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Monat: April 2012

Der verfemte Begriff: Neuevangelisierung

Veröffentlicht am 29. April 201226. April 2012

Im Oktober beginnt im Vatikan die große Bischofssynode zur Neuevangelisierung, ein Begriff, den wir im Deutschen gerne vermeiden, klingt er doch so sehr danach, dass einige versuchen, anderen etwas aufzudrücken und ihre Freiheit zu beschneiden. Da er aber in diesem Jahr und darüber hinaus nicht zu vermeiden sein wird, versuche ich mich einmal an einer Übertragung oder Erläuterung. Das macht ihn vielleicht nicht brauchbarer in der Diskussion – ich selber spreche auch gerne von missionarischer Seelsorge, was letztlich das gleiche bedeutet – aber da wir in einer weltweiten Kirche leben, müssen wir auch suchen zu verstehen, was die Anderen sagen.

Auf der Suche nach dem Verstehen schaue ich also nach, und zwar dieses mal bei Kardinal Joseph Ratzinger, der als Papst dieses Thema strukturell stark gemacht hat durch die Gründung eines eigenen päpstlichen Rates und durch das Thema der Bischofssynode, das er gesetzt hat.

 

Die Definition Kardinal Ratzingers ist denkbar einfach: Evangelisieren bedeutet: Den Weg zum Glück zeigen, die Kunst zu leben lehren. Das geht natürlich nicht ohne Verweis auf den, von dem wir glauben, dass er das Evangelium in Person ist, aber genau so einfach und klar müssen wir uns Evangelisierung vorstellen. Weiterlesen “Der verfemte Begriff: Neuevangelisierung”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Bischofssynode, Glaube, Joseph Ratzinger, Neuevangelisierung, Verkündung18 Kommentare zu Der verfemte Begriff: Neuevangelisierung

Eine Wirklichkeit, die unser Leben zutiefst verändert

Veröffentlicht am 28. April 201213. Februar 2012

Der Gebetstag um geistliche Berufungen

Es ist eines der Worte, die mit jeder Erklärung nur noch unverständlicher werden: Die Berufung. Meistens bedeutet es so viel wie Gerufen sein zu einem Amt oder in einen geistlichen Weg, der in einen Orden führt. Seit Luther aber sagen wir oft, dass jeder Mensch eine Berufung habe und meinen damit, dass Gott mit jedem und jeder von uns etwas vorhat. Das ist zweifellos richtig, und es ist auch genau das, was der Papst zum Gebetstag für geistliche Berufungen anspricht: „Jedes Geschöpf, insbesondere jede menschliche Person, ist Frucht eines Gedankens und einer Tat der Liebe Gottes, einer unendlichen, treuen, ewigen Liebe. Die Entdeckung dieser Wirklichkeit ist es, was unser Leben tatsächlich zutiefst verändert.“

Bei dem Wort „Berufung“ müssen wir aber auch vorsichtig sei: Seitdem Luther Paulus Wort vom „gerufen sein“ – kletos apostolos – mit Beruf übersetzt, dann birgt das die Gefahr der Säkularisierung. Die ‚Berufung’ meint eben nicht einen modernen Beruf, eine Stellung in der Gesellschaft, eine Identität. Es geht nicht um die Zuweisung von einem Platz im Leben oder einem Sinn des eigenen Lebens.

„Die Berufung ruft zu nichts und zu keinem Ort: deswegen kann sie mit dem faktischen Rechtszustand, zu dem jeder berufen wird, zusammenfallen, gerade deswegen aber wird dieser auch ganz und gar widerrufen. Die messianische Berufung ist die Widerrufung jeder Berufung.” (Giorgio Agamben, Die Zeit die bleibt, S. 34).

Eben genau wie die Liebe, aus der die Berufung kommt, das unaufgebbare Geschenk Gottes, das unsere Welt und unser Leben in Frage stellt. Deswegen spricht der Papst in seiner Botschaft zu diesem Tag von Dienst und Antwort, nicht von Status. Berufung ist dynamisch. Und so verführerisch das Spechen von „meiner Berufung“ auch sein mag, es ist nicht meine, sie ist kein Besitz ich antworte nur.

Berufung ist, was man nur gebrauchen, nicht aber besitzen kann. Die Berufung ist kein Recht und konstituiert auch keine Identität: Sie ist Möglichkeit, Dynamik, Suchen, Bewegung. Man gebraucht sie, ohne je ihr Inhaber zu sein. Weiterlesen “Eine Wirklichkeit, die unser Leben zutiefst verändert”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Benedikt XVI., Botschaft, deus caritas, geistliche Berufe, Giorgio Agamben, Liebe, Orden, Priester, Priestertum, Schöpfung2 Kommentare zu Eine Wirklichkeit, die unser Leben zutiefst verändert

Wo Gott im Tun sichtbar wird: Malteser im Südsudan

Veröffentlicht am 27. April 201226. April 2012

Das Engagement der Malteser im jüngsten Staat der Welt, Eindrücke und Hintergründe der Projektreise des Malteser Hilfsdienst e.V. in der Erzdiözese Köln. Von Daniel Könen

 

Nach 40 Jahren Bürgerkrieg hat sich das afrikanische Land Südsudan am 9. Juli 2011 für unabhängig erklärt. Nach vier Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen im Kampf um Land, Vieh und Öl liegt die Bevölkerung in vollkommener, materieller Armut und kämpft buchstäblich Tag für Tag um das Überleben. Aktuelle Kämpfe im Norden des Landes lassen die Angst eines neuen Krieges wieder anschwellen.

Vor wenigen Wochen reiste eine Delegation des Malteser Hilfsdienst e.V. aus dem Erzbistum Köln in den Südsudan, um Projekte, die auch aus Mitteln der Malteser Köln unterstützt werden, zu besichtigen.

Mit dem Jeep von Malteser International geht es von der Stadt Rumbek 20 Kilometer landeinwärts. Vorbei an den typisch runden Lehm- und Bambushütten (Tukuls) der Einheimischen, hier und dort eine Schaf- und Rinderherde. Kinder und Jugendliche freuen sich, uns zu sehen, und winken dem schnell vorbeifahrenden Auto zu.

Und dann wird es leise und wir sind gespannt, was uns erwartet. Der Jeep, der vom ortskundigen Malteser Mitarbeiter Julio gekonnt gesteuert wird, biegt von der sandigen Hauptstraße rechts in einen kleinen Feldweg ab – in die Lepra-Kolonie. Weiterlesen “Wo Gott im Tun sichtbar wird: Malteser im Südsudan”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Hilfe, Lepra, Malteser, Südsudan3 Kommentare zu Wo Gott im Tun sichtbar wird: Malteser im Südsudan

Wo Gott im Tun sichtbar wird: Caritas

Veröffentlicht am 26. April 201223. September 2012

Kirchliche Strukturen gehen in der deutschsprachigen Kirche auf breiter Front zurück, jedenfalls was die Pastoral angeht. Außerdem gibt es sehr viele Auseinandersetzungen um den Umbau der Strukturen. Nicht zurück gehen aber die sozialen und caritativen Aktivitäten. Peter Neher ist Präsident des deutschen Caritasverbandes: Ihn habe ich gefragt, ob die Caritas so etwas wie das zukünftige Standbein der Kirche in Deutschland ist?

 

„Ich denke, dass wir nicht das kommende sind; wir waren immer ein wichtiges Bein, indem die Kirche in ihrem Einsatz Not sieht und konkret handelt, ob es für alte Menschen ist, für psychisch kranke Menschen ist oder für Obdachlose oder für überschuldete Menschen ist. Damit machen wir etwas vom Evangelium deutlich, und zwar von einem menschenfreundlichen Gott, der über die Arbeit der sozialen Einrichtungen wahrgenommen werden kann. Und zwar auch dann, wenn wir nicht ausdrücklich darüber sprechen. Das Tun macht deutlich, wofür wir als eine kirchliche Einrichtung stehen.“ Weiterlesen “Wo Gott im Tun sichtbar wird: Caritas”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, InterviewSchlagwörter Caritas, da ist Zukunft, Deutschland, Entweltlichung, Gesellschaft, Gott, Kirche, Nächstenliebe, Verkündigung2 Kommentare zu Wo Gott im Tun sichtbar wird: Caritas

Ohne Gebet ist das Tun leer

Veröffentlicht am 25. April 201225. April 2012

Wie schon in der vergangenen Audienz-Katechese ist das Wort „Einheit“ das versteckte Thema des Papstes an diesem Mittwoch gewesen. Um die Spannungen und Spaltungen innerhalb der (Ur-)Gemeinde zu vermeiden, muss etwas getan werden. Dieses Tun wiederum muss aber seinen Grund im Gebet haben, sonst verläuft es sich. Ohne Gebet wird unser Tun leer. Weiterlesen “Ohne Gebet ist das Tun leer”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Beten, Einmütigkeit, Gebet, Gebetsschule, Gemeinde, Tun6 Kommentare zu Ohne Gebet ist das Tun leer

„Das für euch und für viele vergossen wird“

Veröffentlicht am 25. April 201225. April 2012

„Nehmet und trinket alle daraus: das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ So wird es in Zukunft auch in deutschsprachigen Messfeiern heißen. Papst Benedikt XVI. hat in einem Brief an die deutschsprachigen Bischöfe seine Entscheidung mitgeteilt. Aber der Brief ist mehr als eine Entscheidung, er ist Katechese, Einladung zum Mit-Denken, Theologie und Mystagogie, also Einführung in den Glauben über die Sakramente.

 

„Dass Jesus Christus als menschgewordener Sohn Gottes der Mensch für alle Menschen, der neue Adam ist, gehört zu den grundlegenden Gewissheiten unseres Glaubens.“

So heißt es im Papstbrief. Jesus ist „für alle hingegeben“ (Röm 8:32), „für alle gestorben“ (2 Kor 5:14, ähnlich 1 Tim 2:6). Ausführlich zitiert Benedikt XVI. in seinem Brief an die deutschsprachigen Bischöfe Schriftstellen, die deutlich sagen, dass Christi Hingabe allen gilt. Trotzdem will Papst Benedikt, dass bei der Neuübersetzung des Messbuches die Einsetzungsworte geändert werden, wo bislang „für alle“ gesagt wurde, soll nun „für viele“ gesagt werden. Warum?

In der Vergangenheit hatte dieser Streit nicht nur in den deutsprachigen Überstzungskommissionen zu Diskussionen geführt. Auch die Bischöfe waren unter sich nicht einig und haben diese Uneinigkeit auch dem Papst bei einem Besuch mitgeteilt, auch das erwähnt der Papst in seinem Brief. Anlässlich der bevorstehenden Herausgabe des neuen Gotteslobes – in dem wie beim alten auch die Messtexte enthalten sein werden – möchte der Papst nun Klarheit. Es ist erstaunlich, dass der Papst durch diese einleitenden Bemerkungen Einblick gewährt in die Diskussionen zwischen ihm und den Bischöfen. Er möchte, dass seine Entscheidung nachvollziehbar wird. Der Brief ist für die Bischöfe geschrieben, aber seiner Form nach für alle bestimmt, denen die Messfeier ein Anliegen ist. Er wirbt darum, dass wir seine Entscheidung nachvollziehen. Weiterlesen “„Das für euch und für viele vergossen wird“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Bischöfe, da ist Zukunft, Einsetzungsworte, Eucharistie, für viele, Katechese, Kelchwort, Liturgie, Messbuch, Mystatogie, Papstbrief, Pro Multis, Übersetzung, Zweites Vatikanum60 Kommentare zu „Das für euch und für viele vergossen wird“

Jahr Acht

Veröffentlicht am 24. April 2012
Papst Benedikt gibt im Flugzeug nach Berlin eine Pressekonferenz
Pater Lombardi neben dem Papst bei der Pressekonferenz während des Fluges nach Deutschland

Pater Federico Lombardi, Pressesprecher des Papstes, hat anlässlich des beginnenden achten Jahres des Pontifikates Benedikt XVI. eine kleine Liste zusammengestellt, was die Intentionen des Papstes für dieses Jahr sind. An diesem Dienstag beginnt es nun wirklich, heute vor sieben Jahren hat Benedikt XVI. sein Amt angetreten.

 

Was in Jahr acht passieren soll:

1. Der Dialog mit der Priesterbruderschaft Pius X. solle erfolgreich abgeschlossen werden und so ein schmerzender Bruch überwunden werden, ohne dass neue Brüche entstehen.

2. Der Papst möge den Familien eine Botschaft der Liebe und der Hoffnung übermitteln bei seinem geplanten Besuch beim Weltfamilientreffen in Mailand.

3. Die Mahnungen des Papstes an Gruppen in der Kirche im Dissens sollten mit Respekt und Aufmerksamkeit gehört und in ihrer Bedeutung verstanden werden. Weiterlesen “Jahr Acht”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Dialog, Familie, Lombardi, Ökumene, Piusbruderschaft, Pontifikat3 Kommentare zu Jahr Acht

Dialogangebot ohne Dialog: Die Koranverteilung

Veröffentlicht am 22. April 201221. April 2012

Die Koran-Verteilaktion bringt einmal mehr das Verhältnis zwischen Islam und deutscher Gesellschaft auf den Plan. Mehr nur als die Absicht der Salafisten werden mit Sätzen wie „der Islam gehört nicht zu Deutschland“ grundsätzliche Fragen aufgeworfen. Nicht zuletzt auch die nach dem Verständnis von Schrift und Offenbarung, im Islam wie im Christentum.

Es scheint mir wieder einmal ein Dialogangebot ohne Dialog zu sein; die einen Verteilen den Koran, machen also ein Dialogangebot, ohne sich selber hinterfragen zu lassen. Die anderen treten vor Kameras, wollen also Kommunikation, fabrizieren aber nur allgemeinste Aussagen in Schwarz und Weiß.

Was sagen Sie jemandem, der in einer Fußgängerzone einen Koran mit der Aufforderung „Lies!“ verteilt? Und warum diese Aktion Politik und Gesellschaft so nervös? Ich habe den Islamwissenschaftler und katholischen Theologen Pater Felix Körner gefragt, wie er darauf reagiert.

 

„Die Mehrheit der Menschen, die hier das erste mal mit dem Koran in Berührung kommt, entdeckt damit eine neue Welt, entdeckt, dass es hier viele Diskussionsmöglichkeiten gibt und dass es ungeheuer anregend ist, sich mit dem Koran auseinander zu setzen. Insofern ist die Aktion „Lies!“ erst einmal nicht gefährlich, sondern bereichernd.

 

Aber was ist das Verunsichernde am Koran, es sind ja nicht nur die Salafisten, die ihn verteilen?

 

„Zweierlei. Verunsichernd daran ist, dass mit so viel Begeisterung eine andere Religion, die auch mit einer anderen Kulturprägung daherkommt, und plötzlich so deutlich, mit so viel Energie – und offenbar auch mit viel Geld – begegnet. Weiterlesen “Dialogangebot ohne Dialog: Die Koranverteilung”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Christentum, Dialog, Glaube, interreligiöser Dialog, Islam, Koran, Religion, Salafisten, Verteilen3 Kommentare zu Dialogangebot ohne Dialog: Die Koranverteilung

Diaspora 4: Mit dem Zweiten sieht man vieles

Veröffentlicht am 21. April 201223. September 2012
ein Wagen des ZDF vor der Christuskirche in Rom
vor der Christuskirche, Rom, an diesem Wochenende

Auch in Rom gibt es Diaspora. Und zwar lutherische. Wer durch die Straßen geht, sieht Katholizismus, und wer mit den Menschen spricht, hört Katholizismus, entweder gelebten oder immerhin noch in Prägung und Kultur weitergegebenen. Trotzdem sagt die lutherische Gemeinde hier, Rom sei ein guter Ort, evangelisch zu sein.

Am Sonntag überträgt das ZDF einen Fernsehgottesdienst aus dieser deutschsprachigen lutherischen Gemeinde in Rom, ich war bei den Proben dabei, hier mein Beitrag:

https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2012/04/Beitrag-Fernsehgottesdienst-ZDF-in-Rom
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Kirche und Medien, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Diaspora, Gemeinde, Glaube, Gottesdienst, lutherisch, Rom, Übertragung, Verkündigung11 Kommentare zu Diaspora 4: Mit dem Zweiten sieht man vieles

Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!

Veröffentlicht am 20. April 201220. April 2012
Sachsens Ministerpräsident Tillich in Rom
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident Sachsens

Der Osten Deutschlands ist weltweit am weitesten ‚entglaubt’. Das sagt eine Studie der Universität Chicago. Das sei verständlich, sagten mir heute Mittag unisono der Diözesanadministrator des Bistums Dresden Meißen, Michael Bautz, und der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt. Schließlich sei das Land durch zwei Diktaturen gegangen. Da sei es schwer, als Bischof für alle da zu sein, auch wenn das zur Aufgabe gehöre, so Ipolt.

Christ zu sein sei diskriminiert oder belächelt worden, fügte in einem Pressegespräch der Ministerpräsident Sachsens, Stanislaw Tillich an. Aber gerade dieser Landstrich stellt das Orchester, das ausgerechnet in Rom dem Papst zum Geburtstag ein Konzert ausrichtet. Wie geht das zusammen?

Ministerpräsident Tillich betont den Weg der Kultur. In einem anderen Blogeintrag habe ich ja bereits meine Zweifel an diesem Weg geäußert, aber vielleicht liege ich ja auch falsch:

„Wir hatten unlängst die Ausstellung der Madonna von Foligno und der sixtinischen Madonna in der sächsischen Gemäldegalerie. Allein in vierzehn Tagen sind 200.000 Menschen gekommen, um sich diese zwei Gemälde anzusehen. Jeder, der vor diesen Gemälden steht, fragt sich, was der Künstler mir mit diesem Gemälde sagen will. Ich glaube, dass das ein wunderschönes Signal ist, dass Menschen anders als die Statistiken es sagen sich dafür interessieren, was ihr Leben bestimmt hat. Ich denke, dass der Weg zum Glauben auch durch Kunst beschritten werden kann.“

Genau hierzu leiste das Konzert in Rom einen Beitrag:

„Mendelsohn hilft, 800 Jahre Thomaner in Leipzig helfen. Gerade in der Erinnerung und der Bewahrung dieser kulturellen Traditionien steckt ja eine Stärke, ohne Vergangenheit keine Zukunft. Deswegen glaube ich, dass gerade die Menschen in unserem Landstrich auch von heute von diesem Konzert profitieren werden, dass diejenigen, die an Gott glauben, sich bestärkt fühlen und die anderen neugierig werden.“

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Interview, RomSchlagwörter Atheismus, Glaube, Glauben, Konzert, Papstgeburtstag, Sachsen, Stanislaw Tillich, Unglauben51 Kommentare zu Diaspora 3: Kultur als Weg zum Glauben ?!

Diaspora 2: Kirche ≠ Kirche

Veröffentlicht am 20. April 201219. April 2012
Ansicht der Elisabethenkirche in Basel
Basel, Elisabethenkirche: Kirche oder Kirche? (c) Noebu

Zukunft der Kirche, das kann man auch verstehen als Zukunft der Gebäude. So stellt es sich jedenfalls – zum Beispiel – in Basel dar. Was tun mit den nicht mehr für Gottesdienste gebrauchten Kirchenbauten? Das Christentum geht in die Diaspora, auch hier wird es deutlich. In Basel finden nun vom kantonalen Denkmalamt organisierte Führungen unter dem Titel „Zukunft Kirchenraum“ statt. Es geht um Erhalt der Gebäude.

Einige Kirchen bleiben so sichtbar: In Basel etwa gefüllt durch ein Museum und ein Künstlerhaus. Der Grund dafür ist der kulturgeschichtliche Wert. Uns spätestens hier bekommt die entstehende Diaspora Europas noch einmal eine andere Farbe: Das Christentum und seine Hinterlassenschaften sind allenfalls noch kulturgeschichtlich wertvoll.

Besser als die Niederlande ist das allemal, dort entsteht schon einmal eine Diskothek in einer Kirche, da ist Basel mit seinem Denkmalpflegeansatz viel besser. Trotzdem wächst nun eine Generation von Menschen heran, für die das Äußere einer Kirche nicht mehr unbedingt auf den Inhalt schließen lässt. Stellen Sie sich vor: In 50 Jahren sind die meisten Kirchen keine Gottesdiensthäuser mehr. Das In-Eins-Setzen von Kirche (= Gebäude) und Kirche (= Gemeinde) wird schief.

Die europäische Diaspora entsteht, nicht nur in den Großgemeindeverbänden. Und sie wird nicht nur in den Entfernungen zwischen Gottesdienstorten entstehen, nicht nur in den Zahlen, wenn die Christen Minderheiten werden.

Sie wird auch in den Köpfen entstehen, wenn eine Kirche keine Kirche mehr ist.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter da ist Zukunft, Diaspora, Glauben, Kirche, missionarische Seelsorge, Neuevangelisierung2 Kommentare zu Diaspora 2: Kirche ≠ Kirche

Diaspora 1: Den Glauben zählen

Veröffentlicht am 19. April 201219. April 2012
Die Marienkirche und der Funkturm in Berlin
Der Himmel über Berlin

Gottesglauben in Ostdeutschland der geringste weltweit. Die Universität Chicago hat eine Studie veröffentlicht [Belief About God Across Time and Countries], die den östlichen Bundesländern die rote Laterne in Sachen Glauben gibt. 30 Länder wurden untersucht, als gemeinsamer Nenner wurde eine christliche Prägung gewählt. Die Fragen richteten sich auf den Grad des Gottesglaubens, also vom Atheismus bis zum Glauben an einen personalen Gott. Auch ist nach Wandlungen im Laufe des eigenen Lebens gefragt worden.

Das Ergebnis: Die christliche Diaspora ist mitten in Europa. Nur 13 % der Ostdeutschen erklärten laut der Studie, sie seien schon immer gläubig gewesen. 59 % und damit mehr als anderswo sonst gaben an, dass sie „niemals an Gott geglaubt” hätten. Das Gegenstück hierzu sind die Philippinen, hier sind es nur 1 % Atheisten.

Interessant ist auch folgendes Ergebnis: Weltweit sei der Glaube an einen Gott eher rückläufig, auch wenn der Report starke „regionale und kulturelle Differenzen“ feststellt, ein offensichtliches Beispiel sind Polen und der Nachbar Ostdeutschland, die zwei völlig verschiedene „Glaubensstärken“ aufweisen. Diese Frage will eine Entwicklung feststellen, um diese aufzeigen zu können, hat man nur Länder ausgewählt, die schon bei zwei vorhergehenden Studien untersucht wurden. Das ergibt noch ein zweites Ergebnis, auch das nicht überraschend: Es gibt einen Unterschied im Alter. Durch die Bank steigen die Zahlen der Glaubenden bei älteren Menschen Weiterlesen “Diaspora 1: Den Glauben zählen”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Atheismus, da ist Zukunft, Diaspora, Gesellschaft, Glauben, Kirche, missionarische Seelsorge, Neuevangelisierung, Ostdeutschland, Studie, Verkündigung15 Kommentare zu Diaspora 1: Den Glauben zählen

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