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PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

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Monat: April 2019

Steve Bannon ante Portas? Ein Kloster und die Suche nach dem Bösen

Veröffentlicht am 29. April 201929. April 2019
Kirche und Populismus Wohl kaum der Ort des Bösen: Die Kartause Trisulti, in den Bergen oberhalb von Frosinone.

Das Böse hat auf einmal einen Ort: Trisulti. Wer in den vergangenen Monaten die Berichterstattung um Kirche und Populismus beobachtet hat, dem wird dieser Name schon einmal begegnet sein. Verbunden mit einem anderen Namen, dem Namen einer Person: Steve Bannon.

Allen ehrbaren Menschen sollte an dieser Stelle der vorgesehene Schauer über den Rücken laufen.

2017 war ich mal dort, im März war das, zu einer Wanderung im benachbarten Höllental. Dabei ist auch das Foto entstanden. Eigentlich eine wunderbare Gegend, weit weit ab von allem, da kommt nicht mehr viel. Herrlich zum Wandern, man kommt nur schwer hin.

Kirche und Populismus

Bannon – das ist seit dem Wahlsieg Trumps die Erklärung für vieles. Dass dieser Mann Präsident der USA werden konnte, das muss einfach an den Fähigkeiten dieses Mannes gelegen haben. Eine Mischung von Machiavelli und Darth Vader, irgendwie sowas. Rau und so überhaupt nicht angepasst, rein ästhetisch schon nicht, da muss was Gefährliches dran sein.

Und der kommt jetzt nach Europa, um hier die Politik aufzumischen. Zuerst war da die Nachricht, seine wilde Nachrichtenplattform BreitbartNews würde auch in Europa den Medienbetrieb aufmischen wollen. Erst war da Aufregung, aber daraus wurde dann wohl nix. Oder haben Sie nach den Aufregern jemals wieder was davon gehört? Eben.

Nach den Aufregern

Jetzt also der Meister persönlich. Dass auch in den USA BreitbartNews keinen Schnitt mehr macht, lassen wir mal beiseite. Verschiedene Medien berichten, die Besucherzahlen auf der Webseite hätten sich halbiert. Was aber dem Ruf Bannons nichts anhaben kann.

Und nun kommt Trisulti ins Spiel. Eine Stiftung, Dignitatis Humanae Institute, hat dieses Kloster gepachtet und will dort eine Gladiatorenschule für Kulturkämpfer einrichten. Gefahr im Verzug für die Demokratie in Europa? Kirche und Populismus, ist da eine Verschwörung im Gange?

Verschwörung geht immer

Es scheint so, verfolgt man die Berichterstattung. Hier würde sich die dunkle Seite der Macht in der Kirche verbünden, Namen fallen, Projekte werden gemutmaßt, der sprichwörtliche Teufel an die sprichwörtliche Wand gemalt. Und die Gladiatorenschule lässt dann junge, dynamische, gut ausgebildete Streiter für die dunkle Seite ahnen und befürchten.

Ein beliebiger Artikel aus dem Netz, nehmen wir mal NBC: „Strolling through St. Peter’s Square, the heart of the Roman Catholic Church, Steve Bannon surveyed the enemy camp.” Und so weiter.

Dabei fällt kaum auf, wie schwach diese Geschichte ist.

Eine schwache Geschichte

Ein Beispiel: Um überhaupt eine Verbindung zum Vatikan herstellen zu können, wird die Verbindung zu Kardinal Raymond Leo Burke gezogen. Die hätten sich bei der Heiligsprechung Johannes Paul II. getroffen, heißt es. Leute, das war 2014! Da war noch längst keine Rede von Trump und Breitbart und dergleichen. Der sei ein Freund von Steve Bannon. Wirklich?

Außerdem, warum fällt niemandem auf, wie krass dieses Duo ist? Burke der klare Konservative, der bewahren will was war. Bannon der selbsterklärte Zerstörer, das genaue Gegenteil eines Konservativen. Wie das zusammen gehen soll, hat noch niemand erklärt. Kirche und Populismus, etwas komplexer ist das dann doch.

Den meisten reicht es leider, Namen zu nennen. Und Lagerdenken wachzurufen. Und dann kommt er schon, der Schauer auf dem Rücken.

Der Zerstörer und der Konservative

Zweitens: Trisulti, die Kartause. Die ist für 19 Jahre gepachtet, für eine jährliche Pacht von 100.000 Euro, wird berichtet. Hier werde dann der Kampf gegen Säkularismus geführt, gegen Islamisierung, gegen antikirchliche Kräfte, gegen überhaupt alles. Benjamin Harnwell, Vertreter der Stiftung und Brite, von Bannon öffentlich gelobt, erklärt viel und gerne, was er so alles vorhabe. Und gerne bezieht er sich auf Bannon, lobt Bannon, weiß um die Macht, die Bannon über die Vorstellungskraft von Journalisten hat.

Nun gibt es da aber ein Problem. Und zwar hat die Stiftung für den Unterhalt einer Bildungseinrichtung im Kloster gar keine Betriebserlaubnis für das Projekt. Die Idee widerspräche dem Abkommen zur Pacht, erklärte der zuständige Mann des italienischen Kultusministeriums – einer populistischen Regierung – bei einer Anhörung im Parlament. Die Ausschreibung schließt eine Bedingung ein, die nicht erfüllt sei, da geht es um das Betreiben eines Museums, das (nicht erfüllte) Voraussetzung sei. Das ist also noch bar nicht entschieden, ob das Institut das überhaupt darf, was aber die Berichterstattung über Darth Bannon nicht beeinträchtigt.

In einigen Blogs finden in Trisulti schon Veranstaltungen statt, Bannon sei per Video dabei. Außerdem sei das Kloster schon umgebaut und so weiter. Alles Schall und Rauch, alles falsch.

Eine Nebenbemerkung, bevor ich zu meinem dritten Punkt komme: Eine Kritik an Papst Franziskus lautet, er sei zu politisch. Und jetzt wollen genau diese Kritiker ein kulturkämpferisches Institut mit kirchlichem Label bauen. Ironie, wer sie denn versteht.

Das Problem der Betriebserlaubnis

Drittens: und überhaupt. Anfang April gab es in Mailand auf Einladung von Matteo Salvini von der Lega ein Treffen europäischer Populisten. Die AfD war dabei, der ehemalige Front National, und so weiter. Alles, was sich in Europa populistisch bewegt. Wer war nicht dabei: Bannon. Er war offenbar nicht eingeladen.

Anfang Dezember war Bannon noch dabei, jetzt nicht mehr. In der TAZ gab es einen wunderbaren Artikel, in dem dem angeblichen Einfluss Bannons nachrecherchiert wurde. Überschrift des Artikels: „Total Loser”. Mehr braucht es eigentlich gar nicht, aber der Artikel lohnt sich zu lesen. Kurse? Gladiatoren? Fehlanzeige.

Keine Gladiatoren in Sicht

Vor einigen Tagen im Guardian: Bannon habe Salvini geraten, Papst Franziskus anzugreifen, wegen seiner Haltung zu Flüchtlingen. Die Lega konnte sich gar nicht schnell genug distanzieren. Wie gesagt, keiner will was mit ihm zu tun haben, dem Faszinosum Darth Bannon.

Eine schwache Geschichte, ein überschätzter Gegner, dieser Bannon. Keiner will mit ihm was zu tun haben. Er taucht in Rom auf, lässt sich interviewen in Hoffnung auf den Schauer auf dem Rücken, passieren tut aber nicht viel. Außer Berichten in den Medien, die mit dem Grusel spielen.

Kirche und Populismus ist das nicht. Dieser Kaiser hat keine Kleider an. 

In einem der vielen Interviews sagt Bannons Statthalter Harnwell zum Abschluss, dass er bis vor kurzem völlig unbekannt gewesen sei. Er verstehe die ganze Aufregung nicht.

Ich auch nicht.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Burke, Italien, Kirche, Medien, Politik, Populismus, Steve Bannon, Trisulti11 Kommentare zu Steve Bannon ante Portas? Ein Kloster und die Suche nach dem Bösen

Die Flöte der Populisten

Veröffentlicht am 26. April 201921. April 2019
Identität im Wandel Mao, Moderne und Museum: Warhols kopierte Kopien

Andy Warhols Mao-Bilder sind witzig. Zum einen greifen sie chinesische Macht-Darstellung auf, gleichzeitig unterwerfen sie diese westlichen Werbe-Darstellungen. Und durch die Kopien wird das auch noch ironisiert. Identität im Wandel und in der Brechung, sozusagen.

Wer nun wirklich dieser Mao war, das scheinen uns die Bilder zu sagen, ist nicht klar. Und wir sollten uns da auch nichts vormachen: auch das Ursprungsbild kann uns das nicht sagen. Es ist nicht weniger aufgeladen als die Kopien.

Identität im Wandel

Über Ostern bin ich über einen Essay gestolpert, der schon viel zu lang ungelesen auf dem Schreibtisch lag: das Buch „Es gibt keine kulturelle Identität” des von mir geschätzten Autors Francois Jullien. Wie immer sehr anregend, auch wenn man nicht immer mit allem einverstanden sein muss. Aber darum geht es ja auch nicht, es geht ums Denken. Warum das mit Ostern zu tun hat, darauf komme ich gleich noch zurück.

Die These und der Titel des Buches sind natürlich provokant gewählt. Sie sind politisch.

Zu viele politische Akteure ziehen mit einer fixierten Vorstellung von kultureller Identität auf Stimmenfang, es ist sozusagen die Flöte aus dem Märchen. Sie sind das Gegenteil zu dem, was Warhol in seinem Spiel mit Identitäten macht. Sie sind Festleger von kultureller Identität, als ob es so etwas gäbe.

Kultur ist nicht fixiert

Dabei ist Kultur nichts, was ich habe oder was es gibt. Nichts Fixiertes. Das zu behaupten führt auf Holzwege. Kultur ist Wandel, war es immer schon und muss es auch sein. „Eine Kultur, die sich nicht länger verändert, ist tot“, lautet Julliens Urteil. Transformation ist Ursprung und Motor des Kulturellen, Fixierungen sind ihr fremd.

Oder in den Worten des Papstes: es handelt sich bei dem Begriff um „die charakteristische Weise ihrer Glieder, miteinander, mit den anderen Geschöpfen und mit Gott in Beziehung zu treten“. „Beziehung“ ist hier das Stichwort, nicht etwa Status (Evangelii Gaudium, 115). So verfüge das Christentum nicht über ein einziges „kulturelles Modell“.

Jullien greift uns hier unter die Arme, er spricht von „Abständen“ und weist die Vorstellung von „Distanzen“ zurück. Letztere würden feste Standpunkte voraussetzen oder entstehen lassen, je nach Perspektive. Abstände hingegen haben was von Interesse, Abenteuer, Neugierde, eben Begegnung. Nur dort entsteht Raum für Neues, und damit Kultur.

Raum für Neues

Was auch bedeutet, dass wir nicht alle gleich sind, gleich denken, und gleich ausdrücken, gleich glauben. Das ist ja das Schöne an Kultur. Eine Kultur kann nicht als Identität besessen werden, sie werde ausschließlich als Ressource genutzt. Für weiteren Wandel.

Und dann kommt noch einmal ein politischer Satz Julliens, nämlich dass Kultur niemandes Eigentum sei.  „Sie gehört dem, der sich die Mühe macht, sie zu aktivieren“. All die Rattenfänger die mit Angst spielen, erdrosseln Kultur, weil sie sich nicht entwickeln darf.

Beim Papst heißt das dann „Sakralisierung der eigenen Kultur“, mit dem Resultat eines Fanatismus, der wirkliche Verkündigung unmöglich macht (EG 117). Und hier sind wird dann beim Osterfest, oder besser bei den Begegnungen mit dem Auferstandenen. Denn nach der Auferstehung gibt es keine Heilungen mehr, keine Lehre, keine Gleichnisse. Nur noch Begegnungen. Und den Auftrag zur Verkündigung. Und das hat mit Kultur zu tun.

Nicht festhalten, nicht in Identitäten fixieren die letztlich leblos sind. Ostern bricht auf, verwirrt, stößt in jeder der Erzählungen auf Unglauben und auf Zögern. Ostern ist das Anti-Populismus-Fest. Das Fest das uns zeigt, dass ich Christentum nicht festlegen darf, nicht benutzen darf. Der Auferstandene kommt entweder durch abgeschossene Türen und durch Wände, oder er sendet aus bis an die Enden der Erde. Abgrenzungen sind das letzte, was dieser Auferstandene uns zeigt.

Eine sehr aktuelle Botschaft für heute.

 

Text: Francois Jullien, Es gibt keine kulturelle Identität. Edition Suhrkamp

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und VernunftSchlagwörter Identität, Jullien, Kultur, Politik, Populismus, Wandel9 Kommentare zu Die Flöte der Populisten

Wie viel Verbindendes, wie viel Abweichung?

Veröffentlicht am 24. April 201921. April 2019
Öffentlicher Glaube Archivbild: Februar 2013, quasi nur Stunden vor der Rücktritts-Ankündigung von Benedikt XVI. Mein Interview mit Annegret Kramp-Karrenbauer

Es ist ja Wahlkampf: Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU, gibt dem Magazin Publik Forum ein Interview und spricht über ihren Glauben. Ok, das war jetzt zynisch. Aber es war mein erster Eindruck. Der dann beim Lesen komplett widerlegt wurde, hier spricht tatsächlich jemand über Glauben. Ohne ihre Rolle in Öffentlichkeit herunter zu spielen. Öffentlicher Glauben, sozusagen.

Das Interview fragt leider zum Abschluss die absehbaren Fragen, die eigentlich keine Fragen sind sondern um Bestätigung der eigenen Ansichten bitten. Priesterinnen haben heißt reformierbar sein und Sexualmoral wird unerklärt als rigide bezeichnet.

Öffentlicher Glauben

Kramp Karrenbauer antwortet klug. Sie sagt, dass sie für Priesterinnen sei, macht dann aber den Blickwinkel auf: „Man muss jedoch sehen: Die katholische Kirche ist eine Weltkirche. Das ist etwas sehr Schönes. Egal, wo ich auf der Welt bin, verbindet uns der gleiche Glaube. Da ist ein gemeinsames Band. Wir sollten allerdings nicht meinen, unsere deutsche Sichtweise auf Katholizismus müsse weltweit den Standard setzen.“

Genau letzteres vermisse ich bei so vielen Reformern. Meine zehn Jahre hier in Rom haben mich unter anderem gelehrt, dass die Welt nicht darauf wartet, von Europa wieder einmal gesagt zu bekommen, was zu tun und zu lassen und zu denken ist. Leider kommen viele selbsterklärte Reformer aber genau so rüber.

Zukunftsfragen von Glaube und Kirche

Erst während der Chrisam-Messe hat der Papst wieder das bei uns verpönte Worte der „ideologischen Kolonisierung“ gebraucht, ich glaube wir müssen aufpassen, dass wir die Welt nicht an uns messen.

Was wir brauchen ist das, was ich hier immer wieder die „Neufindung von Balance zwischen Universal und Lokal“ bezeichnet habe. Was der Papst „Synodalität“ nennt. Und auch hier hat Kramp Karrenbauer etwas kluges beizusteuern: „Eine der spannenden Fragen wird sein: Wie viel Verbindendes halten wir über alle Grenzen hinweg, und wie viel Abweichung lassen wir zu? In diesem Spannungsverhältnis steht auch Papst Franziskus.“

Wenn wir die spannenden Zukunftsfragen des Glaubens und der Kirche debattieren, dann muss das nicht unbedingt in den eingefahrenen Spuren passieren.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter AKK, CDU, Kramp-Karrenbauer, Politik24 Kommentare zu Wie viel Verbindendes, wie viel Abweichung?

Auferstehung: In Adam gestorben, in Christus lebendig

Veröffentlicht am 21. April 201917. April 2019
Sünde und Erlösung: Begegnung mit dem Auferstandenen Begegnung mit dem Auferstandenen: Jesus, Johannes und Maria. Relief in Steingaden

Das leere Grab, die Begegnungen mit dem Auferstandenen und der Auftrag, zu verkünden: Ostern beginnt etwas Neues. Das Kreuz war ein Ende, das was wir die Auferstehung nennen ist ein Anfang. Der Beginn der neuen Schöpfung. In Christus, dem Auferstandenen, sind wir eine neue Schöpfung, denn das Alte ist vergangen, sagt uns Paulus (2 Kor 5). Schöpfung, Sünde und Erlösung, das gehört zusammen

Aber wenn das so ist, wenn theologisch Sünde und Erlösung diesen Bezog haben, lässt mich ein Beitrag stutzen, den ich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Communio gelesen habe. Nicht der Sündenfall war der Sündenfall, heißt es da. Wie bitte?

Sünde und Erlösung

Das erste Mal, dass in der Schöpfungsgeschichte das Wort „Sünde“ falle, sei nicht bei der Übertretungs-Geschichte, also nicht beim Essen vom Baum, sondern erst beim Brudermord. Das Argument: es ist noch nicht die Erkenntnis von Gut und Böse, und auch nicht das Erlangen derselben, welche die Sünde in die Welt brachten. Sondern erst das Handeln gegen die erworbene Erkenntnis. Es sündigt also erst Kain, der weiß was er nicht tun darf, es aber trotzdem tut.

Das Gegenargument wird aber ebenfalls referiert: Immerhin sei das Essen von der Frucht bereits Vertrauensbruch und Übertretung, das dürfe man nicht herunterspielen.

Mich faszinieren solche Debatten. Vor allem deswegen, weil sie mir Dinge zeigen, die ich vorher nicht gesehen habe, die aber vor aller Augen liegen. Das Auftauchen des Wortes „Sünde“ zum Beispiel. Es fasziniert mich aber auch, weil das natürlich Folgen hat. Der Apostel Paulus spricht ja gerne vom „neuen Adam“, wenn er Christus meint.

Der „neue Adam“

Die Auferstehung, welche wir in diesen Tagen feiern, sei die Überwindung der Urschuld, und das ist die Sünde des Adam. „Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt“, haben wir in der Osternacht, im Exsultet über Christus gehört. Und etwas später, im selben Gesang: „O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“

Paulus suchte mit Blick auf das Kreuz den Sinn des Todes Jesu. Er suchte den theologischen Grund für diese menschliche Katastrophe. Und fand sie bei Adam, damit werden Tod und Auferstehung als Sieg über die Sünde relevant für alle Menschen, wie es der Sündenfall auch war.

„Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“, so heißt es im Ersten Korintherbrief (15:22) . Das ist die Antwort auf den Vers davor: „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.“

Durch einen Menschen kommt die Auferstehung

Jesus ist gestorben, um das zu tun, was wir selber nicht schaffen können: Uns von der Sünde zu befreien, das ist die theologische Einsicht des Paulus. Und die theologische Zuspitzung des Sieges über die Sünde braucht eben auch die theologische Zuspitzung der Sünde.

Die Frage, welche jetzt aufgeworfen ist, ist die Frage nach dem Ursprung der Sünde. War es die Übertretung des Verbots? Oder erst der Brudermord? Wodurch genau – mit Paulus gesprochen – ist der Tod in die Welt gekommen? Die Verneinung unseres Menschseins?

Es wäre vermessen von mir, dazu etwas abschließend klingendes zu sagen. Aber die Frage ist da. Die Frage nach der Sünde und danach, wozu Christus am Kreuz gestorben ist. Zu unserer Befreiung, zur Befreiung von der Sünde. Aber dass das nicht so ganz einfach ist, das legt uns die zitierte Argumentation nahe.

Nicht nur ich und mein Gott

Zum einen ist das keine individuelle Angelegenheit, die nur mich und meinen Gott anginge. Das geht genauso die Gemeinschaft und die „Sünden des Wir“ an, etwas was Papst Franziskus schon in seiner Fastenbotschaft betont hat.

Zum anderen bestehen die biblischen Erzählungen darauf, dass mit der Auferstehung alles anders wird, keine Lehre mehr, keine Heilungen, keine Gleichnisse. Ab jetzt sind da Begegnungen, und das bis Himmelfahrt.

Aber das sind nur Hinweise. Auf was mich der Artikel in Zusammenhang mit Sünde und Erlösung hinweist ist schlicht, dass wir genauer hinsehen müssen. Theologisch hat Paulus in seiner Zuspitzung Recht, aber wenn wir das ausbuchstabieren, müssen wir uns schon der Mühe unterziehen, genauer hinzusehen. Sünde „ist“ nicht einfach, wie ein metaphysischer Schatten in unserem Leben. Sie wird, sie hat viele Formen. Und genau so hat die Vergebung, die Erlösung, viele konkrete Formen. Die eine Erlösung ereignet sich in meinem Leben, in unserem Leben.

Sünde entwickelt sich, ist noch nicht sofort erkennbar, benennbar. Sondern – so scheint die Bibel uns zu sagen – erst dann wenn sie sich gegen den Menschen selber wendet. Mit Adam ist noch nicht voll da, sie zeigt sich auch in den Erzählungen erst allmählich.

Seit ich denken und beten kann habe ich ein Problem damit, was Auferstehung sein soll. Wie sollte es auch anders sein? Wir wissen ja nicht, was wir uns genau darunter vorstellen sollen, niemand von uns hat in seiner Erfahrung gespeichert, was das ist, so eine Auferstehung. Deswegen müssen und dürfen wir weiter fragen. Für uns ist das Osterfest nicht einfach Vergangenheit, ein für allemal und dann fertig. Wir feiern es jedes Jahr. Und jedes Mal ist es anders.

 

 

Text: Ludger Schwienhorst-Schönberger: Der Sündenfall, eine Befreiungsgeschichte? Communio März/April 2019

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Sprechen von GottSchlagwörter Adam, Auferstehung, Befreiung, Christus, Erlösung, Ostern, Sünde, Sündenfall27 Kommentare zu Auferstehung: In Adam gestorben, in Christus lebendig

„Ausgesondert, das Evangelium zu verkünden“: Gedanken zu Priestersein und Berufung

Veröffentlicht am 18. April 201910. April 2019
Priestersein ist unklar Altarbild in der Kapelle der Katholischen Akademie in Bayern

Gründonnerstag ist Priestertag. Aber was das genau heißt, Priester und Priestersein, das wird immer unklarer. Generell wird Autorität in der Kirche in Frage gestellt, als Resultat des Umgangs mit Missbrauch und Geld und überhaupt Macht. Was können wir überhaupt heute noch sagen? Priestersein ist unklar geworden.

Es gibt immer wieder Versuche, dem auf die Spur zu kommen, was das Priestersein heute sein kann. Papst Franziskus versucht es immer wieder. Auch der Schreiber dieser Zeilen hat es neulich versucht, in der Katholischen Akademie in Bayern. Das ist zu lang, um es hier zu veröffentlichen, das wird an einem anderen Ort passieren. Aber einen Gedanken möchte ich zum Gründonnerstag doch anbringen.

Priestersein ist unklar

Ich möchte bei der Berufung ansetzen. Denn ohne eine solche gibt es ja keine Priester. Man kann über Priester soziologisch, theologisch oder pastoral sprechen, ich möchte das aus der Perspektive des Priesterwerdens und Priesteseins selber tun. In der Berufung liegt ein Problem, wie erst neulich in der ZEIT-Beilage Christ und Welt klug und deutlich formuliert wurde. Wer sich als Berufener weiß, der vermutet hinter seinen Entscheidungen den Willen Gottes, verkürzt formuliert.

Hier liegt dann eine der Wurzeln des Klerikalismus, einer Überhöhung des Amtes und der Funktion des Priesters in und für die Gemeinde. Aber wie kann ich dann über die Berufung sprechen, ohne in diese Falle zu geraten? Ohne das Priestersein gleich mit Autorität und Macht zu identifizieren?

Berufung verstehen

Dazu möchte ich ein Wort zitieren, dass mich selbst seit Jahren begleitet. Es stammt aus dem Römerbrief des Apostels Paulus. Apostel ist hier wichtig, denn auch er versteht sich als berufen und gesand, auch wenn der Begriff ‚Priester‘ auf ihn nicht zutrifft. Aber sein Verstehen von ‚Berufung‘ hilft mir weiter.

Die Einheitsübersetzung gibt seine Selbstbeschreibung zu Beginn des Briefes als „ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden“ wieder. Ausgesondert zu predigen das Evangelium Gottes“ heißt es bei Luther. „Ausgesondert zur Heilsbotschaft Gottes“, übersetzt Fridolin Stier das griechische Wort ἀφωρισμένος εἰς εὐαγγέλιον θεοῦ. „Segregatus“ sagt die lateinische Vulgata. Im Galaterbrief benutzt Paulus dasselbe Wort, da ist er schon im Mutterleib „ausgesondert“ von dem, der ihn – Paulus – in Gnade berufen hat.

Ausgesondert

Er stellt sich also als getrennt vor, als abgesondert, als speziell, er begreift den Auftrag an ihn als etwas, was ihn eigen macht, anders, nicht wie die anderen. Wir stoßen hier auf ein Problem, nämlich die Frage wie ausgerechnet Paulus so etwas sagen kann.

Gerade Paulus ist sonst ja jemand, der Trennungen aufhebt. „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“ heißt es im Galaterbrief (3:28). Zentrum des Römerbriefs ist die Frage nach dem Gesetz, das die Menschen teilt, in die, welche nach dem Gesetz sind, die Volk sind, und die anderen, die Heiden. Diese Trennung sucht Paulus zu überschreiten, hin auf einen Universalismus hin, auf das „Katholische“.
Und der gleiche Paulus, der diese Trennungen überschreiten will, führt eine neue Trennung ein, die ihn selber aussondert.

Trennungen überschreiten

Was wir zuerst sagen können ist, dass seine Trennung von anderer Art ist. Sie ist nicht soziologisch, sie entsteht nicht durch Geburt oder durch Jude-Sein. Nicht biologisch: nicht durch Frau oder Mann sein. Nicht juristisch: nicht durch Sklave oder frei sein, um in der Vorstellungswelt der Antike zu bleiben.
Seine Trennung geschieht durch Gnade, dieses ihm so wichtige Wort. Also durch Gott. Es ist keine menschliche Trennung.

Der Philosoph Giorgio Agamben nennt das ein „Trennen der Trennungen“. Das „abgesondert“ ist eine Funktion. Kein Standpunkt. Soll heißen: es wird keine Trennung wie die, die wir in Sklave-Freier, Jude-Heide, Mann-Frau kennen und die Paulus an anderer Stelle zitiert. Genau das will das nicht sein, kein Standpunkt. Keine neue menschliche Trennung.

Paulus Selbstbeschreibung – und darauf will ich hinaus – ist ein Agieren, ein Überwinden bestehender Trennungs-Vorstellungen, religiöser wie sozialer.

Überwinden von Trennungen

Wenn wir Priester sind, wenn wir uns in Nachfolge der Apostel sehen, dann ist das kein Status, keine Selbstbestätigung, sondern bereits „apostolisches Tun“. Ein Priester, der sich auf den Status beruft, der in den Teilungen der Welt bleibt, ist eben nicht „ausgesondert“, sondern Teil der Trennungen. Unser Priestersein muss Teilungen teilen, muss auf das Katholische, auf das die Trennungen der Welt auflösende, hin wirken.

Ein Priester à la Paulus darf sich nicht einsortieren in die Vorstellung von Welt, von den Trennungen die wir kennen, den Aufteilungen.Paulus stellt sich als jemand vor, der abgetrennt ist von den Plausibilitäten der Welt. Das bedeutet Berufung.

In dem Sinne führt es in die Irre, der Lutherischen und dann im katholischen Übernommen Formulierung zu folgen, jeder Beruf in der Welt sei eine Berufung. Berufung ist eben genau nicht deckungsgleich mit den Selbsteinteilungen der Welt, den Plausibilitäten. Berufung stört, muss stören, weil sie sich der Gnade verdankt, nicht den Berufs- und Lebensprojekten.

Absage an soziale Identitäten

In den ersten Jahrhunderten war Christsein verbunden mit einer Absage an soziale Identitäten, darauf weist uns Paulus mit seinem „abgesondert” hin. Unser Instinkt, Identität in stabilen sozialen Strukturen zu finden, ist stark. Aber er trägt nicht mehr, das wird uns jetzt sehr klar. Und diese Strukturen waren auch nie dazu gedacht, unsere christliche, unsere priesterliche Identität zu tragen. Das sagt uns Paulus.

Wenn ich also nach der Orientierung und Berufung mit Blick auf das Priestersein frage, dann darf ich nicht nach Plausibilität, nach Identität, nach Funktionalität fragen. Darin liegt das Abgesondert-Sein heute, und das gilt dann nicht nur für Priester.

Zurück zu meinem Satz, Priestersein ist unklar geworden. Wenn uns also nicht die eigene Berufung zum Status führt, uns nicht soziologisch, rechtlich oder sonstwie trennt, was denn?

„Who is it that can tell me who I am?”

„Who is it that can tell me who I am?” fragt King Lear bei Shakespeare. Das ist die Krise des Priesterseins in einem Satz. Um sagen zu können, wer ich bin, was ich bin, brauche ich Input von außen, vom anderen, von den anderen. „Viele berücksichtigen, wenn sie von der Identitätskrise der Priester sprechen, nicht die Tatsache, dass Identität Zugehörigkeit voraussetzt. Es gibt keine Identität – und damit Lebensfreude – ohne aktive und engagierte Zugehörigkeit zum gläubigen Volk Gottes (EG 268).

Das ist die Papstformulierung zu den fehlenden Trennungen. Nicht hier, nicht in den Trennungen finden wir den Einstieg ins Priestersein. Nicht im Inneren, nicht in der Frage nach der Identität und Autorität. Noch einmal der Papst:

„Der Priester, der sich einbildet, die priesterliche Identität zu finden, indem er introspektiv in sein Innerstes hinabtaucht, wird dort wohl nichts anderes finden als Zeichen, die auf den „Ausgang“ verweisen: Geh aus dir selbst heraus, geh hinaus und suche Gott in der Anbetung, geh hinaus und gib deinem Volk, was dir anvertraut ist, und dein Volk wird dafür sorgen, dass du spürst und erfährst, wer du bist, wie du heißt, was deine Identität ist, und es wird dir hundertfach Freude verschaffen, wie es der Herr seinen Knechten versprochen hat. Wenn du nicht aus dir herausgehst, wird das Salböl ranzig und die Salbung kann keine Frucht bringen.“ (Chrisammesse 2014)

Abgesondert durch Gnade: Das gibt mir keine Macht. Keine Autorität. Kein Besonders-Sein. Sondern will gerade diese Trennungen durchtrennen. In Zugehörigkeit zum Volk Gottes.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Berufung, Paulus, Priester, Priestersein, Römerbrief34 Kommentare zu „Ausgesondert, das Evangelium zu verkünden“: Gedanken zu Priestersein und Berufung

Und wir sind keine Superhelden

Veröffentlicht am 15. April 20197. November 2019
die Macht des Guten Papst Franziskus erklärt uns Maria Knotenlöserin

Ein in unter normalen Umständen sehr merkwürdig aussehenden Stoffstücken gehüllter Held rauscht heran, leidet, kämpft und besiegt den Bösen. Er oder sie erfüllt den Traum, dass das Schlechte, dass das was uns bedroht, ein für alle Mal mit einem Machtgestus, einem Sieg, weggeht. Verschwindet. Vernichtet wird. Dass das Gute siegt. Dass die Macht des Guten sich in einer Person zeigt.

Und dann auch verehrt wird, als Star, als Held, als – schwieriges Wort hier – Erlöser. Aber genau das sehen wir im Kino und leider sehen wir das auch in der Politik: Menschen die mit Macht agieren, die als „ich trete gegen die bösen Mächte an“ auftreten, die verehrt und gewählt werden.

Die Macht des Guten

Neulich gab es eine kleine private Audienz des Papstes. Versammelt waren alle diejenigen, welche während der Kinderschutz-Konferenz im Februar die Hintergrundarbeit gemacht hatten: Übersetzer, Orga-Leute, all die versteckten Dienste, die man nicht sieht und die auch nie in der Öffentlichkeit neben dem Papst stehen. Ohne die aber nichts geht.

Und zum Abschluss erklärte Papst Franziskus uns das Bild, das dort im Saal in der Casa Santa Marta hängt, eine Kopie der „Maria Knotenlöserin“ aus der Kirche Sankt Peter am Perlachberg, Augsburg (das Original hat der Papst nie gesehen, eine witzige Geschichte). Es zeigt Maria, die wie er Name sagt eine sehr komplexe Situation dadurch löst, dass sie sich der Knoten annimmt. Das ist natürlich ein Zitat der Geschichte um den Gordischen Knoten: Alexander der Große hatte einfach zum Schwert gegriffen, um den zu „lösen“. Typ Superheld.

Maria ist kein Superheld

Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta
Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta

Maria auf dem Gemälde aber zeigt Geduld. Und wer schon mal versucht hat, ein in sich verknotetes Wollknäul zu lösen, weiß was das bedeutet. Da ist man gerne mal versucht, fluchend zur Schere zu greifen.

Die Metapher ist natürlich wunderbar auch für die Religion. In der es eben nicht den Superhelden gibt, der alles löst. Nicht die Machthandlung, die alles schafft. Nicht denjenigen oder diejenige, die schon durch ihre Kleidung zeigen, dass sie nicht sind wie wir, uns aber retten. All das gibt es nicht. Und diese Botschaft verbreitet sich auch, Papst Franziskus hatte noch als Pater das Bild nach Argentinien exportiert (nicht das Original, eine Kopie, also vielmehr die Idee dahinter). Und seitem verbreitet es sich weiter.

Schlechtes Bild, gute Geschichte

Damit das Gute siegt, braucht es Geduld, nicht Macht. Das ist die Botschaft des Bildes. Papst Franziskus hat es uns mit sehr viel Wohlwollen erklärt, man konnte sehen wie wichtig ihm die Botschaft ist. Die Botschaft, nicht das Bild, das nannte er „barocco barbaro“, das brauche ich hier nicht zu übersetzen. Er sagt das mit einem Augenzwinkern, wie immer bei solchen Sachen, aber die Botschaft ist klar: die Geschichte hinter dem Bild ist wichtig.

All die Sehnsucht nach dem starken Mann, dem Helden, auf den alle Sehnsucht projiziert wird, bringt uns religiös auf den Holzweg. Unser „Held“ geht den Weg des Kreuzes, den wir in der kommenden Woche feiern und erinnern. Nicht den Weg der Macht, wie wir sie kennen.

Christsein heißt ausgehen von seiner eigenen Schwachheit, so hat er der Papst in seinem Schreiben Gaudete et Exsultate beschrieben. Nicht von der Stärke. Er benutzt Metaphern vom Kampf, das ist richtig, aber es ist nicht der eine alles entscheidende Kampf der Superhelden, sondern tatsächlich eher der Kampf gegen die Knoten. Im Pastoral-Sprech nennt man das dann „ein Ringen“.

Christein ohne Spezialfähigkeiten

Hier wird dann das Sprechen vom Teufel, das der Papst immer wieder einfügt, für unsere Ohren gefährlich. Es geht eben nicht für den Stellvertreter-Bösen, den es ein-für-allemal in unserem Leben zu besiegen gilt.

Mir gefällt das Bild der Knotenlöserin. Weil es Christsein im Alltag zeigt, ein Christsein das jeder kann. Ein Christsein das nicht nur Glaubens-Helden sondern jeder Getaufte kann, weil es um Geduld geht, nicht um besondere geistliche Fähigkeiten.

Natürlich ist es ein mühsames Bild, dauernd Knoten lösen zu müssen. Aber es ist auch gut zu wissen, dass das geht. Und in diesem Sinn ist es sehr hoffnungsvoll. Und in diesem Sinn können wir gut in die Karwoche gehen: Unser Held ist anders als die auf der Kinoleinwand. Unser Held ist einer, dem wir im Alltag nachfolgen können. Ohne Sonderwelten. Ohne Sonderfähigkeiten. Ganz einfach christlich.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Glauben, Heilig, Knotenlöserin, Macht, Maria, Papst Franziskus, Superheld18 Kommentare zu Und wir sind keine Superhelden

Was mein Leben ändert

Veröffentlicht am 11. April 201911. April 2019
Aufgerufen zur Umkehr P. David Birchall SJ: Abfrage unter knapp 300 Exerzitienteilnehmern

Wir nähern uns der heiligen Woche, Zeit die Vorbereitung auf Ostern noch einmal aufzunehmen. Und das lässt sich mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Umkehr! Aufruf zur Umkehr, so kann man das vielleicht zusammen fassen. Nicht zur Selbstoptimierung, schon gar nicht zur Selbsterlösung, sondern zur Vorbereitung durch Umkehr.

Mir ist noch einmal eine Statistik in die Hände gefallen, die ein britischer Freund und Jesuit erstellt hat (siehe Bild). Seit Jahrzehnten ist David in der Exerzitienbegleitung aktiv, und da ist die Frage nach Bekehrung, Umkehr, Reue, Gottesbegegnung und dem eigenen Leben ja ein zentraler Punkt. Seine Ergebnisse haben mich aber etwas stutzig gemacht (Danke David, dass ich das benutzen darf).

Vorbereitung durch Umkehr

Aus der kleinen Umfrage ergibt sich, dass je konkreter es mit der Umkehr wird, desto weniger positive Antworten gibt es. Dass Exerzitien dem Gebetsleben gut tun, das ist gut und richtig. Aber dass nur weniger als zwanzig Prozent „Change in lifestyle“ als Ergebnis von Exerzitien angeben, sollte uns eine Frage stellen. In Vorträgen etc. werde ich nicht müde zu behaupten, dass die Franziskus-Revolution oder Reform oder wie auch immer wir das nennen wollen bei uns selbst stattfinden muss, sonst wird sie nicht stattfinden. Das Sprechen von Barmherzigkeit, das so gut ankommt, braucht eine Entsprechung im Leben.

Wie in der vergangenen Woche schon zitiere ich hier noch einmal Johann Baptist Metz, der über die Kirche der Zukunft spricht: „(Hier hilft) nur eine bis in die Wurzeln gehende Umkehr, die auch die ökonomischen Grundlagen unseres gesellschaftlichen Lebens einbezieht.“ (aus: Jenseits bürgerlicher Religion, 1980). Die ökonomischen Grundlagen, das bedeutet natürlich auch den Reichtum Europas, aber ich darf das hier einmal ausweiten: Das bezieht das praktische Leben, den Lebensstil ein. Aufruf zur Umkehr, das geht also nicht nur an mich als Individuum, sondern an uns als Gruppe, als Kirche. Als Gemeinschaft.

Aufruf an die Gemeinschaft

Und solange wir das nicht als Anfrage hören, die auch nach Gerechtigkeit fragt, bleiben wir für Ostern taub. Dann ist das wie bei den Exerzitienkursen, wir beten besser und heilen Wunden unter uns, aber den Lebensstil ändern wir nicht. Davids’ Statistik stellt mir die Frage, wie weit unsere Begeisterung und Spiritualität uns eigentlich trägt. Nicht als Vorwurf, sondern als Selbstanfrage.

Ignatius hat in seinem Exerzitienbuch zwei „Menschenarten“, wie er es nennt, wir würden das anders nennen. Wir würden sagen, es gibt mehrere Weisen mit Umkehr umzugehen. Es geht ihm um die „Anhänglichkeiten an die Dinge“, die man erworben hat. Das als Chiffre für all das, an dem wir hängen und was an uns hängt.

„Die erste Menschart würde das Verlangen, das sie zur erwor­benen Sache hat, von sich entfernen wollen, um Gott unseren Herrn in Frieden zu finden und sich zu retten zu wissen. Und sie setzt bis zur Todesstunde nicht die Mittel ein.“

Gott soll sich bekehren

Soll heißen: Der Aufruf zur Umkehr wird gehört, man will auch was tun, schafft es aber nicht, tut nichts oder bleibt in sich selbst eingeschlossen, wie es der Papst nennt.

„Die Zweite will das Verlangen entfernen, aber sie will es so entfer­nen, dass sie mit der erworbenen Sache verbleibt. Es soll also Gott dorthin kommen, wo sie will.“

Das ist eine Nummer schärfer, das ist eine Haltung, die umkehrt, aber so dass die Dinge bleiben. Dass also Gott unseren Lebensstil gutheißt und der Aufruf zur Umkehr so aufgelöst wird, dass sozusagen Gott umkehrt und wir in unserem Lebensstil bleiben, wie wir sind. Das kann so aussehen, dass wir uns unseren Stil schönreden, da gibt es viele Möglichkeiten.

Umkehr in der österlichen Bußzeit, das kann nicht ohne Folgen bleiben. Wir haben genug Ausreden, um genau das nicht zu tun. Aber das geht dann nicht mehr. Besser beten und versöhnter mit dem Nächsten sein, ist nicht genug.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Exerzitien, Fastenzeit, Lebensstil, Umkehr10 Kommentare zu Was mein Leben ändert

Nazivergleich geht immer, wenn es ums Verkaufen geht

Veröffentlicht am 8. April 201910. April 2019
Hitler Stalin Franziskus ein unsäglicher Vergleich Papst Franziskus - etwas zu kritisieren gibt es immer

Hitler, Stalin und Franziskus. Jawoll, es ist mal wieder Zeit für einen Nazi-Vergleich. Missbrauchs-Debatte und scharfe Kritik am Papst reichen nicht, es muss die Keule sein. Wer war es? Martin Mosebach, mal wieder auf Kriegszug gegen den Papst. Ort des Geschehens: Ausgerechnet die Herder Korrespondenz, wie ich einer Pressemittelung entnehme.

Ihn erinnerten die Stilmittel des Pastes an die „starken Männer der Moderne“, „wie ein Stalin, ein Hitler“, zitiere ich die Pressemittelung. Das lässt mich sprachlos. Sprachlos weil ein intelligenter Mensch und Schriftsteller sowas sagen kann. Der kennt die Debatten um Nazivergleiche zur Genüge, sollte man denken. Sprachlos aber auch und vor allem, weil sowas in der Herder Korrespondenz erscheint. Eigentlich ein Magazin zur Debatte. Jetzt Debattenabbruch.

Hitler Stalin Franziskus

Denn damit kann man nicht diskutieren. Damit will ich auch nicht diskutieren. Noch mal ein Zitat: „Ein Fußballstadion, wo Zigtausende auf eine einzelne weiße Gestalt in der Mitte ausgerichtet sind, das ist eine viel totalitärere Sprache als das umständliche verstaubte Hofzeremoniell von einst“. Das ist keine legitime Kritik an der Symbolsprache des Papstes. Das kann Herr Mosebach offensichtlich nicht. Oder will er nicht.

Aber interessant finde ich vor allem, dass es genau diese Zeilen sind, welche von der Herder Korrespondenz in der Pressemitteilung verwendet werden. In gewissem Sinn falle ich jetzt darauf herein, weil ich darüber spreche und damit Interesse generiere, damit Klick-Zahlen und Aufmerksamkeit. Und das ist ja das Perfide: der Vergleich Hitler-Papst erfüllt seinen Zweck. Auf dem Rücken all derer, die wirklich haben leiden müssen. Unter Hitler und Stalin und deren Systemen und Mordmaschinen.

Für mediale Aufmerksamkeit darf ich alles

Warum der Vergleich falsch und total unangemessen ist? Ganz einfach: man kann die Darstellung nicht vom Dargestellten trennen. Mosebach rückt ganz absichtlich und ohne es auszudrücken den Papst in eine Linie mit Mördern und Verbrechern. Das Argument, er spreche nur über die Inszenierung, wäre verlogen, eben Darsstellung und Dargestellter nicht trennbar sind. Hier wird verharmlost, hier wird Nichtvergleichbares verglichen. Und bitte liebe HK tu jetzt nicht so als ob ihr hier nur eine Meinung wiedergebt: Das wird für eine Presse- sprich: Werbemittelung benutzt. Ihr findet es toll, dass er das so gemacht hat.

Sie kennen Goodwin’s Law? „Mit zunehmender Dauer einer Internet-Diskussion tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen solchen Nazi-Vergleich bringt, gen Eins.“ Nicht nur im Internet, scheint es. Auch Herder braucht offensichtlich den Skandal und die Erregung und das Dreck-Werfen, um noch Hefte zu verkaufen. Um die innerkirchliche Debattenkultur steht es schlimm, wenn sowas als salonfähig gilt. Anstatt sich durch den Vergleich zu disqualifizieren, wird der zum Werbeträger. So wird das tatsächlich nichts mit einem synodalen Weg.

Und noch einmal: dass Mosebach gerne simplizistisch argumentiert, kennen wir. Dass aber die HK das für eine schön reißerische Pressemeldung nutzt, ist entsetzlich. Da finden offensichtlich keine Debatten mehr statt. Ade, Herder Korrespondenz.

 

Nachtrag am 10. April: in der FAZ schreibt Patrick Bahners in seinem Kommentar “Der Starke Franz”, dass die Kritiker von Mosebach fixiert seien auf den Mann in Weiß. Das ist falsch, Herr Bahners. Kritik am Auftreten des Papstes ist möglich. Etwa mit dem konsumorientierten Starkult heute, und so weiter. Den Nazi-Vergleich übergeht der Autor einfach mit der Bemerkung, dabei handle es sich um ein “intensiv erforschten Thema der neuesten Kirchengeschichte”. Wirklich? Hitler, Stalin, Papst, erforschte Kirchengeschichte?

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Debatte, Franiskus, Herder Verlag, Mosebach, nazivergleich, Tabu, Werbung27 Kommentare zu Nazivergleich geht immer, wenn es ums Verkaufen geht

Wer sagt mir was ich tun soll?

Veröffentlicht am 6. April 20192. April 2019
Geleitet werden: Menschen in einer Ausstellung Marlene Dumas: The Image as Burden. Stedelijk Museum Amsterdam

Die Frage nach Leitung ist „in”. Und das nicht erst seit heute. Um das aber zu können, um herauszuragen unter all den anderen, um sich zu qualifizieren gibt es dafür all-überall Ausbildungskurse. Auch in der Kirche. Exerzitienkurse leiten kann man lernen, Gruppen leiten und moderieren, Institutionen, Verwaltungen, Events, und all das andere, was im Leben der Kirche und nicht nur da heute alles geleitet werden muss. Selber habe ich unzählige Gruppenleiter-Kurse für Jugendliche organisiert. Was man aber scheinbar nicht lernen kann: geleitet werden.

Leiten ist ja nur die eine Seite, geleitet werden gehört ja auch dazu. Wer bringt uns das bei? Dafür gibt es keine Kurse, offenbar nimmt man einfach an, dass Leitung nur am Chef liegt. Nicht an denen, die geleitet werden. Aber ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass das falsch ist. Auch geleitet werden will gelernt sein.

Was man nicht lernen kann: geleitet werden

Auslöser für die Gedanken zu geleitet werden war die Frage, wie weit ich bereit bin, mich kontrollieren zu lassen. Es gab eine Menge Rückmeldungen dazu und eine Reihe von Gesprächen. Ein erstes Ergebnis: Was für das Leiten gilt, gilt auch für das geleitet Werden: Nicht von der Angst, sondern vom Stern leiten lassen, in den Worten des Papstes. Das ist das erste biblische Beispiel aus der Jesusgeschichte: die Weisen machen sich auf und lassen sich leiten, erst vom Stern, dann von einer Aufgabe, die ihnen im Traum gegeben wird. Dasselbe passiert Josef, auch er lässt sich von einem Traum leiten, nach Ägypten zu gehen mit Maria und Jesus. Und so weiter.

Auf den Philosophen Blaise Pascal geht der Gedanke zurück, dass ein König nicht wie ein König behandelt wird, weil er einer ist, sondern dass er wie ein König erscheint, weil er wie ein solcher behandelt wird. Soll heißen, Autorität wächst von unten. Es gibt kein „Blut“, keinen „Adel“ und kein Vererben von Macht, das sich nicht auf die Akzeptanz der anderen stützt. Wenn wir alle auf einmal aufhören würden, sagen wir den Adel als Adel zu behandeln, dann wäre er keiner mehr.

Macht und Autorität

Wir unterscheiden Auctoritas von Potestas, also Autorität von Amtsgewalt. Letztere wird übergeben, übertragen, erstere wird erworben. Erstere hat aber auch eine interessante Bedeutung vom Wortstamm her, Autorität ist das, was wachsen lässt.

Wenn es um das geleitet Werden geht, ist das besonders wichtig. Ich lasse denjenigen Macht über mich ausüben, der mich wachsen lässt. Das ist der Deal beim Leiten. Leider ist das noch nicht bei allen angekommen, zu oft wird Autorität mit Potestas verwechselt, als ob in der Kirche ‚geleitet werden’ mit ‚keine Entscheidung treffen’ gleich gesetzt wird.  Dem ist aber nicht so. Ich lasse leiten. Ich Anerkenne die Leitung, die dadurch erst zur Leitung wird.

Lehrer wissen, wovon ich rede. In einer Schulklasse kann man sich schlicht nicht durch einen Verweis ‚Hey, ich bin hier der Chef’ durchsetzen. Eine Berufung auf Autorität klappt nicht. Selbst Strafen sind nur eine Notlösung. Echte Autorität in der Schulklasse kommt woanders her, vom Mitmachen der Schüler.

Wie im Klassenzimmer

Das gilt auch für die Seelsorge und die Leitung dort. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat das treffend ausgedrückt: „Im Kern geht es auch um die Frage, ob wir eigenständige Gewissensentscheidungen von Menschen unterstützen und damit den Menschen zugestehen, mit Hilfe des Wortes Gottes und auch mit Hilfe seelsorglicher Begleitung zu eigenen Entscheidungen zu kommen – oder ob wir im letzten die Deutungshoheit beanspruchen, der sich die anderen Menschen dann einfügen.”

Womit wir das kritische Wort erreicht haben: Gewissen. Beim geleitet Werden überlasse ich jemandem anders die Führung, weil mich das wachsen lässt. Das nimmt mir aber nicht das eigene Gewissen. Das Gewissen bleibt was es ist, Ort der Begegnung mit Gott und Ort unserer verantworteten Entscheidungen, auch wenn diese aus dem Bauch heraus getroffen werden.

Leider kommt das nicht immer so deutlich vor. Oft werden die Gewissen in der Seelsorge wenn nicht missachtet so doch eingelullt. Zu viele Entscheidungen werden durch Überbetreuung durch Fachleute erledigt, wie der Papst in Evangelii Gaudium oder auch der Theologe Johan Baptist Metz beklagen.

Gewissen im Kopf oder im Bauch

Letzteren zitiere ich hier noch einmal, weil er das Rezept heraus aus der Misere hat: „Haben wir nicht selbst die Betreuungskirche so sehr verinnerlicht, dass wir meinen, alles an kirchlicher Erneuerung hinge schließlich davon ab, dass die Betreuer, also vorweg der Papst und die Bischöfe, sich ändern? Tatsächlich geht es darum, dass die Betreuten sich ändern und sich nicht einfach wie Betreute benehmen.“ Und das geht nur mit dem Gewissen, dem eigenen.

Und nein, beim Gewissen geht es nicht nur um die Warnung vor Falschem. Das Gewissen ist nicht die Warnleuchte am inneren Amaturenbrett. Es leitet mich auch wenn ich nicht falsch liege. Es ist in mir und leitet mich.

Die Qualifizierung lautet dann immer, dass es nicht das Gewissen als solches sei, sondern das gebildete Gewissen. Wenn man sich nicht um das eigene Gewissen kümmert, wenn man es wuchern lässt und nicht bildet, dann – so die Unterstellung – gelte das nicht wirklich. Das gebildete Gewissen, nicht das frei wuchernde, binde.

Keine Hintertüren

Aber Vorsicht: Gebildetes Gewissen ist nicht die Hintertür, durch die dann doch wieder extern vorgeschrieben wird, was das Gewissen Bitteschön zu entscheiden habe. Das entscheidet nicht über die „Gültigkeit” von Gewissensentscheidungen. Hier werden nicht Regeln eingeführt, die dann doch das Gewissen bedingen.

Womit wir wieder beim geleitet-werden-Lernen sind: Darüber entscheiden wir. Autorität wird erworben, das alles kann nicht eingefordert werden. Letztlich liegt das an unserem Gewissen, wie wir uns leiten lassen.

Ob man das lernen kann? Vielleicht. In jedem Fall können wir lernen, das Gewissen zu nutzen. Und Leitung von dort aus zu sehen. Das hilft dann auch den Leitenden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und VernunftSchlagwörter Autorität, Gewissen, Kirche, Kontrolle, Leitung, Seelsorge, Weiterbildung12 Kommentare zu Wer sagt mir was ich tun soll?

Von Horizonten, Journalisten und der Frage nach der Würde

Veröffentlicht am 4. April 2019
Journalismus trifft Ökumene "Meine" Ökumene: Papst Benedikt XVI. im September 2011 in Luthers Kirche in Erfurt

Journalismus trifft Ökumene trifft Papst: Eine interessante Konstellation, die da heute im Vatikan zusammen traf. Papst Franziskus empfing eine Delegation der deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche und der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland.

„Gespräch schafft Verständnis und öffnet Horizonte“ stieg der Papst in seine kurze Ansprache ein, eigentlich eine Banalität, sollte man denken. Leider ist dem nicht so, mediale Debatte ist von Gesprächsverweigerung geprägt, weil Meinungen aufeinander prasseln und per Talk-Show aus so inszeniert werden. Da öffnen sich nicht wirklich Horizonte.

Journalismus trifft Ökumene

Journalismus trifft Ökumene trifft Papst: in meiner Erinnerung ist diese Konstellation fest mit dem Besuch Papst Benedikt XVI. in Erfurt verbunden, damals, September 2011. Am Tag davor hatte der Bundespräsident den Papst mit den Worten empfangen, die Trennung bedürfe der Rechtfertigung, nicht die Einheitsbemühungen. Damit war die Papstreise eingenordet.

Benedikt war damals ehrlich. Er begann mit der vielzitierten Aussage, er habe keine Gastgeschenke mitbekommen. Was dann die meisten Journalisten dazu getrieben hat, Benedikts Ökumene-Verständnis deutlich zu kritisieren. Zu Recht oder zu Unrecht, das lassen wir dahin gestellt, aber der Papst war ehrlich und offen. Er hat den Anwesenden nichts vorgemacht.

Auch das gehört zu den Horizonten dazu. Horizonterweiterung Eins: Ehrlichkeit.

Ökumene trifft Papst

Bei Papst Franziskus ist es unter den Journalisten ähnlich. Viele wissen nicht recht, was sie von den Ökumene-Bemühungen des Papstes halten sollen. Berühmt wurde sein Besuch in einer deutschsprachigen lutherischen Kirche, der hier in Rom. Dort hatte er auf die Frage nach dem gemeinsamen Kommunionempfang gemischt.konfessioneller Paare die einen sagen ausweichend die anderen sagen einladend geantwortet.

Dabei hatte er während des ganzen Besuches das Wort „Ökumene“ nicht einmal in den Mund genommen. Es war wie so oft: dieser Papst besucht Menschen, er verabschiedet keine Programme. Sein Öffnen von Horizonten liegt in der persönlichen Begegnung. Bei allem Unterschreiben von Erklärungen, „Wahrheit ist Begegnung“.

Horizonterweiterung Zwei: Persönliche Begegnung, nicht abstrakte Werte.

Papst trifft Journalismus

„Ich ermutige Sie in Ihrem Einsatz, dafür zu sorgen, dass es Fakten statt Fake News, Objektivität statt Gerücht, Differenzierung statt oberflächlicher Schlagzeile gibt“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag, auch das nicht zum ersten Mal. Und die meisten Journalisten würden sich darin wiederfinden, kirchlich oder nicht.

Papst Franziskus ging aber noch darüber hinaus:

„Seit einiger Zeit erleben wir in der Welt eine besorgniserregende Entwicklung: Anfechtung des Rechtes auf Leben, Vormarsch der Euthanasie, Verneinung der sozialen Gleichheit, mangelnde Integration, Verstoß gegen die Menschenwürde und gegen die Gewissensfreiheit. Die öffentlich-rechtlichen Medien haben hier die verantwortungsvolle Aufgabe, für das hohe Gut der menschlichen Freiheit und Würde entschieden Stellung zu beziehen.“

Darf Journalismus das? Stellung beziehen? Oft genug tun Journalisten das, gleichzeitig wird aber auf die Unabhängigkeit gepocht. Da braucht es vielleicht noch etwas Reflexion.

Horizonterweiterung: Reflektiert Stellung beziehen. Im Dialog.

Journalismus trifft Ökumene trifft Papst

Journalismus trifft Ökumene trifft Papst, das war also eine Konstellation, die eine ganze Reihe von Themen aufgerissen hat. Nichts Grundsätzliches wurde verkündet, sondern der Dialog fortgesetzt. Mit dem Ziel Horizonte zu öffnen. Das kann der Papst nicht allein leisten, das können die Bischöfe nicht alleine leisten, das können auch die Medien nicht alleine leisten, auch wenn sie das manchmal zu denken scheinen.

Das geht nur im Dialog. Und das hat auch ein Ziel. Der Papst formulierte es – abschließend – so:

„Sie haben als Journalisten die Menschen im Blick und wollen dazu beitragen, dass ihr Leben lebenswert ist und bleibt.“

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter DBK, Dialog, EKD, Fake News, Journalismus, Medien, öffentlich-rechtlich, Papst Franziskus3 Kommentare zu Von Horizonten, Journalisten und der Frage nach der Würde

Die Synode wird erwachsen

Veröffentlicht am 2. April 20192. April 2019
Papst zum Thema Jugend Jugendarbeit, wie wir sie kennen: Zeltlager

„Ich weiß es nicht”: Ein erstaunlicher Satz in einem päpstlichen Dokument, zumal einem mit lehramtlichen Charakter. Es stammt aus dem an diesem Dienstag vorgestellten postsynodalen Schreiben zu Jugend und Berufung. Papst Franziskus hat die Anregungen aus dem vergangenen Oktober aufgenommen und einen eigenen Text gemacht, was der Papst zum Thema Jugend denkt.

Papst zum Thema Jugend

Den Inhalt mag ich hier nicht wiedergeben, das findet sich wunderbar auf unserer Webseite. Hier möchte ich aber kurz meine eigenen und ganz persönlichen Eindrücke wiedergebenm weniger dazu was der Papst zum Thema Jugend genau sagt, mehr über das Synodengeschehen als solches.

Die Jugendsynode war insgesamt meine sechste Synode. 2009 habe ich angefangen, damals war das Thema die Kirche in Afrika, eine Sonderversammlung. Seitdem hat sich viel getan, die Synoden haben sich sehr verändert.

Ein Kardinal-Synodenteilnehmer, der einige Synoden mehr mitgemacht hat als ich, hat mir diese Entwicklung bestätigt. Nein besser noch: durch ihn habe ich überhaupt erst begonnen, die Synoden als solche zu betrachten, nicht als Einzelevents. Und er hat recht, es ist alles viel offener im Gespräch geworden, schon allein die Ausweitung der Sprachgruppen-Arbeit hat genau das zur Folge gehabt.

Die Teilnehmer reden mehr miteinander als nur aufeinander ein. Eine Synode ist nicht mehr eine Abfolge von Redebeiträgen, die mehr oder weniger aufeinander Bezug nehmen. Da steckt viel mehr Kommunikation drin.

Es wird mehr miteinander geredet

Ein anderer Kardinal-Synodenteilnehmer mit ebenfalls langer, langer Erfahrung hat mir in einer Pause mal anvertraut, er habe noch nie so freie Synoden erlebt. Auf Nachfrage was er meinte sagte er mir, früher sei das alles viel stärker vorgeprägt gewesen. Dieser Kardinal wird gerne mit dem Attribut „konservativ“ bezeichnet, was ich hier anfüge um den immer wieder angeführten Narrativ, Franziskus habe begonnen die Synoden zu manipulieren, entgegen zu treten. Dem ist nicht so, sagen auch nicht als Papst-Freunde eingeschubladete Teilnehmer.

Die Erfahrungen und kulturellen Prägungen können freier zum Zuge kommen und besser ausgedrückt werden, die Internationalität der Weltkirche hat besser Platz gefunden, das ist mein erster Punkt, den auch in meiner Zeit hier in Rom schon habe wahrnehmen können.

Zweitens: Synoden sind Text-Produktions-Maschinen. Am Anfang steht ein Vorbereitungstext, auf Basis dessen wird das Instrumentum Laboris entworfen, daran arbeitet sich die Synode ab stimmt Textabschnitte ab und schließlich schreibt der Papst sein Schlussdokument.

Text-Produktions-Maschine

Das geht nur in einer Kultur die glaubt, dass das gedruckte Wort mit Fußnoten versehen das die höchste aller Kommunikationsformen ist. Die Textlastigkeit gibt es immer noch, und wer schon einmal mit Gruppen von über 100 Menschen Textarbeit gemacht hat, der weiß wovon ich schreibe.

Aber die Welt wird nicht durch Dokumente gerettet. Und deswegen kann man auch sehen, dass die Kommunikation weiter geworden ist. Texte sind immer noch Basis und Rückgrat, aber die Kommunikation findet rundum statt.

Es ist immer noch Bischofssynode, ein Treffen von Bischöfen zu denen Fachleute eingeladen sind. Aber die Öffentlichkeit ist viel mehr durch Debatten dabei. Und das hat sich meiner Wahrnehmung nach auch in den Debatten ausgewirkt.

Der Papst ersetzt nicht mehr die Debatte

Mein dritter Punkt hängt mit dem zweiten zusammen und mit dem Anlass für diesen Text: Die Papsttexte sind anders geworden. Das postsynodale Schreiben ersetzt nicht mehr die Debatten davor. Der Prozess ist nicht mehr linear in dem Sinn, dass der jeweils jüngste Text die älteren ersetzt.

Oder vielleicht drückt es das besser aus: Der Papsttext zum Abschluss ersetzt nicht mehr die Debatten und Texte davor. Er trägt seinen Teil bei, einen lehramtlichen Teil, das macht aber nichts ungültig oder unwichtig. Gerade bei diesem Synodendokument ist das besonders deutlich, wie ich finde. Ich will da nicht gleich mit dem sperrigen Begriff der Synodalität kommen, aber es geht in diese Richtung. Dieser Papst hat den Modus der Synoden geändert, und das bekommt ihnen sehr gut.

Wenn ich dazu Metaphern aus dem Bereich Jugend nehmen sollte, würde ich sagen dass die Synode erwachsen wird. Sie ist und bleibt ein Beratungsgremium für den Papst.  Aber darüber hinaus findet sich hier die Leitung der Kirche zusammen und berät, kontrovers und offen, und das hat in sich auch seinen Wert.

„Ich weiß es nicht”

Noch einmal zurück zum eingangs zitierten Satz, „Ich weiß es nicht”. Hier zeigt sich nicht etwa mangelndes Wissen oder gottbewahre ein schräger Umgang mit dem Lehramt. Hier zeigt sich eine Grundüberzeugung des Papstes, nämlich dass die Wirklichkeit wichtiger ist als die Idee. Er kann einfach nicht alle Situationen kennen, in denen junge Menschen sich befinden. Die Kulturen, die gesellschaftlichen Zwänge und Freiheiten, all das ist viel zu unterschiedlich um es alles zu kennen. Das wäre kein Lehrschreiben sondern ein Lexikon geworden, wollte er darüber schreiben.

Also ist dieser Satz ein Signal: wendet es an. Nehmt was die Kirche anbietet und wendet es vor Ort an. Was der Papst zum Thema Jugend schreibt ist kein Lehrbuch, sondern sind Reflexionen und Gedanken, die in die Wirklichkeit hinein wollen. Nur ein Dokument in den Händen zu haben reicht nicht.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Dokument, Jugend, Papst Franziskus, Synodalität6 Kommentare zu Die Synode wird erwachsen

Missbrauch, Teufel und die Frage nach Verantwortung

Veröffentlicht am 1. April 2019
Frühchristentum für Heute Papst Franziskus im Flieger nach Marokko

Jetzt also die Donatisten. Die Gnostiker und die Pelagianer haben es ja schon abbekommen, immer mal wieder. Papst Franziskus mag offensichtlich die frühchristlichen Versionen von Christentum und Lehre, gegen die sich die Kirche damals entschieden hat. „Häresie“ nennen wir das, in der frühen Kirche gab es eine ganze Menge von verschiedenen Sichtweisen von Jesus, Gottsohnschaft, Gnade, Sünde und so weiter. Und erst allmählich ist sich die Kirche bewusstgeworden, welches nun die richtig sei. Frühchristentum für Heute, Papst Franziskus nutzt das um dem Heute auf die Spur zu bekommen.

Frühchristentum für Heute

Wie gesagt, jetzt die Donatisten. Die sind vor allem ihres Gegners wegen berühmt, Augustinus von Hippo, immerhin ein Kirchenlehrer und damit bis heute eine der führenden Autoritäten in Sachen Theologie. Er hatte sich ihrer kritisch angenommen.

Der Papst griff auf die Donatisten zurück, weil er während des Rückfluges von Marokko nach dem Zusammenhang von Missbrauch und Teufel gefragt worden war. Sie wissen schon, die Abschussrede bei der Konferenz zum Kinderschutz, die nicht und im deutschsprachigen Raum auf viel Kritik gestoßen war. Das sei Verantwortungs-Verweigerung war noch der schwächste Vorwurf.

Seine Antwort im Flugzeug: um etwas verstehen zu können, müsse man sich alle Begründungen ansehen und deren Bedeutungen nachgehen. Die soziologische, die psychologische und so weiter. Und eben auch die spirituelle und religiöse Bedeutung.

Ausdrücklich wolle er damit nicht sagen, dass das Sprechen im spirituellen Modus nun Verantwortung abwälze. Im Gegenteil, ausführlich sprach er im Flieger über die Verantwortungsträger, er selber könne nicht glauben, dass die nichts haben machen können etwa in Sachen Pädo-Pornografie, die so einfach im Internet abzurufen sie. Das könne man nicht einfach auf den Teufel oder so abwälzen. „Das bedeutet nicht, sich ‚die Hände in Unschuld zu waschen‘ und zu behaupten, ‚dass hat der Teufel getan‘“, erklärte er im Flieger am vergangenen Sonntag Abend.

„Das bedeutet nicht, sich ‚die Hände in Unschuld zu waschen‘”

Man müsse aber alle Dimensionen betrachten, um dem ganz auf die Spur zu kommen. Und hier kommen die Donatisten ins Spiel, Stichwort Frühchristentum für Heute: „Die Gefahr der Kirche heute ist es, zu ‚donatistisch‘ zu werden und nur menschliche Mittel zu suchen und dabei andere Dimensionen zu übersehen.“ Ausdrücklich nannte er da die Vorschläge der US-Bischofskonferenz, der Vatikan hatte darum gebeten, deren Maßnahmen noch nicht zu verabschieden. „Die Vorschläge waren zu methodologisch, die spirituelle Bedeutung war verdeckt“, erklärte Franziskus.

Und hier kommen die Donatisten ins Spiel. Die Ausgangslage damals ist interessant, wir befinden uns im 4. Jahrhundert und die Christen hatten sich die Frage gestellt, was tun mit Priestern, die gesündigt haben? Gehen wir mal nicht in die Details, aber die Denkschule, die unter Donatisten zusammen gefasst wird war der Meinung, dass gültige Sakramente nur von schuldlosen, reinen Priestern erteilt werden könnten.

Noch um das Jahr 400 setzte Augustinus dagegen, dass die Kirche eine Kirche von Sündern sei und dass alle der Vergebung bedürften, es gebe keine Reinen in der Kirche. Denn das bedeute ja im Umkehrschuss, dass diese der Vergebung Gottes nicht bedürften. Und das ist nicht der christliche Glaube.

Schuldlosigkeit nicht mit eigenen Mitteln

Interessant für Franziskus ist die dahinter liegende Ansicht, nämlich dass wir Schuldlosigkeit und Reinheit aus eigenen Mitteln erreichen können. Denn das ist ja die Schulssfolgerung aus der Idee, dass es schuldlose und reine geben kann. Wir können selber mit eigenen – wissenschaftlichen, psychologischen, soziologischen, juristischen und damit menschlichen – Mitteln dafür sorgen, dass die Plage des Missbrauchs unter uns erkannt und bekämpft wird.

Dass es diese Mittel braucht und notwendig braucht, das bezweifelt der Papst auch gar nicht. Im Gegenteil. Nur fügt er eben hinzu, dass es noch eine weitere Dimension gibt. Die den anderen Dimensionen nicht ins Handwerk pfuscht – Stichwort Verantwortungsvermeidung – die aber auch bedacht werden muss.

Damit sind wir nicht weit weg von Pelagius, auch der ein theologischer Gegner des Agustinus. Die von uns Pelagianismus genannte Denkrichtung glaubt, dass Heil vom menschlichen Willen abhängt. Während die Donatisten wie gesagt ganz auf menschliches Tun gesetzt haben. Frühchristentum für Heute. Der Papst mag das wohl auch, weil das große geistliche Klammern mit allgemeiner Tendenz sind, die sich zu betrachten lohnen. Auf was baue ich? Wo sehe ich meinen weg Richtung Erlösung? Freiheit? Heil? Da helfen diese theologischen und auch geistlichen Denkschulen von damals ganz gut als Folie.

Donatisten, davor Gnostiker und Pelagianer. Mal sehen, wann die Arianer dran sind. Das Frühchristentum bietet für heute scheinbar noch so einiges an Lehrstoff.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Donatismus, Häresie, Lehre, Missbrauch, Papst Franziskus, Pressekonferenz, Teufel, Verantwortung3 Kommentare zu Missbrauch, Teufel und die Frage nach Verantwortung

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