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Monat: Februar 2013

Benedikt XVI. ist nicht mehr Papst

Veröffentlicht am 28. Februar 201328. Februar 2013

Benedikt XVI.Der Stuhl Petri ist vakant. Zum ersten mal haben Christen es kommen sehen und sich darauf vorbereiten können, seit zwei Wochen versuchen wir, zu verstehen. Und gleichzeitig geht es ja weiter, die Kardinäle wählen einen neuen Papst. Wenn mir das einer am 10. Februar gesagt hätte, dass wir zu Ostern einen neuen Papst hätten … .

Benedikt XVI. ist „mein“ Papst. Natürlich habe ich das Pontifikat Johannes Pauls II. bewusst erlebt, aber nah dran war ich vor allem an diesem Papst. Im Flugzeug mit ihm nach Deutschland, zig-tausend male seine Stimme schneiden und in Beiträge einbauen, Reisen nach Cuba, London, Assisi – Benedikt hat mich geprägt. Ich finde seinen Schritt zugleich menschlich und groß, trotzdem auch sehr schade. Aber kaum ist der Rücktritt gültig, geht es schon weiter, Sedisvakanz, Kardinäle, Beratungen, Konklave und dann Wahl. Also bevor das ganze wieder hektisch und spannend wird ein kurzes Innehalten.

 

Was soll es bedeuten?

Was bedeutet dieser Rücktritt? Es gibt viele Meinungen, Sichtweisen, Perspektiven und Wertungen, und das ist ja auch legitim. Es ist wichtig, sich in die Frage nach der Deutung einzureihen und aus unserer Perspektive die Dichte und die Bedeutung dieses zu Ende gegangenen Pontifikates einzubringen. Dafür schreibe ich und dafür arbeitet mein Sender.

Trotzdem wehrt sich etwas in mir, jetzt mit einem Abgesang  dieses Pontifikat zu beenden. Der Schlusskommentar, sozusagen. So, wie Johannes Paul II. das Papstamt, nicht nur seine Zeitgenossen, geprägt hat, so hat das auch Benedikt XVI. getan und so tut er es weiter. Weiterlesen „Benedikt XVI. ist nicht mehr Papst“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Papstreise, Rom, VatikanSchlagwörter Abschluss, Benedikt XVI., Rücktritt, Übergang4 Kommentare zu Benedikt XVI. ist nicht mehr Papst

Die letzte Etappe

Veröffentlicht am 28. Februar 201328. Februar 2013

Letzte Grußworte aus Castelgandolfo

Danke, von Herzen Danke!

Liebe Freunde, ich freue mich, dass ich bei euch bin, umgeben von der Schönheit der Schöpfung und eurer Sympathie, die mir so viel Gutes getan hat. Danke für eure Freundschaft, eure Zuneigung.

Ihr wisst, dass mein Weg heute verschieden ist von den bisherigen Wegen, ich bin nicht mehr Papst der Katholischen Kirche, ab acht Uhr heute Abend bin ich es nicht mehr. Ich bin nur noch einfach ein Pilger, der die letzte Etappe seiner Pilgerreise auf dieser Erde beginnt. Aber ich möchte noch einmal mit meinem Herzen, mit meiner Liebe, meinem Gebet, meiner Meditation und allen meinen inneren Kräften für das Wohl aller und der Kirche, ja für die Menschheit arbeiten. Und dabei fühle ich mich getragen von eurer Sympathie. Gehen wir gemeinsam weiter, mit dem Herrn, für das Wohl der Kirche und der Welt.

Danke.

Von Herzen spende ich euch nun meinen Segen.
Gepriesen sei der allmächtige Gott.
Es segne uns der allmächtige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Danke und Gute Nacht, Danke euch allen!

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., RomSchlagwörter Abschied, Benedikt XVI., Castelgandolfo, Gebet, Pilger, Rücktritt4 Kommentare zu Die letzte Etappe

Im Übergang

Veröffentlicht am 27. Februar 201327. Februar 2013
Generalaudienz im Juni 2008
Generalaudienz im Juni 2008

Es ist ein ganz besonderer Moment. Nicht wuchtig, nicht kitschig, nicht pathetisch, aber ganz besonders. Jeder von den 150.000 Menschen oder wie viele es auch immer gewesen sein mögen merkte das auf seine oder ihre Weise. Ich denke an meine erste Generalaudienz zurück, im Juni 2008 war das. Ich sollte mir Radio Vatikan als Arbeitsplatz ansehen und mein Vorgänger hatte mir Karten besorgt, sogar oben. Jeder hier hat seine persönliche Beziehung entwickelt, und die geht jetzt zu Ende.

Die scheinbar nebensächlichen Fragen sind beantwortet: Wie wird er heißen und so weiter. Scheinbar nebensächlich deswegen, weil es Symbolfragen dafür sind, wie wir nachher mit dem Papst umgehen, sei es medial, sei es praktisch. Für dieses Ereignis gibt es keine Präzedenz, das Interesse an den Trivia ist also mehr als nur das, es ist ein Interesse an der Person.

Geklärt ist auch der Ort, jedenfalls für die kommende Zeit: Erst Castelgandolfo, dann das kleine Kloster im Vatikan. Er bleibt im Vatikan lautet die Botschaft. Einmal ganz abgesehen von praktischen Dingen ist dies auch irgendwie symbolisch wichtig. Auch wenn der Körper es nicht mehr hergibt, bleibt er hier, wenn auch in anderer „Rolle“: Als Beter. Und Gebet gehört – das hat er am vergangenen Sonntag betont – ins Herz des Glaubens und des Tuns. Ohne einen Anker im Gebet wäre das alles eh nicht wirklich tragfähig. Der Ort verbindet sich also ebenfalls mit der Person, auch bei der Frage nach dem Ort ging es um die Person.

 

Ohne Pathos

 

Benedikt XVI. hat Abschied genommen; seine Worte bei der Generalaudienz waren ganz ohne Pathos und ohne den Versuch, noch einmal etwas ganz tiefes sagen zu wollen, ich würde es leicht nennen, wie er gesprochen hat. Er hat gedankt, Gott zuerst, dann den Mitarbeitern und den Meschen die ihn begleitet haben. Er hat noch einmal auf das Thema des Glaubens hingewiesen, ist von dort aus aber noch einmal auf die Frage seiner Berufung gekommen: Er verlasse sein Amt nicht, aber er versuche nun, in andere Weise dem gerecht zu werden, was Gott von ihm will. Wie gesagt, ganz ohne Pathos. Weiterlesen „Im Übergang“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Abschied, Benedikt XVI., Credo, Generalaudienz, Glauben, Jahr des Glaubens, Magnifikat, Rücktritt4 Kommentare zu Im Übergang

Auf dem Weg zur Entweltlichung

Veröffentlicht am 26. Februar 201326. Februar 2013
Papst Benedikt XVI. fährt im Papamobil im Olympiastadion Berlin ein
Deutschlandreise 2011: Olympiastadion Berlin, 22. Sept 2011

Vieles kann man nennen, was vom Pontifikat Benedikt XVI. weiter wirken wird. Was bei mir persönlich immer noch wirkt ist das Wort von der ‚Entweltlichung’, gesprochen in Freiburg beim letzten Papstbesuch im September 2011. Es hat damals einiges an Aufsehen erregt, an Diskussion, auch an ziemlich klarer Ablehnung. Danach gab es dann auch theologisches und journalistisches Nachdenken darüber, und wie sich zeigt, hat es sich gelohnt. Es hat die Debatte bereichert.

Im Dezember 2011 habe ich zu dem Begriff an dieser Stelle ein kleine Serie eingestellt die ich hier noch einmal verlinken will. Für mich ist es wie gesagt eine der prägenden Aussagen dieses Pontifikates und noch längst nicht ausgeschöpft.

 

1 Auf dem Weg zur Entweltlichung

2 Gaudium et Spes in der Freiburger Rede

3 Wir verlieren uns an die Welt: Rudolf Bultmann

4 Weltverneinung und Weltbejahung

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Deutschland, Deutschlandreise, Entweltlichung, Freiburg, KircheSchreiben Sie einen Kommentar zu Auf dem Weg zur Entweltlichung

„Nur nichts überstürzen“

Veröffentlicht am 26. Februar 2013
Kardinal Walter Kasper zu Hause
Walter Kardinal Kasper (c) Hagenkord

Eigentlich war ich zu Kardinal Walter Kasper gegangen, um ein Interview anlässlich zu seinem bevorstehenden 80. Geburtstag zu machen, und ich habe es auch gemacht. Aber man kann natürlich jetzt keinem Kardinal gegenüber sitzen, ohne nach dem Konklave zu fragen.

„Momentan ist die Situation sehr unübersichtlich. Man betet, man überlegt, wie die Situation der Kirche ist, welche Herausforderungen es gibt.“ Ein sehr nachdenklicher, hoffnungsvoller und interessierter Kasper saß da vor mir. Er macht sich sichtlich Gedanken, ganz abseits von den üblichen medialen Spielen. „Für mich ist nicht entscheidend, woher er kommt und welche Nationalität er hat, es ist die Person, die zählt. Man schaut sich die Namen, die in den Zeitungen stehen, an und kommt selber auch noch auf andere Namen; ich denke, dass es da auch noch eine Überraschung geben kann. Ich habe mich bis jetzt nicht festgelegt und lege mich auch nicht fest.

Die Frage der Fragen: Wann geht es los? „Ich persönlich bin dafür, dass wir uns vor dem Konklave Zeit nehmen, um uns zu treffen. Nicht, um die Probleme zu lösen, denn das können wir erst mit dem Papst zusammen, das ist klar. Sondern um zu überlegen, was für eine Art von Papst wir jetzt brauchen und die Kirche jetzt braucht.“ Kardinal Kasper sieht auch die Option, schnell zu wählen, um dann mit dem neuen Papst die Fragen anzugehen, das sei die eine Richtung. „Die andere Richtung sagt: ‚Jetzt mal nichts überstürzen, nicht eilen’. Ich selber gehöre mehr zu dieser zweiten Richtung. Welche dann unter den Kardinälen die Mehrheit findet, das kann ich nicht voraussagen. Das wird etwas vom ersten sein, was wir entscheiden müssen: Wann das Konklave beginnt. Aber das ist in die Hand der Kardinäle gegeben.“

Das ganze Interview (zum Konklave) findet sich hier.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Rom, VatikanSchlagwörter Gebet, Kardinal, Kirche, Konklave, Papstwahl, Vorbereitung, Wahl, Walter Kasper1 Kommentar zu „Nur nichts überstürzen“

Geheimnis des Rücktritts? Mitnichten!

Veröffentlicht am 26. Februar 2013

„Die Irren und Wirren um den Papstrücktritt“: So beschreibt ein Kollege von der Neuen Züricher Zeitung die Umstände und die Berichte um die Entscheidung Benedikt XVI., zurück zu treten. Irrungen und Wirrungen sollen das sein.

Seit Tagen beobachte ich mit zunehmenden Unbehagen, was in diese Geschichte alles hineingeheimnisst wird. Jeder, der ein Mikro findet – und jedes Mikro, das unbedingt einen Sprecher braucht – tönt diese Geschichten herum.

In zwei, drei Jahren wird dann die erste Geschichte geschrieben werden, in der die Formulierung „die niemals ganz geklärten Umstände des Rücktritts Benedikt XVI.“ stehen wird, und das Hineingeheimnissen geht weiter.

Selten habe ich eine so klare, offene und menschliche Entscheidung gesehen. Wir kennen den Komplex der Motive natürlich nicht, das kann niemand kennen. Aber die Entscheidung und die Folgen sind klar. Jetzt eine Scheinrealität von vermuteten Geheimnissen zu kreieren, die dadurch wahr wird, dass sie alle anderen wiederholen und abschreiben, das ist dieses Papstes und des Berufsstandes der Journalisten nicht würdig.

Irren und Wirren gibt es, leider aber im Augenblick vor allem auf der anderen Seite der Mikrophone und Tastaturen.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Geheimnis, Medien, Meinung, Motiv, Rücktritt6 Kommentare zu Geheimnis des Rücktritts? Mitnichten!

Wie geht Sedisvakanz?

Veröffentlicht am 25. Februar 201325. Februar 2013
Das Wappen des Vatikan während der Sedisvakanz; in die Mitte kommt der Wappenschild des Camerlengo
Das Wappen des Vatikan während der Sedisvakanz; in die Mitte kommt der Wappenschild des Camerlengo

Es ist eine trockene Materie, aber dennoch wichtig: Ab Donnerstag 20 Uhr funktioniert im Vatikan alles anders. Ohne Papst – während der so genannten Sedisvakanz – übernehmen die Kardinäle einige, aber nicht alle, Funktionen. Ich versuche mich an einem kleinen Überblick.

Zunächst das Wichtigste: Das Kardinalskollegium ersetzt während der Zeit der Sedisvakanz nicht den Papst. Es erhält eine ganze Reihe von Vollmachten, aber innerhalb klarer Grenzen. Es befasst sich mit den „ordentlichen Aufgaben“, vielleicht am besten mit „Tagesgeschäft“ zu übersetzen, und außerdem mit Aufgaben, die keinen Aufschub dulden. Die Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1996, welche die Regeln zusammen fast und systematisiert, ist hier eindeutig.

 

Die wichtigste Aufgabe der Kardinäle während der Sedisvakanz ist die Wahl eines neuen Papstes. Keinesfalls dürfen die Kardinäle das festgelegte Verfahren für die Wahl ändern, das bleibt allein den Päpsten vorbehalten.

 

Kardinalskongregationen

 

Die Kardinäle üben ihre Aufgabe durch zwei Gremien aus: Die Generalkonkregation, also die Versammlung aller in Rom weilenden Kardinäle (auch die jenseits des Wahlalters), und die Sonderkongregation. Letztere besteht aus dem Camerlengo, zur Zeit Kardinal Tarcisio Bertone, und drei weiteren Kardinälen, die aus den Wahlberechtigten per Los bestimmt werden und alle drei Tage wechseln. Diese kleine Gruppe behandelt nur Fragen „untergeordneter Bedeutung“, alles, was der Beratung bedarf, muss dem größeren Gremium vorgelegt werden. Den Vorsitz der Generalkongregation führt der Kardinaldekan, die Sitzungen müssen täglich stattfinden.

Sobald die Wahl begonnen hat, werden die Angelegenheiten weiter von diesen beiden Gremien behandelt, nur besteht die Kardinalsversammlung dann nur noch aus den wahlberechtigten Kardinälen, die zur Wahl bereits eingeschlossen sind.

Interessant ist eine Verfügung über den Bericht über den Status der Kirche: Die Kardinäle sollen „zwei in der Lehre, in der Weisheit und in moralischer Autorität“ beispielhaften Klerikern den Auftrag geben, vor allen „wohlüberlegte Betrachtungen über die Probleme der Kirche in jenem Augenblick“ und über die Wahl zu halten.

Die Kongregation muss ebenfalls für die Zerstörung des Fischerringes und des Siegels sorgen.

 

Wer amtiert?

 

Genaue Vorschriften trifft UDG bezüglich der Ämter, die während der Sedisvakanz bleiben: Camerlengo, Bischofsvikar für Rom, Bischofsvikar für den Vatikan, Großpönitentiar und wenige andere Leitungsämter. Wichtig ist auch, dass die Nuntien – die Vatikanbotschafter – während der Sedisvakanz weiter im Amt sind. Das Gleiche gilt für die kirchlichen Gerichte.

Insgesamt gilt, dass das Kardinalskollegium die Aufsicht über den Vatikan und die Verwaltung des Vatikanstaates übernimmt, dies aber in festgesetzten Grenzen und bei wichtigen Entscheidungen vorbehaltlich einer Bestätigung durch den nächsten Papst.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter Ämter, Kardinal, Kardinäle, Kardinalskollegium, Kongregatin, Konklave, Papstwahl, Sedisvakanz, Universi Dominici Gregis, Vatikan, Vatikanstaat2 Kommentare zu Wie geht Sedisvakanz?

Der Papst, ein Beter

Veröffentlicht am 24. Februar 201324. Februar 2013

Keine Show, kein Auftritt, kein curtain-call wie bei anderen Berühmtheiten: Auch beim Angelusgebet an diesem Sonntag stand ganz und gar Christus im Mittelpunkt. Nicht anders zu erwarten, aber wer den Papst nicht kennt, ist vielleicht überrascht. Selbst die Worte, die Benedikt XVI. auf sich selbst bezog, dienten als Beispiel, nicht als Selbstdarstellung.

Beeindruckend.

 

Aus den Worten des Papstes heute

Das Wort an die Apostel im heutigen Evangelium von der Verklärung des Herrn gilt auch uns: „Das ist mein auserwählter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören“. Im Evangelium von heute finden wir eine wichtige Botschaft: Die der Priorität des Gebetes. Ohne das Gebet sind alle Anstrengungen des Apostolates und der Nächstenliebe auf Aktivismus reduziert. (..) Darüber hinaus isoliert uns das Gebet nicht von der Welt und ihren Widersprüchen, so wie es auf dem Berg Tabor Petrus machen wollte, sondern das Gebet führt uns auf den Weg, zum Tun.

Liebe Brüder und Schwestern, dieses Wort Gottes höre ich in diesem Moment meines Lebens besonders auf mich bezogen. Der Herr ruft mich, „auf den Berg zu steigen“, um mich noch mehr dem Gebet und der Meditation zu widmen. Das bedeutet aber nicht, dass ich die Kirche im Stich lasse, im Gegenteil: Wenn Gott mich dazu ruft, dann deswegen, weil ich der Kirche mit der gleichen Hingabe und der gleichen Liebe diene kann, wie ich es bislang getan habe, aber in einer meinem Alter und meinen Kräften mehr angemessenen Weise.“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan10 Kommentare zu Der Papst, ein Beter

Heute auf dem Petersplatz

Veröffentlicht am 24. Februar 201324. Februar 2013

Kein Foto heute. Es ist Sonntag, das letzte Mal betet Benedikt XVI. als Papst öffentlich das Angelus. Zwei Stunden davor ist auf der Via della Conciliazione alles bereit, CNN ist auf Sendung – den Nummernschildern nach aus Großbritannien angereist – Zeitungen werden verteilt, einzelne Initiativen haben ihre Stände aufgebaut, die ersten Gruppen sind bereits auf dem Petersplatz.

An diesem Sonntag werde ich nicht hingehen. Nicht aus Prinzip, im Gegenteil, aber ich werde in der Redaktion arbeiten. Immer wenn es zu emotional wird und die Jubler den Event bestimmen, neige ich dazu, meine Distanz einzuhalten. In Benedikt XVI. habe ich immer jemanden gesehen, der ähnlich distanziert agiert, ohne mich jetzt in irgendeiner Weise vergleichen zu wollen. Ich will damit nur sagen, dass es mich auch an diesen letzten Tagen des Pontifikates auf den Inhalt ankommt.

Benedikt XVI. hatte etwas zu sagen, hat etwas zu sagen, und wird uns weiterhin etwas sagen. Vielleicht passt es nicht jedem, wie auch in der Vergangenheit nicht, aber die Auseinandersetzung mit Vernunft und Glauben – mit beidem – lohnt sich immer noch und wird sich auch weiterhin lohnen.

Viele Menschen auf dem Petersplatz wollen Abschied nehmen. Das finde ich ehrenhaft und sehr menschlich. Daneben wird es auch Hype geben, was nachvollziehbar, aber weniger menschlich ist. Meine Würdigung und mein Abschied werden anders aussehen. Ich werde schauen und hören, was er zu sagen hat.

 

Wer das auch tun will: Hier kann man – ganz ohne Kommentare – live dabei sein.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Angelus, Benedikt XVI., Botschaft, Emotionen, Hype, Inhalt, Petersplatz, Rücktritt11 Kommentare zu Heute auf dem Petersplatz

Informationen zu Sedisvakanz, Konklave und Papstwahl

Veröffentlicht am 23. Februar 201311. März 2013

Zusammengetragen von der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. Diese Seite wird laufend auf den neuesten Stand gebracht.

Mit Rücktritt des Papstes am 28. Februar um 20 Uhr ist der Stuhl Petri vakant. Wie der Vatikan dann funktioniert und wer was machen darf, dass können Sie hier lesen. Vatikankenner Ulrich Nersinger erklärt die Riten und die Geschichte der Sedisvakanz in einem Interview:

http://media01.radiovaticana.va/audiomp3/00361195.MP3

 

KonklaveDas Konklave

Diese Art, einen Papst zu wählen, hat sich über Jahrhunderte entwickelt und erfährt immer wieder Änderungen, um es an die Umstände der Zeit anzupassen: Ein erster Überblick. Wie genau das Verfahren zur Wahl abläuft, können Sie hier lesen, die neuesten Änderungen sind dort eingearbeitet. Der Ort – wie auf dem Bild zu sehen – ist die Sixtinische Kapelle, die wir vor der Wahl besuchen konnten.

Den Zeitplan für das Konklave können Sie hier nachlesen. Vor dem Konklave und über die Atmosphäre haben wir uns mit zwei Kardinälen unterhalten, mit Karl Kardinal Lehmann und Christoph Kardinal Schönborn.

 

Die Kardinäle

Insgesamt sind beim Konklave 2013 117 Kardinäle wahlberechtigt, auch wenn an der Wahl in diesem Jahr nur 115 teilnehmen, zwei haben abgesagt. Dekan – also ranghöchter Kardinal, primus inter pares – ist Kardinal Angelo Sodano, er wird die Generalkongregationen vor dem eigentlichen Konklave leiten. Da er selber aber über das Wahlalter hinaus ist, wird das Konklave von Kardinal Giovanni Battista Re geleitet werden. Die größte Aufmerksamkeit erfährt der Kardinalprotodiakon, Jean-Louis Tauran: Er tritt nach der Wahl auf den Balkon und verkündet „Habemus Papam“.

 

Deutschsprachige Kardinäle

Am kommenden Konklave werden acht deutschsprachige Kardinäle teilnehmen: Kardinal Paul Josef Cordes, der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum, Kardinal Walter Kasper, der älteste Teilnehmer und emeritierte Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, Nachfolger Kaspers als Präsident des Einheitsrates, Kardinal Karl Lehman, Bischof von Mainz und ehemaliger Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und schließlich der drittjüngste, Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Berlin.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Information, Kardinal, Kardinäle, Konklave, Papstwahl, Radio Vatikan, Sedisvakanz, Sistinische Kapelle, Teilnehmer, Universi Dominici Gregis, Verfahren, weißer Rauch1 Kommentar zu Informationen zu Sedisvakanz, Konklave und Papstwahl

„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Veröffentlicht am 22. Februar 201325. Februar 2013

„Ferner bestimme ich, dass die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle nach Eintritt der rechtmäßigen Vakanz des Apostolischen Stuhles fünfzehn volle Tage auf die abwesenden warten müssen; allerdings überlasse ich es dem Kardinalskollegium, den Beginn der Wahl, wenn schwerwiegende Gründe vorhanden sind, noch um einige Tage hinauszuschieben.” (UDG 37) In den letzten Tagen des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. ist diese Formulierung aus der apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zu einiger Berühmtheit gelangt. Es geht um den Beginn des Konklaves: Benedikt XVI. hat am 25. Februar 2013 kurz vor Ende des Pontifikates verfügt, dass das Konklave auch vor Ablauf dieser 15 Tage beginnen könne. Wenn die Kongegation der Kardinäle die Anwesenheit aller Wahlberechtigten feststellt, kann sie früher beginnen.

Aber auch nach den Änderungen Papst Benedikts ist diese Konstitution Universi Dominici Gregis die gültige Bestimmung zur Wahl eines neuen Papstes. Das Prozedere soll an dieser Stelle vorgestellt werden.

Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle
Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle

Das eigentliche Wahlprozedere beginnt mit einer öffentlichen Messe Pro eligendo Papa. Auch das Konklave ist eher mit einer Liturgie zu vergleichen denn mit einer politischen Veranstaltung, auch wenn ein demokratischer Wahl-Prozess im Zentrum steht. Es werden keine Reden gehalten und keine Parteien gebildet. Stattdessen beginnt die Wahl mit einer Prozession: von der Capella Paolina im Apostolischen Palast in die Capella Sixtina, unter Singen des Veni Creator Spiritus. Die Sixtina ist dann streng abgeschlossen, nichts darf herausdringen.

 

Wähler

 

„Das Recht, den Römischen Papst zu wählen, steht einzig und allein den Kardinälen der Heiligen Römischen Kirche zu mit Ausnahme derer, die vor dem Todestag des Papstes oder vor dem Tag der Vakanz des Apostolischen Stuhles schon das 80. Lebensjahr überschritten haben. Die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle darf nicht mehr als 120 betragen. Weiterlesen „„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Ablauf, extra omnes, Geheim, Habemus Papam, Kardinäle, Konklave, Papst, Vatikan, Wahl, Wahlzettel16 Kommentare zu „Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Sichtbare Zeichen

Veröffentlicht am 22. Februar 2013

Funkzelle TorloniaWas sehen Sie auf dem Bild links? Einen Techniker an einem Mobilfunkt-Turm. Ich sehe etwas anderes, ich habe bei dem Anblick heute Morgen einen Flashback gehabt, ein dejà vu: Ende April 2011, Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.. Die Stadt Rom hatte eine ganze Reihe dieser provisorischen Türme errichtet, um der vielen Smartphones Herr zu werden. Und genauso heute: Die Türme werden errichtet, damit die Verbindung mit den Menschen und ihren Mobiltelefonen nicht abreißt, die sich am Sonntag, am Mittwoch bei der Genralaudienz und dann bei der Papstwahl rund um den Petersplatz einfinden werden. Und genau hier, vor dem ehrwürdigen Palazzo Torlonia, entsteht nun wieder die erste von den vielen digitalen Verkehrsknoten.

Unendlich viele Bilder werden gemacht und hochgeladen werden, das will alles gut verbunden sein. Da helfen neue und frische Funkzellen, damit die Pilger nicht im digitalen Nirwana landen.

Das Dorf vor unserem Radiogebäude hingegen hat sich geleert. Aber auch hier wird gearbeitet. Aus den provisorischen Plastik-Gezebos sind feste Zelte geworden, auf Druck gespannt, stabil verankert. Vom anderen Ende der Conciliazione sieht man zwar nicht all zu viel, für den Hintergrund eines Aufsagers oder einer Live-Verbindung in die lokale Nachrichtensendung ist der Blick aber klasse.

Das Mediendorf
Das Mediendorf
Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Berichterstattung, Conciliazione, Medien, Rom, Rücktritt, Smartphone, Stadt, Telefon, TV, VerbindungSchreiben Sie einen Kommentar zu Sichtbare Zeichen

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