Gedanke Nr. 3 zum Fasten in diesem Jahr
Bewahre dir die Würde für das ewige Leben, wurde uns in der Taufe gesagt. Wir haben Würde, die Würde des Christseins. Das weiße Kleid und der weiße Schal bedeuten dies, die weiße Albe, die der Priester stellvertretend für die Gemeinde bei jeder Messe als Untergewand trägt, weist auch darauf hin. Diese Würde sollen wir in uns erneuern, sie bewusster machen, sie mehr und immer mehr in unser Leben einbinden.
Es gibt keine Bilder Gottes, es darf sie nicht geben, weil nichts unserem Gott gleicht. Jedes Bild Gottes verzerrt unser Sehen. Das zweite Gebot spiegelt das wider. Nur ein Bild Gottes gibt es auf dieser Welt: den Menschen: „als sein Abbild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ heißt es im Buch Genesis. Wir sind füreinander Abbilder Gottes. Und deswegen haben wir eine Würde. Als Bilder Gottes, als von Gott geliebt und geschaffen haben wir eine Würde. Und die Taufe bestärkt diese Würde. In der Taufe wird diese Würde zur unauslöschbaren Eigenschaft unseres Lebens.
In der Taufe werden aber keine Idealwesen getauft, sondern Menschen mit ganz individuellen Anlagen und Voraussetzungen. Und wir, die wir das Versprechen zur Tauferneuerung jedes Jahr machen, haben bereits unsere Geschichte, wir haben einen Charakter, von Erfolgen und Misserfolgen, von anderen Menschen und von unserem gesamten Leben geprägt. Das lässt sich nicht ablegen, das bringe ich mit in meine Taufe. Und das gehört auch zu unserer Würde hinzu. So, wie wir sind, sind wir Abbilder Gottes füreinander. Nicht nur einige besondere Menschen, wie etwa Mutter Theresa oder Frérè Roger, wie Franziskus oder Ignatius, Klara oder Teresa, diejenigen, die wir als Heilige verehren, sonder jeder und jede von uns.
Was will getauft werden?
Es ist Fastenzeit, also Zeit, sich das alles einmal genauer anzuschauen. Was sind die Dinge, die ich in die Kirche Jesu Christi mitbringe? Meine Talente, Gaben, Erfahrungen, meine Geschichte, meine Freundinnen und Freunde? Wo liegen meine Interessen, meine Neugierde, meine Antworten für andere? Wo liegt das, was getauft ist? Worin drückt sich ganz besonders bei mir die Würde aus?
Und es schließt sich gleich die Frage an: was will ich tun, um besonders diese Dinge, die Talente, die mir geschenkt sind und die zu mir gehören, noch mehr ans Tageslicht zu bringen? Jesus gibt sich nie zufrieden. Weiterlesen „Tauferneuerung in der Fastenzeit: Bilder Gottes“