Seit Tagen steht Vatikansprecher Federico Lombardi den Journalisten zur Causa Vatileaks zur Verfügung, jeden Tag gibt es eine Pressekonferenz dazu, solange, wie es Fragen gibt. Die heutige war besonders aufschlussreich, obwohl es keinerlei Neuigkeiten zu verkünden gab.
Das häufigste Wort war „Präzisierungen“. Pater Lombardi räumte mit den vielen kleinen Unkorrektheiten auf, die sich in den Medien angesammelt hatten. Es wird unglaublich viel hineingeheimnisst, geraten, (absichtlich oder unabsichtlich) falsch verstanden und dann gedruckt und gesendet. Also hat Pater Lombardi das Treffen mit den Journalisten genutzt, das richtig zu stellen.
Was mich wieder einmal darüber nachdenken lässt, was hier eigentlich passiert. Wer gestern oder vorgestern den groben Unfug gelesen hat, der auch in der deutschen Presse verbreitet wurde, über angeblich vier Kardinäle oder das zusammenrühren sämtlicher so genannten Skandale der letzten 40 Jahre, der ist nicht überrascht, dass es Präzisierungen braucht. Denn präzise ist die Berichterstattung nicht. Im Gegenteil. Je unpräziser man schreibt, desto mehr kann man sich auf Verschwörungstheorien etc. beschränken. Fakten und Sorgfalt stören nur.
Ich nehme ausdrücklich die vielen Kolleginnen und Kollegen aus, die sehr sorgfältig arbeiten, und das sind zum Glück die meisten. Aber die anderen, die Schreihälse, geben leider den Ton an.
Links zu denen gibt es hier nicht.