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Monat: März 2012

Die evangelisch-katholische Kirche

Veröffentlicht am 30. März 201225. März 2012

Einen Vortrag von einer Stunde in zwei Sätzen zusammenzufassen, ist eine sportliche Herausforderung, aber meine Kollegin Christine Seuss versucht es: Wie katholisch ist die evangelische Kirche? Sie ist ganz und gar katholisch, da sie wie alle anderen christlichen Kirchen im Glaubensbekenntnis bekennt, eine katholische Kirche zu sein. Christoph Markschies, evangelischer Theologe und ehemaliger Präsident der Berliner Humbolt Universität, hielt in der lutherischen Gemeinde in Rom einen Vortrag zu genau diesem Thema.

Die zweite Frage war, wie katholisch sollte sie sein? Sie sollte ihr „katholisch Sein“ offen annehmen, und sich nicht davor scheuen, dass sie mit ihrer katholischen Schwesterkirche dasselbe Attribut „katholisch“ teilt. Sie sollte sich aber andererseits nicht bemühen, gleichsam alles zu übernehmen, was die römisch-katholische Kirche an eigenen Identitätszeichen hat, sondern sollte versuchen, ihre eigene Form von evangelischer Katholizität zu leben.

 

„Ich denke, der Papstbesuch hatte insbesondere innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland Wirkungen. Man hat vor allem über die Freiburger Rede, soweit ich das als evangelischer Christenmensch wahrnehme, sehr intensiv diskutiert. Ich glaube nicht, dass wir – wie man manchmal sagt – in einer ökumenischen Eiszeit leben, sondern wie alle Dinge hat auch die Ökumene ihre Höhen, in denen man sehr euphorisiert davon spricht dass es „morgen den großen Durchbruch“ gebe und es gibt auch Phasen, die vielmehr als Ernüchterung einem stärkeren Realismus verpflichtet sind und in denen man erkennt, über wie viele Dinge eigentlich noch zu reden wäre. Gleichzeitig ist es aber so, dass aufgrund der zunehmenden Entchristlichung, die es natürlich auch in Deutschland gibt, die Notwendigkeit, als Christenmenschen gemeinsam unseren christlichen Glauben zu bekennen, immer größer wird. Die theologischen Subtilitäten, die ich als Theologe natürlich besonders liebe, können nur noch wenigen Menschen vermittelt werden. Die möchten hingegen gerne wissen, warum man Christ sein soll, und nicht, weshalb man Lutheraner, Reformierter, traditionell glaubender römisch-katholischer Christenmensch, oder eher liberal glaubender Christenmensch sein soll. Die Bedeutung der Unterschiede wird also geringer und damit die Notwendigkeit für die Theologen, Einigungen vorzubereiten, größer.“

 

Ist der Papst auf einem gutem Weg zur Einigung?

 

„Ich würde mir manchmal wünschen, dass der jetzige Papst etwas wagemutiger wäre, und seine ökumenischen Hoffungen, die er hat, noch etwas entschlossener ausdrücken möge. Ich glaube, man muss manchmal theologisch wagemutig sein und Hoffnungen und Visionen nicht bis zuletzt mit allen Subtilitäten absichern, so wie das bei Jesus von Nazareth ja auch ist, sondern die Visionen auch zu formulieren und zu versuchen, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Aber ich würde dazu auch gerne sagen, dass der Papst sicherlich kein Einzelfall ist, vielmehr sind wir alle nach einer Phase großer Euphorie ein wenig realistischer geworden. So wie man die Generation vorher manchmal zu einem etwas tieferen theologischen Nachdenken auffordern musste, muss man die Generation heute insgesamt, nicht nur einen einzelnen herausgehobenen Theologen und Kirchenführer, dazu auffordern, etwas fröhlicher, mutiger, tapferer, die Vision zu leben und auch umzusetzen.“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, InterviewSchlagwörter evangelisch, Freiburger Rede, katholisch, Markschies, Ökumene, Papstbesuch, weltweit2 Kommentare zu Die evangelisch-katholische Kirche

Benedikt XVI. verabschiedet sich von Kuba: „Achtung und Förderung der Freiheit“

Veröffentlicht am 29. März 2012

Benedikt XVI. wendet sich gegen das Wirtschaftsembargo der USA und gegen innenpolitische Einschränkungen: Es braucht die Freiheit für den Aufbau der Zukunft des Landes. Die Abschiedsrede des Papstes in Havanna:

„¡Hasta siempre! Kuba, Gott segne deine Zukunft!“ Mit diesen Worten ging die 23. Auslandsreise Papst Benedikt XVI. zu Ende. Am Internationalen Flughafen José Martí wurde er um 17 Uhr Ortszeit von Kubas Präsident Raúl Castro verabschiedet. Die Zeremonie wurde wegen Regens in die Abflughalle des Terminals verlegt, schon die Fahrt des Papstes im Papamobil durch die Straßen Havannas fand im Regen statt: Ein Segenszeichen, wie die Kubaner augenzwinkernd glauben.

In seiner Ansprache gedachte der Papst noch einmal der Reise seines Vorgängers, der als „Bote der Wahrheit und der Hoffnung“ gekommen war. Er selber habe sich als Pilger auf den Weg gemacht: „Ich bin als Zeuge Jesu Christi hierher gekommen in der festen Überzeugung, dass, wo auch immer er hinkommt, die Verzagtheit der Hoffnung weicht, die Güte die Unsicherheiten beseitigt und eine starke Kraft den Horizont für ungewöhnliche und wohltuende Perspektiven öffnet.“ Damit öffnete er das Thema seiner Ansprache: die Zukunft Kubas. Weiterlesen „Benedikt XVI. verabschiedet sich von Kuba: „Achtung und Förderung der Freiheit““

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Papstreise, VatikanSchlagwörter Abschied, Benedikt XVI., Embargo, Freiheit, Havanna, Kuba, Papstreise, Raul Castro, Rom, ZukunftSchreiben Sie einen Kommentar zu Benedikt XVI. verabschiedet sich von Kuba: „Achtung und Förderung der Freiheit“

14 mal Freiheit, 15 mal Wahrheit

Veröffentlicht am 28. März 201228. März 2012

Die Predigt in Havanna: Vierzehn mal hat er das Wort „Freiheit“ oder „frei“ benutzt, fünfzehn mal das Wort „wahr“ oder „Wahrheit“. Die schiere Macht der Zahlen spielt keine Rolle in Predigten, aber sie gibt doch einen Hinweis darauf, in welche Richtung der Papst denkt.

Zum einen unterstreicht es noch einmal klar und deutlich, wie sehr Benedikt XVI. die Theologie des Johannesevangeliums schätzt.

Zum anderen spricht der Papst das – nach der alttestamentlichen Lesung von den Jünglingen im Feuerofen – in Kuba. Freiheit ist eine der großen Vokabeln der Revolution. Der Papst hat klar gemacht, dass auch die Kirche immer auf der Seite der Freiheit steht. Im Flugzeug auf dem Hinflug hat er das bei der Pressekonferenz betont, und bei der Predigt in Havanna war das nicht zu überhören.

Die Freiheit ist aber eine, die Menschen zu etwas befähigt und die Verantwortung auferlegt. Sie verwandelt die Welt, sie öffnet die Zukunft. Kuba blicke schon auf das Morgen, so der Papst in Santiago de Cuba. Die Freiheit und die Wahrheit werden ihre Rolle in diesem Morgen spielen. Das ist der Wunsch des Papstes bei dem Besuch in der Karibik.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., frei, Freiheit, Kuba, Papstreise, Religionsfreiheit, Theologie, Wahrheit, Zukunft2 Kommentare zu 14 mal Freiheit, 15 mal Wahrheit

Kuba: Wahrheit und Freiheit

Veröffentlicht am 28. März 2012

Die Wahrheit ist Voraussetzung für die Freiheit. Auszug aus der Predigt von Papst Benedikt XVI. auf der Plaza de la Revolución in La Habana, Cuba, am 28. März 2012.

„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8,31).

(…) In der Tat hat der Mensch ein sehnliches Verlangen nach Wahrheit, und die Suche nach ihr setzt immer einen glaubwürdigen Umgang mit der Freiheit voraus. Zweifellos ziehen es viele vor, der Aufgabe aus dem Weg zu gehen bzw. Umwege einzuschlagen.

Manche, wie Pontius Pilatus, treiben ihren Spott mit der Möglichkeit, die Wahrheit erkennen zu können (vgl. Joh 18,38), indem sie lautstark die Unfähigkeit des Menschen verkünden, zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen zu können, oder überhaupt leugnen, daß eine für alle gültige Wahrheit existiert. Diese Haltung löst wie im Fall des Skeptizismus und des Relativismus einen Wandel im Herzen der Betroffenen aus, macht sie kalt, wankelmütig, lässt sie auf Distanz zu den anderen gehen und sich in sich selbst verschließen. Menschen, die sich die Hände in Unschuld waschen wie der römische Statthalter und, ohne sich zu kompromittieren, das Wasser der Geschichte darüber laufen lassen. Weiterlesen „Kuba: Wahrheit und Freiheit“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Benedikt XVI., Freiheit, Gesellschaft, Kuba, Papstreise, Plaza de la Revolucion, Religionsfreiheit, Wahrheit1 Kommentar zu Kuba: Wahrheit und Freiheit

Was vom Besuch bleibt

Veröffentlicht am 28. März 201228. März 2012

Nach der Messe in Havanna an diesem Mittwoch wird sich Papst Benedikt von Kuba verabschieden. Was bleibt vom Besuch?

 

Die großen Gesten waren nicht zu beobachten, die großen Worte und die Auseinandersetzung. Wer eine Wiederholung des Papstbesuches von vor 14 Jahren auf Kuba erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Benedikt XVI. kam nicht mit fliegenden Fahnen auf die Insel. Er kam als Pilger.

Wer die Bilder aus Santiago de Chile gesehen hat, dem konnte die persönliche Note dieses Besuchs nicht verborgen bleiben.

Aber auch für die Kirche und das Land war diese Pilgerreise nicht ohne Wirkung. Benedikt XVI. kam, um die Anliegen der Kirche hier zu stärken. Pilger-Sein, das ist eben auch ein Eingehen auf die Situation des Reiselandes.

Wandel durch Annäherung, kritische Zusammenarbeit, man nenne es wie man will: Die Kirche Kubas hat sich entschieden, in Zusammenarbeit mit der Regierung den Wandel zu suchen.

Kuba braucht Änderung, das hat Präsident Raúl Castro in seiner Brandrede zur Begrüßung des Papstes selbst angesprochen. Und die katholische Kirche dringt darauf. Sie schützt die Damen in Weiß, aber gleichzeitig wendet sie sich auch gegen die Aktionen von Opositionellen, die vor dem Papstbesuch Kirchen besetzt hielten. Es ist ein nicht einfach, diesen Weg zu gehen, das haben uns alle Gesprächspartner hier bestätigt. Papst Benedikt XVI. aber hat durch seine Anwesenheit genau diese Linie bestärkt. Zum Wohl der Kirche, zum Wohl des Landes und zum Wohl der Menschen hier.

Was vom Besuch bleiben wird, das wird sich in den nächsten Monaten und Jahren Zeigen. Es werden wohl nicht due großen Gesten sein, eher die leisen und allmählichen Dinge, mühsamer Wandel. Eben genau das, was das Pilgern ausmacht.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Kirche, Kuba, Papstreise, Pilger, Wandel3 Kommentare zu Was vom Besuch bleibt

Wünsche an Raúl Castro

Veröffentlicht am 28. März 201228. März 2012

Lang, herzlich, und ernsthaft: So beschreibt der Pressesprecher des Papstes, Pater Federico Lombardi, das Gespräch zwischen Papst Benedikt XVI. und Präsident Raúl Castro. Die Kirche habe sich erbeten, dass der Karfreitag zum öffentlichen Feiertag werde. Ich konnte ihn fragen, worum es weiter in dem Gespräch mit Raúl Castro ging.

„Es ging um viele Dinge und natürlich sind nicht alle öffentlich. Ich glaube, dass die persönliche Beziehung das Wichtigste ist. Das ist oft nicht so klar, wenn man an bestimmte Inhalte denkt. Es gibt Inhalte in einem Gespräch, aber es ist das persönliche Kennen der Personen, die zusammen kommen und versuchen, einander zu verstehen. Das hat großen Einfluss auf die Zukunft.

Viele Kubaner haben mir gesagt, das die Beziehung zwischen (Fidel) Castro und Johannes Paul II. so wichig war. Wenn nach dem Papstbesuch etwas in Gang kam, dann lag das auch an dieser persönlichen Beziehung. In diesem Sinn glaube ich auch, dass diese Begegnung wichtig war.

Natürlich hat der Papst auch von den Erwartungen der Kirche in Kuba gesprochen und auch von der Situation des Landes. Aber ich glaube, dass die persönliche Beziehung das Wichtigste ist.“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Interview, Kirche und Medien, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Erwartungen, Fidel Castro, Gesellschaft, Johannes Paul II., Kuba, Papstreise, Raul CastroSchreiben Sie einen Kommentar zu Wünsche an Raúl Castro

Menschliches von der Papstreise

Veröffentlicht am 28. März 2012

Am Dienstag Morgen (Ortszeit) feierte Benedikt XVI. die Messe in kleinen Kreis beim Heiligtum der Virgen de la Caridad del Cobre, gemeinsam mit etwa zehn Schwestern des kontemplativen Zweiges der Missionarinnen der Nächstenliebe, den Mutter-Teresa-Schwestern. Alle diese Schwestern haben eine Aufgabe, jede betet täglich für einen ganz bestimmten Priester.

Eine der anwesenden Schwestern in Santiago, eine Inderin, hatte jahrelang die Aufgabe, für Kardinal Joseph Ratzinger zu beten. Sie begegnete „ihrem“ Priester nun das erste mal direkt. Und das auf diese Weise und unter diesen Umständen. Ein sehr menschlicher Moment während einer sehr öffentlichen Reise.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Gebet, Kuba, Mutter Teresa Schwester, Papstreise, SantiagoSchreiben Sie einen Kommentar zu Menschliches von der Papstreise

Das „Neue Wort“ für Kuba

Veröffentlicht am 28. März 201228. März 2012

Deckblatt der Zeitschrift Palabra Nueba, das Neue WortViel ist während des Papstbesuches auf Kuba über das Engagement der Kirche in der Gesellschaft gesprochen worden und über die relative und wachsende Unabhängigkeit der Kirche. Ein Beispiel dafür ist eine Zeitschrift, die die katholische Kirche unterhält. Ich habe mich mit Orlando Marquez Hidalgo unterhalten, dem Direktor des Monatsmagazins Palabra Nueva, dem ‚Neue Wort’, einer Zeitschrif, die in wenigen Monaten ihren 20. Geburtstag feiern wird. Vor unserer Ankunft hier wurde uns gesagt, es sei eine offene Stimme, respektiert und gelesen. Warum ist das so? Und: Wie kann man in Kuba gesellschaftliche und politische Debatten führen?

 

Auf den ersten – westlichen – Blick sieht Ihre Zeitschrift nach wenig aus. Aber Sie haben mir aber gesagt, dass es das hauptsächliche Medium der Kirche sei, die Situation der Gesellschaft Kubas zum Thema zu machen. Was bedeutet es für die Kirche, solch ein Magazin zu unterhalten?

„Es ist eine gute Weise, in der die Kirche den Kontakt zur Gesellschaft halten kann, vor allem mit den Katholiken, dann aber auch mit der außerkirchlichen Welt. Seit der Gründung haben wir immer Themen aufgegriffen, die nicht nur religiös waren, sondern sozial, kulturell, wirtschaftlich oder politisch, eben alle Themen, die für die Kirche von Interesse sind. Die Katholiken können hier Fragen und Antworten finden, die man in den offiziellen Medien nicht findet.“ Weiterlesen „Das „Neue Wort“ für Kuba“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Interview, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Gesellschaft, Kuba, Papstreise, PolitikSchreiben Sie einen Kommentar zu Das „Neue Wort“ für Kuba

Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“

Veröffentlicht am 27. März 201226. März 2012

Es ist eine wenig wahrgenommene Geschichte, die sich in den vergangenen Reisen Papst Benedikt XVI. verbirgt. Der Papst reist auf den Spuren der Sklaven und der Geschichte und Gegenwart der Ausbeutung eines ganzen Kontinents und der Menschen, die von dort stammen.

 

Dort, wo einst Schiffsladung nach Schiffsladung von Sklaven gen Neue Welt verschickt wurden, am Strand von Ouidah in Benin, steht das „Tor ohne Wiederkehr“. Nicht weit entfernt davon auf dem Weg zur Stadt das „Tor der Vergebung“. Der Papst war im November 2011 dort, am Beginn des Weges der Sklaven. Diesen symbolträchtigen Ort hatte er sich ausgesucht, um an Afrikas Beitrag zu Frieden und Versöhnung in der Welt zu erinnern. Der Kontinent sei kein Empfänger, sondern ein Geber.

Die Kirche des Kontinents sei aufgerufen, Frieden und Gerechtigkeit zu fördern, so Benedikt XVI.. Die beiden Pforten erinnerten uns an unsere Pflicht, jede Form der Sklaverei anzuprangern und zu bekämpfen. In Ouidah übergab der Papst der Kirche Afikas auch den Grundlagentext, der aus der Bischofssynode zu Afrika entstanden war, „Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“.

 

Nun steht Benedikt XVI. in Santiago de Cuba symbolisch am Strand des Ankommens. Weiterlesen „Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt““

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Afrika, Befreiung, Benedikt XVI., Benin, Gerechtigkeit und Frieden, Jungfrau von Cobre, Kuba, Mexiko, Papstreise, Santiago de Cuba, Sklaven, Sklaverei, UnabhängigkeitSchreiben Sie einen Kommentar zu Von Ouidah nach Kuba: „Mut, der aus der Vergebung kommt“

Muttergottes der Befreiung

Veröffentlicht am 27. März 201226. März 2012

Freiheit ist etwas ganz Besonderes. Besonders die indigene Bevölkerung Amerikas und die dort hin gezwungenen Sklaven wissen davon zu erzählen. Der Kampf um die Freiheit braucht aber immer auch eine Identität und ein besonderes Symbol. 1612 wurde eine Figur gefunden, die dieses Symbol für Kuba sein sollte: La Virgen de la Caridad del Cobre. Juan und Rodrigo de Hoyos und Juan Moreno – zwei indigene Kubaner und ein Sklave afrikanischer Abstammung – hatten beim Fischen im Wasser die Holzfigur einer Muttergottes gefunden, versehen mit der Aufschrift „Ich bin die Jungfrau der Nächstenliebe“. Die Figur wurde zu einer Kupfermine gebracht, wodurch sie ihren Beinamen „vom Kupfer / del Cobre“ bekam.

Spätestens 1801 wurde dieser Ort dann der Symbolort für die Sklavenbefreiung auf Kuba, ein Manifest zur Sklavenbefreiung ist mit dem Heiligtum verbunden. Später wurde si auch Patronin der Befreiung der Insel vom Kolonialismus.

Die Muttergottes wurde zur Fürsprecherin der Befreiung. Sie konnte es aber nur werden, weil sie eine „örtliche“ Figur war. Von Unterdrückten und einem Sklaven gefunden gehört sie diesen Menschen, die ihre Freiheit erstreiten wollten oder erstritten haben.

Ganz ähnlich ist es überall auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Die Muttergottes ist die Fürsprecherin, wenn die indigene Bevölkerung und die Sklaven eine solche brauchten. Sie war oft zugänglicher als der Weg zur ‚offiziellen’ Religion, die häufig genug mit den Mächtigen verbunden war.

 

Die Goldene Rose

Papst Benedikt XVI. hat den Wallfahrtsort der Virgen de la Caridad del Cobre nun mit der Goldenen Rose gewürdig. Damit griff der Papst eine Tradition auf, deren Wurzeln weit ins Mittelalter zurück reichen. Bei einer Prozession am Laetare–Sonntag in der Fastenzeit trugen die Päpste eine solche Rose, sie sei Zeichen der Passion und Auferstehung, so Papst Eugen III: Gold und Geruch – die Rosen waren mit Balsam und Weihrauch gefüllt – wiesen auf die Auferstehung, die Dornen auf das Leiden hin.

Bereits damals wurden verdiente Würdenträger der Kirche, später auch Fürsten mit dem Geschenk einer solchen Rose ausgezeichnet. Die Rose war aber immer auch als Mahnung und nie ausschließlich als eine Würdigung gedacht: Eine Erinnerung, was mit dem Christsein an Verantwortung verbunden ist.

Davon abgeleitet ist der Brauch, Wallfahrtsorten ebenfalls eine Rose zu übergeben. Papst Benedikt XVI. hat dies bereits in Altötting, Mariazell, Fatima und Aparecida in Brasilien getan.

 

Hemingway und Fidel

Jetzt hat auch das Marienheiligtum von Cobre diese Rose erhalten. Sie ist nicht die einzige Gabe, die dort zu besichtigen ist. Papst Johannes Paul II. hatte eine Krone geschenkt und symbolisch die Muttergottes zur Nationalheiligen ‚gekrönt’. Auch Ernest Hemingway hat eine Gabe hinterlassen: Er hat seinen Nobelpreis für Literatur der Muttergottes gewidmet. Hemingway lebte damals überwiegend auf der Insel und auch der durch das Nobelpreiskommitee gewürdigte Werk, Der Alte Mann und das Meer, spielt dort. Nachdem der Preis gestohlen und wiedergebracht wurde, ist das Original der Medaille allerdings sicher verschlossen.

Man findet aber auch Votivgaben an die Muttergottes, unter anderem die einer Mutter, die darum bittet, dass ihre Söhne von der Guerilla verschont bleiben mögen. Die Namen der beiden Söhne: Raúl und Fidel Castro.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Befreiung, Benedikt XVI., Castro, Freiheit, Hemingway, Kuba, Papstreise, Sklaverei, Virgen del CobreSchreiben Sie einen Kommentar zu Muttergottes der Befreiung

Auf Kuba gelandet

Veröffentlicht am 26. März 201226. März 2012

In Santiago gelandet, galten die ersten Worte Benedikt XVI. seinem Vorgänger Johannes Paul II. und dessen Besuch auf Kuba vor 14 Jahren. „In der Tat war seine Reise über die Insel wie eine angenehme Brise frischer Luft, die der Kirche in Kuba neue Kraft gegeben hat (…). Gleichzeitig hat sie die Hoffnung entzündet und das Verlangen geweckt, mutig für eine bessere Zukunft zu arbeiten.“ Eine Entwicklung, die auf diesen Besuch zurückgehe, sei die Verbesserung der Beziehungen zwischen Kirche und Staat gewesen. Dann richtet sich der Blick des Papstes aber auch auf das Morgen, der „Pilger der Nächstenliebe“, als der er gekommen sei, wolle an die Entwicklung des Landes hin begleiten.

Echter Fortschritt, der die Krise der Werte überwinde, brauche eine Ethik, die sich auf die Würde des Menschen beziehe. Dazu gehöre auch die geistliche und die religiöse Dimension.

 

„Liebe Freunde, ich bin überzeugt, dass Kuba in diesem so wichtigen Augenblick seiner Geschichte schon auf das Morgen schaut und sich daher bemüht, seine Horizonte zu erneuern und zu weiten; dazu trägt das große Erbe an geistigen und moralischen Werten bei, die seine wahre Identität geformt haben und die sich im Werk und Leben vieler berühmter Söhne des Landes eingeprägt finden, wie des seligen José Olallo y Valdés, des Dieners Gottes Félix Varela oder des prominenten José Martí. Die Kirche ihrerseits konnte durch ihre großzügige und hingebungsvolle Seelsorge sehr zur Förderung solcher Werte beitragen und bekräftigt ihre Absicht, weiter rastlos zu arbeiten, um allen Kubanern besser zu dienen.“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Krise, Kuba, Nächstenliebe, Papstreise, Raul Castro, Werte, Willkommen1 Kommentar zu Auf Kuba gelandet

Der unsichtbare Besuch

Veröffentlicht am 26. März 201226. März 2012

Es ist kein gewöhnlicher Papstbesuch, der an diesem Montag beginnt. Das wurde jedem deutlich, der in den vergangenen Tagen durch die Hauptstadt Havanna ging. Grund ist natürlich die nicht ganz einfache Beziehung zwischen Kirche und Staat.

Auch Mexiko wie viele andere vom Papst besuchte Länder hat eine Geschichte von Kirche und Staat, die nie frei von Spannungen war, die sogar Verfolgungen in der Vergangenheit kannte. Kuba ist aber noch einmal etwas Besonderes. Die Insel erlebt im Augenblick sein 54. Jahr der Revolution. Alles weist darauf hin, dass es wirtschaftliche Öffnung gibt, auch wenn eine Schrifttafel in der Nähe des Flughafens verkündet, dass dies für mehr Sozialismus geschehe.

Was aber vor allem auffällt, ist die fast vollständige Unsichtbarkeit des Papstbesuches. Auf der Plaza de la Revolución ist das naturgemäß anders, der Altar ist aufgebaut und wird von den Abbildungen der Revolutionäre José Marti und Che Guevara überragt. Je weiter man sich aber von den zentralen Orten entfernt, desto weniger sichtbar wird der Besuch im Straßenbild.

In Havanna gibt es gar keine Straßenwerbung, ein ungewohnter und sehr angenehmer Anblick für einen Westler. Weiterlesen „Der unsichtbare Besuch“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Havanna, Kuba, Papstmesse, Papstreise, Plaza de la Revolucion1 Kommentar zu Der unsichtbare Besuch

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