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PaterBerndHagenkord.blog

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Monat: September 2012

Prozesstag Eins

Veröffentlicht am 29. September 201229. September 2012

Auf dem Platz vor der Engelsburg, in Sichtweite meines Bürofensters, ist an diesem Morgen ein Gerüst aufgebaut. Ein Baugerüst, allerdings freistehend und nicht für den Bau gedacht, sondern für eine Fernsehkamera. So etwas gibt es sonst nur bei wirklich großen Ereignissen, zuletzt bei der Seligsprechung Johannes Pauls II., wenn ich nicht irre. Von diesem Standpunkt aus hat man einen wunderbaren Blick die Via della Conciliazione hinauf zum Petersdom.

Das Gerichtsgebäude im Vatikan, Außenansicht
Das Gerichtsgebäude im Vatikan

Warum steht die Kamera samt Übertragungswagen und Journalisten und Technikern dort? Weil heute der erste Tag im Prozess gegen Paolo Gabriele stattfindet. Die Kollegen können von ihrer frisch gebauten Aussichtsplattform aus über Kriminalität und Geheimnis, Vatikan, Priester und den Papst berichten. Aber da es keinerlei Bilder geben wird – wie bei jedem Prozess üblich wird nicht übertragen, noch sind Kameras zugelassen – wird es nichts zu zeigen geben und deswegen werden wohl wieder all die Spekulationen wiederholt, die wir uns schon in der Vergangenheit anhören durften.

Zugegeben, das ist selber auch Spekulation, aber sie hat ihre Gründe in den bisherigen Erfahrungen.

In unserer Redaktion haben wir schon öfters diskutiert: Was ist eigentlich so interessant an der letztlich doch sehr lokalen Affäre? Warum diese ungeheure Medienauftrieb? Der Fall selber gibt das doch gar nicht her. Weiterlesen „Prozesstag Eins“

Kategorien Allgemein, Interview, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Aufklärung, Gericht, Jorunalisten, Medien, Öffentlichkeit, Paolo Gabriele, Prozess, Vatikan5 Kommentare zu Prozesstag Eins

Kirchensteuer, entweltlichte

Veröffentlicht am 27. September 2012
Papst Benedikt XVI. fährt im Papamobil im Olympiastadion Berlin ein
Deutschlandreise: Berlin, 22. Sept 2011

Es ist vielleicht bezeichnend, dass die Neuregelung des Kirchenaustritts in Deutschland ausgerechnet zum Jahrestag des Papstbesuches kommt, geht es doch letztlich um die Frage, was das Spezifikum des Glaubens ist und ob es dazu des Geldes, der Steuer bedarf. Diese Diskussion hatten wir im vergangenen Jahr ausgiebig im Anschluss an die Rede des Papstes in Freiburg, Stichwort „Entweltlichung“.

Bezeichnend finde ich dieses Zusammentreffen der Daten deswegen, weil es in Deutschland kaum möglich ist, beides getrennt zu verhandeln. Die beiden Themen – Kirchenmitgliedschaft und Steuer – sind ineinander verwoben.

 

Also doch Entweltlichung der Kirchensteuer?

„Können Sie mir eventuell erläutern, wie der Begriff der “Entweltlichung” mit dem Erlass der dt. Bischöfe zum Kirchenaustritt zusammenhängt?“ So eine kurze eMail an unsere Redaktion vor einigen Tagen. Meine erste Reaktion: Die hängen nicht zusammen. Es ist eben genau dieses Missverständnis, dass der Papst in Freiburg mit seinem Begriff der „Entweltlichung“ die Kirchensteuer gemeint habe, gegen das ich vor einem Jahr und danach in diesem Blog angeschrieben habe. Es geht Benedikt XVI. um etwas Grundsätzliches, das alle angeht, um mehr als nur die Frage de Steuer.

Wer austritt, tritt aus. Das ist keine Frage der Steuer. Weiterlesen „Kirchensteuer, entweltlichte“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, PapstreiseSchlagwörter Austreten, Austritt, Benedikt XVI., Bischofskonferenz, Deutschland, Deutschlandreise, Entweltlichung, Freiburg, Kirche, Kirchensteuer, Zugehörigkeit35 Kommentare zu Kirchensteuer, entweltlichte

Gebetsschule Liturgie

Veröffentlicht am 26. September 201226. September 2012

Die Liturgie ist Schule des Gebetes. Mit diesem Thema griff Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz die Themenreihe „Gebetsschule“ wieder in gewohnter Weise auf. Und das Thema ‚Liturgie’ ist ja kein unumstrittenes. Hier wird wie nirgendwo sonst Wandel und Kontinuität, Änderung und Beibehalten sichtbar. Auf diesem Gebiet wird auch wie nirgendwo sonst gestritten.

Deswegen darf man den Papst auch so verstehen, dass die Liturgie kein Ort des Streitens um Form und Ritus ist, sondern zuallererst Begegnung mit Gott.

Die Katechese des Papstes:

 

Die Liturgie hilft uns, Beten zu lernen, denn sie ist der bevorzugte Ort, an dem Gott zu uns spricht und uns zugleich Worte schenkt, mit denen wir antworten können. Was aber heißt Liturgie? Es ist ein griechisches Wort, das ursprünglich bedeutet „Dienst des Volkes und für das Volk“ (vgl. KKK 1069). In der Liturgie geht es natürlich nicht um irgendein Volk, sondern um das neue Volk Gottes, die Kirche, die dadurch entstanden ist, dass Christus gestorben und auferstanden ist und uns in sich hinein zieht. Deswegen fallen in der Liturgie Werk des Volkes und Werk Gottes ineinander. Zuerst ist sie Werk Gottes, der überhaupt dieses Volk schaff. und es dann dazu schaffe, dass es gemeinsam mit ihm das Werk der Liturgie vollbringt. Weiterlesen „Gebetsschule Liturgie“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Beten, Feiern, Gebetsschule, Gott, Gott begegnen, Gottesdienst, Lernen, LiturgieSchreiben Sie einen Kommentar zu Gebetsschule Liturgie

Populismus macht dumm

Veröffentlicht am 23. September 201223. September 2012

Man soll so einen Unfug ja eigentlich gar nicht lesen. Aber unterwegs in Wien habe ich mir für eine U-Bahn-Fahrt eine Boulevard-Zeitung gekauft, „Österreich“. Seite 12, Überschrift: „Professorin deckt auf: Jesus hatte eine Ehefrau.“

Das stimmt nicht. Wir hatten die Professorin selber im Programm, den Beitrag habe ich selber gemacht, die Professorin hat großen Wert darauf gelegt, dass Ihr Papyrus-Fund kein, ich wiederhole: kein, Beweis für dergleichen sei. Was die glorreichen Aufklärer nicht von der zweiten Überschrift abhält: „Christus war verheiratet, und zwar mit der biblischen Sünderin Maria Magdalena“.

Der Artikel selber spricht dann schön vorsichtig im Konjunktiv, versteht aber weder den Unterschied zwischen Jünger und Apostel, noch kann er den Inhalt des Papyrus korrekt wiedergeben. Dritter Satz: „(Auf dem Papyrus) steht, dass Jesus eine Ehefrau hatte“ (von mir gekürzt). Steht da nicht!

Jetzt ist es einfach, auf dergleichen Unfug einzuschlagen. Zu einfach. Und eigentlich hatte ich mich zum Ende meiner U-Bahn-Fahrt auch schon abgeregt und beschlossen, das hier alles nicht zu schreiben. Doch dann las ich auch der Rückfahrt in einem anderen österreichischen Medium in einem Interview den Satz „Es kann keine Demokratie von Idioten geben“. Es ging um Populismus, Bildung und darum, dass Populisten Menschen für dumm verkaufen. Das schädige die Demokratie. Und nicht nur die Demokratie. Und deswegen schreibe ich das doch: Es kann nicht sein, dass solches Schreiben in einer Zeitung unkommentiert bleibt. Ich höre doch jetzt schon die Fragen/Behauptungen, es sei doch jetzt bewiesen, dass Jesus eine Frau hatte.

So was macht uns dümmer, und das schadet, es schadet der Bildung, dem Denken, der Information, der Meinungsbildung etc. Nur den Populisten nützt es, in diesem Fall den Machern von „Österreich“. Ihr nennt euch Journalisten? Nun ja. Ihr wollt verkaufen, und zwar eure Leser für dumm. Populisten seid ihr. Und das ist schädlich.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Bildung, Dummheit, Frau, Jesus, Jesus Ehefrau, Maria Magdalena, Medien, Medienethik, Zeitung5 Kommentare zu Populismus macht dumm

Ein Jahr danach

Veröffentlicht am 21. September 2012
Papst Benedikt XVI. bei der Ansprache im Garten von Schloss Bellvue
Papst Benedikt XVI. bei der Ansprache vor dem Bundespräsidenten und Gästen

Ein Jahr ist der Papstbesuch in Deutschland nun her. Ich habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt, was davon geblieben ist. Aber dies ist ja ein Blog: Also frage ich Sie.

Was ist vom Papstbesuch geblieben? Überhaupt? Generell? Kirchlich? Gesellschaftlich?

Wie sehen Sie das heute, ein Jahr danach?

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Berlin, Deutschlandreise, Eichsfeld, Entweltlichung, Erfurt, Freiburg, Ökumene, Papstreise, Reise10 Kommentare zu Ein Jahr danach

Gesunder Menschenverstand, bitte!

Veröffentlicht am 19. September 201219. September 2012

„Der gesunde Verstand ist die am besten verteilte Sache der Welt, denn jeder denkt, genug davon zu haben.“ So – in etwa – sieht Rene Descartes die Dinge. Man könnte daran zweifeln, wenn man die Nachricht liest, dass ein französisches Satiremagazin erneut Mohammed- Karikaturen veröffentlicht hat. Jetzt, in dieser Situation. Als ob der dumme Film in den letzten Wochen nicht schon genug Unruhe gestiftet hätte.

Aber halt: Es geht auch um die Pressefreiheit. Die ist ein hohes Gut und man sollte hohe Preise dafür bezahlen, sie schützen zu können. „Charlie Hebdo“ – so heißt das Magazin – weiß ein Lied davon zu singen, nach der letzten Aktion dieser Art wurden die Redaktionsräume abgebrannt.

Aber ist das wirklich eine Frage der Pressefreiheit? Wir wissen doch heute schon, wie darauf reagiert werden wird. Erneut Proteste, erneut verbrannte Fahnen, der Hass wird geschürt, Menschenleben werden gefährdet und jeder Weg in Richtung Verständigung wird erneut verbaut.

Ich mag die Pressefreiheit. Aber sie ist keine Götze. Wenn ich die Wirkungen meines Tuns vernünftig und begründet abschätzen kann, dann gehört das in eine ethische Abwägung meines Handelns hinein. Natürlich darf ich mich nicht den Ideologen beugen, die den Zorn und die Wut bewusst gegen den Westen instrumentalisieren. Aber ich sollte vielleicht doch vorsichtig damit sein, diesen Ideologen immer neue Munition zu geben. Weiterlesen „Gesunder Menschenverstand, bitte!“

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Charlie Hebdo, Frieden, Islam, Libanonreise, Mohammed, Muslime, Protest, Satire, Verständigung2 Kommentare zu Gesunder Menschenverstand, bitte!

Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf

Veröffentlicht am 18. September 2012

Und jetzt? Einige Tage nach der Rückkehr des Papstes aus dem Libanon scheint alles schon wieder lange vorbei. Was hat es gebracht? Für die Menschen, für den Frieden, den der Papst so oft und immer wieder betont hat? Schon am Tag danach gab es erneut Aufrufe zu Demonstrationen und damit leider auch zu Spaltungen und Konflikten, auch im Libanon selber. Also: Was hat es gebracht?

Zuerst hat es den Libanesen und den Nachbarn Solidarität gebracht. Sie sind in ihrem Widerstand gegen Gewalt nicht allein. Während der Westen Politiker in die Präsidentenpaläste und ansonsten Drohnen schickt, kommt der Papst selber.

Damit hat er gezeigt, dass Dialog möglich ist. Er wird nicht über Nacht den Frieden schaffen, aber das ist es ja eben: Frieden muss wachsen, und zwar auf Versöhnung. Nach so vielen Jahren des Misstrauens, der Gewalt, auch des Einflusses von Außen, ist es nicht einfach, einander zu vertrauen. Also muss das allmählich wachsen. Gerade der Papst steht dafür, nicht auf den schnellen Effekt sondern auf das tiefer liegende, das Grundsätzliche zu setzen. Die Rolle der Religion für den Menschen, die Rolle des Glaubens für das Zusammenleben und so weiter. Das sind alles Fragen, die für den Nahen Osten virulent sind. Aber es sind keine Fragen, die sich mit einem schnellen Abkommen lösen lassen. Weiterlesen „Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Kirche und Medien, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Bilder, Dialog, Frieden, Libanon, Medien, Naher Osten, PapstreiseSchreiben Sie einen Kommentar zu Nach der Libanonreise: Die Bilder im Kopf

Ein unpolitischer Politiker

Veröffentlicht am 15. September 201215. September 2012
(c) AFP

Der Gewinner bisher: Die Bombenwerfer. Noch so viel Friedensbemühungen verdrängen diejenigen nicht von den Titelseiten, die auf Gewalt setzen. Gewalt zieht unsere Aufmerksamkeit an, sie verwandelt unsere Wahrnehmung, sie dreht Absichten und bildet die Folien, unter denen wir die Welt wahrnehmen. Statt also über Frieden zu sprechen, dominierte abgebrannte Botschaften die Titelseiten. So gewinnt die Gewalt.

Dabei denken wir schon seit Jahrzehnten über einen möglichen oder unmöglichen Frieden im Nahen Osten nach.

 

Es gibt keine bessere Startrampe in den Nahen Osten als den Libanon. Wo sonst leben seit Jahrhunderten, Jahrtausenden verschiedenste Religionen zusammen auf so engem Raum? Diese Tradition und Geschichte war es dann auch, die den Charakter der Reise des Papstes ausmacht. Wie im vergangenen Jahr in Benin besuchte der Papst ein Land und dadurch erklärtermaßen eine ganze Region.

Benedikt XVI. kam nicht mit dem großen Wurf für Lösungen in den Nahen Osten. In der Pressekonferenz im Flugzeug nannte er sein Schreiben eine „Road Map“ für die Zukunft. Der Begriff ist aufgeladen, damit bezeichnet man in der politischen Welt die – immer wieder scheiternden – Pläne, die alle Beteiligten zu einem bestimmten Vorgehen zwingen sollen. Aber was der Papst mitbrachte, war keine politische Handlungsanweisung. Es war und ist eher harte Kost, was der Papst uns mit seinem postsynodalen Schreiben anbietet.

 

Keine Politik?

Das letzte mal, dass ein Papst im Libanon  war, war der Besuch von Johannes Paul II., der das Land unter syrischer Besatzung vorfand und die Christen den Papst als Unterstützer ihres Widerstandes sagen. Legendär war die Ansprache des Patriarchen Nasrallah Sfeir, der diesen Widerstand mit dem der Katholiken in Polen gegen den Stalinismus verglich.

Nichts dergleichen bei dieser Reise.

Der Vatikan und alle Beteiligten hatten im Vorfeld immer und immer wieder betont, dass dies keine politische Reise sei. Und das war sie auch nicht, jedenfalls nicht in dem Sinn, wie die von Johannes Paul II. es in ihrer Symbolkraft war. Aber „politisch“ müssen wir weiter verstehen als das reine sich Einsetzen für dies oder das. Auch ein Friedensappell und das sich Heraushalten aus einem Konflikt ist in einer so tief von Konflikten geprägten Region ein eminent politischer Akt. Weiterlesen „Ein unpolitischer Politiker“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Papstreise, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Bischofssynode, Frieden, Libanon, Maliki, Naher Osten, Papstreise, Politik, Präsident, ReligionsvertreterSchreiben Sie einen Kommentar zu Ein unpolitischer Politiker

Eine mutige Reise

Veröffentlicht am 13. September 201213. September 2012

An diesem Freitag beginnt Papst Benedikt seine nächste Auslandsreise, dieses mal in den Libanon. Wir haben die letzen Monate mit Sorge verfolgt, schien doch die Situation in Syrien eine Gefahr für die Reise dazustellen. Es ist ja auch nicht einfach, jetzt das richtige zu sagen und richtig aufzutreten. Um so mutiger ist diese Reise.

 

Nun habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder die Frage gehört, ob es denn diese Reise brauche, schließlich sei den Menschen vor Ort, vor allem den Flüchtlingen aus Syrien, nicht mit einem solchen Pastoralbesuch gedient. Die bräuchten doch eher andere Dinge.

 

Frieden, Frieden, Frieden

Das eine tun und das andere nicht lassen, so sehe ich dagegen die Herausforderung. Seit Jahrzehnten fragen wir uns hier in Europa und nicht nur hier, wie das alles im Nahen Osten mal enden soll. Um so wichtiger, dass der Papst dort hinfährt und das Seine versucht, um Dialog und Frieden auf die Beine zu helfen. Die Kräfte, die für das Zusammenleben stehen, müssen gestärkt werden. Und das will der Papst – unter anderem.

 

Es ist ein Pastoralbesuch, der Papst wird das Abschlussdokument der Synode zum Nahen Osten, die vor zwei Jahren im Vatikan tagte, vorstellen. Und was ist nicht alles in diesen zwei Jahren passiert: Nur kurz nach der Abreise der Bischöfe aus Rom begann das, was wir den arabischen Frühling nennen. Da wird es nicht leicht sein, auf die Antworten der Bischöfe von damals zu reagieren. Aber genau das will der Papst tun. Geradezu penetrant wiederholen deswegen Vertreter des Vatikan die Botschaft der Reise: Frieden, Frieden, Frieden. Weiterlesen „Eine mutige Reise“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Interview, PapstreiseSchlagwörter Benedikt XVI., Frieden, Kardinal Kasper, Libanon, Papstreise, SynodeSchreiben Sie einen Kommentar zu Eine mutige Reise

Von aufspringenden Knospen und anderen Liedern

Veröffentlicht am 12. September 201221. August 2012

Seitdem ich vor fast zwei Jahren den Schöpfer der Lieder meiner kirchlichen Jugend interviewt habe, lässt mich das so genannte Neue Geistliche Liedgut nicht mehr so richtig los. Nicht nur, dass es Ohrwürmer produziert oder ein wenig Sentimentalität, schließlich war die eigene Jugend voller aufspringender Knospen oder kleiner Senfkörner Hoffnung.

Ludger Edelkötter und viele andere haben Liturgien und Festivals geprägt wie sonst vielleicht nur noch die Musik aus Taizé.

Mir stellt sich heute irgendwie immer wieder die Frage nach der Balance: Ist das nun gutes Liedgut? Ist es banal? Ist es der Singbarkeit wegen gut? Ist es vorbei? Oder steckt da der Snob in mir drin, der gerne damit angibt, Hochkulturelles zu hören, aber dann doch heimlich gerne zurück-hört.

Pater Norbert Becker komponiert selber NGL. Ihn habe ich gefragt, ob seine Musik noch aktuell ist, wo sie doch allenthalben auch in den Gottesdiensten eher schwindet.

„Es ist sicher noch aktuell, aber das NGL ist nicht mehr das Lied der Jugend, wie es das zu unserer Jugendzeit noch war.“ Das Interesse sei nach wie vor noch da, sagt er, vor allem bei Erwachsenen, die es lieben, Lieder zu singen, die sie verstehen und wo der Glaube zur Sprache kommt und zum Klingen gebracht wird, „wie sie ihn gut haben können und wie er ihnen auch weiter hilft.“

Dazu gehört die Lebendigkeit, auch wenn das NGL nicht immer nur flott und peppig-schnell sei.

„Mir ist das selber auch ein Anliegen, nicht immer nur die Hits zu präsentieren, sondern auch mit Liedern zu arbeiten, die inhaltlich auch einen Tiefgang haben und wo es sich lohnt, darüber nachzudenken und wo man dann auch Glaubenspotential in den Alltag nehmen kann.“

Wie gehen Sie mit dem NGL um?

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Gesang, Glauben, Gottesdienst, Lieder, Ludger Edelkötter, Musik, Neues Geistliches Lied, NGL, Norbert Becker3 Kommentare zu Von aufspringenden Knospen und anderen Liedern

Katholisch Wählen gehen?

Veröffentlicht am 10. September 20129. September 2012

Xaphod Beeblebrox war für kurze Zeit der Präsident des Universums. Zumindest in der Romanserie Douglas Adams, The Hitchhikers Guide to the Galaxy. Ein Lektüre-Muss.

Die Aufgabe dieses Präsidenten ist es, Aufmerksamkeit zu erregen und damit den wirklichen Politikmachern im Hintergrund freie Bahn zu geben. Ich verkürze stark, aber genau darauf läuft seine Arbeitsbeschreibung hinaus. Und manchmal fühle ich mich an Xaphod erinnert, wenn ich die us-amerikanische Politik betrachte, vor allem während der Wahlkampfzeiten. Und wann ist in den USA kein Wahlkampf?

Immerhin hat der US-Präsident wirkliche Vollmacht und entscheidet. Aber nach draußen scheint es mir so – zugegeben aus der Ferne – dass alle Signale auf Beliebtheit gestellt werden.

Beide Kandidaten für das große Rennen im November, wenn der neue Präsident gewählt wird, haben ihre eigenen Katholiken-Fischer-Gremien aufgebaut. ‚Catholics vor Romney’ wurde dicht gefolgt von ‚Catholics for Obama’. Weiterlesen „Katholisch Wählen gehen?“

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Armut, Glauben, Katholiken, Latinos, Moral, Obama, Religion, Romney, USA, Wahlkampf, Werte3 Kommentare zu Katholisch Wählen gehen?

„Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen“

Veröffentlicht am 9. September 201214. August 2012

Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding begrüsst es, dass Papst Benedikt ein „Jahr des Glaubens“ angekündigt hat. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat er meinem Kollegen Stefan Kempis erzählt, wo er einen Schwerpunkt setzen würde. Und da in einigen Wochen dieses Jahr des Glaubens beginnen wird, finde ich, dass es sich lohnt, sich diesen Schwerpunkt noch einmal vorzunehmen.

 

„Das Entscheidende scheint mir zunächst mal, dass es überhaupt ein Jahr des Glaubens gibt, denn das sehe ich in einer bestimmten Linie: Nachdem das Wort Gottes in den Vordergrund gestellt worden war, geht es jetzt in einer gewissen Konsequenz um den Glauben.

In der Tat: Wenn es um den Glauben geht, dann geht es in erster Linie um Jesus und sein Verhältnis zu Gott. Um dieses Gottesverhältnis Jesu – wie hängt der Sohn mit dem Vater zusammen – hat sich Joseph Ratzinger, hat sich Benedikt XVI. wahrscheinlich soviele Gedanken gemacht wie kaum ein anderer; da hat er sicherlich seine starken Signale.“

 

Mehr Bibel bitte

Wir erleben im Moment einen Boom von Jesusbüchern – ihre Qualität ist aber sehr unterschiedlich…

 

„Um Jesus wird immer gestritten, das war nie anders – Gott sei dank! Das zeigt einfach, wie bedeutend diese Gestalt gewesen ist, und sei es auch im Widerspruch. Das Entscheidende ist, dass der Papst in seinen beiden Jesusbüchern im Grunde eine Idee gehabt hat: die Idee, die eigentlich ganz einfach, aber doch neu zu entdecken ist, dass man Jesus nur von Gott her verstehen kann. Oder zugespitzt formuliert: Jesus kann man nur aus seiner Einheit mit dem Vater heraus verstehen. Das ist eine ganz klare, in gewisser Weise auch einfache, damit auch wieder strittige These, die aber einen Schlüssel zu sehr, sehr vielem liefert: im ersten Band zur Qualität, zur Intensität seiner Verkündigung, und im zweiten Band dieses Zerrissensein des Leidenden, das aber von Gott her zu einer Einheit versöhnt wird.“ Weiterlesen „„Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen““

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Interview, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bibel, Glauben, Katechese, Neuevangelisierung, Schrift, Thomas Söding, Wissen2 Kommentare zu „Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen“

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