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Schlagwort: Neuevangelisierung

„Wir können nicht einfach tun, was wir immer getan haben“

Veröffentlicht am 8. August 2013
(c) M Härtig / TMA Hellerau
(c) M Härtig / TMA Hellerau

Weltmissionssonntag. Ein sperriger Titel. Ein Titel, der in unserer Sprache eher hinderlich ist als förderlich, wenn es um Verkündigung und Glauben und so weiter geht. Und vor allem ist er eine Mauer, wenn es um den ‚digitalen Kontinent’ geht. Der Papst hat am Dienstag seine Botschaft für den diesjährigen Tag dieses Titels vorgelegt. Und ich mag mir meine Gedanken dazu machen.

Auf meinem digitalen Schreibtisch liegt schon seit längerem eine kurze Rede, die vor knapp einem Jahr gehalten wurde, die zu bearbeiten ich aber nicht gekommen bin. Erzbischof Claudio Celli hat sie bei der Bischofssynode hier in Rom gehalten; Celli ist Präsident des Päpstlichen Rates für Kommunikation, also der Leiter der Fachstelle für den berühmten ‚digitalen Kontinent’. Jetzt bin ich durch eine Anfrage auf eine deutsche Übersetzung aufmerksam gemacht worden, und mich bei Georg Schimmerl bedankend greife ich diese Übersetzung auf.

 

„Die Neuevangelisierung fordert uns heraus, die „Neuheiten“ in unserem kulturellen Umfeld aufmerksam wahr zu nehmen und  sie fordert  uns auf, die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Sie fordert uns heraus, auch auf die neuen Methoden die wir nützen sollten, zu achten.  Die neuen Medien sind für beide Aufgaben von Relevanz, weil sie zurzeit die Kultur, in der wir leben radikal verändern und uns zugleich neue Wege öffnen, um die Botschaft des Evangeliums mitzuteilen.“

 

Celli spricht dann von den technischen Veränderungen, dass brauche ich hier nicht wieder zu geben. Dann aber qualifiziert Celli die Änderungen:

 

„Die neuen Technologien haben nicht einfach nur unsere Art zu kommunizieren verändert, sie haben unsere Kommunikation selbst umgeformt. Die neuen Technologien und die neuen Medien schaffen zurzeit eine neue kulturelle Infrastruktur, die die Landschaft und das Gebiet der Kommunikation selbst beeinflussen. Diese neue Kultur verändert das Leben der Menschen und ihre Weisen, zu kommunizieren. Wir können nicht einfach tun, was wir immer getan haben indem wir die neuen Technologien nur benutzen. Weiterlesen “„Wir können nicht einfach tun, was wir immer getan haben“”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Sprechen von GottSchlagwörter Celli, digitaler Kontinent, Kirche, Kommunikation, Kultur, Neuevangelisierung, Predigt, Sprache34 Kommentare zu „Wir können nicht einfach tun, was wir immer getan haben“

„Von der Basis nach oben“

Veröffentlicht am 16. März 201316. März 2013

Kardinal Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus, im Interview

 

„Einer der ersten Kirchenväter schrieb, dass der Heilige Geist „ipse harmonia est“: er selbst ist Harmonie. Er allein ist zugleich Urheber der Einheit und der Vielfalt. Der Geist allein bewirkt Verschiedenheit, Vielfalt, und gleichzeitig Einheit. Denn wenn wir es sind, die Verschiedenheit machen, kommt es zu Schismen, und wenn wir es sind, die die Einheit wollen, kommt es zur Uniformität und Gleichschaltung.“

 

Worte von Kardinal Jorge Maria Bergoglio, geäußert in einem Interview in der inzwischen eingestellten katholischen Zeitschrift „30 Tage in Kirche und Welt“, im italienischen Original einfach nur 30Tage genannt. 2007 hatte er der Zeitschrift ein Interview gegeben, das mit folgendem Satz eingeleitet wird: „Lesen Sie hier, was er uns in seiner so einprägsamen und blumigen Ausdrucksweise erzählt, mit der er seine Zuhörer zu überraschen und in seinen Bann zu ziehen versteht.“

30Tage, eine 2012 eingestellte katholische Zeitschrift
30Tage, eine 2012 eingestellte katholische Zeitschrift

Zunächst geht es um das Dokument von Aparecida, der Bischofsversammlung Lateinamerikas, das ich hier schon einmal vorgestellt habe. Er beschreibt die Grundlagen dieses Dokumentes mit „von der Basis nach oben“; die Bischöfe hätten ohne Vorgaben und offen zusammengearbeitet und das Dokument sei so gewachsen. Kardinal Bergoglio ging es damals in dem Interview vor allem um die Frage der Verkündigung; um das, was wir heute Neuevangelisierung nennen.

 

„Das Ausharren im Glauben impliziert das Hinausgehen. Denn gerade dadurch, dass man im Herrn bleibt, geht man aus sich selbst heraus. Paradoxerweise gerade dann, wenn man bleibt, ändert man sich, weil man gläubig ist. Man bleibt nicht gläubig, wenn man wie die Traditionalisten oder die Fundamentalisten am Buchstaben klebt. Treue ist immer Änderung, Aufkeimen, Wachstum. Der Herr bewirkt eine Änderung in dem, der ihm treu ist. Das ist die katholische Glaubenslehre. Der hl. Vinzenz von Lerins zieht den Vergleich zwischen der biologischen Entwicklung der Person, zwischen der Person, die wächst, und der Tradition, die durch Vermitteln des depositum fidei von einer Epoche zur anderen wächst und sich im Laufe der Zeit konsolidiert: ,Ut annis scilicet consolidetur, dilatetur tempore, sublimetur aetate’.”

 

Treue ist immer Änderung, Aufkeimen, Wachstum

 

Bei dem Interview ging es um das Konsistorium von 2007, zu dem der Kardinal nach Rom gekommen war, an dem er aber wegen einer Ischiasnerv-Entzündung dann doch nicht teilnehmen konnte. Er habe aber schon gewusst, was er hätte sagen wollen:

 

„Das heißt, ich hätte vielleicht zwei Dinge angesprochen, die man in diesem Moment am meisten braucht: Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit und apostolischen Mut.“ Weiterlesen “„Von der Basis nach oben“”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Interview, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter 30Tage, Aparecida, Bergoglio, Franziskus, Interview, Mission, Neuevangelisierung, Papst, Verkündigung44 Kommentare zu „Von der Basis nach oben“

Neuevangelisierung, evangelisch

Veröffentlicht am 6. November 20127. November 2012

Kardinal Kurt Koch hat immer wieder davon gesprochen, dass die Neuevangelisierung einen „ökumenischen Notenschlüssel“ haben müsse. Wie wahr das ist, das zeigt in diesen Tagen die Synode der EKD.

Präses Nikolaus Schneider hat einen Grundsatzvortrag gehalten, aus dem ich zwei Zitate bringen möchte. Er warnt zum einen vor dem Abdriften der Religion in den Privatbereich:

 

„Wie steht es um den Gottesglauben in unseren Tagen? Die jüngsten Untersuchungen zum Gottesglauben heutiger Menschen in Deutschland zeigen: Es gibt eine Unkenntnis Gottes in zweiter und dritter Generation. Vor allem in den östlichen Bundesländern, aber auch in manchen Stadtteilen westlicher Großstädte lässt sich eine religiöse Kultur wahrnehmen, in der nicht erst theologische Antworten, sondern schon die Frage nach Gott für viele Menschen schlicht unverständlich ist. Gott, Glaube, Kirche sind Teil einer Fremdsprache, mit der manche Menschen genauso viel oder wenig anfangen können wie mit Mandarin oder Kisuaheli.“ Weiterlesen “Neuevangelisierung, evangelisch”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Bischofssynode, EKD, Gott, Kirche, Neuevangelisierung, Nikolaus Schneider, Sprechen von Gott, Synode, Theologie, Tradition2 Kommentare zu Neuevangelisierung, evangelisch

Unsere eigenen Missionare sein

Veröffentlicht am 28. Oktober 201228. Oktober 2012
Gebet bei der Bischofssynode in Anwesenheit des Papstes
Die Synode betet

Bischofssynode, Abschluss

Es scheint mir wie der Werbespruch von Nike: „Just do it!“ Neuevangelisierung besteht im Tun. Soviel ist hier in Rom in den vergangenen drei Wochen deutlich geworden. Der ganz große Wurf in Theologie und Pastoral ist nicht zu finden, auch nicht eine um sich greifende Aufbruchsstimmung. Aber das wäre vielleicht auch zu viel verlangt. Oder besser: Man würde das Falsche verlangen.

Die Synodalen haben immer und immer wieder die Verschiedenheit der Herkunft und damit der Umstände betont. Zuerst ist das verwirrend, bleiben die Eindrücke als Erfahrungen doch fragmentartig nebeneinander stehen, es war gar nicht die Zeit zu einer Analyse. Dann aber formte sich auch daraus ein Bild: Es geht gar nicht um die eine Systematik für alle, es geht darum, voneinander zu lernen, wie man es denn machen kann. Es geht um Experimente und Formen, um die Vergewisserung von Pfarrei und Gemeinschaft, es geht um Katechese und die Rolle der Laien, aber all das ist ganz und gar in der Praxis und damit in den lokalen Umständen verwurzelt. Und hier gilt eben das „Just do it!“

Das hört sich jetzt nicht fürchterlich originell an, aber ich habe den Eindruck, dass diese Synode das auch gar nicht sein will. Man darf diese Synode weder über- noch unterbewerten. Weiterlesen “Unsere eigenen Missionare sein”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Abschluss, Benedikt XVI., Bischofssynode, Missionare, Neuevangelisierung, Paul VI., Resume, Vatikan, Verkündigung2 Kommentare zu Unsere eigenen Missionare sein

58 mal placet

Veröffentlicht am 27. Oktober 201227. Oktober 2012

Während einer Sitzung der BischofssynodeBischofssynode, letzter Tag in der Aula

Es sind zum Schluss 58 Vorschläge geworden – Propositiones – die dem Papst überreicht werden. Daraus wird er in der nächsten Zeit ein Dokument verfassen, ein so genanntes postsynodales Schreiben.

Und das soll alles gewesen sein? Drei Wochen Tagung, nur um Vorschläge zu erarbeiten, die der Papst dann selber in einen Text gießt?

Genau. Synoden wie diese sind keine Automaten für schnelle Lösungen, sie sind sogar eine Enttäuschung für jeden, der sich eine klare Definition, einen plötzlichen Aufbruch oder sonst eine dem Augenblick verhaftete Lösung erhofft hatte. Die will und kann die Synode gar nicht geben.

Die Erneuerung des Glaubens ist wie das berühmte Bohren dicker Bretter, es geht langsam voran und muss auf allen Ebenen gleichzeitig geschehen, in jeder Gemeinde, in jedem Bistum, im Vatikan und auf der Ebene der Weltkirche. Genau dazu hat diese Synode ihren Beitrag geleistet.

Während der letzten Wochen habe ich einige Male die Beratungen in der Aula verfolgen können. Mein Eindruck ist, dass das den Synodalen sehr deutlich war. Sätze, die mit „wir müssen jetzt endlich …“ oder „die Lösung ist …“ beginnen, habe ich nicht einen einzigen gehört.

Stattdessen war eine gegenseitige Wertschätzung der Erfahrungen und Umstände zu spüren. Die Synodalen haben voneinander gelernt und wollten ihre Weise der Neuen Evangelisierung den Anderen anbieten. So kamen die Vorschläge an den Papst zu stande.

Dass zwar die Synode vorbei ist, das „Jahr des Glaubens“ aber gerade erst beginnt, ist vielleicht das beste Symbol: Ein Schritt ist gemacht, nicht der erste und nicht der letzte. Aber ein wichtiger, wenn es darum geht, die Verkündigung der Botschaft des Heiles in der modernen Welt neu zu denken.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Aula, Benedikt XVI., Bischofssynode, Neuevangelisierung, Postsynodales Schreiben, PropositionesSchreiben Sie einen Kommentar zu 58 mal placet

Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi

Veröffentlicht am 25. Oktober 2012

Haben wir die Worte und die Sprache und das Konzept und die Ideen, heute über unsere Weise der Verkündigung zu sprechen? So würde ich die Suche beschreiben, die im Augenblick bei der Bischofssynode in Rom zu beobachten ist.

Vor allem in der ersten Woche wurde immer wieder ein Text zitiert, er bereits einige Jahre alt ist, aber erstaunlicherweise wenig von seiner Frische verloren hat: evangelii nuntiandi (1975) von Papst Paul VI. Auch dieser Text ist aus einer Synode heraus erwachsen, der dritten Bischofssynode.

Bei der Erstellung des Arbeitsdokumentes für die diesjährige Synode habe man sogar überlegt, evangelii nuntiandi noch einmal mit den Vorbereitungstexten zu verschicken, so einer der Mitarbeiter im Vatikan, nur halb scherzend. Aber er präzisiert dann auch: Die Theorie sei immer noch gültig, der Kontext sei aber ein völlig anderer geworden, die Szenarien der Verkündigung hätten sich gewandelt.

Werfen wir einen Blick auf den Text:

 

„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“

 

Das Dokument beginnt mit dem Gedanken der „Sendung“, des Auftrages Jesu, die frohe Botschaft weiter zu verkünden, wie er selber diese „Sendung“ vom Vater erhalten habe. „Alle Gesichtspunkte seines Mysteriums – die Menschwerdung selbst, die Wunder, die Unterweisungen, die Sammlung von Jüngern, die Aussendung der Zwölf, das Kreuz und die Auferstehung, das Verbleiben seiner Gegenwart inmitten der Seinigen – zielen auf diese vorrangige Tätigkeit: die Verkündigung der Frohbotschaft.” (Nr. 6)

Weiterlesen “Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter apostolisches Schreiben, evangelii nuntiandi, Jahr des Glaubens, Neuevangelisierung, Paul VI.1 Kommentar zu Die Verkündigung denken: evangelii nuntiandi

„Es wird sich nicht wieder zurechtrütteln“

Veröffentlicht am 23. Oktober 201224. Oktober 2012
Pater Heinrich Walter
Pater Heinrich Walter

Bischofssynode, Schlussphase, Dienstag

„Ich denke, dass die Gemeinschaft das Zentrale ist, denn der Glaube kommt vom Hören und vom Zeugnis“. So blickt Pater Heinrich Walter auf die bisherigen Ergebnisse und Vorschläge der Bischofssynode. Er ist Generaloberer der Schönstatt-Patres und als Experte bei der Synode mit dabei.

Eine rein inhaltliche Einigung bei der Synode in Punkten des Glaubens helfe nicht, der moderne Mensch werde nur dann zum Glauben finden, wenn er jemanden finde und jemandem begegne, der ihm etwas zu sagen habe. Deswegen betone er Gemeinschaft so sehr.

 

Das Interesse des modernen Menschen

Vor der Synode sei viel über den Katechismus gesprochen worden und das zu Recht, denn die Inhalte müssten in einer angemessenen Form dargestellt werden. „Die Frage ist aber, wie das Interesse des heutigen modernen Menschen entsteht, um nach diesem Katechismus zu greifen.“ Diese Frage brauche mehr Aufmerksamkeit.

Natürlich betont Pater Heinrich die kirchlichen Bewegungen, er gehört ja selber zu einer, aber diese seien auch für die Pfarreien bedeutsam. Pfarreien seien um die Bedürfnisse der Menschen herum organisiert: Sakramente, Feiern etc. Aber ohne eine Gruppe von Menschen, die das trage, ginge das nicht weiter. Diese kleinen christlichen Gemeinschaften stellten das Persönliche in den Mittelpunkt und nicht so sehr die Lehre oder großartig gestaltete Liturgien. „Wenn es die kleine Gruppe nicht mehr gibt, wird das Christentum zerbröseln.“ Die Erfahrungen aus diesen Gruppen böten der Kirche etwas, was all die anderen Formen mit Leben erfülle.

 

Vergebung für das, was alles nicht getan wurde

Angesprochen auf die vielen Diagnosen, die in der Synode für die Situation der Kirche und des Glaubens gegeben werden, zögert Pater Heinrich. Er nehme war, dass es ein starkes Bewusstsein in der Synode gebe, dass wir selber Schuld seien. Das werde meistens unter dem Titel der „Selbstevangelisierung“ behandelt. Weiterlesen “„Es wird sich nicht wieder zurechtrütteln“”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bischofssynode, Glauben, Kirche, neu, Neuevangelisierung, Pater Heinrich Walter, Schönstatt, Verkündigung1 Kommentar zu „Es wird sich nicht wieder zurechtrütteln“

„Die Lebensgeschichten der Menschen müssen ihren Platz haben”

Veröffentlicht am 23. Oktober 201223. Oktober 2012
Prof Thomas Söding bei der Bischofssynode
Prof. Thomas Söding

Bischofssynode, Schlussphase, Dienstag

Wenn man die Neuevangelisierung ernst nimmt, dann hat das Folgen nicht für die Art der Pastoral, sondern für den Stil des Glaubens selber. Der Glaube muss moderner werden. Das sagte mir einer der Experten bei der Synode, der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding. Moderner heiße für ihn, dass die individuelen Biographien der Menschen, wie sie nun einmal seien, in der Kirche ihren Ort haben müssten.

Seine Herangehensweise verläuft über die Bibel: Das glaubende Lesen bringe den Einzelnen in Verbindung mit der Glaubensgeschichte der Schrift, und das müsse in „Freiheit und Selbstständigkeit“ geschehen.

 

„Man kann von der Synode jetzt nicht das große Generalrezept für die Zukunft erwarten. Es wird vieles beschrieben, was es gibt. Das muss man sich klug anschauen. Dann muss man aber entschieden einige Akzente setzen. Für mich ist in der Tat das Entscheidende, ob es gelingt, dass den Menschen, die irgendwie mit der Glaubensfrage und der Gottesfrage unterwegs sind, zugestanden wird, dass sie ihre eigene Antwort finden können.” Weiterlesen “„Die Lebensgeschichten der Menschen müssen ihren Platz haben””

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bibel, Bischofssynode, Glaube, Kirche, Leben, Moderne, Neuevangelisierung, Söding, Vernunft, Zweites Vatikanum2 Kommentare zu „Die Lebensgeschichten der Menschen müssen ihren Platz haben”

Sammeln, Zusammenfassen, Abstimmen

Veröffentlicht am 23. Oktober 2012

Bischofssynode, Schlussphase, Dienstag

Es geht in die Schlussgerade, das Sammeln, Zusammenfassen, das sich Einigen und natürlich das Abstimmen.

326 Propositionen waren bis zum Freitag eingereicht worden, was ein langes Wochenende für das Sekretariat und die Fachleute und Mitarbeiter bedeutete. Die Synodalen hatten frei.

Das Resultat: 57 Propositionen, also Vorschläge/Ideen/Reflexionen, die dem Papst übergeben werden sollen, der dann daraus ein Schlussdokument formulieren wird. Aber nicht zu schnell: Davor wird es noch eine weitere Runde Kleingruppen geben, in großer Runde wird erst ganz zum Schluss wieder diskutiert, nachdem in Kleingruppen Meinungsbildung stattgefunden hat und Vorschläge eingereicht wurden. Im Augenblick wird erst der vorläufige, über das Wochenende erstellte Text vorgestellt.

 

Sprache, Kultur, Text

Textarbeit in Großgruppen ist eine besondere Herausforderung. Ich kann von meinem Beobachterposten aus nur ahnen, was es bedeutet, wenn dazu noch die ganzen Sprachen und kirchlichen Kulturen kommen. Zum Schluss soll dann nicht der kleinste gemeinsame Nenner stehen, um so größer die Herausforderung für alle Beteiligten.

Begriffe, die in der Vergangenheit gefallen sind (Säkularismus, Verkündigung, Gemeinde, Ökumene) bedeuten nicht für alle dasselbe. Aber das muss ich glaube ich nicht weiter ausführen.

Zum Inhalt werde ich etwas sagen können, wenn dieser frei gegeben ist. Bis dahin werden in der Synodenaula und in den Arbeitsräumen noch die Köpfe rauchen.

Kategorien Allgemein, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Beratung, Bischofssynode, Dokument, Neuevangelisierung, Propositiones, Vatkian, VorschlägeSchreiben Sie einen Kommentar zu Sammeln, Zusammenfassen, Abstimmen

Verkündigung ist „immerwährender Horizont aller Tätigkeit der Kirche“

Veröffentlicht am 20. Oktober 20126. Mai 2012

Die katholische Kirche benötigt denselben „apostolischen Schwung“ wie die ersten christlichen Gemeinschaften in der Verkündung und Weitergabe des Glaubens. Das wünscht sich Papst Benedikt XVI. zumTag der Weltmission. Gerade die im Oktober stattfindenden Jubiläen des Zweiten Vatikanums und besonders des Konzilsdokumentes Ad Gentes seien Gelegenheiten, diese Dimension neu zu entdecken, so der Papst in seiner bereits am 25. Januar vom Vatikan veröffentlichten Botschaft. Dasselbe gelte für die ebenfalls im Augenblick stattfindende Bischofssynode zur Neuevangelisierung und für das beginnende Jahr des Glaubens: Überall auf der Welt müsse die Verkündigung im Zentrum der Kirche sein, so der Papst.

Das Konzil sei allein in seiner Zusammensetzung schon ein „leuchtendes Zeichen der Universalität der Kirche“ gewesen. Diese Vision sei heute so wichtig wie immer, betont der Papst. Die Zeit seit dem Konzil sei gut zu einer fruchtbaren Reflexion genutzt worden, die Dringlichkeit dieser Dimension der Kirche sei immer wieder betont worden: „Für die Kirche ist sie keine fakultative Tätigkeit: es ist ihre Pflicht, die sie durch den Auftrag Jesu bekommen hat, damit die Menschen glauben können“, zitiert Benedikt XVI. das Schreiben Evanglii Nuntiandi Papst Paul VI.. Weiterlesen “Verkündigung ist „immerwährender Horizont aller Tätigkeit der Kirche“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter ad gentes, Benedikt XVI., Botschaft, Kirche, Neuevangelisierung, Universalität, Verkündigung, Weltmissionssonntag5 Kommentare zu Verkündigung ist „immerwährender Horizont aller Tätigkeit der Kirche“

Geschwisterliche Grüße: Katholizität und Shalom

Veröffentlicht am 19. Oktober 201219. Oktober 2012

Bischofssynode, 11. Tag, Freitag

Die katholische Kirche steht nicht allein im christlichen Raum und will das auch gar nicht. Deswegen gibt es immer wieder Grußworte und Teilnehmer aus anderen christlichen Kirchen, zum Beispiel Metropolit Hilarion von der russisch-orthodoxen Kirche. An diesem Freitag sprach der Vertreter der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (World Communion of Reformed Churches, WCRC), Michael Weinrich, Professor an der Uni Bochum. Danach habe ich ihn interviewen können, dazu wird es also hier später noch mehr zu lesen geben.

Sein Grußwort stellte erst einmal eine Übereinstimmung fest: Eine neue Verkündigung ist auch in den reformierten Kirchen Thema, wie auch das Thema der vergangenen Synode zum Wort Gottes). Er zitierte den Berühmten Satz J. F. Kennedy’s: “Wir sehen uns darin bestätigt, dass es bei weitem mehr ist, was uns verbindet, als uns voneinander trennt.

Drei Dinge hob Weinrich besonders hervor: Neuevangelisierung ist nicht nur, ja darf nicht nur eine Verbesserung der Kommunikationsstrategien sein. Auch die Kirche selber müsse sich immer neu am Evangelium ausrichten und sich durch das Evangelium erneuern lassen.

 

Katholizität

Zweitens ging er auf die Frage der größeren Einheit ein. Es ging ihm – ganz wörtlich – um Katholizität. “Kontextualität und Katholizität gehören zusammen. Wenn die Kontextualität der Kirche etwas anderes ist als die jeweilige Konkretisierung ihrer Katholizität, dann gibt es ein ernst zu nehmendes Problem zu diskutieren.” Weiterlesen “Geschwisterliche Grüße: Katholizität und Shalom”

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Bischofssynode, Einheit, Katholizität, Konkretion, Michael Weinrich, Neuevangelisierung, Ökumene, Shalom, WCRC, WirklichkeitSchreiben Sie einen Kommentar zu Geschwisterliche Grüße: Katholizität und Shalom

Erste Ergebnisse der Synode: Eine offene Kirche

Veröffentlicht am 19. Oktober 201219. Oktober 2012

Bischofssynode, Tag 11, Freitag

Nach der Arbeit in den Kleingruppen am Donnerstag stand am Freitagmorgen eine erste Runde der Berichte an:

Der Relator, also Berichterstatter der deutschen Sprachgruppe, Bischof Ladislav Nemet, sprach als erstes und gab gewissermaßen den Rhythmus des Tages vor. Das war notwendigerweise kurz, die 16 konkreten Vorschläge werden erst noch weiter bearbeitet und vorgestellt, das ist die Aufgabe der nächsten Tage.

Es waren recht allgemein gehaltene Überlegungen, die dem deutschsprachigen Zuhörer, also mir, irgendwie selbstverständlich vorkamen. Spricht man darüber aber mit den Kollegen aus anderen Kulturen, verlieren die Themen ihre Selbstverständlichkeit. Weiterlesen “Erste Ergebnisse der Synode: Eine offene Kirche”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Circoli minori, Kleingruppen, Neuevangelisierung, Pastoral6 Kommentare zu Erste Ergebnisse der Synode: Eine offene Kirche

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