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Kategorie: Glaube und Vernunft

Kleine Liturgiereformen

Veröffentlicht am 9. April 20219. April 2021
Liturgie in Unordnung Was feiern wir? Papstmesse 2011 in Erfurt

Mir geht es gut. Ich kann in meiner Gemeinschaft von Jesuiten Messe feiern, nie allein, ohne Ticket und Beschränkung in unserem großen Haushalt. Ok, ohne Musik, das ist schade, aber sonst haben wir viel weniger Einschränkungen als die meisten anderen. Außerhalb des Schutzraumes unserer Hauskapelle ist Liturgie in Unordnung geraten. Immer schon ein Ort der Auseinandersetzungen in der Kirche wird dort nun sichtbar, wie schwach Kirche und kirchliche Bindung mittlerweile geworden ist.

Liturgie in Unordnung

Damit gehört auch die Liturgie, der Vollzug der betenden Gemeinschaft, fest in den Reformbereich. Wir müssen uns neu darum kümmern, sonst sind unsere Kirchen bald leer. Spätestens in einer Generation.

Zwei Nachrichten aus den vergangenen Wochen lassen mich aufmerken.

Zum einen gilt im Petersdom seit kurzem ein Verbot von Einzelmessen an den vielen Altären. Wer dort morgens die Messe feiern möchte, der muss das von nun an in Gruppen machen. Viel Protest gab es, Priester hätten ein Recht auf Einzelmessen und dergleichen. Abt Jeremias Schröder hat eine gute Erwiderung darauf: Mitarbeiter im Vatikan und dort vor allem die Priester brauchen mehr Erdung, und auch mehr liturgische Erdung, und keine Vereinzelung.

Mess-Verbote im Petersdom

Die zweite Nachricht ist etwas verwirrender, und zwar gibt es nach dem Ausscheiden von Kardinal Sarah erst einmal keinen neuen Präfekt für die Liturgie-Kongregation im Vatikan, also die Aufsichtsbehörde über Gottesdienste. Sondern erst einmal eine „beratende“ Visitation. Sehr ungewöhnlich.

Aber scheinbar ist Papst Franziskus nicht einverstanden mit der Organisation dort, so dass er den sehr ungewöhnlichen Schritt einer Evaluation von Außen macht. Verständlich, denn die eigentlichen Mitglieder der Kongregation – Bischöfe und Kardinäle aus der Weltkirche – haben sich während der Amtszeit von Sarah nur ein mal getroffen. Entscheidungen traf Rom, ohne Beratung. So soll es wohl – das ist das Signal dieser Visitation – nicht weiter gehen.

Ungewöhnliche Visitation

Beide Aktionen sind so etwas wie eine Liturgiereform im Kleinen. So denn die Schlüsse daraus gezogen werden, was im Vatikan wahrlich nicht immer der Fall ist.

Corona hat unsere Weise zu feiern erschüttert. Weil es nicht mehr geht. Weil sichtbar wird, dass diese Form des Feierns nicht zukunftsfähig ist.

Wenn wir uns an die Zukunftsfähigkeit unserer Kirche und die Weitergabe unseres Glaubens an kommende Generationen machen, wenn wir über dringende Reformen nachdenken, dann gehört die Liturgie auch dazu. Dringend.

Dringende Reform

Dazu braucht es vor allem ein Ernstnehmen von Liturgie. Wer ernst genommen werden will, der muss selber ernst nehmen, so wie alte Regel.

Oft genug scheint mir, dass Liturgie einen anderen Zweck hat als sich selbst, als die Feier des Glaubens. Da soll eine Vorstellung von Glauben hoch gehalten werden, welche die meisten Gläubigen nicht mehr mitgehen wollen und können. Und hier geht es nicht um Zeitgeist, hier geht es darum, verantwortet zu schauen, was dem Auftrag Jesu heute gerecht wird.

Der Auftrag Jesu

Die Auseinandersetzung darüber, was Liturgie sein soll, ist so alt wie die jüngste große Liturgiereform, die des Zweiten Vatikanums selber. 1966 hat beim Katholikentag in Bamberg der damalige Prof. Joseph Ratzinger sich die Kritiker an der Reform vorgenommen, diese Kritik bedeute, 

„Liturgie ins Museum der Vergangenheit einreihen, in die ästhetische Neutralisierung abdrängen und von vornherein voraussetzen, dass sie in ihrer ursprünglich gemeinten Bedeutung heute gar nicht mehr gemeint sein kann. In diesem Sinn beruht das Skandalöse der Liturgiereform darin, daß sie durchaus naiv genug ist, Liturgie noch immer so zu meinen, wie sie eigentlich gemeint war: nämlich sie ernst zu nehmen als das, was sie ist.“

Liturgie ernst nehmen als das, was sie ist

Und was ist Liturgie? Eben nicht das, als was sie oft genug gefeiert wird, als Darstellung der Kirche. Der Hierarchie. Der Struktur.

Es ist wie bei dem liturgischen Element der Fußwaschung am Gründonnerstag, wo bis zu Papst Franziskus’ Entscheidung in den liturgischen Büchern vorgesehen war, dass nur Männern die Füße gewaschen werden sollen. Bis eben der Papst einer Frau und einer Muslima noch dazu den Dienst erwies.

Wie die Fußwaschung ist auch die gesamte Liturgie „Mandatum“, also Gebot. Weil sich hier ausdrückt, was Jesus als sein Gebot aufgetragen hatte: liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Dient einander. Der erste soll euer Diener sein. Und so weiter. Und dieser Dienst ist nicht symbolisch, er ist real und hat mit sich Bücken und Waschen zu tun.

Liturgie, das ist muss bleiben die Feier des Glaubens, nicht die Darstellung von Kirche.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Glaube, Kirche, Liturgie, Messe, Papst Franziskus, Reform, Vatikan18 Kommentare zu Kleine Liturgiereformen

Und Gott dient dem Menschen

Veröffentlicht am 4. April 202131. März 2021
Das Grab ist leer Das Grab ist leer!

Gott befreit. Das ist die Botschaft des Osterfestes. Was uns begrenzt, Sünde, Tod, all das wird weg genommen. Das Grab ist leer, wir sind frei, diejenigen zu sein, als die wir geschaffen und gewollt sind.

Die Feier beginnt am Gründonnerstag ganz bewusst mit dem Aufgreifen der Freiheitsgeschichte schlechthin, des Exodus des Volkes Israels aus Ägypten. Das Paschafest, das Jesus mit seinen Jüngern feiert und bei dem er ihre Füße wäscht, gehört zur Erinnerungs-Liturgie an diesen Exodus.

Das Grab ist leer

Wobei, man muss schon genau lesen, um zu verstehen, was für eine Freiheit das ist. Sie dreht sich um das Wort ‚Dienst‘. Dienst am Pharao bedeutet Sklaverei, und das Gegenteil ist der Gottesdienst. Gott befreit, damit sein Volk im dient, heißt es mehrfach im Buch Exodus, das Gegenteil von Unterdrückung ist also Gottesdienst.

Weswegen das Buch Exodus ja in seiner Mehrheit auch ein Buch des Bundesschlusses und der Liturgie, genauer des heiligen Zeltes, ist. Hier buchstabiert sich Freiheit aus: Gottesdienst.

Gottes Dienst an uns

Und dann kommt Jesus und dreht das. Gottesdienst, das ist auf einmal nicht mehr unser Dienst für Gott. Die Zeichenhandlung der Fußwaschung macht klar, dass wes Gottes Dienst an uns ist, der im Zentrum steht. Gottes Hingabe in Brot und Wein, Gottes Hingabe in Jesus am Kreuz.

All das, was wir tun und tun können, ist nur der Versuch einer menschlichen Antwort auf göttlichen Dienst. Für uns bedeutet Gottesdienst erst einmal Dank für die Erlösung, dank für den Dienst, den Gott zuerst getan hat. Nicht die Frage, was ich tun muss und darf ist er erste Schritt, dieser Schritt  gebührt zuallererst Gott.

Ostern geht es ausschließlich darum, was Gott tut. Wir feiern das Osterfest und stehen staunend oder zweifelnd oder distant oder voller Freude davor, was uns dieses Fest erzählt. Jedes Jahr wieder.

In diesem Sinne darf ich Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest wünschen, der Herr ist auferstanden, wahrhaft auferstanden, Halleluja!

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Auferstehung, Christentum, Freiheit, Glaube, Gott, Kirche, Ostern1 Kommentar zu Und Gott dient dem Menschen

Oster-Kirche

Veröffentlicht am 31. März 202124. März 2021
Raum der Gott-Suche Einladend zur Suche? Oder Gott habend?

Kirche ist nicht der Raum des Gott-Habens. Kirche ist der Raum der Gott-Suche. Da in diesen Tagen uns wieder ein ‚normales‘ Osterfest verwehrt ist, weil wir wieder nicht in die Kirche dürfen oder sollen wie bisher, fällt mir diese Dimension unseres Glaubens besonders auf.

Das Gegenteil scheint ja der Fall zu sein. Da ist der Tabernakel, das ewige Licht das Präsenz anzeigt. Da ist das Bildprogramm der Kirchen, Architektur, innere Struktur bis zum Altarraum hin. Das alles will Sicherheit verleihen.

Raum der Gott-Suche

Dabei fühlen wir uns aber zu sicher. Kirchen sind Such-Orte. Irgendwo in meinem Hinterkopf hat sich noch die Ansprache von Papst Benedikt während seiner Deutschlandreise 2011 festgesetzt. Vor Seminaristen hatte er betont, dass die Zuordnung von Struktur und Gottsuche stimmen müsse, die Strukturen dürfen die Frage nach Gott nicht verdunkeln.

Was passiert, wenn Religion sich ihrer zu sicher ist, davon erzählt die Passionsgeschichte Jesu. Er gerät zwischen die Mühlen all derer, die Gott haben, nicht suchen, nicht fragen.

Die Konsequenzen einer solchen Such-Kirche sind ganz praktisch. Es geht nicht nur um ein spirituelles Fundament oder eine theologische Begründung. Kirche entsteht aus der Suche aller, letztlich aus der Taufe aller. So beschreibt Papst Franziskus etwa das, was Kirche ist, zunächst nicht theologisch, sondern soziologisch: „Die Kirche entsteht aus Gemeinschaften, entsteht von unten, aus der Gemeinschaft, entsteht aus der Taufe, und sie organisiert sich um einen Bischof herum, der sie zusammen ruft. Der Bischof ist der Nachfolger der Apostel. Das ist die Kirche.“ Das geht nur, wenn ‚unten‘ gesucht wird, gefragt. Das geht nicht im Bauklotz-Verfahren.

Kirche entsteht von unten

Sich nicht zufrieden geben mit den einfachen, den nützlichen, den materiellen, den scheinbar ausreichenden Antworten, sondern weiter fragen, den Dialog suchen, die Möglichkeiten der Vernunft, alle Möglichkeiten der Vernunft, ausschöpfen. Selbst wenn dann Kirche dabei heraus kommt, wie wir sie vielleicht noch gar nicht kennen.

Ostern ist auch ein Kirchen-Fest. Wir stellen fest, das uns Kirche aus den Händen gerinnt, dass wir neu fragen müssen und dürfen, dass wir suchen und bauen dürfen. Immer wieder neu.

Damit Kirche nicht für den Raum des Gott-Habens gehalten wird, sondern als Orr für Menschen, die diesen Gott in dieser Welt suchen.

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter katholisch, Kirche, Ostern, Spiritualität, Suche4 Kommentare zu Oster-Kirche

Ja was denn nun?

Veröffentlicht am 28. März 2021
Gleichzeitig Ja und Nein Annäherung an den Heiligen Geist: Kunst in einer Kirche in Münster

Ein Schnappschuss aus der bunten Welt der Kirche: am Samstag flatterte mir der Newsletter von CruxNow auf den Rechner, darin zwei Meldungen nach deren Lektüre ich aus dem Kopfschütteln nicht heraus komme. Es ist, als ob mir Artikel aus zwei grundverschiedenen Zeitungen gleichzeitig vorgelesen werden. Synodalität, gleichzeitig Ja und Nein.

Da ist zum einen eine Serie über den Synodalen Weg. Ob der ins Schisma führe, wird gefragt. Alle Artikel, die differenziert nach dem Weg fragen, vor allem im nicht-deutschsprachigen Teil der Welt, finde ich gut.

Gleichzeitig Ja und Nein

Hier wird das Schisma-Thema ausgefaltet, die Bemerkung von Kardinal Marx, die Kirche in Deutschland sei keine Unterabteilung der Kirche in Rom, wird als Indikator einer Gefahr gesehen. Der Tenor des Artikels: „Warnung“. Und es kommen vor allem Warner zu Wort. Darunter zu meinem Erstaunen ich selber.

Da ist zum anderen aber auch ein Artikel über Schwester Nathalie Becquart, die seit kurzer Zeit im Vatikan für die Bischofssynode arbeitet. Ich hatte sie mal während der Jugendsynode kennen gelernt, eine kluge Frau voller Energie und Ideen. Und hier nun darf sie für Syodalität werben, auch wenn es unangenehm werde und einen Wandel in der Leitungskultur bedeute.

Warnungen

Sie warnt auch, allerdings vor dem Widerstand gegen den Wandel. Und der Artikel folgt ihr darin.

Da haben wir nun zwei Stücke nebeneinander, die widersprüchlicher nicht sein können. Wandel und Warnung davor, die vatikanische und auch päpstliche Rhetorik für Synodalität, aber bitte nicht ausprobieren, denn dann könnte ja was passieren.

So etwas kann in einer Redaktion schon mal passieren, aber als Schnappschuss gilt es weit über CruxNow hinaus, es gilt für die ganze Kirche.

Es hat halt Konsequenzen

Gesprochen wird viel, auch gewollt. Nur die Konsequenzen, die will man nicht. Man bleibt in Appellen, in Wünschen, in Visionen, die Unruhe des Ausprobierens und der Umsetzung fürchtet man, davor warnt man lieber. Man kann aber nicht gleichzeitig etwas wollen und gleichzeitig nicht wollen. Etwas gut finden und vor der Umsetzung warnen. Das Ideal hoch halten und die Realität desselben fürchten.

Wandel hat Konsequenzen. Bekehrung der Kirche hat Konsequenzen. Das muss man ausprobieren und mit Hilfe des Geistes Gottes real werden lassen. Nicht immer wird alles gut und perfekt, aber ohne es zu probieren, bleibt es nur Prosa. Und probieren, bei allen Problemen, will der Synodale Weg.

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Deutschland, Kirche, Kritik, synodaler Weg, Synodalität, Vatikan, Wandel14 Kommentare zu Ja was denn nun?

Übereinander reden, revisited

Veröffentlicht am 26. März 202126. März 2021
konservativ und liberal: ein Beitrag in CiG zur innerkirchlichen Debattenkultur und zu falschen Adjektiven Mediale Aufmerksamkeit

Es kommt immer mal wieder vor, dass ich hier was über Bedeutungsverwirrungen schreibe. Mein Liebling: konservativ und liberal, ein Begriffspaar, das mehr verhüllt denn präzisiert. Einer dieser Texte war nun CiG ein Anlass, mich um einen Artikel zu bitten, wo ich etwas ausführlicher darüber schreibe. Was ich natürlich gerne tue. Das Ganze war anderen Kolleginnen und Kollegen interessant genug, daraus eine Meldung zu machen.

Konservativ und liberal

Deswegen an dieser Stelle ein Link zum Originaltext, wie CiG ihn in der kommenden Ausgabe veröffentlicht und jetzt schon online hat.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Debatte, Kirche, konservativ, liberal2 Kommentare zu Übereinander reden, revisited

Konfliktkultur, aber bitte konstruktiv

Veröffentlicht am 23. März 202123. März 2021
Streiten hilft Abfahrt in die Niederungen

Streiten hilft. Auch in der Kirche gilt, dass Meinungen gerne auch mal kontrovers aneinander entlang schaben dürfen. Wenn es konstruktiv und ehrlich bleibt, dann ist kontrovers nicht immer nur schlecht. Streiten können, das ist schon mal was, was immer wieder auch als Ziel würden Synodalen Weg gesehen wird. Wir brauchen eine konstruktive Konfliktkultur. Auch und gerade beim Thema Synodalität.

Soweit die positive Perspektive. Das Ganze gibt es aber auch in Negativ: immer wieder wird – vor allem mit Bezug au den Synodalen Weg – destruktive Konfllikt-Unkultur gefördert, jetzt gerade mal wieder gehäuft. Vor allem international werden dann gerne Mal Kirchenobere aufgefordert, die deutschen Bischöfe „zurück zum Glauben“ zu führen.

Streiten hilft

Der Autor dieser Zeilen ist als Johannes-Paul-II Fan und Biograph renommiert und auf dem konservativen Spektrum der Meinungsvielfalt sehr präsent, aber hier liegt er weit über der roten Linie. Er sieht einen „zersetzenden Charakter“ in den bisher erstellten Texten, murmelt von Abtrünnigkeit und Postmoderne. Und mit dem Hinweis auf die deutsche Nazi-Vergangenheit sinkt er vollständig ins Undiskutable ab. Ach ja, das Ganze ist natürlich ein Appell an die Autorität, ohne Autorität und Macht ist sein Katholizismus. nichts.

Damit steht der Autor aber nicht alleine, immer wieder gibt es Artikel dieser Art, über die angebliche Selbstzerstörung der Kirche etwa. „Schisma“ ist ein immer wieder aufgerufener Begriff, ohne Angst zu machen kommen diese Texte nicht aus.

Ahnung braucht es schon

Was bei der Lektüre der Texte auffällt ist die Ahnungslosigkeit. Kritik ist ja gut und hilfreich – siehe oben – aber wissen, wovon man redet, sollte man schon. Das hier sind meistens nur Erregungsstücke, die Uninformierten Menschen Angst machen sollen.

Angst oder Aufgeregtheit verhindert aber das, was es unbedingt braucht: Interesse. Die Kirche wird immer pluraler, seit Jahrzehnten schon. Und wenn wir verstehen wollen, was woanders vorgeht und debattiert wird, dann müssen wir Interesse zeigen. Und nicht schon mit fertigen Meinungen kommen. Oder Stücke à la Weigel in die Welt setzen.

Unterscheiden verträgt sich nicht mit Machtworten

Der erste Text will ein Machtwort des Papstes, Der erinnert uns aber stattdessen daran, dass wir unterscheiden müssen. Und das verträgt sich nicht mit Macht. Unterscheidung hört hin, schaut an, lässt sich beunruhigen aber nicht ins Bockshorn jagen.

So gesehen sind die Texte, die ich oben angeführt habe und die man leider fast beliebig vermehren könnte, destruktiv. Sie bringen nichts. Sie helfen nur dem Autor und dem Versammeln seiner Truppenteile, sie unterlaufen den Streit.

Warum das hier so ausführlich? Weil es Widerspruch braucht. Ich schaue gerne mal über den nationalen Tellerrand der Kirche hinaus und sehe die Vergiftung, die derlei Texte erzeugen. Auch fragende Rückmeldungen aus anderen Kirchen kommen immer wieder mal. Da müssen wir sprachfähiger werden, auch in die Weltkirche hinein.

Damit die destruktive Un-Kultur nicht die Debatte dominiert.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, RomSchlagwörter katholisch, Kirche, Streit, synodaler Weg, Synodalität, Weltkirche1 Kommentar zu Konfliktkultur, aber bitte konstruktiv

Autorität und Zweifel: Die Segens-Frage

Veröffentlicht am 16. März 202116. März 2021
Konfliktthemen Glaubenskongregation locuta, causa finita? Der Sitz der Kongregation direkt am Petersplatz

Wie löse ich schwierige Fragen? Ich kann die Frage stellen und dann Standpunkte debattieren, Wege suchen, Traditionen würdigen, Antworten finden. Oder ich kann an eine Autorität appellieren, die dann für mich entscheidet und die Frage aus der Welt räumt. Katholisch gehört beides zusammen. Wir habe Autoritäten, aber wir sind auch gerufen, Antworten für heute zu finden. Dass das nicht einfach ist, zeigen die anhaltenden Debatten um den Synodalen Weg und die dort debattierten Konfliktthemen.

Leider gibt es auch den Versuch, das auf das Aufrufen von Autoritäten zu reduzieren. Wie jetzt in der Frage des Segnens von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geschehen. Jemand hat dem Vatikan die offizielle Anfrage gestellt und die Glaubenskongregation hat gemacht, was sie halt so macht: sie antwortet auf der Basis der festgeschriebenen kirchlichen Lehre.

Konfliktthemen

Nun behaupte ich nicht, dass hier jemand die Debatten des Synodalen Wegs unterlaufen will. Aber andererseits wäre es auch naiv zu glauben, hier habe jemand wirklich eine Frage gehabt. Die „Dubia“ in dieser Frage haben nur dazu gedient, eine offizielle Antwort zu produzieren, die man dann als Autoritätsargument nutzen kann. Jeder weiß, was im Katechismus steht. So zu tun, als gebe es daran Zweifel (Dubium), ist unredlich.

Nun wissen wir aber auch, dass Autoritätsargumente derart verwendet keine Lösung bringen, sondern nur den Konflikt verhärten. Echte Autorität ist dazu da, wachsen zu lassen, generativ zu wirken. Und echte Autorität lässt sich auch nicht in Stellung bringen und reagiert nicht beschwichtigend auf Verlustängste.

Gegenstück Gehorsam

Nur eine solche Autorität hat dann Anspruch auf ihr Gegenstück: den Gehorsam. Es geht nicht um Verwaltung und Herrschen, auch wenn das sicherlich zwei Versuchungen dieser Autorität sind. Es geht auch nicht um eine Engführung des eigenen Verkündens auf das, was der Chef sagt. Das ist nicht Gehorsam. Beides gehört zusammen und beides gehört in die Kirche.

Die Diskussion wird weiter gehen, sie lässt sich – Gott sei Dank – nicht auf eine „nota“ reduzieren, als ob alle Fragen von heute mit Blick in die Bücher beantwortet werden könnten. Wir wollen den Glauben der Kirche weiter tragen, das gilt für die gesamte Debatte. Aber die Autorität dieses Glaubens lässt sich nicht mit den Methoden von gestern einfordern. Das beschädigt letztlich die Autoritär selber.

 

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Von Ur in Chaldäa zur globalen Krise

Veröffentlicht am 3. März 202127. Februar 2021
Warum fährt Franziskus in den Irak Christentum im Irak: Gläubige in einer gemeinsam von Jeziden und Christen genutzten Kapelle in Kurdistan. Oft: WikimediaCommons

Papst Franziskus fährt in den Irak. Die erste Papstreise seit Corona, aber nicht allein deshalb ist das ein spannendes Projekt. Warum tut der Papst das? Warum fährt Franziskus in den Irak? Weil dort viele Dinge zusammen kommen, die dem Papst in der Ausübung seines Amts am Herzen liegen.

Natürlich geht es auch um die Ursprünge unseres Glaubens, der Papst besucht „Ur in Chaldea“, die Heimat Abrahams. Das ist symbolisch der Auftakt der Reise. Aber da sind noch mehr Gründe:

Warum fährt Franziskus in den Irak?

Die Vorliebe für Reiseziele, die Menschen Sichtbarkeit geben: mit seiner Reise nach Lampedusa hat Papst Franziskus den Takt vorgegeben, Auffanglager auf Lesbos, Gefängnisse in Italien und viele andere Orte folgten. Der Papst richtet seine Aufmerksamkeit und damit auch die Aufmerksamkeit der Medien auf Menschen, die sonst im Schatten stehen. Er behandelt so nicht nur Themen, sondern trifft die Menschen, um die es geht.

Die Vorliebe für Reiseziele, die Themen sichtbar machen: Vertreibung der Christen durch den IS, Dialog, Frieden, Opfer der Kriege, Zusammenarbeit, all das kommt dort zusammen. Ein Thema möchte ich hier betonen: den Dialog mit dem Islam.

„Man kann keine Brücken zwischen den Menschen bauen, wenn man Gott vergisst. Doch es gilt auch das Gegenteil: Man kann keine wahre Verbindung zu Gott haben, wenn man die anderen ignoriert. Darum ist es wichtig, den Dialog zwischen den verschiedenen Religionen zu verstärken – ich denke besonders an den mit dem Islam“.

Worte von Papst Franziskus aus einer seiner allerersten Ansprachen, der Grundsatzrede vor dem diplomatischen Corps direkt nach seiner Wahl im März 2013. Immer wieder hat er diesen Dialog gesucht, über das gemeinsame Gebet in den Vatikanischen Gärten bis zur Erklärung von Abu Dhabi vor knapp über einem Jahr. Besuche in der Türkei, in Ägypten, in Jordanien und Israel und so weiter kamen dazu. Das ist ein bleibender und wenig beachteter roter Faden im Pontifikat Franziskus.

Keine Brücken zwischen den Menschen ohne Gott

Die Vorliebe für Reiseziele des Dialogs: Diese ist mir der vorhergehenden verwandt, aber nicht identisch. In Abu Dhabi zitierte er sich selbst, und zwar die Stelle, die ich oben bereigents Anna habe. Er sagte:

„Es gibt keine Alternative: Entweder wir bauen die Zukunft gemeinsam oder es gibt keine Zukunft. Vor allem die Religionen können nicht auf die dringende Aufgabe verzichten, Brücken zwischen Völkern und Kulturen zu bauen.”

Das Stichwort hier ist „bauen“. Es bricht nicht überall sofort Frieden aus, sobald sich Leute an einen Tisch setzen. Das ist mühsam. Dialog ist mühsam. Weswegen diese Reiseziele auch immer und immer wieder bei Papst Franziskus auftauchen. Es sind die Mühen der Ebene, denen sich die Religionen nicht entziehen dürfen.

Die Vorliebe für Reiseziele, die über den Ort selbst hinaus weisen. Der Irak gehört zu dem, was Christen „heiliges Land“ nennen, Ur und andere Orte sind biblisch. Damit ist der Radius viel weiter gezogen als der politische Irak. Und auch die dort sichtbaren Themen sind untrennbar mit der gesamten Region verbunden: Türkei und Syrien, Iran und Saudi Arabien, Israel und der „Westen“, alle sind beteiligt und betroffen. Und alle sind auf genau diese Weise einbezogen in die Reise, auch wenn es nur wenige Orte sind, an die der Papst konkret kommt.

Paradoxe Intervention

Die Vorliebe für paradoxe Interventionen: das große Thema weltweit ist ist die Pandemie und deren Folgen. Daneben verschwinden andere Themen schnell wieder. Papst Franziskus spricht nun einige dieser Folgen auf eine Art an, wie wir es schon in seinem Buch lesen konnten.

Es geht eben nicht nur um die Frage nach der Impfung bei uns, sondern um eine globale Krise, die in der Pandemie sichtbarer wird als jemals zuvor. Und die wird eben auch in Vertreibung und Not, im Ringen um Frieden, in interreligiösen und interkulturellen Konflikten sichtbar. Sich dem zuzuwenden heißt auch, sich der globalen Krise insgesamt zuzuwenden.

So passt die am 5. März beginnende Reise perfekt in das Pontifikat Franziskus.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Papstreise, VatikanSchlagwörter Christenverfolgung, Dialog, Irak, Islam, Papst Franziskus, Papstreise10 Kommentare zu Von Ur in Chaldäa zur globalen Krise

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Veröffentlicht am 28. Februar 202128. Februar 2021
Was und wie wenn ohne Gott So sind wir es gewohnt: Gott ist irgendwie oben. Kuppel der Sakramentskapelle, Petersdom, Rom

Für Jahre lag er im Zentrum meines Lebens: der Petersdom. Ich konnte nicht aus dem Haus gehen, ohne die beeindruckende Präsenz direkt ins Blickfeld zu bekommen. Präsenter kann Kirche gar nicht sein. Präsenter kann auch Gott gar nicht sein, denn schließlich ist Gott dort drin, Gott ist in der Kirche repräsentiert. Im Petersdom ist sogar so viel Gott, das ist kaum zu ertragen. In Heiligen, in Kreuzen, in Bildern, im Raum und den Kuppeln, ich kann Gott dort gar nicht suchen, da ist so viel Anwesenheit, das ist überwältigend. Für Fragen und Suche ist da kein Platz. Diese Kirche ist ein Statement.

Aber genau das ist uns heute ein Problem. Gott ist für viele, und auch vielleicht für uns, fremd. Abwesend. Wir wehren uns gegen die ästhetischen Überwältigungen, die uns im Petersdom und all den anderen Kirchen begegnen. Und das gilt nicht nur für die Ästhetik, sondern auch die Semantik: auch das kirchliche Sprechen über Gott stellt dar und stellt fest, dagegen wehren sich viel um uns herum und vielleicht auch wir selber. Darüber zu sprechen, dazu gab es in den vergangenen Tagen einen – digitalen – Kongress, „Was und wie wenn ohne Gott?” – zum Geistlichen Leben im Verschwinden der Gottessicherheit.

Was und wie wenn ohne Gott?

Die Zustandsbeschreibung laut Kongress: „Für viele hat Gott keine Relevanz mehr, wenn sie nach Antworten nach dem Woher und Wohin suchen. Die naturwissenschaftlichen und technischen Erkenntnisschübe machen uns selbst immer mehr zu Schöpfern der Welt. Religion gilt vielen besorgten Zeitgenossen als Quelle von Macht und Gewalt. Die Missbrauchsskandale haben die Kirche als Rahmen der Gottesbeziehung diskreditiert.”

Wichtig ist das für alles religiöse Tun, auch für den Synodalen Weg, der ja nicht einfach eine Renovierung des Bestehen den sein kann, eine Runderneuerung der Struktur. Wir müssen uns in der neuen Kirche zurecht finden, die eben nicht mehr mit der Omnipräsenz Gottes und der Selbstverständlichkeit Gottes überwältigt.

Ohne die Präsenz Gottes

Gott und Welt sind sich fremd geworden, das war der Tenor des ersten Tages. Säkularer Staat und säkulare Gesellschaft, die naturwissenschaftliche und technizistische Bestreitung des Gottesglaubens, die philosophische Bestreitung des Gottesglaubens: das waren die drei Aufschläge in die Tagung.

Daran schloss sich gleich die eifrig debattierte Frage an, ob diese Bestreitungen nicht auch eine Form Gottes sei, sich uns zu entziehen. Und ob dieser Gottes-Entzug nicht auch eine mögliche Offenbarungsform Gottes sein könnte. Soll heißen: der Entzug Gottes funktioniert als Korrektiv gegen einen „allzu begriffenen Gott“, er zwingt uns zu neuen Weisen, von Gott zu sprechen.

Die Fremdheit Gottes soll fremd bleiben

Oder wie es Tomas Halik formuliert hat: der Entzug Gottes ist vielleicht ein erstes Wort, das an uns ergeht. Ein neuer Weg der Menschenzugewandtheit Gottes.

Mir ging das etwas zu schnell. Wenn dem wirklich so ist, wenn Gott fremd wird, dann müsse wir als erstes diese Andersheit, diese Fremdheit respektieren. Wenn ich von Korrektiv und Chance spreche, wird aus dem „Fremden“ gleich etwas „Eigenes“, mein Korrektiv, meine Chance. Mir geht es da eher wie den Emmaus-Jüngern: im Augenblick des Begreifen, des Schauens ist Gott schon wieder weg. Das Sprechen von Chance und Korrektiv ist mir zu vereinnahmend. Die Fremdheit Gottes soll fremd bleiben.

Spirituelle Entwürfe der Gegenwart

So sind mir die Gottes-Statements des Petersdoms zwar kunstgeschichtlich erschließbar, sagen mir aber für meinen Glauben nichts (mehr). Und das ist erst mal keine Chance, sondern bleibt Fremdheit.

Spirituelle Entwürfe der Gegenwart waren dann Thema des Gesprächs, und zwar von Madeleine Debrêl, Mutter Teresa und Chiara Lubich. Das war sehr dicht und ist sicherlich zu viel für wenige Zeilen hier im Blog. Es war aber wichtig auch in Bezug auf den dann folgenden Punkt: Missbrauch.

Zwischen Mystik und Missbrauch

Diese Spannung zeichnet unseren Gottesglauben heute aus: irgendwo eingespannt zwischen Mystik und Missbrauch. Denn wir können heute nicht über Gottes Anwesenheit oder Abwesenheit sprechen, ohne dass das vorkommt, was im Namen Gottes an Gewalt angetan wurde.

Das macht etwas mit der Gemeinschaft derer, die glauben, bekennen und verkünden und ist nicht einfach abschliebbar. Wir merken das ja auch an der Unglaubwürdigkeit der christlichen Botschaft, der wir in der Gesellschaft begegnen. Das liegt eben auch an der Unglaubwürdigkeit der Botinnen und Boten. Unserer Unglaubwürdigkeit. Kirche – die Gemeinschaft der Glaubenden – trägt bei zur Abwesenheit Gottes.

Mehr Fragen als Antworten

Und auch hier meldete sich wieder meine Vorsicht: nicht zu schnell nach Auflösungen dieser Spannung suchen. Ja, es braucht konkrete Lösungen, aber das nimmt noch nicht das Problem weg, das uns der Missbrauch von Macht auch in der Gottesfrage stellt. Allein von der All”macht” Gottes zu sprechen, braucht Reflexion, das verweigert sich der schnellen Lösungen.

Und so komme ich mit mehr Fragen als Antworten aus der Tagung. Was eine gute Nachricht ist, finde ich. Fragen zu haben und nicht Gottes-Statements, das scheint mir der bessere Weg in eine glaubende Zukunft zu sein.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Abwesenheit Gottes, Dresden, geistlicher Weg, Gott, Gottesferne, Pilger, Religion, Suche, synodaler Weg, Tagung10 Kommentare zu Nach oben blicken reicht nicht mehr

Dann macht doch rüber!

Veröffentlicht am 22. Februar 202122. Februar 2021
Geht doch zu den Protestanten Beffchen. Foto Frank van Anken / wikimedia commons

Man kann es mit einem Kopfschütteln wegschweigen. Man kann es als Argument für nicht satisfaktionsfähig halten und ignorieren. Man kann die Beleidigung, die drin steckt, erkennen und deswegen nicht darauf eingehen. Aber davon geht es nicht weg: die Aufforderung an Katholikinnen und Katholiken, doch bitte die katholische Kirche zu verlassen. Geht zu den Protestanten! Hilflos vielleicht, aber häufiger gehört als der Debatte lieb sein kann.

Seit ich selber im Synodalen Weg aktiv bin, kommt diese Aufforderung noch häufiger als davor. Bis dato war sie Papst Franziskus und seinem Anliegen einer Kirche der Umkehr vorbehalten, jetzt kommt es regelmäßig mit Bezug auf die Kirche bei uns daher.

Geht zu den Protestanten!

Ein Zitat aus der jüngsten Email, die mich dazu erreicht hat (anonymisiert):

„Da frage ich mich, warum gehen Sie nicht einfach zu den Protestanten? Dort finden Sie alles was Sie begehren! Dort finden Sie bestimmt Ihr Glück! Warum spalten Sie, ja vernichten Sie meine römisch-apostolische katholische Kirche in Deutschland?“

Das klingt so, wie es ist: hilflos. Da will jemand sich dem Wandel der Kirche nicht aussetzen und will, dass alles bleibt wie es ist. Oder besser: dass alles so wird, wie es durch die Scheuklappen aussieht. Aber dieses Argument gibt es nicht nur in dieser hilflosen Form, der Theologe Karl-Heinz Menke will einen „katholischen Protestantismus” ausgemacht haben.

„Katholischer Protestantismus“?

Zunächst überrascht die Wortwahl. Eigentlich sprechen wir von „katholisch“ und „evangelisch“. Nun aber wird „protestantisch“ gewählt, wohl um den Kontrast zu schärfen. Es geht also gar nicht um Ernst gemeinte Vorschläge (falls das überhaupt jemand je angenommen haben sollte), im Vorschlag steckt Streit.

Das allein reicht aber noch nicht, um dieser Aufforderung den Schleier herunter zu reißen. Da drin steckt noch mehr, und das alles steckt in mehr Köpfen und Herzen, als uns lieb sein kann.

Weiter verbreitet, als gedacht

Erstens: Es geht an der Realität der Kirchen der Reformation vorbei. Aufgegriffen werden Dinge wie die Frauenordination und eine echte parlamentarische Struktur, aber die durch und nach der Reformation entstandenen Kirchen sind ja mehr als das. Sie haben eine eigene geistliche und theologische Tradition. Die Reduktion auf wenige Phänomene geht an der Wirklichkeit vorbei.

Zweitens: Es geht an der Aufgabe der Ökumene vorbei. Seit Jahrzehnten, seit dem Konzil, ist das Streben nach Einheit Teil des katholischen Selbstverständnisses. Das bedeutet nicht, in Kontroversen nicht auch mal auf eigenen Standpunkten zu bestehen, aber grundsätzlich gilt, dass die Ökumene eine Herausforderung ist, die wir annehmen müssen. Und derlei Aufforderungen schaden der Ökumene.

Probleme mit der Wirklichkeit

Drittens: die hier zum Vorschein kommende Hilflosigkeit geht an der Wirklichkeit der Kirche vorbei. Mich erinnert das an den bis in die 80er Jahre gehörten Ruf älterer Westdeutscher an die Jugend, man solle doch in den Osten gehen, wenn es einem hier nicht passe. Dämlich damals schon, ist auch die heutige kirchliche Abwandlung nicht wirklich intelligent. Ein Feindbild (siehe: ‚protestantisch‘ statt ‚evangelisch’) wird angeschärft um damit die Unzulänglichkeiten des eigenen Systems zu kaschieren. Und das eigene Wohlbefinden nicht in Unruhe geraten zu lassen.

Ich darf noch mal aus der oben genannten Email zitieren:

„Ich möchte in Ruhe meinen Glauben in einer Kirche ausüben, die nicht ohne menschlicher Fehler ist, aber so wie sie ist, ist sie immer noch meine Kirche wo ich gerne komme um zu beten – nicht um zu kämpfen.“

Beten, nicht kämpfen?

Allein das „nicht ohne menschliche Fehler“ sollte stutzen lassen. In seiner Allgemeinheit klingt das irgendwie nett, aber wenn wir uns dann erinnern, was diese „menschlichen Fehler“ waren, spätestens dann sollten wir stutzen. Schließlich war eine Studie zum Missbrauch Auslöser des Synodalen Wegs.

Wenn wir jetzt schon etwas sagen können dann doch wohl das, dass es kein zurück gibt zu einer Kirche, wie sie aus den Zeilen des mich anschreibenden Katholiken hervor scheint. Wenn alle Opfer gehört, alle Maßnahmen ergriffen sind. Und wenn wir durch diese Geschichten durch sind und alles richtig gemacht haben sollten, selbst dann wird die Kirche eine andere sein. 

Kirche wird eine andere sein

Das Ideal von Kirche wird es nicht mehr geben. Nicht nur weil es zunehmend schwerer wird, vor anderen und auch vor sich selbst zu begründen, weswegen man noch dabei ist. Sondern auch, weil wir einsehen müssen, dass das Sprechen vom Ideal vieles verdeckt und vielleicht sogar möglich gemacht hat, was so gar nicht zum Ideal passt.

Die Kirche ist jetzt schon eine andere. Diese Einsicht ist noch nicht überall gleich verbreitet, um so wichtiger ist, dass wir reden, reden, reden. In theologischen Seminaren und bei Konferenzen. Im Arbeitszimmer des Papstes und bei Bischofskonferenzen. Unter Katholikinnen und Katholiken wie auch ökumenisch.

Sich dem zu verweigern bedeutet eben nicht Treue, sondern den Auftrag zu verfehlen, den Kirche hat.

Auch ich gehe gerne in meine Kirche, um zu beten. Wer bewerten bedeutet nicht, dass alle Konflikte dann draußen bleiben. Beten bedeutet für mich, sich dann auch einzusetzen. Zu streiten, wenn nötig. Die Augen offen zu halten.

Der Versuch, alles Herausfordernde vor die Kirchentüre zu verbannen, hilft niemandem.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und Können, Neulich im Internet, Ökumene, Spiritualität / Geistliches Leben, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Debatte, katholisch, Kirche, Ökumene, protestantisch, Reform, Wandel21 Kommentare zu Dann macht doch rüber!

„Die Gläubigen machen etwas falsch …”

Veröffentlicht am 14. Februar 202113. Februar 2021
Epochenwandel der katholischen Kirche Irgendwo zwischen Alltag und dem Heiligen: so kennen wir den klassischen Priester

In zwanzig Jahren ist alles vorbei. Ein Interview eines Historikers zum Thema Epochenwandel der katholischen Kirche zog in den vergangenen Tagen im Netz seine Bahn, vor allem eng geführt auf Kardinal Woelki und die Vorgänge in Köln.

Dabei beschreibt Prof Kaufhold einen Wandel, der über aktuelle Krisen hinaus geht. Oder der diesen zu Grunde liegt, wie man will. Die Sonderrolle des Klerus als Heilsvermittler schwinde.

Epochenwandel der katholischen Kirche

Der Synodale Weg und überhaupt alle derzeitigen Debatten in der Kirche mögen von Missbrauch und dem – mangelhaften – Umgang damit geprägt sein, der Epochen-Bruch, den der Historiker Kaufhold skizziert, erinnert aber an den grundlegenden Gestaltwandel der Kirche.

Kurz: nichts wird mehr so sein wie früher.

Wir mögen das an Kirchenmitgliedszahlen oder besser noch Austrittszahlen fest machen. Oder an Pfarreireform. An Nachwuchsmangel. Woran auch immer, Kirche ändert sich. Und kein Synodaler Weg, aber auch kein Beharren auf dem Vergangenen wird daran irgendwas ändern. Wir müssen lernen, diesen Wandel zu gestalten.

Wandel gestalten

Und sind – jedenfalls was die Leitung angeht, so Kaufhold – nicht besonders gut darin. Die Gestaltung dieses Wandels laufe fatal, deswegen die Prognose der zwanzig Jahre, die es diese Kirche noch geben wird. Fatal, weil man als Klerus schon irgendwie das Neue will, aber am Alten festhält.

Zitat aus dem Interview in der Augsburger Allgemeinen: „Nehmen Sie nur das hilflose Konzept der sogenannten Neuevangelisierung, auf das die Kirche baut. Da stellt sich der Eindruck ein: Die Gläubigen machen etwas falsch – und der Klerus müsse ihnen beibringen, wie es richtig geht.“ Das ist nur ein Beispiel, das wäre austauschbar. Man mag das nun Klerikalismus nennen oder nicht, das Phänomen ist bekannt.

Klerus bringt bei, wie es richtig geht

Gestaltung geht anders. Nur ein Beispiel: bei einer internationalen Tagung zum Thema Priester sagte der immer wieder inspirierende Tomas Halik, dass es in Zukunft viele Weisen geben werde, Christin und Christ zu sein. Also müsse es auch verschiedene Wege geben, Priester zu werden. Und er zitiert den Apostel Paulus: Diener der Freude der Menschen solle ein Priester sein. Das ist weit weg vom Vollmachtträger des Heiligen, der irgendwie über das allgemein Menschliche Glauben hinaus ragt.

Das oben erwähnte Interview ist noch aus einem anderen Grund interessant. Es weist auf die ‚Sorge um das eigene Seelenheil‘ hin, das vor etwa 1.000 Jahren am Anfang der gegenwärtigen Form des Priesterseins gestanden habe. Sehr generell formuliert, aber wichtig ist nun einmal der Priester als Vermittler des Heiligen. Er hat eine sakrale Aura, oft überhöht, und Exklusivität.

Vermittler des Heiligen

Deswegen ist es so wichtig, dass auch im Synodalen Weg über Formen des Priesterlichen gesprochen wird. Das ist nicht nur ‚priesterliche Lebensform‘ im soziologischen Sinn, daran hängt auch die Frage, welche Rolle ein Priester im Glauben der Menschen haben soll.

Priester als Pfarrer, oft überdehnt durch die schiere Menge an Gemeinden oder die zurück zu legenden Kilometer. Priester wie ich, die etwas ganz anderes machen als Gemeindearbeit. Priester als Leiter von Gemeinden, am Altar und in der Beichte, das alles sind Scharnier-Fragen von dem, was Kirche in Zukunft sein will.

Es gilt eben nicht mehr das „Die Gläubigen machen etwas falsch …“. Es braucht eine neue Zuordnung des Priesterlichen zum Glauben der Einzelnen. Und der Gemeinde.

Das Paulus-Zitat finde ich wunderbar für jede Debatte über das Priesterliche, überhaupt für jeden Dienst in der Kirche. Deswegen abschließend der ganze Satz aus 2 Kor 1:24: 

„Wir sind nicht Herren über euren Glauben, sondern wir sind Mitarbeiter eurer Freude; denn im Glauben steht ihr fest.“

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter katholische Kirche, Klerikalismus, Missbrauch, Priester, Reform, synodaler Weg26 Kommentare zu „Die Gläubigen machen etwas falsch …”

Über den Tellerrand hinaus

Veröffentlicht am 10. Februar 20213. März 2021
der Verweis auf die Weltkirche Nicht verwechseln: Rom ist nicht gleich Weltkirche

Braucht unsere Kirche nationale Lösungen? In der Debatte um den Synodalen weg gibt es immer wieder den Vorwurf, der Verweis auf die Weltkirche diene als Hindernis, sich Veränderungen oder Entwicklungen zu verschließen. Gerade bei den umfassenderen Fragen wie der nach der Weihe von Frauen oder dem Zölibat mache schon der Hinweis auf die Katholizität der Frage eine Debatte unmöglich. Die Annahme dahinter ist, dass es sehr wohl nationale oder regionale oder kulturell verschiedene Antworten geben könne und müsse, um die anstehenden Reformen angehen zu können.

Diese Gedankenfigur gibt es natürlich auch im Negativ, als Warnung vor einer „deutschen Nationalkirche“ oder dergleichen, die Gegner jeder Debatte gerne lautstark und nicht wirklich differenziert ins Feld führen.

Der Verweis auf die Weltkirche

Mir stößt das irgendwie negativ auf, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Variante. Zehn Jahre lang hatte ich das Privileg, Weltkirche kennen lernen zu dürfen. Bei Papstreisen oder auch bei Besuchen von Vertretern der Kirche in Rom. Das macht mich nicht zu einem Spezialisten für die Weltkirche. Aber es hat mich Geschmack finden lassen am Fragen und an der Neugierde. Es hat neue Horizonte gezeigt und mir beigebracht, das Fragen oft weiter bringen als Antworten. Oder dass man Fragen braucht, Fragen die man vorher vielleicht gar nicht hatte.

Wenn ich von hier aus, von zu Hause aus, auf einen nebulösen Singular „die Weltkirche“ verweise, dann verfehle ich all das. Dann schaffe ich ein künstliches Gegenüber.

Natürlich gilt die Einschränkung, dass wer ‚Weltkirche‘ sagt, nicht nur den Vatikan meinen darf. Auch wenn sich viele dort als autoritative Vertreter der Einheit der Kirche verstehen und so sprechen und handeln, wage ich den Widerspruch: Weltkirche ist mehr als deren römische Leitung. Und gerade deswegen ist es so wichtig, sie nicht als Widerpart zu sehen.

Vatikan ist nicht gleich Weltkirche

Erstens gibt es in unserer Welt keine isolierten Entscheidungen mehr. Alles ist mit allem verbunden, auch wenn wir in COVID-Zeiten die Illusion bekommen, durch nationale Maßnamen das Problem in Grenzen (oder außerhalb derer) halten zu können. Ein „wir-machen-das-aber-so“ in wichtigen Fragen bleibt nicht ohne Folgen.

Zweitens muss es erlaubt sein, Entscheidungen auf die ihr zukommende Ebene zu beschränken. Das muss alles diskutiert werden, aber spätestes bei der Frage der Weihe sollte klar sein, dass die Entscheidungsebene nicht die Ortskirche sein kann.

Drittens sollen wir vom den Anderen lernen. Zu unserem eigenen Vorteil. Jede Glaubenskultur ist immer Wandel. Das sei denen gesagt, die meine, etwas Ewiges in Händen zu halten, das bewahrt werden muss. Das sei aber auch denen gesagt, die meinen, ihre eigene Glaubenskultur sei der Referenzpunkt. Auch die ist Wandel. 

Kultur ist immer Wandel

„Eine Kultur, die sich nicht länger verändert, ist tot“, formuliert der von mir geschätzte französische Autor Francois Jullien. Transformation sei Ursprung und Motor des Kulturellen, Fixierungen seien ihr fremd. Beim Papst heißt das „Sakralisierung der eigenen Kultur“, mit dem Resultat eines Fanatismus, der wirkliche Verkündigung unmöglich mache (Evangelii Gaudium 117). Anders gesagt: Weltkirchliche Erfahrungen und Begegnungen können helfen, dass ich über den eigenen Horizont hinaus zu blicken lerne.

Macht das die eigenen Erfahrungen von Kirche ungültig? Mitnichten. Gerade im Synodalen Weg werden viele gravierende Fragen zu Kirche und Glauben aufgeworfen, die kommen ja nicht aus dem Nichts. Die haben ihren Sinn und dürfen nicht mit einem falschen Hinweis auf Weltkirche vom  Tisch gewischt werden. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es gerade die Begegnung mit dem Anderen, dem Fremden, den anderen Erfahrungen von Kirche und Glauben sind, die unser eigenes Glaubenserleben und unsere Kirchlichkeit weiten. 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter katholische Kirche, Perspektive, Rom, synodaler Weg, Vatikan, Weltkirche6 Kommentare zu Über den Tellerrand hinaus

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