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PaterBerndHagenkord.blog

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Monat: Mai 2013

Klischee, das

Veröffentlicht am 31. Mai 201330. Mai 2013

Warum, warum, warum können Journalisten ohne Klischees nicht auskommen? Ich weiß, es klingt oberlehrerhaft und herablassend, aber es kann doch nicht sein, dass Denken und Recherche plötzlich aus der Mode gekommen sind.

Mein tägliches Beispiel kommt von dem von mir ansonsten sehr geschätzten NCR:

The U.S. bishops’ conference has named a Jesuit known for conventional views on marriage and sexuality as its new doctrinal watchdog, replacing a key staffer behind several controversial criticisms of theologians in recent years.
Fr. Peter Ryan will become executive director of the bishops’ secretariat of doctrine and canonical affairs in August, the conference announced Wednesday.
The appointment, which comes as the bishops’ conference prepares a change in its top leadership in the fall, may be a sign of what stance the bishops will take toward those who hold more progressive viewpoints under the new pontificate of Pope Francis.

Da ist alles drin: man kennt ihn als Inhaber von traditionellen/konventionellen Ansichten in den Bereichen, die scheinbar die Lackmustests in Sachen Modernität ausmachen: Sexualität und Ehe. Kontroverse wird eingeflochten, wenn es um seinen Vorgänger geht. Und dann der Killer: es könnte sein (Konjunktive verschleiern das Fehlen von Informationen), dass es um eher progressive Ansichten geht, vermischt mit der Anspielung auf das neue Pontifikat.

Klischees halt. Wikipedia zitiert die Definition von Klischee so:

„[Klischees sind] vorgeprägte Wendungen, abgegriffene und durch allzu häufigen Gebrauch verschlissene Bilder, Ausdrucksweisen, Rede- und Denkschemata, die ohne individuelle Überzeugung einfach unbedacht übernommen werden.“
Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart 1970.

Schade. Wieder eine vertane Chance.

Und für alle, die mich langsam für einen Meckerer halten: Ich meckere nur, wenn mir was am Herzen liegt. Die vielen anderen, die einfach nur schlecht sind, ignoriere ich noch nicht einmal.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Bericht, Ehe, Jesuit, Klischee, Medien, NCR, progressiv, Schublade, Sexualität17 Kommentare zu Klischee, das

Warum die Morgenpredigten des Papstes privat bleiben

Veröffentlicht am 29. Mai 2013

Fragen, Beschwerden, Bitten: Die Predigten des Papstes bei den täglichen Morgenmessen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta sind Objekt des Interesses. Viele wollen sie vollständig hören oder lesen. Wir bei Radio Vatikan haben uns in der Vergangenheit einiges anhören müssen, weil wir dem angeblichen Auftrag des Papstes nicht gerecht würden und nur Zusammenfassungen brächten.

Jetzt hat der Papstsprecher, Pater Federico Lombardi, das noch einmal klargestellt (ich wiederhole hier eine Meldung von RV): Die Predigten werden auch weiterhin nur als „ausführliche Zusammenfassung“ in Text und Ton einem größeren Publikum zugänglich sein, eine integrale Textversion wird es ebenso wenig geben wie eine Live-Übertragung in Bild und Ton. Von den Morgenpredigten des Papstes hat der Vatikan bislang nur Auszüge und kurze Zusammenfassungen über Radio Vatikan und die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ veröffentlicht. Diese findet sich dann auf einigen Webseiten als angebliche Eigenleistung wieder, ist aber schlicht eine Übersetzung dessen, was wir bei RV und dem Osservatore produzieren.

Der Papst wolle den familiären Charakter der Morgenmessen bewahren, gab Lombardi als Grund dafür an. Weiterlesen “Warum die Morgenpredigten des Papstes privat bleiben”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Franziskus, live, Morgenmesse, Osservatore Romano, Papst, Predigt, Radio Vatikan, Übertragung, Volltext11 Kommentare zu Warum die Morgenpredigten des Papstes privat bleiben

„Eine Verzerrung dessen, was Religionsfreiheit wirklich meint“

Veröffentlicht am 28. Mai 2013

„Wo es einen Konflikt von Rechten gibt, darf die Religionsfreiheit nicht als weniger wichtig angesehen werden.” Ein Tweet des Staatssekretariates des Vatikan, der sich auf ein Statement bezog, das Erzbischof Mario Toso – Mitarbeiter im Rat für Gerechtigkeit und Frieden – bei einer OSZE Konferenz in Tirana hielt. Eine treffende Analyse, wie ich finde.

Es ging bei der Konferenz um Toleranz und Nichtdiskriminierung, etwas, hinter dem wir alle stehen. Leider sei ein Anstieg von Intoleranz und Diskriminierung in Europa zu beobachten, und zwar gerade auch gegen Christen.

Die Klage Tosos ist, dass in Europa eine Linie gezogen würde zwischen Glauben und Glaubensausübung: Christen dürften glauben, was sie wollten, solange sie öffentlich diesen Glauben für sich behielten. Das sei eine Verzerrung dessen, was Religionsfreiheit eigentlich meine.

„Die Diskriminierung von Christen – sogar wo sie in der Mehrheit seien – muss als ernsthafte Bedrohung der gesamten Gesellschaft gesehen werden und deswegen ebenso bekämpft werden, wie sie richtigerweise in den Fällen von Antisemitismus und Islamophobie bekämpft wird.“ Es gehe um mehr als nur einige Grafitis und zerbrochene Scheiben und vandalisierte Friedhöre, es gehe um Freiheit.

„Intoleranz im Namen der Toleranz muss beim Namen genannt werden und öffentlich verdammt werden,“ oder anders ausgedrückt: Religionsfreiheit ist keine Unterabteilung von Toleranz.

 

Das Statement im Volltext

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, VatikanSchlagwörter Christen, Diskriminierung, Europa, Freiheit, Glaube, Intoleranz, Religionsfreiheit, Toleranz68 Kommentare zu „Eine Verzerrung dessen, was Religionsfreiheit wirklich meint“

Der Lackmustest für das Bischofsamt: Eine Meditation des Papstes

Veröffentlicht am 24. Mai 2013

Es ist eine Mischung aus Meditation, Ermahnung, Ermutigung und geistlichem Leitbild: Die Ansprache Papst Franziskus’ von diesem Donnerstag. Gemeinsam mit der in Rom versammelten italienischen Bischofskonferenz sprach er in einem Gottesdienst das Glaubensbekenntnis.

In der geistlichen Tradition des Jesuitenordens erkenne ich hier das wieder, was seit Ignatius von Loyola eine „Betrachtung“ genannt wird. Man stellt sich die Szene so vor, als wäre man selbst dabei und reagiert mit seiner eigenen Geschichte, seinen Wünschen und Gedanken, seinen „inneren Regungen“ auf ein biblisches Geschehen.

Und dann soll man sich – so lehrt Ignatius – „auf sich selbst zurückbesinnen“ und „Frucht ziehen“ aus den Gedanken, auch das finde ich bei Papst Franziskus.

Das soll jetzt nicht das jesuitische über Gebühr betonen, ich glaube aber, dass die geistliche Tradition, aus der der Papst kommt, wichtig ist, um seinen Gedankengang nachvollziehen zu können.

Aber genug der Einleitung: Hier die Ansprache, die Papst Franziskus am Donnerstagabend vor den Bischöfen Italiens gehalten hat: Über das Hirtenamt der Bischöfe.

 

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt,

die biblischen Lesungen, die wir gehört haben, regen uns zum Nachdenken an. Mich haben sie sehr zum Nachdenken gebracht. Daraus ist eine Meditation geworden – für uns Bischöfe und zuerst für mich selbst, einen Bischof wie ihr. Diese Gedanken möchte ich mit euch teilen. Weiterlesen “Der Lackmustest für das Bischofsamt: Eine Meditation des Papstes”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Ansprache, Bischof, Bischofsamt, Franziskus, Hirte, ignatianisch, Meditation, Papst, Sorge, Verantwortung, Vertrauen10 Kommentare zu Der Lackmustest für das Bischofsamt: Eine Meditation des Papstes

Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.

Veröffentlicht am 22. Mai 201322. Mai 2013
Der Traum Innozenz III.: Franziskus stützt die Kirche. Giotto, Basilika von Assisi
Der Traum Innozenz III.: Franziskus stützt die Kirche. Giotto, Basilika von Assisi

Wir alle versuchen, uns einen Reim auf den neuen Papst zu machen. Da darf natürlich einer nicht fehlen: Hans Küng. Für lange Jahre war er der residierende Gegenpapst. Er hat nun in einem Artikel über das „Paradox Papst Franziskus“ seine Gedanken zur Lage des Glaubens vorgelegt (der Text ist eine Erweiterung eines Vortrages).

 

Was fällt als erstes auf? Dass Hans Küng einen Artikel über Papst Franziskus mit sich selbst beginnt. Bezeichnend, aber nicht überraschend.

Zweitens: Er sieht das Pontifikat Franziskus als Erfüllung „seines“ Traumes. Schon wieder das „ich“, er selber ist offenbar der Maßstab der Dinge.

Dann wird Benedikt XVI. in den Text eingeführt, aber natürlich nicht vorne im Satz, sondern nach einem weiteren „ich“: „mein theologischer Gefährte“ heißt das bei ihm. Und überhaupt: Der Rücktritt wird erst erwähnt, nachdem Küng seinen eigenen Rückzug aus der Öffentlichkeit (das Schreiben von Artikeln offenbar ausgeschlossen) genannt hat. Die Reihenfolge der Wichtigkeiten muss ja stimmen.

Dass Franziskus dann am Geburtstag von Hans Küng sein Amt übernahm – dem 19. März – muss selbstverständlich auch erwähnt werden, ist da aber nur noch Beiwerk.

 

Me, Myself and I

 

Me, Myself and I: Lieber Hans Küng, auch wenn es Sie überraschen wird, Sie sind nicht das Maß der Dinge. Eine Geschichte aus der Ich-Perspektive zu erzählen kann ein literarisches Mittel sein, auch dieser Blog in ich-Form geschrieben. Aber das Papstamt seiner eigenen Biographie zu unterwerfen ist doch ein starkes Stück. Weiterlesen “Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Assisi, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Hans Küng, Innozenz III., Kirchengeschichte, Kurie, Papst Franziskus, Reform112 Kommentare zu Hans Küng über Hans Küng. Ach ja, der Papst kommt auch vor.

Er hat nur gesegnet

Veröffentlicht am 22. Mai 201322. Mai 2013

Nein, der Papst hat keinen Exorzismus vorgenommen. So in etwa kann man eine Antwort des Vatikanspreches Pater Federico Lombardi zusammen fassen, der von italienischen Medien auf einen Augenblick am vergangenen Sonntag angesprochen worden war. Der Papst hatte nach der Pfingstmesse einem behinderten Menschen beide Hände aufgelegt, ausgerechtet der Sender der italienischen Bischofskonferenz TV2000 hatte darin einen Exorzismus, eine Dämonenaustreibung, erkennen wollen: „Die Exorzisten, die die Bilder gesehen haben, hatten keinen Zweifel: Es handelte sich um Befreiungsgebet, um einen echten Exorzismus”, zitiert die Katholische Nachrichtenagentur den  TV2000-Kommentar zu den Bildern.

Nun kann man trefflich über den Medienreflex herziehen und schimpfen, und meine erste Reaktion war auch ein deutliches Kopfschütteln, dass die extremste aller möglichen Erklärungsmöglichkeiten für solch eine einfache Geste gewählt wurde. Wie man hört, will TV2000 dem Thema „Franziskus und der Teufel“ an diesem Freitag eine ganze Sendung widmen, dabei sollen auch Exorzisten zu Wort kommen. Alles nichts weiter als ein billiger Reflex?

Nein. Das mag zwar in seiner Deutung eine lächerliche Interpretation des Ereignisses sein: Der Papst segnet einen Menschen. Aber es zeigt auch mehr. Weiterlesen “Er hat nur gesegnet”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Exorzismus, Franziskus, Medien, Papst, Segen, Spekulation, Wahrnehmung41 Kommentare zu Er hat nur gesegnet

„Community Spirit“

Veröffentlicht am 21. Mai 2013
(c) Osservatore Romano
(c) Osservatore Romano

Vom eigenen Radio interviewt zu werden ist eine Form des Kommentars. Damit nicht einfach eine Person minutenlang spricht, macht man das im Frage – Antwort – Duktus.

Am Montag durfte ich bei der Morgenmesse des Papstes dabei sein. Und da es sehr viel Interesse am Papst und seiner Art gibt, das Amt auszuüben, hat die Kollegin Anne Preckel mich in der Sendung um 16 Uhr dazu interviewt. Meine These: Franziskus sendt mit der Einladung zur Messe ein positives Signal an alle Vatikanmitarbeiter aus.

 

Pater Hagenkord, Sie haben heute an der Morgenmesse mit dem Papst teilgenommen. Welchen Eindruck haben Sie bekommen? Was werden Sie nicht vergessen?

 

„Zunächst einmal ist das eine ganz normale katholische Werktagsmesse, kein Pontifikalhochamt, der Papst trägt auch keine Mitra, keinen Stab, sondern ganz einfach tritt er dort auf. Und in dem Stil ist auch die ganze Messe gestaltet; es sind so ungefähr 70 Leute in einer wunderschönen Kapelle in dem Gästehaus, zwei Konzelebranten, einige andere Priester usw., ganz schlicht gehalten, und der Papst predigt immer frei.

Beeindruckend ist genau das – die Klarheit, die Einfachheit, die Direktheit, mit der Papst Franziskus dort die Messe feiert, aber eben auch, dass das für ihn eine Messfeier ist und kein Auftritt, man merkt ihm die Konzentration sehr deutlich an, fast schüchtern tritt er dort auf. Also gar nicht das, was man aus den Fernsehbildern so kennt, sondern sehr konzentriert, betend.“

 

Mal inhaltlich gesehen – es scheint, dass der Papst in den Morgenmessen kleine, handliche Botschaften mit auf den Weg gibt: „nein zum Geschwätz“, „nein zur Armut als Ideologie, „nein zum Wohnzimmerchristentum“… Wie sehr sind diese Botschaften denn an ein bestimmtes Publikum oder die jeweilige Gruppe Mitarbeiter aus dem Vatikan adressiert? Oder sind die Predigten eher allgemein zu verstehen? Weiterlesen “„Community Spirit“”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Interview, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchreiben Sie einen Kommentar zu „Community Spirit“

Medienethik, christliche

Veröffentlicht am 20. Mai 201320. Mai 2013
Der Kollege Sean Patrick Lovett diskutiert
Der Kollege Sean Patrick Lovett diskutiert

„Bericht aus einer Welt, in der Würde ein Hindernis ist“: Ein Teil einer Überschrift eines Artikels in der SZ vom vergangenen Dienstag, es ging um den Eurovision-Song-Contest. Die Überschrift ist mir hängen geblieben.

Was auch daran lag, dass ich am Freitag an einer Hochschule ein Seminar zu geben hatte, in dem es sowohl um Würde ging als auch um Hindernisse. „Christian Ethics in Journalims – Obstacle or base for professionalism?“ Lautete der Titel, das ganze war Teil eines Vier-Tage-Seminars, das ein Kollege von Radio Vatikan und ich in Lviv in der Ukraine gehalten haben.

Hindernis und Würde also: Damit war ich bereits im Flieger bei der Zeitungslektüre beim Kern der Sache.

Würde war der erste meiner fünf Punkte, die eine christliche Ethik für den Journalismus kennzeichnen. Und zwar durchaus theologisch verstanden: Eine Würde, die sich der Geschöpflichkeit und Ebenbildlichkeit Gottes verdankt.

Beim Zeitungs-Verkaufen und beim Webseiten-Machen scheint Würde tatsächlich manchmal ein Hindernis, wenn es um das Ausbeuten, die Nacktheit, die Direktheit der Kamera geht. Wenn eine Geschichte etwas reißerischer erzählt wird, vom Menschen weg zum Skandal hin bewegt wird. Da werden Menschen – entwürdigt – gerne auch einmal vorgeführt oder lassen sich vorführen. Wer auf Klickzahlen schielt, darf es mit differenzierter, die Würde achtender Schreibe nicht allzu sehr genau nehmen.

Mit Würde also habe ich also angefangen, es folgten die anderen vier Punkte, anhand ich das spezifisch christliche an einer Journalistischen Ethik versucht habe zu debattieren: Hoffnung, Liebe, Glaube, Wahrheit.

 

Würde, Hoffnung, Liebe, Glaube, Wahrheit

 

Als erstes musste natürlich angerissen werden, was der Unterschied ist zwischen einer professionellen journalistischen Ethik und einer speziell christlichen. Oder anders formuliert: Was macht ein Christ im Journalismus anders? Viele Dinge sind – wären – von einer Profi-Ethik bereits abgedeckt. Weiterlesen “Medienethik, christliche”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Ausbildung, christlich, Ethik, Journalismus, Lviv, Medien, Medienethik, Seminar, Studenten2 Kommentare zu Medienethik, christliche

Der Vater, der Sohn und Maria

Veröffentlicht am 18. Mai 201318. Mai 2013
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien

Es ist ein Scherz, und vielleicht noch nicht einmal ein guter, aber er hält sich hartnäckig: Die Trinität nach Ignatius von Loyola bestehe aus Vater, Sohn und Maria. Der Spruch bezieht sich darauf, dass im Exerzitienbuch des Ignatius, nach dem die Exerzitien bis heute gegeben werden, der Betende eingeladen ist, nach jeder Gebetszeit zu Gott zu sprechen, „wie ein Freund zu einem Freund spricht“. Und da könne man sich – so Ignatius – an Gott wenden, oder an die einzelnen göttlichen Personen, den Vater oder den Sohn, oder wenn man sich Gott nicht nahe genug fühlt oder aus irgendeinem anderen Grund eine Mittlerin einbeziehen möchte, dann auch an Maria, nicht anbetend, aber im Gespräch und in Bitte.

Der Heilige Geist taucht da nicht auf. Zum Heiligen Geist können wir nicht beten.

 

Zum Heiligen Geist kann man nicht beten

 

Der Grund ist bei Paulus zu suchen: Der Heilige Geist betet in uns. Wenn wir beten, ist das bereits eine Wirkung des Heiligen Geistes. Der Geist ist niemals ein Gegenüber, deswegen nie Gott, zu dem ich spreche „wie ein Freund zu einem Freund“. Weiterlesen “Der Vater, der Sohn und Maria”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beten, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, Gebet, Heiliger Geist, Ignatius, Maria, Pfingsten, Sohn, Trintät, Vater49 Kommentare zu Der Vater, der Sohn und Maria

Einmal Werbung, bitte!

Veröffentlicht am 17. Mai 201311. Mai 2013

In diesen Tagen bin ich in der Ukraine unterwegs und deswegen nicht so häufig im Netz wie normalerweise am Arbeitsplatz, aber vielleicht darf ich an dieser Stelle einen Werbeblock einfügen, und zwar für unseren Newsletter. Ich weiß, die Posteingänge quellen über, aber wer über Kirche informiert sein will, findet hier eine gute Quelle. Und zwar garantiert erstens kostenlos und zweitens – und das macht ihn einmalig – werbefrei. Anmelden kann man sich hier. Danke.

Kategorien Allgemein, VatikanSchlagwörter Information, Kirche, Newsletter, Papst, Radio VatikanSchreiben Sie einen Kommentar zu Einmal Werbung, bitte!

„Es wird die Kirche arm machen“

Veröffentlicht am 15. Mai 201315. Mai 2013

Eine „Arme Kirche für die Armen“ sollen wir sein, so der Wunsch von Papst Franziskus. Es geht ihm schlicht um die Frage, wohin es mit der Kirche gehen soll und wird. Es geht um unsere Zukunft.

Schon immer habe ich gemeint, dass wir vom Pontifikat Benedikt XVI. noch zwanzig, dreißig Jahre lang etwas haben werden und die Texte noch lange zitieren werden. Die Frage danach, wie viel Benedikt in Franziskus steckt oder nicht, ist mir dabei relativ egal; wenn ich heute die Texte noch einmal vorziehen, dann sehe ich aber sehr hilfreiche Gedanken.

Wie zum Beispiel den über die Zukunft der Kirche:

 

„Die Zukunft der Kirche kann und wird auch heute nur aus der Kraft derer kommen, die tiefe Wurzeln haben und aus der reinen Fülle des Glaubens leben. Sie wird nicht von denen kommen, die nur Rezepte machen. Sie wird nicht von denen kommen, die nur dem jeweiligen Augenblick sich anpassen. (..)“

 

Das ist erst einmal negativ formuliert. Vielleicht muss man auch dazu sagen, dass das aus einem Vortrag von des Theologen Joseph Ratzinger aus dem Dezember 1969 stammt. Die Formulierung sagt aber für heute schlüssig, dass nicht ein „sich ändern, damit alles so bleibt“ auf dem Programm steht.

Weiterlesen “„Es wird die Kirche arm machen“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Anpassung, arm, Benedikt XVI., Franziskus, Glaube, Joseph Ratzinger, Kirche, Zukunft25 Kommentare zu „Es wird die Kirche arm machen“

Religionsfreiheit bringt mehr Religionsfreiheit

Veröffentlicht am 13. Mai 201313. Mai 2013

Die Einschätzung der Freiheit der anderen hängt von der eigenen Freiheit ab. So lese ich die Zahlen, die Brian Grim vom PEW research Institute veröffentlicht. PEW hat unter Muslimen nach der Einschätzung der Religionsfreiheit für andere Religionen gefragt.

In Ländern mit wenig staatlicher Beschränkung von Religion sagen die befragten Muslime, dass die anderen Religionen frei ausgeübt werden können.

Das klingt erst einmal tautologisch, stellen die Aussagen doch scheinbar nur fest, dass es in Ländern mit wenig Beschränkung wenig Beschränkung auch für andere Religionen gibt. PEW stellt darüber hinaus aber weiteres fest: Es gibt keine „dem Islam“ zuzuordnende Einstellung anderen Religionen gegenüber, diese Einstellungen werden durch staatliche Vorgaben, Eingriffe oder Beschränkungen maßgeblich geprägt. Nein, das muss man vorsichtiger formulieren: Vorgaben und Eingriffe korrelieren mit der Einstellung der Religionsfreiheit gegenüber.

Aber wenn ich bei meiner unvorsichtigen Einschätzung bleibe und die beiden nicht nur statistisch nebeneinander stehen, dann kann man auch sagen, dass ein mehr an Religionsfreiheit allen Religionen gut tut. Die Erfahrung eigener Freiheit in der Religionsausübung, weil es keine oder nur wenig Einschränkungen staatlicherseits gibt, tut allen gut.

Das sollte man vielleicht mal der Piratenpartei sagen, die in ihr Wahlprogramm im Antrag WP0062 Trennung von Staat und Kirche ein ganzes Bündel von staatlichen Einschränkungen der Religionsfreiheit aufgenommen hat. Eine Beschränkung der Freiheit zur Ausübung oder eine Bevormundung bei der Weise, wie diese Freiheit ausgeübt werden darf – versteckt hinter dem “Schutz von anderen vor einer religiösen Bevormundung” – bringt eben nicht ein mehr, sondern ein weniger an Freiheit.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Einschränkung, Islam, PEW, Piraten, Religionsfreiheit, Staat3 Kommentare zu Religionsfreiheit bringt mehr Religionsfreiheit

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