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Monat: Januar 2012

Wann ist es wo wie spät?

Veröffentlicht am 31. Januar 201231. Januar 2012

Es gibt viele Dinge, die ich nicht kann. Mathematik gehört dazu, besonders, wenn es um Zeiten und deren Umrechnung geht. Eine Aufgabe für die Leserinnen und Leser des Blogs: Der Papst fliegt am 23. März nach Mexiko, dann nach Kuba. Die Zeiten sind in jeweiliger Ortszeit angegeben. Die Zeitumrechnung ist ja noch recht einfach, aber weiß jemand, ob Kuba und/oder Mexiko auch Sommerzeit haben? Wir in Europa führen nämlich während der Reise (24. auf 25. März) die Sommerzeit ein, und spätestens dabei versagen meine logischen Kräfte. Wer weiß mehr? Wer kann mir logisch erklären, wie spät es jeweils in Rom sein wird?

Freitag, 23. März: Abflug aus Rom. Um 16.30 Ankunft in León in Mexiko. Am Flughafen findet die Willkommenszeremonie statt.

Samstag, 24. März: Papst Benedikt XVI. besucht um 18 Uhr den Präsidenten Mexikos, Felipe Calderón, im Regierungsgebäude des Bundesstaates Guanajuato. Danach wird er auf der Plaza de la Paz Kinder treffen.

Sonntag, 25. März: Papst Benedikt feiert um 10 Uhr im Parque del Bicentenario (Park der 200-jährigen Unabhängigkeit) in León die Heilige Messe, gefolgt vom Angelusgebet.
Um 18 Uhr feiert er mit den Bischöfen Lateinamerikas die Vesper in der Kathedrale der Stadt.

Montag, 26. März: Um 9 Uhr wird der Papst aus Mexiko verabschiedet und fliegt nach Santiago de Cuba, wo er 14 Uhr begrüßt wird. Er feiert um 17.30 Uhr eine Heilige Messe zum 400. Jahrestag des Auffindens der Statue der „Virgen de la Caridad del Cobre“ (Jungfrau der Nächstenliebe von Cobre) in Santiago.

Dienstag, 27. März: Papst Benedikt besucht morgens das Heiligtum von Cobre und fliegt anschließend nach Havanna weiter. Um 17.30 Uhr wird er vom Präsidenten des Staats- und Ministerrates, Raul Castro, empfangen. Abends trifft er die Bischöfe des Landes zum Abendessen.

Mittwoch, 28. März: Der Papst feiert um 9 Uhr eine heilige Messe auf der Plaza de la Revolución in Havanna. Danach wird er auf dem Flughafen der Stadt verabschiedet werden und nach Rom zurückkehren.

Donnerstag, 29. März: 10.15 Uhr, Ankunft Papst Benedikt XVI. in Rom.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Havanna, Kuba, León, Mexiko, Papstreise, Santiago, UTC, Zeitumstellung, Zeitzonen7 Kommentare zu Wann ist es wo wie spät?

„Erfahrung macht dumm“

Veröffentlicht am 30. Januar 201231. Januar 2012

„Erfahrung macht dumm“. Dieser überraschende und starke Satz eines meiner Philosophielehrer – Pater Albert Keller – fiel mir spontan ein, als ich beim Blättern im Netz über das Phänomen der ‚Information Bias’ stolperte: Die Verzerrung durch Information. Offenbar glauben wir Menschen, dass mehr Information mehr hilft. Wir sammeln und sammeln in dem Glauben, dann besser entscheiden zu können.
Die Beispiele für diese ‚Information Bias’ im Netz sind witzig bis tragisch. So stellen Ärzte Zusatzuntersuchungen an, bevor sie eine Behandlung beginnen, auch wenn sie bei klarem Nachdenken zugeben, dass die Ergebnisse dieser Untersuchungen nichts an der anschließenden Behandlung ändern. Aber man weiß halt mehr. Gleichzeitig wird aber die Behandlung teurer.

Man kann dieses Phänomen auch zu seinem Nutzen verwenden, und hier wird es interessant: Will ich Menschen dazu bekommen, mir zuzuhören, auch wenn sie selber andere Informationen haben, dann präsentiere ich meine Ergebnisse oder Schlagzeilen als „neu“. Wir Menschen neigen offensichtlich dazu, das dann eher zu akzeptieren als das Wissen, was wir schon haben. Etwas „Neues“ dringt schneller in unsere Aufmerksamkeit vor und wir sind offensichtlich bereit, bereits gesammelte und geordnete Information aufzugeben. Da fallen mir sofort die Studien ein, die landauf, landab gerne zitiert werden. Irgendeine Universität hat herausgefunden, dass Knoblauch doch nicht gesund ist oder dass die Farbe Rot doch nicht aggressiv macht oder sonst eine Studie. Wie oft entweicht uns dann ein „ach, so!“ und wir nehmen es als Tatsache. Die ganzen Studien, die wir davor hatten und die das Gegenteil sagten, werden abgelöst durch das offensichtlich „neue“ Wissen.

Was lernen wir daraus? Nicht das viele Wissen sättigt die Seele, wie es der heilige Ignatius von Loyola ausdrückt. Man muss auch wissen, wie die Informationen einzuordnen sind, was sie wert sind, und wann ich genug habe. Das sagt und schreibt sich so leicht hin, aber es ist offensichtlich schwieriger, als ich gedacht hatte.

 

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Erfahrung, Erkennen, Information Bias, Informationen, Lernen, neu, Neuigkeit, Studie, Untersuchung, Wahrnehmung, Wissen5 Kommentare zu „Erfahrung macht dumm“

Hitler und das Kreuzfahrtschiff: Vom Schiffbruch einer Debatte

Veröffentlicht am 28. Januar 2012

Der Tod von Senegalesen in Florenz („Italien: Rassistische Gewalt umgehend beenden“), Schlachtrufe in Stadien („Zigeuner“, „Neger“), die Zuwanderung über das Mittelmeer („In Italien grassiert der Rassismus: Ausländer gelten als Sicherheitsrisiko“), und auch gerne einmal ganz allgemein („Im Land des alltäglichen Rassismus“): Italien hat in Deutschland mindestens in den letzten Jahren einen eindeutigen Ruf bekommen. In den Klammern finden sich schell gegoogelte Überschriften deutscher Medien. Da passen die neuesten Interpretationen wunderbar zum Bild: Die Costa Concordia als Symbol eines gescheiterten Italien. Siehe Titelgeschichte im Spiegel.

Italienische Medien beschweren sich nun über den antiitalienischen Rassismus in den deutschen Medien. Jawohl: Rassismus. Das Parlament hat debattiert, der italienische Botschafter hat – so wird berichtet – zur Titelgeschichte im Spiegel Protest eingelegt.

Der Gipfel war der Titel am Freitag in der Zeitung Il Giornale: „A Noi Schettino, A Voi Auschwitz“. „Wir haben Schettino [den Kapitän des Kreuzfahrtschiffes], ihr habt Auschwitz“. Passend zum Holocaust-Gedenktag, der an diesem Tag auch in Italien begangen wird. Der Spiegel habe behauptet, die Italiener seinen ein Volk der Schettinos und so weiter und so weiter. Und dann schreibt der Journalist folgenden Satz: „Che i tedeschi siano una razza superiore lo abbiamo già letto nei discorsi di Hitler.” Übersetzt: „Dass die Deutschen eine überlegene Rasse sind, das haben wir schon in den Reden Hitlers gelesen.” Weiterlesen “Hitler und das Kreuzfahrtschiff: Vom Schiffbruch einer Debatte”

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, RomSchlagwörter Auschwitz, Costa Concordia, Deutschland, Hitler, il giornale, Italien, Medien, Rassismus, Schettino, Schiffbruch, Stereotypen, Wahrnehmung10 Kommentare zu Hitler und das Kreuzfahrtschiff: Vom Schiffbruch einer Debatte

Heute, nicht vor zwei Jahren

Veröffentlicht am 28. Januar 201223. September 2012

Es ist ein großer Schatten, den wir gerne in die Vergangenheit entschwinden sehen würden: Die Missbräuche in der Kirche und der Umgang mit ihnen, das wegsehende Schweigen. Vor genau zwei Jahren gab es die ersten Berichte über das Canisius-Kolleg in Berlin, zwei Tage später die erste Pressekonferenz. Österreich war Deutschland schon weit voraus, sah dann aber erneut eine Welle von Aufklärung.

Es ist aber nicht Vergangenheit, es ist Heute, Gegenwart, denn das Damals bestimmt das Heute. Und zwar nicht nur, was den Einbruch des Vertrauens in die Kirche angeht, das auch, aber das ist gar nicht einmal das Wichtigste.

Es hat mit Gewalt und Macht zu tun, mit Struktur und unserem Umgang mit Opfern. Es hat mit dem zu tun, was die Bibel ‚Blindheit’ nennt, den ‚gehaltenen Augen’, wie die Formulierung der Schrift häufig lautet. Es hat damit zu tun, dass wir neu lernen müssen, was denn das ist, was die Augen hält. Es hat damit zu tun, dass wir Christen die richtige Seite wählen müssen, wenn es um Missbrauch geht, gleich welcher Sorte. Es geht darum, dass wir Versuchung als Versuchung erkennen müssen. Dass wir mit dem Schmerz und der Erschütterung umgehen lernen müssen. Und damit, dass wir uns dem stellen, wie wir das Wort Gottes verbreiten.

Es wäre zu einfach, nur an den Tag zu erinnern. Es geht um das Heute.

Ein RadioVatikan Beitrag: Pater Klaus Mertes SJ im Interview, zwei Jahre danach:

http://212.77.9.15/audiomp3/00299104

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Aufklärung, Bischof Ackermann, Blindheit, Canisius Kolleg, Ettal, Gewalt, Hotline, Kirche, Missbrauch, Versuchung4 Kommentare zu Heute, nicht vor zwei Jahren

Ökumene: Grundstock gelebten Glaubens

Veröffentlicht am 26. Januar 2012

„Trotz weiterhin bestehender theologischer Differenzen in zum Teil fundamentalen Fragen ist ein Miteinander gewachsen, das zunehmend zu einem Grundstock gelebter Gemeinschaft im Glauben und in der Spiritualität zwischen Lutheranern und Katholiken wird.“

So Benedikt XVI. vor genau einem Jahr, bei der Gebetswoche zur Einheit der Christen 2011. Er hatte damals die Leitung der EKD empfangen. Selten wird das Zusammen so präzise ausgedrückt wie hier: Es gibt noch Differenzen, und zwar fundamentale. Aber es gibt gleichzeitig gelebte Gemeinschaft. Es kann also bei Glaubensunterschieden eine gelebte Gemeinschaft geben.

Oder anders ausgedrückt: Die Gemeinschaft auch dann eine gelebte Gemeinschaft sein, wenn sie noch nicht die vollständige Einheit erreicht hat. Weiterlesen “Ökumene: Grundstock gelebten Glaubens”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., EKD, Gemeischaft, Lutheraner, Ökumene, theologische Differenzen, volle Einheit, Zuversicht3 Kommentare zu Ökumene: Grundstock gelebten Glaubens

Handelndes Beten

Veröffentlicht am 25. Januar 201225. Januar 2012

Ein Wort, das ein Tun ist: Beten ist nicht nur sprechen, nicht nur Kommunikation im Gegenüber, sondern ein Handeln, ein sich hingeben. So der Grundgedanke von Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Er setzte seine Katechesereihe zum Gebet fort, ein weiteres mal mit Bezug zum Hohepriesterlichen Gebet, dem Gebet Jesu beim letzten Abendmahl. (Die erste Katechese dazu: Beten als beschenkt werden)

Dabei nennt der Papst drei Momente des Betens Jesu:

Liebe Brüder und Schwestern!
Im Rahmen der Katechesen über das Gebet möchte ich heute nochmals auf das Letzte Abendmahl zurückkommen. Der Evangelist Johannes hat uns hier eine Kostbarkeit des Betens Jesu überliefert, das sogenannte „hohepriesterliche Gebet. Bei seinem Abschiedsmahl betet Jesus stellvertretend für die Jünger, wie die Hohenpriester es nach dem Gesetz des Mose am Versöhnungstag im Tempel für das Volk Israel taten.

Das Gebet unseres Hohenpriesters Jesus ist nicht von seinem Handeln, von seiner Hingabe und von seinem „Übergang“ (Pascha), dem Gehen zum Vater zu trennen. Drei Momente treten beim „hohepriesterlichen Gebet“ Jesu hervor.

Zunächst bittet Jesus um Verherrlichung. Es ist der Glanz Gottes, der sich auf seinen Sohn legen soll in der Stunde, in der dieser den Willen des Vaters tut. Die Verherrlichung Jesu wird offenbar im Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und in seiner Hingabe für die Welt.

Ein zweiter Aspekt ist die Fürsprache Jesu für seine Jünger. Er bittet den Vater, seine Gefährten zu heiligen. Als Geheiligte, als Boten des göttlichen Glanzes werden sie in die Welt gesandt, um ihr das Heil und den Frieden zu bringen.

Und Jesus betet in einem dritten Moment, dass sich das göttliche Augenmerk auch auf alle die richte, die durch das Wort der Jünger an ihn glauben. Für sie bittet der Herr, dass sich ihre Einheit in ihm und seiner Liebe zum himmlischen Vater gründet. Die Einheit, nach der wir alle streben, können wir nicht selber machen; wir müssen sie von Gott erbitten.

So erweist sich das Gebet Jesu nicht nur als ein Wort; es ist ein Tun, in dem er sich selbst „heiligt“ und hinschenkt für die Welt. Daraus entspringt die Kirche als die Gemeinschaft derer, die auf das Wort der Apostel hin an Christus glauben. (vgl. Jesus von Nazaret II S. 119). (…) Nehmen wir Christus als unseren Herrn und Bruder an, von dem wir unsere Einheit empfangen und der uns hinausführt, um der Welt die Liebe und Treue Gottes zu bezeugen.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Abendmahl, Benedikt XVI., Eucharistie, Gebet, Gebetsschule, Generalaudienz, Handeln, Hingabe, Hohepriesterliches Gebet, Jesus, Tun3 Kommentare zu Handelndes Beten

Ende einer Ära, wieder mal

Veröffentlicht am 25. Januar 201225. Januar 2012

Er ist selbst eine Ära: Arturo Mari, ehemaliger Papstfotograf. Wenn er erzählt, könnte man ihm stundenlang zuhören, wie er berichtet über die Nähe, die er vor allem zu Johannes Paul II. hatte. Er ist im Ruhestand, und er schaut zurück auf einen anderen Ruhestand, den die Fotografen weltweit – wir Fotografen weltweit, wenn ich mich als Amateur dazuzählen darf – trifft: Kodak ist insolvent. So lange ich denken kann und eine echte Kamera besaß, also eine für Rollfilm, war das immer die beste Wahl. Aber nicht nur meine. Mari:

„In 53 Jahren, die ich im Dienst der Päpste stand, habe ich immer Kodak bevorzugt. Das war das beste Material. Natürlich hat heute das digitale Bild enorme Fortschritte gemacht. Allein die Frage der Übermittelung: In wenigen Minuten kann man einen Pool mit den allerbesten ausgewählten Bildern für die ganze Welt zur Verfügung stellen. Das sind große Vorteile, zweifellos. Aber als Fotograf muss ich sagen, dass die ganze Poesie verschwindet, die Liebe zur camera oscura, in der Fotografien entstehen, die man mit den eigenen Händen schuf.“

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis, nie war es so wahr. Lebe wohl, Rollfilm.

Kategorien Allgemein, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Arturo Mari, Fotografie, Insolvenz, Kodak, Kunst, Papstfotograf1 Kommentar zu Ende einer Ära, wieder mal

„Stille und Wort”: Die Botschaft des Papstes

Veröffentlicht am 24. Januar 201224. Januar 2012

Botschaft des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. zum 46. Welttage der sozialen Kommunikationsmittel

Liebe Brüder und Schwestern!

Im Hinblick auf den kommenden Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel möchte ich euch einige Überlegungen bezüglich eines Aspektes des menschlichen Kommunikationsprozesses unterbreiten, der – obwohl er sehr wichtig ist – bisweilen übersehen wird und an den zu erinnern heute besonders notwendig erscheint. Es handelt sich um das Verhältnis von Stille und Wort: zwei Momente der Kommunikation, die sich ausgleichen, aufeinander folgen und sich ergänzen müssen, um einen echten Dialog und eine tiefe Nähe unter den Menschen zu ermöglichen. Wenn Stille und Wort sich gegenseitig ausschließen, verschlechtert sich die Kommunikation, entweder weil sie eine gewisse Betäubung hervorruft oder weil sie, im Gegenteil, eine Atmosphäre der Kälte schafft; wenn sie jedoch einander ergänzen, gewinnt die Kommunikation an Wert und Bedeutung.

Die Stille ist ein wesentliches Element der Kommunikation, und ohne sie gibt es keine inhaltsreichen Worte. Weiterlesen “„Stille und Wort”: Die Botschaft des Papstes”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Botschaft, Kirche und Medien, Kommunikation, Medien, soziale Kommunikationsmittel, Stille7 Kommentare zu „Stille und Wort”: Die Botschaft des Papstes

Stille und Wort: Weg der Evangelisierung

Veröffentlicht am 23. Januar 201223. Januar 2012

Eine Neue Sprache finden. Das Wort Gottes neu ausdrücken. Neue Wege der Kommunikation finden. Wenn wir von Verkündigung sprechen, dann sprechen wir meist vom Reden. Irgendetwas muss kommuniziert werden, damit es gehört wird und ankommt. Das gilt für jede Form der Verkündigung, auch und vielleicht ganz besonders für die Neuevangelisierung. Soweit ist das alles eingängig und nicht sonderlich neu.
Was soll also das Thema „Stille“ für den nächsten Welttag der Kommunikation? Im September hatte der Papst angekündigt, „Stille und Wort: Weg der Evangelisierung” solle das Thema für 2012 sein.

Zunächst: Stille ist nicht nur ein Gegenmittel zur Überlastung von Wort und Bild, eine Art Erholung und sozusagen ein psychologischer Ausgleich, den wir brauchen, um die Balance zu halten. Das mag die Stille auch sein, aber das ist nicht alles. Stille ist integraler Teil der Kommunikation.

Stille ist der Ort der Reflexion, ohne Stille kein Willkommen für das Wort. Wenn das Wort uns nur als Anlass für eigenes Sprechen gilt, verlaufen wir uns in der Kakophonie des Dauersprechens, keiner hört mehr. Dies ist ein Phänomen, das uns aus dem Alltag nur allzu genau bekannt sein sollte. Die Stille ist also der Ort des Willkommens. Stille und Sprechen sind kein Dualismus, sondern komplementär, sie ergänzen sich, sie gehören zusammen.

 

In der Kirche wird der Welttag der Kommunikation normalerweise am Sonntag vor Pfingsten gefeiert, 2012 wird das der 20. Mai sein. In Deutschland wird er am zweiten Sonntag im September begangen, Es ist der einzige Tag dieser Art, zu dem Zweite Vatikanische Konzil (im Dokument Inter Mirifica) aufgefordert hatte. Zum Fest des heiligen Franz von Sales, dem 24. Januar, veröffentlicht der Papst seine Botschaft zu diesem Tag. Im letzten Jahr lautete der Titel: „Wahrheit, Verkündigung und Authentizität des Lebens im digitalen Zeitalter“.

 

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Internet, Kirche und Medien, Kommunikation, Medien, Neuevangelisierung, Reden, RV, sprechen, Stille, Verkündigung, Welttag der sozialen Kommunikationsmittel9 Kommentare zu Stille und Wort: Weg der Evangelisierung

Gólgota Mousetrap

Veröffentlicht am 23. Januar 201222. Januar 2012

„Garcias Inszenierung brachte empörte Christen auf die Straße. Jetzt erstmals in Hamburg“. Gólgota Picnic heißt das Stück, das am Montagabend in Hamburg aufgeführt wird, wilde Aufregung zieht sich schon seit Tagen durchs Internet. Wahrscheinlich wird es in Hamburg selbst noch wilder zugehen. Der eingangs zitierte Satz ist einer der Webesprüche aus dem Programmheft, mit dem das Theater Kunden – Theaterbesucher mag ich das in diesem Fall nicht nennen – fangen will. Und wer meint, es ging um Kunst, der sollte irritiert noch einmal nachdenken: Empörte Christen auf der Straße – das ist der neueste Werbegag. Erregung und mediale Verwertung. Nicht das erste mal in diesem Blog zu besichtigen. Der Skandal ist die Nachricht. Ohne das Stück gesehen zu haben wage ich die Einschätzung, dass Kultur etwas anderes ist.

Es ist ein Theaterstück außerhalb des Theaterstücks. Die Spiegelung von Shakespeares ‚Mousetrap’ im ‚Hamlet’: Ein Stück innerhalb des Stückes im Hamlet, ein Stück um das Stück herum in Hamburg. Es ist Teil der Handlung, der Inszenierung, und es dienst der Bloßstellung. Hamlet inszeniert ein Theaterstück, in dem er den Mord an seinem Vater durch seinen Onkel vor diesem Onkel aufführen lässt, um dessen Reaktionen zu sehen. Wir bekommen die Frage des Autors Garcia – nach dem Ursprung des Bösen in der Religion – außerhalb vorgeführt. Es soll um Toleranz gehen, und: bitteschön, die Christen, fundamental oder fundamentalistisch oder einfach nur besorgt, regen sich auf. Der Onkel ist schuldig.

Zweitens: Ob ich recht habe oder nicht, das werden wir nie herausfinden. Die Kontroverse wird jede moderate, intelligente, einschätzende, informierte oder sonst wie hilfreiche Äußerung übertünchen. Und daran ist das Theater selbst – siehe Werbespruch – nicht unbeteiligt. Und die mediale Verwertung auch nicht. „Christen protestieren gegen Skandalstück“, in vielen Variationen bringt man das Wort ‚Christ’ (natürlich ohne näher zu erklären) das Wort ‚Skandal’ und Bilder von nackten Menschen auf die Zeitungsseiten. Das hat doch immer schon Exemplare verkauft.

Kultur kann so gut sein und Religionskritik auch für einen Gläubigen so wichtig, aber das ist es nicht, was uns in Hamburg medial vorgeführt wird.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Christen, Gólgota Picnic, Hamburg, Hamlet, Medien, Mousetrap, Religionskritik, Shakespeare, Skandal, Thalia, Theater, Toleranz2 Kommentare zu Gólgota Mousetrap

How a technical mind can believe in God

Veröffentlicht am 22. Januar 201221. Januar 2012

Ausschnitt aus einem Artikel: Jesus sagt, dass unser Glaube nur so groß sein muss wie  ein Senfkorn. Wie groß ist das, übersetzt in Informatik? Nur zwei Bits. (…)

a)    Gott existiert, und

b)    Gott ist gut zu den Menschen, die wirklich nach Ihm suchen

Das ist es. Die „gute Nachricht“ ist so einfach, dass ein Kind sie verstehen kann, und so tief, dass ein Philosoph es nicht kann.

Wenn du nun bereit bist, die Möglichkeit A = 1 anzunehmen, dann hast du es schon halb geschafft. Oder vielleicht auch nur ein Viertel, wen es ein Qubit ist. (..) Wenn es aber 0 ist, dann sind wir wirklich nur noch Sklaven unserer egoistischen Gene.

Der Artikel findet sich auf der Seite von Pater Antonio Spadaro SJ: Cyberteologia.

Kategorien Allgemein, Glaube und VernunftSchlagwörter Annahme, Antonio Spadaro, Cyberteologia, Gebet, Glaube, Gott, Moderne, Nerd, Vernunft, Verstand, Web13 Kommentare zu How a technical mind can believe in God

Das Schweigen des Kommunikators

Veröffentlicht am 21. Januar 2012
Schwarzweissbild von Kloster Einsiedeln, Frontansicht der Kirche
Abtei Einsiedeln

Kennen Sie Abt Martin Werlen? Wenn Sie ihn kennen, dann entweder über Twitter oder als Abt des Schweizer Klosters Einsiedeln. Er ist sicherlich einer der bekanntesten Internet-Geistlichen der deutschen Sprache, vor allem natürlich in der Schweiz. Nun hatte er vor einigen Tagen einen Sportunfall, genaue Informationen gibt es nicht. Das führt in der Neuen Luzerner Zeitung zu folgendem Kommentar:

„Die Vermutung sei erlaubt: Hätte Abt Martin Werlen derzeit die Gelegenheit, würde er auch in dieser schwierigen Zeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Der 49-Jährige hat verstanden, weshalb ein reger Austausch mit der Bevölkerung wichtig ist; er weiss genau, was er den Leuten mit seiner offenen Art gibt. Die Offenheit des Abts ist mit Sicherheit einer der Gründe, weshalb sich der Benediktiner derart grosser Beliebtheit erfreut.”

Man wünscht sich mehr Informationen über „seinen Abt“. Das Bedürfnis ist verständlich, aber etwas in mir wehrt sich dagegen. Ich würde mir wünschen, dass Geduld eine der Weisen ist, wie auf die Krankheit eines bekannten Menschen reagiert wird. Niemand ist verpflichtet, seinen Gesundheitszustand öffentlich zu machen. Schon gar nicht, wenn er kein Staatsamt oder dergleichen bekleidet. Privatsphäre bleibt Privatsphäre. Natürlich: Wer alle seine privaten Aktionen öffentlich macht, der generiert auch Interesse. Trotzdem bleibe ich dabei: Es muss auch Momente gegeben können, in denen nicht gesprochen wird.

Außerdem vermute ich hinter der Bitte nach Information auch den Wunsch nach medialer Verwertbarkeit. Nicht bei allen, schon gar nicht bei den über 4.000 Menschen, die dem Twitterservice des Abtes folgen. Aber ab und zu muss es erlaubt sein, zu schweigen. Auch in der Kommunikation.

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Abt Martin Werlen, Einsiedeln, Kirche und Medien, Kommunikation, Schweigen, sprechen, Verletzung, Wahrnehmung6 Kommentare zu Das Schweigen des Kommunikators

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