als Journalist hat mich natürlich geprägt. Das nehme ich mit nach Deutschland zurück. Aber jetzt wird es neue Herausforderungen für mich geben.

Der Blog bleibt

Der Blog bleibt. Soviel schon einmal als Ankündigung. Auch in der Zukunft freue ich mich auf weitere Debatten im Netz. Wie das Ganze dann aussehen wird, das wird sich zeigen. Dem Schreiben im Netz werde ich aber treu bleiben, nur halt mir einer anderen Basis und einer anderen Perspektive.

Danke an dieser Stelle vor allem denjenigen, die diesen Blog überhaupt erst möglich gemacht haben, den Mitgliedern des Vereins der Freunde von Radio Vatikan.

Schritt auf das Spielfeld

In der Vergangenheit habe ich ich immer mal wieder als Sportreporter der Religion bezeichnet. Ich freue mich – wenn die Metapher damit nich überstrapaziert wird – jetzt den Schritt aufs Spielfeld zu tun. Aber das Nachdenken und das Schreiben soll bleiben, wider die Selbstverkleinerung, für den Mut zur Religion.

Es würde mich freuen, wenn Sie dem Blog treu bleiben. Wenn Ihnen die vatikanische Perspektive fehlen sollte: ganz herzlichen Dank, dass Sie bislang hier vorbei geschaut haben.

In diesem Sinne: auf bald. Bis Ende August werde ich noch hier in Rom weilen, danach kommt dann der Wandel, für mich wie auch für den Blog.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Bernd Hagenkord, Blog, Jesuitenorden, Job, Radio Vatikan, Umzug, Wandel21 Kommentare zu In eigener Sache: Ein Wandel steht an

Ein etwas anderer Weg zur Arbeit

Veröffentlicht am 23. November 201822. November 2018
Arbeiten in Vatikan und Petersdom: Blick von oben in Sankt Peter hinein Unser Blick nach Sankt Peter hinein: immer wieder atemraubend

Es ist gleichzeitig beeindruckend und merkwürdig. Und das Doppelgefühl geht auch nach neun Jahren hier im Vatikan nicht weg. Ich spreche von meinem Weg zur Arbeit, wenn es um live-Übertragungen aus dem Vatikan geht. Wir – Vatican News und Vatican Media – übertragen ja Papstmessen, Papstreisen und dergleichen mehr. Und das bedeutet arbeiten im Petersdom.

Der Ort dieser Übertragungen ist ein ganz besonderer ort dort im Petersdom. Oder besser: der Ort ist ziemlich banal, eine Holz-Box neben anderen Holz-Boxen wie es sie unzählig in Hörfunk-Studios kennt. Nur der Weg dahin ist ein ganz besonderer.

Es beginnt bei den Schweizergardisten am Eingang rechts von Sankt Peter, der so genannten Porta Sant’Anna. Wir gehen die Straße leicht bergan, rechts die Druckerei und dahinter der Supermarkt, links der alte Wehrturm der aussieht wie der Geldspeicher von Dagobert Duck und in dem tatsächlich die Vatikanbank IOR untergrbacht ist. Wer als Tourist am Tor vorbei geht, kann diese Straße durch das Tor sehen, mehr aber leider nicht.

Darüber erhebt sich der so genannte Apostolische Palast, vier Stockwerke voller Büros, Repräsentations- und Audienzräume und ganz oben das Appartamento, die päpstlichen Wohnräume, welche Papst Franziskus nur zum Arbeiten, nicht aber zum wohnen, nutzt.

Vatikanbank links, Supermarkt rechts

Am Ende er Straße geht es auf den Innenhof der Vatikanischen Museen, man kann durch die Fenster die Fresken und Kunstwerke sehen. Der Hof selber ist unspektakulär: ein Parkplatz. Links an der Feuerwehr vorbei – ja, auch der Vatikan hat eine „Betriebsfeuerwehr“ – geht es hinein in den apostolischen Palast, rauf in den ersten Stock (der in Wirklichkeit der zweite ist, aber das hängt davon ab, wo man hineinkommt. Für Päpste und Regierungschefs ist es tatsächlich der erste Stock).

Diese „prima Loggia“ führt uns dann Richtung Sankt Peter. Zuerst ist da die Sala Ducale, ein Empfangsraum der nur noch wenig genutzt wird. Da hängt oben im Durchgang ein schwerer Stoffvorhang dem man erst auf den zweiten oder dritten Blick ansieht, dass er aus Marmor ist. Dann die Sala Regia, wo die großen Empfänge stattfinden. Da schaut man auch auf die Tür, die in die Sixtinische Kapelle führt und die bei Papstwahlen vor allen Kameras geschlossen und versiegelt wird. Ab und zu steht sie offen, wenn drinnen kein Touristen-Betrieb ist, und dann gehört die Sistina für einige stille Momente uns.

Dann gehört die Sistina uns

An der anderen Seite der Sistinia liegt die Paolina, als ob es nicht genug Kapellen gäbe. Wieder eine Kapelle direkt am Petersdom in der Größe einer Dorfkirche. Auch hier war Michelangelo am Werk, mit einer Bekehrung des Paulus und einer Kreuzigung Petri, zwei beeindruckende Fresken.

Aber auch die lassen wie beiseite und durch einen Links- und einen Rechtsschwenk gelangen wir in die Segensaula, Aula della Benedizione. Die ist einfach zu lokalisieren: wenn Sie vom Petersplatz aus in die Peterskirche hinein gehen, geht es zuerst durch eine Vorhalle. Deren Decke bildet den Boden der Segenshalle, sie wurde früher für Papstaudienzen genutzt und erstreckt sich die ganze Breite der Fassade entlang, bis auf einen Raum am Ende.

Arbeiten im Petersdom

Moment mal, geht von da nicht der Balkon ab, auf dem der Papst urbi et orbi segnet? Genau. An diesem Balkon geht es jedes Mal vorbei. Ich gehe diesen Weg nun seit neun Jahren, hunderte von Malen, aber immer wieder ist es ein besonderer Moment. Noch beeindruckender aber ist das gegenüber liegende Fenster, das nach innen geht, also in die Peterskirche hinein, siehe Foto. Mein persönlicher Lieblingsblick im ganzen Vatikan, da könnte ich stundenlang hinaus schauen.

Aus dieser riesigen Halle geht es dann in den abschließenden Raum, eine Sperrholzrampe herunter und damit nach all dem Marmor und all der Tradition in die profane Arbeitswelt. Dort sind unsere Übertragungskabinen. Der Raum ist so hoch, dass für zwei Stockwerke Platz ist, ein Gerüst trennt ihn in zwei Etagen. Aber auch dieser Raum hat sein Fenster, es ist das Fenster ganz links, wenn Sie auf die Fassade der Peterskirche schauen. Das Fenster über dem Torbogen.

Natürlich wehren wir uns mit Händen und Füßen, wenn mal wieder jemand auf die Idee kommt, das zu verlegen. Es ist einfach zu schön, ab und zu dorthin zu gehen und den Vatikan auf sich wirken zu lassen. Und es ist und bleibt ein Privileg.

Das Ziel des Wegs: Die Übertragungskabine
Das Ziel des Wegs: Die Übertragungskabine
Kategorien Allgemein, Geschichte, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Arbeit, Petersdom, Radio Vatikan, Vatican News, Vatikan, Vatikanbank8 Kommentare zu Ein etwas anderer Weg zur Arbeit

Alles ist neu

Veröffentlicht am 11. November 201811. November 2018
Pater Bernd Hagenkord im Studio mit dem lieblings-Arbeitsgerät, dem Mikro Der Schreiber dieser Zeilen, Pater Bernd Hagenkord SJ

Es ist so offensichtlich, dass ich eigentlich schon gar nicht mehr darüber schreiben muss. Wie Sie sehen, ist alles anders. Layout und auch Technik des Blogs dahinter hatten nach nun sieben Jahren eine Aufbesserung verdient, außerdem musste ich ja auch die Umbenennung hin zu Vatican News mitmachen. Jetzt trägt der Blog – oder ist es das Blog? – meinen Namen, plus die Zugehörigkeit zu meinem Job.

Ergo: es ist anders geworden. Gefällt Ihnen das? Für Rückmeldungen bin ich dankbar.

Eine Verpackung ist ja immer mehr als ’nur’ eine Verpackung, sie ist immer auch Teil der Kommunikation, die hier stattfindet.

Bislang sind knapp 1.400 Artikel hier erschienen, dazu gab es über 19.000 freigeschaltete Kommentare. Es macht mir offensichtlich Spaß.

An dieser Stelle mag ich auch noch einmal ganz herzlich denen danken, die diesen Blog überhaupt möglich machen: dem Verein der Freunde von Radio Vatikan e.V., und hier ganz besonders und ausdrücklich dem Vorstand. Der sich sicherlich freut, wenn Sie mal bei denen vorbei schauen oder mit einer Spende aushelfen.

Anonyme Kommentare?

Es ist offensichtlich, dass sich hier was geändert hat. Ich habe aber nicht alles geändert. So habe ich zum Beispiel darüber nachgedacht, nur noch Kommentare zuzulassen, die mit Namen gekennzeichnet sind. Auch wenn die Richtigkeit nicht überprüft werden kann, wäre das ein Zeichen gewesen. Aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Und zwar aus dem Grund, dass ein anonymer Kommentar auch als anonymer Kommentar sichtbar sein muss. Sie als Leserinnen und Leser können sich dann ja Ihren Teil denken.

An dieser Stelle möchte ich das noch einmal gesagt haben, weil das mit den Kommentaren hier nicht immer nur einfach ist. Danke an alle, die sich an den Debatten beteiligen, kritisch, nachdenklich, mit Erfahrung und Lektüre.

Nur eine Frage habe ich nach wie vor: ist es nun der Blog oder das Blog?

Willkommen weiterhin hier im Blog.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter anonym, Blog, Hagenkord, Kommentare, Pater Hagenkord, Radio Vatikan, relaunch, Vatican News30 Kommentare zu Alles ist neu

Wir sind weiter dabei

Veröffentlicht am 21. September 2017

Es ist nur ein kleines Kapitel in der Geschichte des Vatikan und der Vatikanreform, aber ein viel beachtetes, jedenfalls wenn man misst, wie viele Journalisten sich im vergangenen Jahr dafür interessiert und bei mir angerufen haben.

An diesem Donnerstag hat der Jesuitenorden jedenfalls eine Übereinkunft mit dem so genannten Sekretariat für Kommunikation des Vatikan getroffen, also der Institution, welche alle Medien des Vatikan unter einem Dach vereint. Pater Juan Antonio Guerrero, unser Oberer hier in Rom, und Don Dario Viganò, Präfekt des Sekretariats, haben die Übereinkunft unterschrieben, ich konnte sogar dabei sein, wenn auch ein wenig zufällig.

Pater Guerrero (l) und Don Dario Viganò (r) bei der Unterschrift
Pater Guerrero (l) und Don Dario Viganò (r) bei der Unterschrift

Bis dahin war ein Teil der Medien – nämlich Radio Vatikan – vom Orden geleitet worden, Papst Pius XI. hatte Techniker gesucht und war bei den Jesuiten bei einem Ingenieur fündig geworden. Und der technische Aspekt war lange vorherrschend, das Journalistische kam erst allmählich dazu.

Mit der Reform war mein Orden nun auf einmal nicht mehr verantwortlich und die Frage entstand, wie er angebunden ist. Und das hatte ganz praktische Fragen: Wer bestimmt, ob ein Jesuit und welcher Jesuit dort arbeitet? Der Orden? Das Sekretariat? Wie sieht es mit Versetzungen etc. aus? Ganz praktische Fragen, die geregelt sein wollen.

Das sind sie jetzt. Jedenfalls fürs Erste, wir werden in einigen Jahren schauen müssen, was gut und was weniger gut funktioniert und dann nachjustieren, auch dieses Verfahren ist Teil der Reform.

Die Vatikanmedien brauchen Reform, da hat der Papst und da haben all die Fachleute angefangen von Lord Chris Patten und seiner Kommission von 2013/14 völlig recht. Dazu gehören auch neue Formen der Zusammenarbeit. Und eine Solche haben wir heute getroffen.

Wie gesagt, nur ein kleines Kapitel, aber ich stoße heute Abend drauf an.

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Jesuiten, Medien, Radio Vatikan, Vatikanreform3 Kommentare zu Wir sind weiter dabei

„Kirche ist Kommunikation“

Veröffentlicht am 8. Mai 2017

Es wird weh tun. Der Vatikan wird reformiert, ich persönlich kenne auch niemanden hier in meinem Arbeitsumfeld, der das nicht mittragen würde, aber einfach wird das nicht. Immer wieder bekommen wir hier Anfragen, was denn genau wann und wie passieren wird. Ganz konkret ist es noch immer nicht, aber Papst Franziskus hat zumindest uns gegenüber – bzw. dem Sekretariat für die Kommunikation, dessen Teil wir hier im Radio sind – klar und deutlich die Grundzüge heraus gestellt. Dass er dabei das Wort „Gewalt“ verwendet hat, „gute Gewalt“, übersetze ich eben genau damit: Es wird weh tun.

Unser ehemaliger Mitarbeiter (engl. Sektion) Charles Collins hat das für seinen neuen Arbeitgeber ganz gut zusammengefasst. Erstens findet der Aufruf zur Reform unter den Mitarbeitern Applaus. Zweitens nennt er die Komplexitäten, auf die so eine Reform stößt. Drittens betrifft Reform eben nicht nur die Medien des Vatikan, sondern insgesamt den Umgang des Vatikan mit Medien und Öffentlichkeit.

In seiner Ansprache hat der Papst mehrere Sachen sehr klar gesagt.

Papst Franziskus bei seiner Ansprache an das Mediensekretariat, 4. Mai
Papst Franziskus bei seiner Ansprache an das Mediensekretariat, 4. Mai

Erstens will er nicht bisherige Institutionen reformieren, sondern mithilfe der „alten“ Institutionen eine neue schaffen. Es soll eben nicht das Bestehende den neuen Bedingungen angepasst werden, „Reform heißt nicht, die Dinge einfach neu anzustreichen. Reform heißt, den Dingen eine neue Form zu geben“. Von meiner Perspektive aus würde ich das unterstreichen und sagen, dass es für eine ‚einfache’ Anpassung an die neuen Realitäten eh zu spät wäre, das hätte längst geschehen müssen. So mag das neue Konzept vielleicht etwas rabiat daher kommen, ist aber die richtige Antwort. Auch wenn es weh tut.

 

Nicht an der „glorreichen Vergangenheit“ festhalten

 

Dazu passt die Aussage, sich nicht an einer „glorreichen Vergangenheit“ festzuhalten. Dahinter steckt die Frage nach der Identität: Wir hier werden keine Radio-Leute mehr sein, sondern Kommunikatoren, die eben auch Audio produzieren. Aber eben auch mehr. Man muss mit der eigenen Vergangenheit und Erinnerung sorgsam umgehen, auch das betont der Papst, aber sie darf kein Hemmschuh werden für etwas Neues, Dringliches.

Zweitens hat er auch die Medienarbeit in den Auftrag des Vatikan eingeordnet. Die ist eben kein Selbstzweck, wie der Vatikan auch keiner ist, sondern dient einem Auftrag. Klassisch und lateinisch: einer Mission. An der Stelle werden dann die Journalisten bei uns nervös: sind wir dann so was wie Pressesprecher? Beschränkt sich unser Arbeitsfeld? Blickfeld? Weiterlesen „„Kirche ist Kommunikation““

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Medienreform, Papst Franziskus, Radio Vatikan, Sekretariat für Kommunikation, Vatikanreform13 Kommentare zu „Kirche ist Kommunikation“

Namenssuche

Veröffentlicht am 21. März 201720. März 2017

Der Vatikan wird reformiert. Was im Überblick manchmal nicht so einfach zu beschreiben ist, hat dann aber auch klare Konsequenzen. Unter anderem für diesen Blog.

Ausblick: Der Schreiber dieser Zeilen im Vatikan
Ausblick: Der Schreiber dieser Zeilen im Vatikan

Dass Radio Vatikan in einer Vatikaninstitution aufgeht, welche die meisten Medienproduktionen übernehmen wird – Internet, Audio, Twitter, Video, Film, usw. – das werden einige von Ihnen mitbekommen haben. Es wird aus den bestehenden Institutionen eine einzige, zusammen gehörige Institution gebildet.

Diese neue Institution wird auch einen neuen Namen bekommen, unter der sie produziert. Und damit bin ich beim Thema.

Der Blog benennt sich – bislang – nach den lateinischen Worten, mit denen unsere Sendungen bei Radio Vatikan beginnen und enden. Da wir aber nicht mehr nur Radio sind, da eine neue Institution gegründet und nicht nur alte reformiert werden sollen, wäre es vielleicht Zeit, eine neue Überschrift zu finden.

Hätten Sie Ideen? Im Ernst, noch habe ich mich nicht entschieden, außer dass sowohl Format als auch Name angepasst werden müssen. Wenn Sie also eine Idee hätten, wäre ich froh, wenn Sie diese teilen würden. Gerne hier, gerne in der Kommentarspalte.

Danke sehr!

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Radio Vatikan, Vatikanreform29 Kommentare zu Namenssuche

Ein Medienmann ganz ohne Zynismus

Veröffentlicht am 1. August 20161. August 2016

Gestern, mit dem Rückflug aus Krakau und dem Ende der Papstreise nach Polen, endete die Arbeitszeit des Pressesprechers des Papstes, Pater Federico Lombardi SJ. Oder genauer: Gregory Burke übernimmt das Amt des Direktors des Vatikanischen Pressesaals, wie der Job offiziell heißt.

Vorgänger und Nachfolger in Krakau: Greg Burke (l) und Pater Federico Lombardi
Vorgänger und Nachfolger in Krakau: Greg Burke (l) und Pater Federico Lombardi

Eigentlich wollte ich mich an dieser Stelle darüber ärgern, dass die sofortige Reaktion vieler, vieler Journalisten, Christen, Web-Schreiber und leider auch Jesuiten war, dass da jetzt ja wieder ein Opus Dei man komme, es lebe das Vorurteil.

Aber dann habe ich entschieden, das nicht zu tun, sondern einfach mal Pater Lombardi gut zu finden. Sechseinhalb Jahre lang war er mein Chef hier beim Radio, bei zwei Bischofssynoden habe ich als Aushilfe bei ihm im Pressesaal gearbeitet und ihn ganz nah erlebt, seinen Umgang mit Nachrichten, mit Kardinälen, mit Stress, mit Medien-Wahnsinn.

Bei zwei Enzykliken habe ich dann auch mit beiden, Burke wie Lombardi, zusammen gearbeitet und ich bin froh, dass der Job nun in gute Hände gerät.

 

Da geht ein ganz Großer

 

Aber trotzdem: Mit Federico Lombardi geht ein ganz Großer. Und das ist irgendwie auch schade. Einer, der nie die Fassung verloren hat, wie dumm die Zeitungsente auch immer war. Der jede Frage im Pressesaal beantwortet hat, gerne mit dem mittlerweile mythisch gewordenen Satz „sapete bene che non mi risulta“, also „Sie wissen sehr wohl [lächelnder Vorwurf, diese Frage überhaupt zu stellen], dass ich dazu keine Informationen habe [kann/werde ich nicht zu sagen. Oder auch: lasst mich bitte mit dem Quatsch in Ruhe. Immer lächelnd vorgetragen]“. Ein Pressesprecher, der mit der Papstrede Benedikt XVI. in Regensburg seinen Job begonnen hatte und seitdem unter Dauerdruck stand. Der ganz Gentleman nie unfreundlich war. Manchmal klar und direkt, aber nie unfreundlich. Der auch einen manchmal von uns oder mir geschossenen Bock lächelnd korrigieren ließ. Der keine Favoriten kannte, keinen Hofstaat um sich hatte, keine Lieblingsjournalisten.

Wir wohnen quasi nebeneinander, er hat sein Zimmer den Korridor hinunter, und so war es mein Privileg, ab und zu beim Klönsnak auf dem Gang oder spät beim Abendessen noch seine Sicht auf die Dinge zu hören. Das war immer klug, und immer humorvoll. Wie groß der Stress oder der Druck auch immer war – und der war erheblich – abends hat Lombardi immer noch nicht seinen Humor aufgegeben. Ein Medienmann und Pressesprecher ohne Zynismus, wo gibt es das bitteschön heute noch?

Ganz im Ernst, das ist wahrscheinlich der Satz, den ich wählen würde, sollte ich ihn kurz und knapp beschreiben: Loyal, klug, und ganz ohne Zynismus.

Es hat Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten, und da er quasi eine one-man-show war, unglaublich in heutigen medialen Zeiten, dann ist es um so erstaunlicher wie gut diese Jahre verlaufen sind, dann merkt man erst so recht, was die Päpste und der Vatikan diesem Mann verdanken.

Über den Vatikan, die Vatikanmedien die Kirche habe ich von Federico Lombardi viel gelernt. Ich wünsche ihm einen geruhsamen Ruhestand, auch wenn ich vermute, dass er so ruhig nicht sein wird.

Also dann ein anderer Wunsch: arbeite nicht zu viel, Federico!

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Bischofssynode, Franziskus, Glaube und GerechtigkeitSchlagwörter Federico Lombardi, Generaldirektor, Papstsprecher, Radio Vatikan, Ruhestand, Vatikanischer Pressesaal, Zynismus10 Kommentare zu Ein Medienmann ganz ohne Zynismus

Auf der Halde, auf Schalke und beim Marathon: Kirche im Ruhrgebiet

Veröffentlicht am 25. Juli 201625. Juli 2016

Selten fallen Lust und Pflicht im Journalismus so sehr zusammen wie bei der Sommerreise, die ich in jedem Jahr für das Radio unternehme. Eine sehr anstrengende Woche, in diesem Jahr im Ruhrgebiet, sehr viele Gespräche, Interviews, Eindrücke. Aber immer interessante Menschen, ein Privileg.

Und wie in jedem Jahr haben wir das beginnend im Juli Tag für Tag ausgestrahlt; für den Weltjugendtag machen wir jetzt eine Pause, Anfang August gibt es dann noch mal einige Folgen. Wenn Sie die ersten 18 nachhören möchten, können Sie das hier tun:

 

 

Folge 18: Ist Schalke eine Religion?

 

Pastor Barth in der Kapelle auf Schalke
Pastor Barth in der Kapelle auf Schalke

Die Arena auf Schalke hat eine Kapelle, die erste in einem deutschen Fußballstadion. Und das nicht nur als Show: dort wird getauft und getraut, dort finden Andachten statt und dorthin kann man sich zurück ziehen. Und dabei ist sie nicht irgendwo in einem Nebengebäude, sondern mitten drin, im Zentrum, da wo Ganz zum Rasen und die Spielerkabinen liegen. Ein Besuch gemeinsam mit Ernst-Martin Barth, dem evangelischen Pastor dort.

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2016/07/Sommerreise-Folge-18-Schalke.mp3

 

 

Folge 17: Kirche besser organisieren

 

Matthias Sellmann, Leiter des ZAP, erklärt die Welt der Kirche
Matthias Sellmann, Leiter des ZAP, erklärt die Welt der Kirche

Es lohnt sich, die Organisation von Kirche zu verbessern, weil Kirche dann ihrem Auftrag besser gerecht wird. Das ist die These des ZAP, des Zentrums für angewandte Pastoralforschung in Bochum, dem nächsten Stop der Reise. Matthias Spellmann ist der Lehrstuhlinhaber und will Kirche dabei helfen, in einer Organisationsgesellschaft besser aufzutreten und dazustehen.

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2016/07/Sommerreise-Folge-17-ZAP.mp3

 

 

Folge 16: Alte und gewachsene Gebete

 

Klosterkirche Bochum-Stiepel
Klosterkirche Bochum-Stiepel

Sie kennen die berühmten singenden Mönche? Die mit ihrer Gregorianik-CD in den Hitparaden gelandet sind? Genau, Stift Heiligenkreuz war das, im Wienerwalt in Österreich gelegen. Aber nicht nur. Einen Ableger hat das Zisterzienserkloster auch im Ruhrgebiet, genauer in Bochum Stiepel, der nächste Halt der Reise. Ein Gespräch mit Pater Justinus.

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2016/07/Sommerreise-Folge-16-Stiepel.mp3

 

 

 

Folge 15: Die Kunst-Kirche hält schon eine Menge aus

 

Norbert Düwel (r) und Michael Ludwig
Norbert Düwel (r) und Michael Ludwig

Was mit Kirchen machen, die nicht mehr gebraucht werden? Das war schon einige Male in dieser Serie Thema, eine Beerdigungskirche war darunter, eine Abgabe an die Kopten, eine Event-Kirche, und nun besuche ich ein eher klassisches Projekt, eine Kunstkirche, und zwar in Bochum. Aber so wirklich klassisch und wie die anderen ist KICK – Kunst in Christ König – nicht, wie Norbert Düwel, Referent der Kunstkirche, und der Pfarrer der Gemeinde, Propst Michael Ludwig, berichten.

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2016/07/Sommerreise-Folge-15-Kunstkirche.mp3

 

 

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Sommerreise die vierte

Veröffentlicht am 19. Juni 201617. Juni 2016

Alle Jahre wieder …

Angefangen hatte es als Idee für den ereignisarmen August, gerne auch als „Sommerloch“ bezeichnet. Wir bei RV wollen schöne Sendungen machen, aber wenn nix passiert und damals Papst Benedikt XVI. in Castelgandolfo urlaubt, was dann?

Also habe ich mich auf gemacht in die „echte“ Kirche, vor Ort, in Pfarreien und Initiativen, zu interessanten Geschichten, die normalerweise nicht das Licht der medialen Öffentlichkeit sehen. Und habe das dann als Sommerreise berichtet, im August, jeden Tag ein Beitrag, als Serie. Jahr eins war ich in Österreich unterwegs, Jahr zwei in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und in Jahr drei in der Schweiz. Laudatio Si‘ hat mir im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht, es war schlicht keine Zeit, aber in diesem Jahr war ich wieder unterwegs.

Genauer: heute ist der letzte Tag meiner Reise.

Kapelle aus Schalke
Kapelle aus Schalke

Wuppertal, Düsseldorf, Bottrop, Dortmund, Essen. Diese Namen reichen um zu sagen, wo ich alles war. Vier bis fünf Treffen pro Tag plus An- und Abreisen ist kein Pappenstiel, aber es macht riesen Spaß,  Menschen zu begegnen und kleine Geschichten zumachen. Und das kann auch nur Radio: Kopfkino, ohne dass irgendwie eine Kamera und Licht und so weiter gebraucht würde und ich irgendwie lächelnd durch die Landschaft ginge. Es zählt die Geschichte und wie sie erzählt wird, nicht das Bild.

die Kapelle auf Schalke war dabei, Essen und Lernen in der Dortmunder Nordstadt, eine Kirche in einem Bunker, Staatskirchenrecht und Medien, Flüchtlingsinitiative und Urlaub. Wunderbar bunt.

Ab Ende Juli dann bei Radio Vatikan zu hören, über die Sendungen, die Seite, die App, bei Facebook … .

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Alltag, Kirche, Radio, Radio Vatikan, SommerreiseSchreiben Sie einen Kommentar zu Sommerreise die vierte

Prophet beim Urbi et Orbi

Veröffentlicht am 27. März 20169. März 2016

Niemals habe ich so viele Radio-live-Hörer wie bei den zwei Urbi et Orbi Übertragungen im Jahr. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die für öffentlich rechtliche Sender mache, Bayerischer Rundfunk, WDR, Hessischer Rundfunk, Deutschlandfunk, und ein Sender in Belgien. Ich werde zugeschaltet und darf dann zum Schluss die Worte sagen, die so wunderbar altmodisch nach Radio klingen: „Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser“.

Meine letzte Urbi et Orbi Übertragung hat es sogar bis in den TAZ-Blog gebracht. Der Kollege konnte nur zugeben, uns gehört zu haben, weil er auf der Toilette gewesen sei. War ihm wohl peinlich, oder musste ihm per TAZ-Journalist peinlich sein, wie auch immer. Aber er hat ein witziges Phänomen berichtet: Der Kommentator – also ich – sei an einigen Stellen dem Papst bei der Übersetzung voraus gewesen. Er habe also gewusst, was der Papst sagen würde, noch bevor er es sagte. Ein Prophet!

Was daran liegt, dass es sehr schwer ist, gleichzeitig zu hören und zu lesen. Denn Papst Franziskus weicht gerne vom Text ab, setzt neu an oder fügt ein. Da muss man dann mit seiner eigenen Übersetzung genau an der Stelle sein, wo er auch ist, sonst muss man einerseits Text A zu Ende bringen, gleichzeitig aber Textstück B merken, übersetzen und anschließend sagen. Mein Respekt vor Simultanübersetzern war immer schon groß, aber zu diesen Augenblicken wird er riesig.

Da aber in der Deutschen sprache die Wort-Ordnung eine andere ist als im Italienischen, kann es sein, dass das italienische Wort vom Papst noch nicht ausgesprochen ist, wenn ich die deutsche Übersetzung schon ins Mikro gesprochen habe.

Warum ich nicht warte? Weil man am Tonfall hören kann, ob er gleich abweichen wird oder nicht. Das haben wir gelernt.

Lieber TAZ-Kollege, ich gelobe Besserung. Ich werde mich mühen und dieses Mal alles noch besser machen, versprochen.

Gesegnete Ostern!

 

Kategorien Allgemein, FranziskusSchlagwörter live, Radio Vatikan, TAZ, Übersetzung, Übertragung, Urbi et Orbi15 Kommentare zu Prophet beim Urbi et Orbi

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