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Monat: Juni 2012

Ein Plan, eine Reise

Veröffentlicht am 30. Juni 201228. Juni 2012

Kirche findet vor Ort statt. So wichtig die Ortskirche – also das Bistum – auch ist und so wesentlich das Amt der Einheit aller Ortskirchen ist, das Papstamt also, so sehr wird Kirche und Gemeinschaft und Glaube doch vor Ort gelebt, in Pfarreien, Gemeinden, Klöstern, ausgedrückt in Traditionen, Initiativen, Ideen, Projekten und im ganz normalen Gemeindeleben.

Dem will ich in den nächsten Wochen nachgehen. Angefangen im Burgenland in Eisenstadt werde ich über die Bistümer Wien, Sankt Pölten, Linz, Salzburg, München und Freising, Augsburg und Eichstätt bis nach Bamberg fahren und die Kirche vor Ort besuchen.

Sprachen in der Kirche, Liturgie, Klöster, Umwelt, Wallfahrt, Pfarreiverbände, Neubauten, Abrisse, Seelsorge, Ehrenamt, Jugend, Kunst, Kirchen und vor allem Menschen werden.

Herauskommen soll dabei eine Radioserie, die wir im Sommer ausstrahlen werden. Im Blog wird sie sicherlich auch vorkommen.

Die Normalität wird das Thema sein, was mir auch immer vor Ort begegnen wird. Natürlich sind die meisten Begegnungen im Vorfeld abgesprochen, ich bin aber trotzdem gespannt darauf. Und meiner Erfahrung nach ist diese Normalität gar nicht so normal, sie ist spannend und menschlich und voller gelebtem Glauben und lebendiger Kirche.

 

 

Ein Effekt wird, sein, dass die Blog-Quote etwas zurück gehen wird. Ich werde nicht jeden Tag oder auch nur jeden zweiten Tag etwas einstellen können.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Deutschland, Kirche, Ortskirche, Österreich, Reportage, vor Ort3 Kommentare zu Ein Plan, eine Reise

Loyalität auf Theologisch

Veröffentlicht am 27. Juni 201228. Juni 2012

Vortrag, gehalten vor dem Katholischen Medienverband, Hamburg, 27. Juni 2012

Wenn eine Gruppe Radio Vatikan besucht und ich ihnen vorstelle, wer wir sind und was wir tun, kommt unweigerlich jedes mal die Frage, wie „kritisch“ wir sein dürfen. Das ist das Wort, das immer vorkommt: „kritisch“. Kritik zu üben wird als der Lackmustest gesehen für freies Denken und Handeln. Ist das, was ihr da macht, authentisch und Information, oder ist es „Spin“? Unterdrücken wir und lassen besser aussehen, als es ist, oder wollen wir informieren? Bestimmt das Berichtsobjekt – der Vatikan – was berichtet wird, oder bestimmen wir das?

Meine Antwort darauf ist immer, dass wir nicht über den Vatikan berichten, sondern aus dem Vatikan. Bereits hier also unausgesprochen der Begriff „Loyalität“.

Er kommt dann ins Spiel, wenn es um den Willen geht, um den eigenen und dem der Anderen, und damit, was passiert, wenn die beiden in Widerspruch geraten.

Loyalität ist letztlich die Frage nach Freiheit und Autonomie.

Ich bin eingeladen, darüber zu sprechen, wie das theologisch aussieht, wenn sich diese beiden Willen widersprechen. Die Gretchenfrage: Wie hältst du es mit der Loyalität?

 

Die Bibel

Das Problem mit dem Begriff ,Loyalität‘ ist, dass es kein theologischer Begriff ist. Der Denzinger Hünermann (die Sammlung von Lehrdokumenten der Kirche) kennt ihn nicht, das LThK kennt ihn nicht und die Bibel kennt ihn auch nicht. Über die Bibel können wir uns vielleicht am ehesten nähern, denn hier ringt das theologische und geistliche Denken des Volkes Israel durch fast alle Bücher mit dem Königtum, vor allem mit dem eigenen. Königtum: Das ist die Sozialform, die Autorität, das Dazu-Gehören und im Zweifelsfall der Zwang. Beginnen wir also hier. Weiterlesen “Loyalität auf Theologisch”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Denken, Freiheit, Gehorsam, Jesus, Journalismus, Kirche, König, Loyalität, Medien, Professionalität, Treue3 Kommentare zu Loyalität auf Theologisch

… wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …

Veröffentlicht am 23. Juni 201223. September 2012
Jacques Maritain und Papst Paul VI. bei der Abschlussmesse zum Jahr des Glaubens, Juni 1968
Jacques Maritain und Papst Paul VI. bei der Abschlussmesse zum Jahr des Glaubens, Juni 1968, (c)30Tage

Papst Paul VI. hat das Projekt begonnen. Wenn die Kirche im Oktober 2012 ein Jahr des Glaubens beginnt, dann wird Benedikt XVI. auf das Vorbild seines Vorgängers zurückgreifen, der genau so ein Jahr bereits 1967 ausgerufen hatte. In den spanndenden und spannungsgeladenen Jahren der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse schien im dies ein Mittel zu sein, sich der Dokumente und des Glaubens der Kirche, wie er im Konzil seinen erneuerten Ausdruck gefunden hatte, zu vergewissern.

Zum Abschluss des Jahres – am 30. Juni 1968 – sprach er bei der Abschlussmesse ein neu formuliertes Credo, dass dann auch als päpstliches Schreiben (Motu Proprio) unter dem Titel Sollemni hac liturgia veröffentlicht wurde.

Ohne den Begriff zu benutzen macht Paul VI. darin das, was 2005 Papst Benedikt XVI. mit „Hermeneutik der Kontinuität“ angemahnt hat: Er bringt den ganzen Glauben zusammen. Nicht als Kompromiss oder als kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern als den Glauben, wie er aus der Geschichte der Kirche und dem Konzil erwachsen war.

Ursprünglich stammt der Text aus der Feder von Jacques Maritain, aber Paul VI. hat das Credo noch einmal neu geordnet und überarbeitet. Den Text gebe ich hier wieder.

 

http://212.77.9.15/audiomp3/00322038

 

Der Schöpfer

Wir glauben an den einen Gott: Vater, Sohn und Heiligen Geist, Schöpfer der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt, Schöpfer der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die man auch Engel nennt, und Schöpfer der unsterblichen Geistseele eines jeden Menschen.

 

Der Heilige, die Liebe

Wir glauben, dass dieser einzige Gott Seiner Wesenheit nach absolut einer ist, unendlich heilig, wie Er in allen Seinen Eigenschaften unendlich vollkommen ist: in Seiner Allmacht, in Seinem unbegrenzten Wissen, in Seiner Vorsehung, in Seinem Willen und in Seiner Liebe. Er ist der, der da ist, wie Er es Moses geoffenbart hat; Er ist Liebe, wie der Apostel Johannes es uns lehrt. Weiterlesen “… wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Credo, Glauben, Glaubensbekenntnis, Jahr des Glaubens, Kontinuität, Paul VI., Theologie, Zweites Vatikanisches Konzil, Zweites Vatikanum6 Kommentare zu … wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges Leben sich abspielt …

Im Beten lernen

Veröffentlicht am 20. Juni 201220. Juni 2012

Wer versteht schon das Wirken Gottes, seinen Willen, seinen „Plan“, wie die Schrift es nennt? Den Sinn hinter all dem, was wir erleben und was wir die Schöpfung und die Geschichte nennen? Das alles entzieht sich uns. Aber wir können – und das ist das Thema der Katechese des Papstes an diesem Mittwoch – die Zeichen der Umsetzung dieses Heilsplanes erkennen. Und zwar im Gebet. Im Gebet sehen wird die Schöpfung auf den Schöpfer verweisen und wir sehen im Leben der Zeugen den Glauben.

Glauben lehrt uns lernen und lehrt uns wachsen.

 

 

Die Katechese am 20. Juni:

Unter den Gebeten des Apostels Paulus, die wir in diesen Wochen näher betrachten, möchte ich heute den Hymnus aus dem ersten Kapitel des Epheserbriefes herausgreifen. Es ist ein Loblied auf den göttlichen Heilsplan, auf das Wirken des Dreifaltigen Gottes.

Paulus preist Gott Vater dafür, daß er uns in seinem Sohn „das Geheimnis seines Willens“ kundgetan hat (V. 9), den Plan seiner Liebe. In Christus „hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott“ (V. 4).

Immer schon sind wir im Plan, in den Gedanken Gottes. Weiterlesen “Im Beten lernen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Benedikt XVI., Beten, Gebet, Gebetsschule, Generalaudienz, Heilige, Lernen, Paulus, Schöpfer, Schöpfung, Zeugen2 Kommentare zu Im Beten lernen

„Das Christentum globaler denken!“

Veröffentlicht am 19. Juni 201219. Juni 2012

Braucht man den Glauben oder nicht? Gibt es irgend etwas, was es ohne den Glauben nicht gäbe? Ein heißer Kandidat für eine Antwort darauf wäre die Sittlichkeit: Es braucht einen den Menschen und ihren Setzungen entzogenen Anker, um Moral begründen zu können. Gebe es keine Letztbegründung, dann fiele auch die Moral.

Aber woher kommt das dann? Dazu hat in den vergangenen Monaten und Jahren Hans Joas viel publiziert, meine Kollegin Anne Preckel hat sich mit ihm darüber unterhalten:

 

 

Herr Professor Joas, sie sprechen in Ihrem neuen Buch „Glaube als Option“ vom „Tod“ zweier „Pseudo-Gewissheiten“ in unserer Zeit: der Annahme, dass Säkularisierung automatisch zu Moralverfall führt und ein Feind der Religion ist, und andererseits der Annahme, dass es zur Moral unbedingt die Religion braucht. Bitte erklären Sie uns das näher.

 

„Die Säkularisten und Religionskritiker neigen, man könnte sagen seit dem 18. Jahrhundert dazu, anzunehmen, dass Modernisierung notwendig zur Säkularisierung führt. Säkularisierung im Sinne einer abnehmenden Bedeutung, einer Schwächung, eines Verfalls von Religion. Sie sehen ihren Unglauben damit eben nicht nur als ihre persönliche Überzeugung oder ihren Mangel an Überzeugungen, sondern als die Speerspitze eines historischen Fortschrittes, sie sehen alle Gläubigen damit als rückständig an und den Glauben in all seinen Manifestationen als eine Art Relikt einer Vergangenheit, die überwunden werden muss, auch demnächst überwunden sein wird, aber eben noch nicht überall überwunden ist. Diese Annahme kann man, glaube ich, als Sozialwissenschaftler heute eindeutig als verfehlt darlegen.“

 

Und was halten Sie diesen Säkularisten und Religionskritikern entgegen?

 

„Es ist nicht so, dass die geschichtlichen Prozesse, auch gerade die unter dem Titel ,Modernisierung‘ gemeinten, notwendig zu einer Schwächung von Religion führen, diese Annahme ist von bestimmten Prozessen der europäischen Geschichte, vor allem der französischen Geschichte im 19. Jahrhundert, abgelesen. Weiterlesen “„Das Christentum globaler denken!“”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, InterviewSchlagwörter Aufklärung, Denken, Europa, Geschichte, Gott, Hans Joas, Mora1 Kommentar zu „Das Christentum globaler denken!“

Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Veröffentlicht am 18. Juni 2012

Innenleben eines RechnersDie Bewertung menschlicher Werke und die Standardisierung durch Algorithmen ist das eine. Dazu habe ich vor einigen Tagen etwas gepostet. Etwas ganz anderes ist es, wenn die Texte selber von Rechnern geschrieben werden. In den USA gibt es einen Radiosender – Big Ten Network – der eine Software nutzt, die Nachrichten schreibet. Ein Computer als Journalist.

Auch hier ist erst einmal Vorsicht angesagt, vieles beim Schreiben kann von Rechnern übernommen werden, das Suchen von Informationen, das Zusammenstellen etc. ist keine nur vom Menschen zu erledigende Sache.

Interessant wird es erst, wenn es zu Entscheidungen kommt: Was ist eine Meldung und was nicht? Was ist relevant und was nicht? Ein Computer entscheidet streng nach den ihm gesetzten Parametern, eine „journalistische Nase“ wird er wohl nie entwickeln.

Aber es geht ja auch nur um die „kleinen“ Nachrichten, um Sportergebnisse etwa oder um das Update der letzten Ereignisse bei einem Großevent. Aber der Chef der Firma Narrative Science, die die Software entwickelt hat, schielt bereits auf Journalistenpreise für Computer. Ein Pulitzerpreis für einen Algorithmus. Weiterlesen “Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Anthropologie, Computer, Entscheidung, Ethik, Medien, Nachricht, Neue Medien, Werbung3 Kommentare zu Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Standardisierung (1): Vom Rechner bewertet

Veröffentlicht am 16. Juni 201211. Juni 2012

Innenleben eines RechnersNeulich in der Zeitung: Der International Herald Tribune veröffentlicht einen Artikel zur Frage, wie Algorithmen mit den Produkten menschlichen Denkens umgehen. Einen ähnlichen Beitrag fand ich noch in einer anderen Zeitung. Es geht um Kaggle, ein Internet- Startup. Programmierer werden zu einem Wettbewerb geladen: Sie sollen Algorithmen finden, die Schulessays genau so bewerten wie die Lehrer das mit den zur Verfügung gestellten standardisierten Texten tun.

Diese elektronischen Maschinen können also mit Grammatik umgehen, mit Syntax, mit Rechtschreibung und – was vielleicht das Verblüffendste ist – mit Stil. So behaupten jedenfalls die Veranstalter. Und sie scheinen Erfolg zu haben.

Was mich dabei beunruhigt ist noch nicht einmal die Tatsache, dass menschliche Texte von Maschinen beurteilt werden, geistige Produkte unseres Hirns folgen schließlich auch Regeln, auch wenn die uns nicht immer offensichtlich sind.

Was mich beunruhigt ist die Tatsache, dass es offensichtlich einen Markt für solche Maschinen gibt. Weltweite Maßstäbe, gesetzt von Rechenprogrammen, für das Maß aller Schüler überall.

Der Verkaufskick: Es wird billiger, schließlich braucht man keine Lehrerarbeitszeit mehr dafür, die langweiligste ihrer Arbeiten wird ihnen abgenommen und sie haben mehr Zeit für wichtige Dinge. Der mit eingekaufte Nachteil: Standardisierung. Und wieder werden wir etwas gleicher.

Ich will hier nicht als Kulturpessimist auftreten, ich finde Rechner toll und die sich verändernde Welt faszinierend. Aber gleichzeitig mahnt mich das daran, die Augen offen zu halten. Eine durch einen Rechner vergebene Note hat den Geruch von „Objektivität“, Einspruch wird unmöglich, auch die „der-Lehrer-war-Schuld“ Entschuldigung zieht nicht mehr. Es wird alles etwas weniger menschlich.

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Algorithmus, Anthropologie, Computer, Neue Medien, Standard6 Kommentare zu Standardisierung (1): Vom Rechner bewertet

Vatileaks und Wahrheit: Lieber Herr Nuzzi …

Veröffentlicht am 14. Juni 2012

Lieber Herr Nuzzi, herzlichen Dank für Ihren Artikel gestern in der Süddeutschen Zeitung, in dem Sie die Beweggründe für die Veröffentlichung von vertraulichen Vatikandokumenten in einem Buch darlegen. Ein sehr aufschlussreicher Artikel. Leider muss ich Ihnen sagen, dass ich Ihnen das alles nicht abnehme. Außer vielleicht der Überschrift (der in der Zeitung, nicht der im Internet).

 

Nur die Wahrheit macht die Kirche besser

So nennen Sie ihren Beitrag für die SZ. Da will ich gerne zustimmen. Es ist ein großes Wort, das so wie es dasteht unwidersprochen bleiben muss. Wer will schon nicht auf der Seite der Wahrheit stehen? Das Wort ist groß, es ist emotional, und es duldet aus moralischen Gründen keinen Widerspruch. Es öffnet auch das Feld für die Debatte zum Thema Journalismus, aber dazu später mehr. Sie sind auf der Seite der Wahrheit, geradezu ein Instrument der Wahrheit, und der Vatikan hat Schattenzonen. Die Bühne ist bereitet.

 

Recht gegen Rechte

Sie werfen dem Vatikan vor, dass er von „kriminellem Tun“ spreche, wo es doch „um nichts anderes geht als um das Recht auf Informationsfreiheit.“ Machen wird doch mal das Gegenbeispiel: Ich nehme Ihr Buch, kopiere es als pdf und setze es – im Namen der Informationsfreiheit – ins Internet. Was würde wohl Ihr Verlag dazu sagen?

Das ist nicht als Häme gemeint, sondern soll nur zeigen, dass alle Kommunikation Regeln folgt. Ein Buch kommt auch nur dann zu Stande, wenn es einen Verlag gibt, und der funktioniert nur dann, wenn die Leute, die für ihn arbeiten, bezahlt werden. Es muss Regeln geben, Rechte (des bezahlt Werdens), die zu verletzen in diesem Fall strafbar wäre. Ein Recht auf Informationsfreiheit kann nicht andere Rechte aus dem Weg kicken. Rechte enden dann, wenn sie die Rechte anderer verletzen, oder zumindest muss es eine Abwägung zwischen den Rechten geben.

Wenn ich also davon spreche, dass es sich um Diebstahl handelt und damit um kriminelles Tun, dann meine ich genau das: Es braucht eine sehr starke Begründung, um diese widerrechtliche Aneignung rechtfertigen zu können. Und die sehe ich bei Ihnen weit und breit nicht.

 

Ehre, Teil 1: Der Beruf des Journalisten

Sie schreiben, dass es nichts „mit dem Beruf des Journalisten“ zu tun habe, zu „destillieren“, also auszuwählen, etwas zu veröffentlichen und anderes nicht. Bei allem Respekt, genau das ist der Beruf des Journalisten. Auszuwählen, einzuordnen, zu erklären, einigen Dingen nachzugehen und vollständiger zu recherchieren.

Sie haben gar nicht recherchiert. Sie haben Dokumente in einem Buch veröffentlicht. Wofür braucht es denn Journalisten, wenn nicht genau dafür: Mit Kenntnis der Dinge zu berichten? Weiterlesen “Vatileaks und Wahrheit: Lieber Herr Nuzzi …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Journalist, Kirche und Medien, Loyalität, Nuzzi, Regeln, Süddeutsche Zeitung, Transparenz, Vatikan, Vatileaks, Verantwortung, Veröffentlichung9 Kommentare zu Vatileaks und Wahrheit: Lieber Herr Nuzzi …

Gottes Stärke in unserer Schwäche

Veröffentlicht am 13. Juni 201213. Juni 2012

Wer ist das Subjekt hinter dem Wort „Gebet”? Das war die Hintergrundfrage zur Katechese des Papstes bei der Generalaudienz. Natürlich bete ich selber, aber gleichzeitig handelt immer auch Gott. Das Verb „beten“ hat also zwei Handelnde gleichzeitig.

Dieses ‚Doppelhandeln’ trägt auch durch die Schwierigkeiten. Das soll diese nicht wegreden oder spirituell herunterspielen, es ist keine Vertröstung. Im Gegenteil: Es ist zutiefst realistisch. Wer betet und das nicht als selbsttherapeutische Sitzung betrachtet sondern wirklich im Dialog mit Gott sein will, wer anbeten und bitten will, der wird die eigenen Schwächen sehr, sehr schnell erkennen. Das ist heutzutage nicht populär, schon gar nicht bei uns selber, auch das sagt der Papst. Aber es ist genau hier, wo wir unserem Gott begegnen. Gottes Handeln ist in unserer Schwäche, nicht in unserer Stärke.

In der heutigen Katechese wollen wir uns einem weiteren Gedanken des heiligen Paulus über das Gebet widmen. Der Apostel weist darauf hin, dass, wenn wir beten, immer auch Gott handelt. Gott zieht uns zu sich und lädt uns zur Betrachtung seines Wirkens an uns ein.

Paulus bringt das im Zwieten Korintherbrief zum Ausdruck: Er spricht davon, dass seine eigenen Leistungen nebensächlich sind gegenüber dem, was Gott in ihm vollbracht hat. Paulus erläutert dies an einer mystischen Erfahrung. Weiterlesen “Gottes Stärke in unserer Schwäche”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Benedikt XVI., Beten, Gebet, Gebetsschule, Generalaudienz, Gott, Handeln, Paulus, Schwäche, Stärke2 Kommentare zu Gottes Stärke in unserer Schwäche

Die kosmische und religionenverbindende Dimension der Taufe

Veröffentlicht am 12. Juni 2012

Der Begriff old-school fällt mir ein, wenn ich die Betrachtung zur Taufe lese, die Papst Benedikt XVI. am Montagabend vor dem Pastoralkongress des Erzbistums Rom gehalten hat. Echter Ratzinger, und sehr überraschend ein Thema ansprechend, das so wenig in seinen Ansprachen vorkommt: Die kosmische Dimension.

 

 

„Das Christentum ist nicht etwas rein Spirituelles, nur Subjektiv-Gefühlsmäßiges, sondern eine kosmische Realität. Gott ist der Schöpfer der ganzen Materie, die Materie gehört also zu unserem Glauben: Der Körper gehört zu unserem Glauben, weil Gott uns in die Realität des ganzen Kosmos hineinfügt.

Mit dem Wasser, einem materiellen Element, kommt nicht nur ein Stück Kosmos (in die Taufe) hinein, sondern auch die Symbolik der Religionen. In allen Religionen nämlich hat das Wasser etwas zu sagen. Der Weg der Religionen, diese Suche nach Gott, die auf verschiedene Arten verläuft – auch auf verkehrte Art und Weise, aber das bleibt dann doch eine Suche nach Gott – wird im Sakrament angenommen. Die anderen Religionen mit ihrem Weg zu Gott hin sind präsent, werden angenommen, und so wird eine Weltsumme gezogen. Die ganze Suche nach Gott, die sich in den Symbolen der Religionen ausdrückt, wird da anwesend.“

Mehr dazu

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Gemeinsam, Ich, Lateran, Religionen, Taufe, Wahrheit, Wasser2 Kommentare zu Die kosmische und religionenverbindende Dimension der Taufe

Treue

Veröffentlicht am 11. Juni 2012

Es ist ein alljährliches Ereignis im Kalender des Papstes, und doch hat es in diesem Jahr eine besondere Farbe: Der Abschluss des Studienjahres in der päpstlichen Diplomatenakademie in Rom.Papst Benedikt hatan diesem Montagmorgen einige Worte an die Nachwuchsmitarbeiter beim Heiligen Stuhl gerichtet, und nicht wenige haben in seinen Worten auch eine Reflexion dessen gehört, was in diesen Tagen in Rom passiert, Stichwort Vatileaks.

Ich höre darin nicht so sehr Trotz oder Widerstand oder gar Ausblendung. Aber wenn man Benedikt XVI. zuhört, bekommt man sehr schnell seine Prioritäten mit. Es geht ihm eben nicht um die Spekulationen und Machtkämpfe. Es geht um den Kern dessen, was Kirche ausmacht, und das ist eben die Beziehung zu Gott.

Genau das ist keine Ausblendung oder eine Spiritualisierung, die den Alltag nicht sehen will. Im Gegenteil. Wer nur den Alltag, gespiegelt von Zeitungen und anderen Berichten, wahrnimmt und nicht den Kern mit in den Blick bekommt, verliert sich. Die geistliche Dimension ist eben eine Dimension des Alltages und fordert ihr Recht ein, auch gehört zu werden.

 

 Papst Benedikt:

Im biblischen Zusammenhang ist die Treue vor allem eine göttliche Eigenschaft: Gott gibt sich als derjenige zu erkennen, der dem Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hat, trotz der Untreue dieses Volkes auf ewig treu ist. Weil er treu ist, verbürgt sich Gott dafür, seinen Plan der Liebe zum Ziel zu führen, und darum ist er auch glaubwürdig und wahrhaftig.

Dieses Verhalten Gottes schafft im Menschen die Möglichkeit, seinerseits treu zu sein. Auf den Menschen bezogen, ist die Tugend der Treue zutiefst an die übernatürliche Gabe des Glaubens gebunden und wird so ein Ausdruck jener Zuverlässigkeit, die dem eigen ist, der sein ganzes Leben in Gott verankert hat. Im Glauben finden wir nämlich die einzige Gewähr für unsere Standfestigkeit (vgl. Jes 7,9b), und nur von ihm her können wir unsererseits wirklich treu sein – vor allem gegenüber Gott, dann gegenüber seiner Familie, der Kirche, die Mutter und Lehrmeisterin ist, und – in ihr – gegenüber unserer Berufung sowie gegenüber der Geschichte, in die der Herr uns hineingestellt hat.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Diplomaten, Mitarbeiter, Treue, Vatikan, Vatileaks, Vertrauen1 Kommentar zu Treue

Die Einheit der Kirche und die gemeinsame Kommunion

Veröffentlicht am 9. Juni 20128. Juni 2012

Ich bleibe hier im Blog noch ein wenig beim Thema Eucharistie, Anlass ist der Eucharistische Weltkongress, der zur Zeit in Dublin stattfindet. Zugegeben ein Ereignis, was in unseren Breiten nicht so wirklich wahrgenommen wird, aber es ist doch ein schöner Anlass, sich mit diesem Thema etwas vertiefend zu befassen.

Und das auch aus ökumenischer Perspektive. Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Ökumenerates, hat bei einem Vortrag in Dublin vor Beginn des Kongresses dargelegt, wieso die Katholische Kirche immer noch Nein sagt, wenn es um die Frage der Interkommunion geht, also um die Teilnahme von Nichtkatholiken an der Eucharistie. Stefan Kempis hat das für das Radio zusammengefasst und ich übernehme das hier für den Blog.

 

„Die orthodoxe wie die protestantische Sicht der Kirche, die vom Gottesdienst ausgeht, steht nicht prinzipiell im Widerspruch zum katholischen Verständnis von Kirche.“ Das hat der Schweizer Kurien-Kardinal Kurt Koch am Freitag betont. Die Ekklesiologie von Orthodoxen wie Protestanten „lassen sich tatsächlich in eine breitere katholische Sicht integrieren“, so Koch. Schnittstelle zwischen protestantischem und katholischem Kirchenverständnis sei die Überzeugung, „dass in einer eucharistischen Versammlung die Kirche zur Gänze anwesend ist“; allerdings fügten Katholiken noch hinzu, dass eine eucharistische Versammlung „nicht die ganze Kirche“ sei. Aus katholischer Sicht müßten Gemeinden, die die Eucharistie feiern, untereinander, mit ihrem Bischof und dem Papst in Gemeinschaft stehen; das sei „konstitutiv für das Kirchesein“. Weiterlesen “Die Einheit der Kirche und die gemeinsame Kommunion”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Einheit, Ekklesiologie, Eucharistie, Interkommunion, Kardinal Kurt Koch, Kirche, Ökumene, Teilnahme, Theologie50 Kommentare zu Die Einheit der Kirche und die gemeinsame Kommunion

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